Diskussionen zu den LH-Pilotenstreiks

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Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.556
9.881
BRU
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Unabhängig von der Frage, ob vielleicht auch das Management Fehler gemacht hat / macht: Streiks in einem solchen Ausmaß, auf Kosten von zehntausenden unbeteiligten Dritten, sind für mich unverhältnismäßig. Erst recht von einer Berufsgruppe, der es nun wirklich nicht schlecht geht – weder im Vergleich zu Piloten bei anderen Airlines, noch im Vergleich zu anderen Berufen.

Und von Menschen mit einer gewissen Intelligenz – und im Gegensatz zu so manchen abwertenden Bemerkungen über den Pilotenberuf sehe ich das durchaus als eine anspruchsvolle Arbeit an – würde ich einfach ein etwas verantwortungsvolleres Verhalten erwarten, sowohl gegenüber den Kunden, als auch gegenüber dem AG. Und nicht ein Festhalten an überzogenen Forderungen oder ein Streiken, bei dem die Gehaltserhöhungen nur vorgeschoben sind, es in Wirklichkeit aber um die Umstrukturierungen im Unternehmen geht.
 

KevinHD

Erfahrenes Mitglied
05.07.2012
3.258
2.361
FFM
Nur mal so zum Vergleich:

der Ober-Sozi, "König" (?) Kurt von den Sozen soll vor ein paar Jahren für ein paar Jahre dem höheren Beamtendienst seines Landes die Gehaltssteigerungen auf 1%/Jahr gedeckelt haben, weil und nachdem er viele hundert Mio's Landes-Steuer-Gelder am Ring und am Hahn verbraten/verschleudert/versenkt hatte.

Ich kann mich nicht erinnern von Streiks betroffener Lehrer/Polizisten (das sind die "Empfänger" der Bullenklatschen = Künast bei Plasberg "Hart aber Fair") oder Staatsanwälten/Richtern gehört zu haben.

Ehhhm, dass sie nicht streiken dürfen ist dir schon bewusst? Als Beamter hat man eben die Arschkarte gezogen und das schon seit vielen Jahren. Würde heute keinem mehr empfehlen, für den Staat zu arbeiten.
 

peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.315
1.140
Nur mal so zum Vergleich:

der Ober-Sozi, "König" (?) Kurt von den Sozen soll vor ein paar Jahren für ein paar Jahre dem höheren Beamtendienst seines Landes die Gehaltssteigerungen auf 1%/Jahr gedeckelt haben, weil und nachdem er viele hundert Mio's Landes-Steuer-Gelder am Ring und am Hahn verbraten/verschleudert/versenkt hatte.

Ich kann mich nicht erinnern von Streiks betroffener Lehrer/Polizisten (das sind die "Empfänger" der Bullenklatschen = Künast bei Plasberg "Hart aber Fair") oder Staatsanwälten/Richtern gehört zu haben.
Erstmal betraf s alle Beamten in RLP und zweitens wurde dagegen geklagt. Streiken dürfen sie ja nicht.

https://www.haufe.de/oeffentlicher-...deckelung-von-beamtenbezuegen_144_287414.html

Für RLP wurde - anders als für andere Bundesländer - entschieden, das die Besoldung gerade noch angemessen sei.

@KevinHD: Bei den Angestellten gebe ich Dir recht, bei den Beamten im höheren Dienst oder in B/R/C nicht.

Nein ich bin nicht im ÖD.
 
Zuletzt bearbeitet:

Rennip

Erfahrenes Mitglied
28.02.2016
1.468
412
Ehhhm, dass sie nicht streiken dürfen ist dir schon bewusst? Als Beamter hat man eben die Arschkarte gezogen und das schon seit vielen Jahren. Würde heute keinem mehr empfehlen, für den Staat zu arbeiten.


"Ehhhm" - vielleicht passt das grenzenlose Streikrecht nichtverbeamteter Schlüsselarbeitnehmer nicht mehr in unsere Zeit:
die Schäden, die die Langzeit-Streiks der Lokführer verursacht und angerichtet sind bis heute nicht behoben, werden es vielleicht nie.

Und wem nutzt die Beschädigung der LH am meisten: ihren nicht von Streiks bedrohten Konkurrenten vom Golf, aber nicht nur denen.
 

Seemann

Erfahrenes Mitglied
23.03.2010
1.671
717
MUC
Unabhängig von der Frage, ob vielleicht auch das Management Fehler gemacht hat / macht: Streiks in einem solchen Ausmaß, auf Kosten von zehntausenden unbeteiligten Dritten, sind für mich unverhältnismäßig.

Unverhältnismäßig? Was wäre denn Deiner Ansicht nach verhältnismäßig, wenn ein seit 2012 offener Tarif-Konflikt immer noch offen ist?
 
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LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.902
"Ehhhm" - vielleicht passt das grenzenlose Streikrecht nichtverbeamteter Schlüsselarbeitnehmer nicht mehr in unsere Zeit:
die Schäden, die die Langzeit-Streiks der Lokführer verursacht und angerichtet sind bis heute nicht behoben, werden es vielleicht nie..

"nichtverbeamteter Schlüsselarbeitnehmer" - was immer das sein soll - verliert also seine Arbeitnehmerrechte - und bekommt im Gegenzug was? Und wer legt fest wer unter die Bezeichnung fällt?

Es gibt eine Menge Menschen die sehr großen Schaden anrichten können wenn sie ihre Arbeit niederlegen - da sie dem (meist übermächtigen) Arbeitgeber nichts entgegensetzen können ausser Arbeitsniederlegung hat man ihnen genau dieses Recht eingeräumt.

Schon erfrischend mit welchen Begrifflichkeiten man Arbeitnehmer Rechte abschaffen möchte.
 
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nhobalu

Forumskater
18.10.2010
11.081
730
im Paralleluniversum
Liegt an der Aufgabenverteilung von A und B. Zu allererst hat A für das reibungslose funktionieren des Betriebes zu sorgen.


Wenn B aber weltfremd den Hals nicht vollkriegt, ist A irgendwann halt auch ratlos...
Abgesehen davon ist Deine Aussage auch falsch: B bekommt von A Geld. Und A darf erwarten, dass B dafür seine Arbeit erledigt. So etwas nennt sich Arbeitsvertrag.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.902
Wenn B aber weltfremd den Hals nicht vollkriegt, ist A irgendwann halt auch ratlos...
Abgesehen davon ist Deine Aussage auch falsch: B bekommt von A Geld. Und A darf erwarten, dass B dafür seine Arbeit erledigt. So etwas nennt sich Arbeitsvertrag.

Kein Mensch sagt das A sich mit B einigen muss, aber A muss für den reibungslosen Betrieb sorgen - diese Streiks kommen ja nicht überraschend.

Jetzt verstehe ich: Management muss die Kohle besorgen und für Betriebsfrieden sorgen, VC räumt die Kohle ab. Kann man so sehen, muss man aber nicht.

Die Kohle wird zu allererst von den Mitarbeitern besorgt, das Management hat nur die Aufgabe die so rangeschaffte Kohle so im Konzern zu verteilen das ein reibungsloser und funktionierender Betrieb möglich ist. Und da muss man in Unternehmen der Größenordnung von LH auch mit unbequemen Tarifpartnern im Sinne des Betriebes umgehen können.
 

nhobalu

Forumskater
18.10.2010
11.081
730
im Paralleluniversum
Kein Mensch sagt das A sich mit B einigen muss, aber A muss für den reibungslosen Betrieb sorgen - diese Streiks kommen ja nicht überraschend.



Die Kohle wird zu allererst von den Mitarbeitern besorgt, das Management hat nur die Aufgabe die so rangeschaffte Kohle so im Konzern zu verteilen das ein reibungsloser und funktionierender Betrieb möglich ist. Und da muss man in Unternehmen der Größenordnung von LH auch mit unbequemen Tarifpartnern im Sinne des Betriebes umgehen können.

Dir ist nicht wirklich klar, dass Du ehrlich gesagt kompletten Blödsinn erzählst (schreibst), oder? Zumindest ist das meine ehrliche Meinung.
Sorry für die offenen Worte.

Diesen Beitrag mag man melden und man mag mich dafür mal wieder sperren. Aber es ist nun mal meine Meinung.
 

InsideMUC

Kostenfaktor
06.11.2009
8.128
6.054
Fluchhafen
Unverhältnismäßig? Was wäre denn Deiner Ansicht nach verhältnismäßig, wenn ein seit 2012 offener Tarif-Konflikt immer noch offen ist?

Man muss sich halt auch einigen wollen!

Hier geht's nicht um Arbeitsbedingungen und Entlohnung von Arbeitnehmern, die 1.400 Euro netto oder weniger verdienen und vielleicht der Willkür des Arbeitgebers ausgesetzt sind. Unterdrückte Arbeitnehmer sind irgendwann mal für bessere Arbeitsbedingungen auf die Straße gegangen. Und diesen Arbeitnehmern von damals treten die Piloten jetzt in den Arsch, weil sie ihre Luxusbesitzstandswahrung verteidigen. Ja, auch Piloten dürfen streiken! Aber was bei der VC abgeht, ist unter aller Sau! Wo gibt's denn in der Branche solch gute Arbeitsbedingungen und eine überdurchschnittliche Entlohnung wie bei LH?! Und das schon seit Jahrzehnten, bevor es überhaupt EK etc. gab. Wenn es bei LH so scheiße ist, sollen die Jammerlappen (Stichwort Reallohnverlust :doh:) doch woanders fliegen! Meine Fresse!
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.902
Dir ist nicht wirklich klar, dass Du ehrlich gesagt kompletten Blödsinn erzählst (schreibst), oder? Zumindest ist das meine ehrliche Meinung.
Sorry für die offenen Worte.

Diesen Beitrag mag man melden und man mag mich dafür mal wieder sperren. Aber es ist nun mal meine Meinung.

Ich melde deine Beitrag bestimmt nicht, unterschiedliche Meinungen sind ja nicht gerade selten - und meistens meint die "andere Seite" das man nur Blödsinn schreibt.

Das das Mangement den Laden nicht alleine schmeissen kann sieht man doch gerade - du magst da gerne anderer Meinung sein, wer aber seine Mitarbeiter nicht als sein "Kapital" begreift sondern nur als Kostenfaktor, der sich beliebig ersetzen lässt muss mit den Konsequenzen leben.
 

rat

Aktives Mitglied
10.01.2016
226
0
Kein Mensch sagt das A sich mit B einigen muss, aber A muss für den reibungslosen Betrieb sorgen - diese Streiks kommen ja nicht überraschend.

Und ich hätte jetzt glatt gewettet, die Aufgabe der Piloten sei das Fliegen. Und für beide Seiten natürlich das Einhalten der deutschen Gesetze, auch derer, die von dir hoch gepriesenen Arbeitnehmerrechte betreffen.
Arbeitskampf ist doch kein Versagen sondern Teil des Systems der deutschen Mitbestimmung! Die Frage ist nur, wo in diesem System Mechanismen sind, die zur Einigung zwingen. Falls diese vorhanden sein sollten, funktionieren sie offensichtlich nicht. Und dass die Piloten von ihrem Arbeitgeber besonders schlecht behandelt werden vermag ich angesichts der geradezu opulenten Vergütung + Nebenleistungen nicht zu erkennen.
 

nhobalu

Forumskater
18.10.2010
11.081
730
im Paralleluniversum
Ich melde deine Beitrag bestimmt nicht, unterschiedliche Meinungen sind ja nicht gerade selten - und meistens meint die "andere Seite" das man nur Blödsinn schreibt.

Das das Mangement den Laden nicht alleine schmeissen kann sieht man doch gerade - du magst da gerne anderer Meinung sein, wer aber seine Mitarbeiter nicht als sein "Kapital" begreift sondern nur als Kostenfaktor, der sich beliebig ersetzen lässt muss mit den Konsequenzen leben.

Wer seinen Arbeitsplatz nicht als sein "Kapital" begreift sondern nur als Füllhorn, das unersättlich ausschütten muss, muss mit den Konsequenzen leben.

Siehst Du: Genau das definiert den aktuellen Arbeitskampf.

Das wirkliche Spannende ist doch: In meinen Augen ist eine deutliche, absolute Mehrheit gegen den Standpunkt der Piloten.
Warum wohl?

Das hat weiß Gott nichts mit Neid sondern mit einem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn zu tun.
 

chris_flyer

Erfahrenes Mitglied
08.06.2015
2.726
1
Wiesloch,FRA,STR
Nur mal so zum Vergleich:

der Ober-Sozi, "König" (?) Kurt von den Sozen soll vor ein paar Jahren für ein paar Jahre dem höheren Beamtendienst seines Landes die Gehaltssteigerungen auf 1%/Jahr gedeckelt haben, weil und nachdem er viele hundert Mio's Landes-Steuer-Gelder am Ring und am Hahn verbraten/verschleudert/versenkt hatte.

Ich kann mich nicht erinnern von Streiks betroffener Lehrer/Polizisten (das sind die "Empfänger" der Bullenklatschen = Künast bei Plasberg "Hart aber Fair") oder Staatsanwälten/Richtern gehört zu haben.

Vielleicht sind die bestehenden LH-Pilotengehälter schlicht zu hoch.

Vielleicht sind auch die LH-Piloten nicht besser als die von RyanAir und EasyJet - oder fallen deren Maschinen etwa ständig vom Himmel.

Und wenn die Golf-Airlines sooo viiieel besser und mehr zahlen: warum sind seinerzeit nicht mehr AUA-Piloten in die Wüste gewechselt?

Also. Überbezahlte und arrogante Luft-Taxi-Führer: ab zurück an die Arbeit!

Dann sind aber auch die Easyjet-Gehälter zu hoch, wenn es nach dir ginge. Vergleiche mit Lowcostern bringen nichts.
 

mojito25

Erfahrenes Mitglied
07.06.2010
1.354
3
STR
B bekommt von A Geld. Und A darf erwarten, dass B dafür seine Arbeit erledigt. So etwas nennt sich Arbeitsvertrag.

Das ist mit Abstand, die beste Zusammenfassung dieses Threads...

Was ich, obwohl mich die LH/VC mal wieder amüsiert, immer noch nicht ganz verstehe (und wahrscheinlich nie werde):

Als AN: Wenn mich der Laden, Management und Gehalt so ankotzt, dann gehe ich einfach. Oder geht es um ganz was anderes und man möchte das Gesamtpaket nun bzw. mit 55/60 Jahren doch nicht missen. Ausserdem überweist man ja fleissig 1% pro Monat an DIE Gewerkschaft. Und DIE haben einem ja vor 5 Jahren versprochen, dass wir zusammen ganz viel erreichen können. Nun ist das 5 Jahre her und leider können DIE nicht mehr Ihre Versprechungen zurücknehmen, ansonsten springen ihnen die Mitglieder ab.

Als AG: Entweder ist der Markt so voll mit Piloten, da kümmerts mich nicht um die paar Millionen Abfindung die ich den Rädelsführern zahlen muss und schmeisse sie einfach raus. Oder der Markt ist doch nicht so toll, dann muss ich halt ein paar Euro drauflegen. Angebot und Nachfrage...

Sollte das LH Management hier mitlesen. Dieser Herr ist einer der besten auf diesem Gebiet: Rechtsanwalt Naujoks main - Rechtsanwalt Naujoks
 

brummi

Erfahrenes Mitglied
21.12.2010
3.131
237
FRA
Und immer weiter drehen wir uns im Kreis.
Jim und seine Kollegen bleiben dabei, es geht nur ums Gehalt; das ist schlichtweg gelogen, da nur vorgeschoben um streiken zu können.
Die alten MA behalten ja ihr Pfründe (ggfls. mit geringen Anpassungen, die VC z.B. bei der LCAG ja schon mitgetragen hatte => fliegen bis 60)
Für neu einzustellende Piloten solch einen Zinnober zu veranstalten ist mehr als fragwürdig.
Und substantielle Fragen zu seiner fachlichen Aussage/Behauptung werden eh nicht beantwortet.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.902
Das wirkliche Spannende ist doch: In meinen Augen ist eine deutliche, absolute Mehrheit gegen den Standpunkt der Piloten.
Warum wohl?

Das ist doch einfach, die Piloten die lange dabei sind verdienen unverschämt gut und haben Rahmenbedingungen von denen andere noch nicht einmal träumen. Da zu jammern wirkt geradezu albern (da bin ich vollkommen bei dir - wie man ja heutzutage sagt).

Für mich geht es aber um eine andere Frage bzw. zwei andere Fragen

1. Muss ich auf (Arbeitnehmer)rechte verzichten nur weil es mir unverschämt gut geht?

Meine Antwort: Nein

2. Wer ist dafür verantwortlich das sich Mitarbeiter in einem Unternehmen wohlfühlen und mit der Führung gemeinsam neue Wege beschreitet?

Meine Antwort: Das Management
 

SkyIsTheLimit

Erfahrenes Mitglied
10.01.2013
1.020
52
BER
Nein, das ist einseitiges Versagen - SORRY - es gehört zu den Kernaufgaben der Unternehmensführung Mitarbeiter zu motivieren und langfristig an ein Unternehmen zu binden. Wenn Veränderungen nötig sind muss das Management die Mitarbeiter mitnehmen. Mitarbeiter hingegen dürfen kurzfristig und auf den eigenen Vorteil bedacht denken und handeln - so ist die Rollenverteilung.

Mal wieder ein echter Qualitätspost von LH88. Wirrer geht immer.

"Das Kapital" von LH88: Unternehmensführung = Kapitalist = böse. Muss sämtliche Forderungen der Mitarbeiter befriedigen um diese zu motivieren. (Mit)Arbeiter = unterdrückt = gut. Muss für seinen persönlichen Vorteil kämpfen und sollte dabei möglichst kurzfristig denken. So ist nun mal die gewerkschaftlich festgelegte Rollenverteilung.


Bin ja immer wieder überrascht, wenn ich professionelle Empörer_*Innen (ich hoffe das ist eine genderkonforme Schreibweise) wie Claudia Roth und co mit ihren Parolen im Fernsehen sehe, dass die noch irgendjemand ernst nimmt oder gar wählt. Die User feb und LH88 gewähren einen interessanten Einblick in die Denkweise der Zielgruppe.
 

nhobalu

Forumskater
18.10.2010
11.081
730
im Paralleluniversum
Das ist doch einfach, die Piloten die lange dabei sind verdienen unverschämt gut und haben Rahmenbedingungen von denen andere noch nicht einmal träumen. Da zu jammern wirkt geradezu albern (da bin ich vollkommen bei dir - wie man ja heutzutage sagt).

Für mich geht es aber um eine andere Frage bzw. zwei andere Fragen

1. Muss ich auf (Arbeitnehmer)rechte verzichten nur weil es mir unverschämt gut geht?

Meine Antwort: Nein

2. Wer ist dafür verantwortlich das sich Mitarbeiter in einem Unternehmen wohlfühlen und mit der Führung gemeinsam neue Wege beschreitet?

Meine Antwort: Das Management

Ich bleibe dabei: Du siehst das zu einfach und zu naiv.

1. Niemand soll/muss auf Rechte verzichten. Der Punkt ist nur einfach, dass die Piloten immer mehr wollen und in Zeiten kiritscher Geschäftsentwicklung nicht auf ihr Schlaraffenland verzichten wollen. Das hat nichts mit Rechteverzicht zu tun sondern mit Realitätssinn.

2. Die Frage nach dem Wohlfühlfaktor stellt sich anders, denn sie hängt maßgeblich davon ab, welche Erwartungshaltung der Mitarbeiter in diese Frage mit einbringt. Wenn der LH Pilot sich "nicht wohl" fühlt, sind dann Piloten anderer Fluglinien Sklaven?

Man darf einen Punkt nicht vergessen: Piloten können und dürfen jederzeit kündigen. Dafür gibt es die im BGB bzw. im Tarifvertrag definierten Kündigungsfristen. Aber sie können nicht einfach gekündigt werden. Aus diesem Blickwinkel heraus lässt sich leicht streiken.
Komischerweise wollen sie aber nicht kündigen. Und warum nicht? Ihnen stehen weltweit sämtliche Türen und Tore offen. Sie würden jederzeit woanders einen Arbeitsplatz als Pilot bekommen. Aber sie wollen halt einfach nicht aus ihrem Wohlfühlbereich raus. Und der ist inzwischen halt einfach weltfremd geworden.

Das müssen diese Raffsäcke halt einfach mal verinnerlichen.

Meine Prognose: Irgendwann kommt der große Knall. Und der endet entweder mit einer LH Insolvenz oder mit neuen Piloten.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.902
Mal wieder ein echter Qualitätspost von LH88. Wirrer geht immer.

Das Kapital sind die Mitarbeiter - aber das scheint dir nicht aufzufallen.

Ich würde hier überhaupt nichts schreiben/sagen wenn z.B. das Management die unbequemen Piloten kündigt und durch neue ersetzt. Ich finde es nur absolut lächerlich das ein hochbezahltes Management nicht in der Lage ist eine Lösung mit Arbeitnehmern herbeizuführen - und das eben dieses Management kein Problem damit hat das die Kunden und das Image des Konzern entsprechend geschädigt werden.
 

brummi

Erfahrenes Mitglied
21.12.2010
3.131
237
FRA
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Man könnte natürlich auch mal fragen:"Muss sich ein MA tatsächlich immer und überall wohlfühlen?"