Diskussionen zu den LH-Pilotenstreiks

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mbraun

Erfahrenes Mitglied
09.07.2011
2.331
3.410
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Da frage ich mich, warum die Piloten von AirBerlin nicht massenhaft das sinkende Schiff verlassen.
Fehlt denen die Zulassung für die Flugzeutypen, für die LH Piloten sucht?
(oder sucht LH gar keine Piloten?)

Edit: der Seemann war schneller

LH hat ja prinzipiell genug Piloten, die sind momentan nur flugunwillig - deswegen sind ihre Stellen aber noch lange nicht frei.
 
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jetty

Aktives Mitglied
29.05.2010
237
0
Also wenn ich google befrage, sehe ich auch nur, daß die LH vielleicht noch ein paar Piloten für Eurowings sucht.

Wenn man umgekehrt bei der Jobbörse der Arbeitsagentur mal als suchender Arbeitgeber "Verkehrsflugzeugführer" oder "ATPL" eingibt, werden 200 jobsuchenden Piloten und dieser Hinweis angezeigt:

Hinweis
Zu Ihrer Suchanfrage wurden mehr als 200 Ergebnisse gefunden. Nachfolgend können lediglich 200 Treffer angezeigt werden. Durch Änderung der Suchkriterien können Sie eine gezieltere Suche ausführen und dadurch die Ergebnismenge verändern.

So viel zum Pilotenmangel - und das sind nur die in Deutschland arbeitslos gemeldeten Piloten. Der weltweite Markt sieht ganz anders aus...
 
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J

Jim

Guest
Also wenn Du nahe FRA wohnst - und nicht erstmal mit dem Zug zu einem anderen Flughafen fahren willst - werden ziemlich viele europäische Ziele monopolistisch von der LH angeboten. Probiers einfach mal aus. Die Alternativen sind mau bis nicht vorhanden und wenn Du was findest ist es mit mindestens einem Zwischenstop und dauert 2,5 mal so lange...

Dann hast du für die Fliegerei einfach den falschen Lebensmittelpunkt, schon mal daran gedacht?
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.902
Wenn man umgekehrt bei der Jobbörse der Arbeitsagentur mal als suchender Arbeitgeber "Verkehrsflugzeugführer" oder "ATPL" eingibt, werden 200 jobsuchenden Piloten

Ohne den Lebenslauf und die Ausbildung der Bewerber zu kennen sagt das aber reichlich wenig aus..........

Und wie gefragt warum hat EW dann Schwierigkeiten die offenen Stellen zu besetzen und nimmt Strecken erst gar nicht in Betrieb weil es an Personal mangelt?
 

thebusychris

Aktives Mitglied
16.10.2009
176
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Ohne den Lebenslauf und die Ausbildung der Bewerber zu kennen sagt das aber reichlich wenig aus..........

Und wie gefragt warum hat EW dann Schwierigkeiten die offenen Stellen zu besetzen und nimmt Strecken erst gar nicht in Betrieb weil es an Personal mangelt?

Du solltest zur Abwechslung vielleicht erst einmal selbst recherchieren, bevor du den (KTV-)Pilotensalat einfach nur unreflektiert wiedergibst:

Medienbericht: Eurowings hat zu wenig Piloten - airliners.de

Die etablierten Piloten würden das jedoch verhindern wollen. "Wir müssen bei einer Entwertung unserer Jobs ja nicht auch noch mithelfen", zitiert das "Handelsblatt" einen Flugzeugführer.

Kein Wunder, dass man einen Pilotenmangel hat, denn auch hier kämpft man gegen die KTV-Piloten Seuche. Ein weiterer Indikator, dass man das Konstrukt lieber schnell als langsam ausbluten lassen muss.
 
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LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.902
Du solltest zur Abwechslung vielleicht erst einmal selbst recherchieren, bevor du den (KTV-)Pilotensalat einfach nur unreflektiert wiedergibst:

Medienbericht: Eurowings hat zu wenig Piloten - airliners.de



Kein Wunder, dass man einen Pilotenmangel hat, denn auch hier kämpft man gegen die KTV-Piloten Seuche. Ein weiterer Indikator, dass man das Konstrukt lieber schnell als langsam ausbluten lassen muss.

Es sollte ja auch Piloten geben die unabhängig vom KTV sind oder?

Hintergrund sei der Ausbau der Billigmarke Eurowings. Der Mutterkonzern Lufthansa setze dabei aus Kostengründen lieber auf neues Cockpit-Personal, heißt es in dem Bericht. Die etablierten Piloten würden das jedoch verhindern wollen.

Dann sag mir mal kurz wie es die KTV Piloten verhindern wollen das EW die gut ausgebildeten arbeitslosen und arbeitswilligen Piloten einstellt? Wenn VC derartigen Einfluss bei EW hat dann wäre es ja noch wichtiger sich mit denen zu einigen.
 

thebusychris

Aktives Mitglied
16.10.2009
176
0
Es sollte ja auch Piloten geben die unabhängig vom KTV sind oder?



Dann sag mir mal kurz wie es die KTV Piloten verhindern wollen das EW die gut ausgebildeten arbeitslosen und arbeitswilligen Piloten einstellt? Wenn VC derartigen Einfluss bei EW hat dann wäre es ja noch wichtiger sich mit denen zu einigen.

Ich vermute mal, dass zum Beispiel die Check-Kapitäne von Lufthansa kommen und damit KTV-Piloten sind. Die sollen wohl alles andere als neutral über die potentielle Konkurrenz urteilen. In meinen Augen einer der Gründe, warum man sich seitens EW schon letztes Jahr auf die Suche nach externen Check-Kapitänen begeben hat. Würde mich persönlich mal interessieren, was daraus geworden ist. Bei dem gebotenen Gehalt dürften sie sicher den einen oder anderen gefunden haben.

aero.de - Luftfahrt-Nachrichten und -Community
 
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Seemann

Erfahrenes Mitglied
23.03.2010
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MUC
Irgendwie bringe ich das alles nicht zusammen.
Einerseits über 200 arbeitssuchende Piloten in D, andernseits

Personalmangel: AUA streicht 300 Flüge im Sommer
Wieder einmal bringt ausgerechnet die reisestarke Ferienzeit bei Austrian Airlines massive Personalengpässe mit sich. Die Fluglinie versucht sich mit internen "Krisenplänen" so gut als möglich vor dem operativen Super-GAU zu bewahren. Schon vergangenen Sommer stand Chaos auf Grund von Personalmangel während so mancher Tage am Plan. Während die Konzernkommunikation damalige Flugausfälle, teilweise dutzende pro Tag, mit einem "anspruchsvollen Sommerflugplan" rechtzufertigen versuchte, sprachen viele Mitarbeiter - allen voran AUA-Bordbetriebsratschef Karl Minhard - stets offen von eklatanten Lücken in der Personaldecke, die bereits seit Jahren bestünden.

Oder:

Flugausfälle: AUA will Pilotenmangel bekämpfen
Nachdem 300 Flüge gestrichen werden mussten, laufen bei der AUA nun intensive Gespräche darüber, wie man den akuten Personalmangel bekämpfen kann. Rasche Abhilfe schaffen aber weder Neuaufnahmen noch Umschulungen.

Oder:


Prekariat im Cockpit
Amerikanische Airlines leiden unter Piloten-Mangel. Das liegt vor allem an miesen Gehältern. Die Folgen: Flüge müssen gestrichen werden, der Engpass könnte die gesamte Industrie destabilisieren. Nun hat sich die US-Regierung eingeschaltet.

Kann denn jemand das schlüssig erklären?


 
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nhobalu

Forumskater
18.10.2010
11.161
952
im Paralleluniversum
Irgendwie bringe ich das alles nicht zusammen.
Einerseits über 200 arbeitssuchende Piloten in D, andernseits

Personalmangel: AUA streicht 300 Flüge im Sommer
Wieder einmal bringt ausgerechnet die reisestarke Ferienzeit bei Austrian Airlines massive Personalengpässe mit sich. Die Fluglinie versucht sich mit internen "Krisenplänen" so gut als möglich vor dem operativen Super-GAU zu bewahren. Schon vergangenen Sommer stand Chaos auf Grund von Personalmangel während so mancher Tage am Plan. Während die Konzernkommunikation damalige Flugausfälle, teilweise dutzende pro Tag, mit einem "anspruchsvollen Sommerflugplan" rechtzufertigen versuchte, sprachen viele Mitarbeiter - allen voran AUA-Bordbetriebsratschef Karl Minhard - stets offen von eklatanten Lücken in der Personaldecke, die bereits seit Jahren bestünden.

Oder:

Flugausfälle: AUA will Pilotenmangel bekämpfen
Nachdem 300 Flüge gestrichen werden mussten, laufen bei der AUA nun intensive Gespräche darüber, wie man den akuten Personalmangel bekämpfen kann. Rasche Abhilfe schaffen aber weder Neuaufnahmen noch Umschulungen.

Oder:


Prekariat im Cockpit
Amerikanische Airlines leiden unter Piloten-Mangel. Das liegt vor allem an miesen Gehältern. Die Folgen: Flüge müssen gestrichen werden, der Engpass könnte die gesamte Industrie destabilisieren. Nun hat sich die US-Regierung eingeschaltet.

Kann denn jemand das schlüssig erklären?




Na ja, besonders schwer ist das ja nicht, oder?

1. Du bekommst einen geeigneten Piloten nicht innerhalb 2 Tagen. Die oben angesprochenen Kosten für das Typerating sind ja durchaus in Betracht zu ziehen.
2. Du kannst Piloten ja nicht mal schnell für 2 Monate befristet einstellen und dann wieder freigeben. Zum einen siehe Punkt 1, zum zweiten gibt es da ja auch noch arbeitsrechtliche Aspekte und natürlich auch die gewerkschaftlichen Themen.

Neue Piloten einzustellen ist also eine Grundsatzentscheidung und eine langfristige Investition.
Diese Formulierung mag zwar den ein oder anderen Wagenknecht-Gewerkschaftsjünger auf die Palme bringen, aber es ist ja nun mal so.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.902
Na ja, besonders schwer ist das ja nicht, oder?

1. Du bekommst einen geeigneten Piloten nicht innerhalb 2 Tagen. Die oben angesprochenen Kosten für das Typerating sind ja durchaus in Betracht zu ziehen.
2. Du kannst Piloten ja nicht mal schnell für 2 Monate befristet einstellen und dann wieder freigeben. Zum einen siehe Punkt 1, zum zweiten gibt es da ja auch noch arbeitsrechtliche Aspekte und natürlich auch die gewerkschaftlichen Themen.

Neue Piloten einzustellen ist also eine Grundsatzentscheidung und eine langfristige Investition.
Diese Formulierung mag zwar den ein oder anderen Wagenknecht-Gewerkschaftsjünger auf die Palme bringen, aber es ist ja nun mal so.

Jetzt mal eine ganz dumme Frage - gibt es keine "Zeitarbeitsfirma" für Piloten? Wenn auf der einen Seite Piloten Jobs suchen und auf der anderen Seite Airlines kurzfristig zusätzlichen Bedarf haben müsste das doch eins A laufen.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
25.578
11.493
irdisch
Die Branche brauchte eine Zeit lang keine neuen Piloten und nun aber plötzlich wieder. Die mindestens zweijährige Ausbildung soll heute alleine der Bewerber zahlen, wenn er Pech hat findet er damit aber keinen Job, falls dann wieder mal Flaute ist. In den USA ist daraufhin der Pilotennachschub abgebrochen. Weil der Bedarf nun wieder da ist, sind viele Fluglehrer in die wieder gut bezahlten Airline-Cockpits abgewandert. Folglich gibt es viel zuwenig Ausbilder. Die 1500-Stunden-Ochsentour durch die Regionalairlines ist in den USA schlecht bezahlt und undankbar. Immer noch. Gleichzeitig produziert das Militär deutlich weniger ausgebildete Piloten als früher. Im Kalten Krieg bekamen auch viele "Randgruppen" noch eine Flugausbildung als Goodie. Das ist lange vorbei.

Auch bei uns steigt aktuell der Bedarf. Selbst airberlin hat alle ihre fertigen Flugschüler "von der Halde" abgerufen und eingestellt. Qatar und Emirates versuchen, LH-Kapitäne mit Prämien abzuwerben. Die Lowcost-Airlines und LOT suchen ebenso. Es ist ein Schweinezyklus, auf den sich das Ausbildungssystem nie richtig eingestellt hat. Flugzeuge werden in Mengen produziert wie nie zuvor. In Asien gibt es entsprechend viele Cockpitjobs, wo auch sehr viele Europäer für gutes Geld arbeiten. Dort wird weltweit das größte Wachstum erwartet.
 
Zuletzt bearbeitet:

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
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Die Branche brauchte eine Zeit lang keine neuen Piloten und nun aber plötzlich wieder. Die mindestens zweijährige Ausbildung soll heute alleine der Bewerber zahlen, wenn er Pech hat findet er damit aber keinen Job, falls dann wieder mal Flaute ist. In den USA ist daraufhin der Pilotennachschub abgebrochen. Weil der Bedarf nun wieder da ist, sind auch viele Fluglehrer in die Airline-Cockpits abgewandert. Folglich gibt es zuwenig Ausbilder.

Auch bei uns steigt aktuell der Bedarf. Selbst airberlin hat alle ihre fertigen Flugschüler "von der Halde" abgerufen und eingestellt. Qatar und Emirates versuchen, LH-Kapitäne mit Prämien abzuwerben. Die Lowcost-Airlines und LOT suchen ebenso. Es ist ein Schweinezyklus, auf den sich das Ausbildungssystem nie richtig eingestellt hat.

Wie pass das dann wieder mit den 200++ arbeitssuchenden Piloten in D zusammen?

Kann man also sagen das es zur Zeit mehr Jobs für Piloten gibt als potentielle Bewerber?
 
F

feb

Guest
Dann ist das Gehalt natürlich auch wieder geringer. Die obige Beispielrechnung bezieht sich auf 1.000 Stunden. Also mal wieder Äpfel mit Birnen verglichen.

Äpfel mit Birnen? Nun, ich traue es dir zu, die unterschiedlichen Jahresarbeitszeiten (mW bei LH: 900 h und DL angabegemäß 1000 h) ins Verhältnis zu setzen um dann rechnerisch Äpfel mit Äpfeln zu vergleichen. Gut, zusätzlich sind noch solche Sachen wie ÜV/ Rente, Urlaubsanspruch etc etc zu berücksichtigen.

Nachdem mir hier immer wieder erzählt wird, die LH- Piloten seien im internationalen Vergleich die absolut irrwitzigsten Superverdiener, sollte das Vergleichsergebnis von LH zu DL doch griffbereit auf eurer/deiner Festplatte liegen. Also bitteschön, jetzt möchte ich die Zahlen gerne sehen!
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
25.578
11.493
irdisch
Die Lage hat sich jedenfalls wieder sehr deutlich aufgehellt. Das alte Problem: Wenn man daraufhin heute eine Ausbildung anfängt, weiß man nicht, wie die Lage ist, wenn man damit mal fertig ist.
 

jetty

Aktives Mitglied
29.05.2010
237
0
Äpfel mit Birnen? Nun, ich traue es dir zu, die unterschiedlichen Jahresarbeitszeiten (mW bei LH: 900 h und DL angabegemäß 1000 h) ins Verhältnis zu setzen um dann rechnerisch Äpfel mit Äpfeln zu vergleichen. Gut, zusätzlich sind noch solche Sachen wie ÜV/ Rente, Urlaubsanspruch etc etc zu berücksichtigen.
...

750 Stunden sind bei LH wohl realistisch. 900 Stunden sind die gesetzliche Obergrenze in Europa.
 

rotanes

Erfahrenes Mitglied
01.06.2010
7.016
6
HAM
Gut, zusätzlich sind noch solche Sachen wie ÜV/ Rente, Urlaubsanspruch etc etc zu berücksichtigen.

Ohne jetzt den Taschenrechner bemüht zu haben, schätze ich den Aufwand für die gesamte Altersversorgung gedanklich auf das Monatsgehalt aufgeschlagen aus dem Bauch heraus auf 50 - 100%.
Kann das mal einer ausrechnen - bin nämlich gleich mal weg. Muss DL vergleichbare Lasten tragen?
 

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.617
521
Ich habe im Familienkreis Kontakt zur Fliegerei. Dort wurde mir in einem Gespräch letztes Wochenende versichert, dass eine ganze Menge Piloten gibt, die fast jeden Job annehmen würden, solange sie nur fliegen können. Das Typerating wird demnach bei Einstellung gemacht. So zumindest die Aussagen.
Ehrlich gesagt hätte ich nicht gedacht, dass es "am Markt" so viele flugwillige Piloten ohne Anstellung gibt. Man lernt halt doch nie aus.

Bei mir ist es im Familien und Bekanntenkreis ähnlich und ich kann deine Aussage so bestätigen.

Jetzt kenne ich darüberhinaus durch die gleichen Fälle das was dann in der Praxis passiert und warum es zwar diese vielen sofort bereiten Leute gibt, es aber zu Einstellungen dann in der Praxis sehr selten kommt.

1) Die Bewerber sitzen nicht zuhause rum und sind in anderen Jobs beschäftigt um Kohle zu verdienen. Wenn eine Option zur Bewerbung besteht, dann sehr gehäuft in Richtung 'prekärer Arbeitsverhältnisse', also entweder als Pay Flyer, über Verleihfirmen (z.B. Ryanair) oder aber mit sehr niedrigem Gehalt. Also wegen ein Bisschen mehr, oder sogar weniger Kohle werden viele Piloten in Wartestellung dann doch nicht die Möglichkeit wahrnehmen und fallen raus.

2) Der übriggebliebene Teil wartet dann auf die Gelegenheit bei den eher etablierten (renommierten) Firmen. Letztens war z.B. eine bei Condor, bei der eine Bekannte meines Sohnes - selbst 5 Jahre in Wartestellung- teilgenommen hat und auch eine Aufforderung zur Vorstellung bekam.
Ergebnis: Sowohl im praktischen als auch besonders im psychologischen Test durchgefallen und nicht genug cool in stressigen Situationen.
Gleiches habe ich von einigen anderen Bewerbern gehört, obwohl ja nicht jeder gerne eigenes Schwächen eingesteht.
Also: wenn es zu echten Einstellungen kommt, dann legen die Airlines dann doch sehr viel Wert auf ihre erprobten Einstellungsprozeduren und aus den vielen Bewerbern schmilzt der riesige Kandidatenblock dann schnell wie Eis in der Sonne.

Das ist etwa (entfernt) vergleichbar wie mit dem Facharbeitermangel. In Harz 4 finden sich viele Facharbeiter. In der Praxis aber scheitert es an der Mobilität und am ungewohnten prinzipiellen Zusammenarbeiten mit zukünftigen Kollegen. Jahrelange Abwesenheit vom echten Job macht es dann umso schwerer reale Einstellungshürden zu nehmen.


Flyglobal
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
25.578
11.493
irdisch
Wenn man mit einer fertigen Lizenz jahrelang nicht fliegt und keine Stunden ansammelt, wird es immer schwerer. Ich behaupte auch nicht, dass jedem ein Job nachgeschmissen wird. Für junge, fertig ausgebildete Bewerber gibt es aber wieder Jobs. Es wird in gewissen Kreisen, etwa bei pilots.de, auch immer eine gewisse Schwarzmalerei nach außen gepflegt, vermutlich um die Branche exklusiv zu halten. Selbst in den fettesten Jahren wurde da gejammert.
 
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Seemann

Erfahrenes Mitglied
23.03.2010
1.672
717
MUC
Zusatzfrage @Jim

Wenn du heute Pilot(Kapitän) auf dem Muster X bist und auf einen A 380 umsteigen willst/sollst,
wie viele:
- Stunden Theorie
- Stunden Praxis
- Monate Zeit
sind da notwendig, bis Du wieder den selben Level hast?
 

chris_flyer

Erfahrenes Mitglied
08.06.2015
2.726
1
Wiesloch,FRA,STR
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Die Branche brauchte eine Zeit lang keine neuen Piloten und nun aber plötzlich wieder. Die mindestens zweijährige Ausbildung soll heute alleine der Bewerber zahlen, wenn er Pech hat findet er damit aber keinen Job, falls dann wieder mal Flaute ist. In den USA ist daraufhin der Pilotennachschub abgebrochen. Weil der Bedarf nun wieder da ist, sind viele Fluglehrer in die wieder gut bezahlten Airline-Cockpits abgewandert. Folglich gibt es viel zuwenig Ausbilder. Die 1500-Stunden-Ochsentour durch die Regionalairlines ist in den USA schlecht bezahlt und undankbar. Immer noch. Gleichzeitig produziert das Militär deutlich weniger ausgebildete Piloten als früher. Im Kalten Krieg bekamen auch viele "Randgruppen" noch eine Flugausbildung als Goodie. Das ist lange vorbei.

Auch bei uns steigt aktuell der Bedarf. Selbst airberlin hat alle ihre fertigen Flugschüler "von der Halde" abgerufen und eingestellt. Qatar und Emirates versuchen, LH-Kapitäne mit Prämien abzuwerben. Die Lowcost-Airlines und LOT suchen ebenso. Es ist ein Schweinezyklus, auf den sich das Ausbildungssystem nie richtig eingestellt hat. Flugzeuge werden in Mengen produziert wie nie zuvor. In Asien gibt es entsprechend viele Cockpitjobs, wo auch sehr viele Europäer für gutes Geld arbeiten. Dort wird weltweit das größte Wachstum erwartet.


Zu den Regional-Airlines in der USA. Da gibt es die Republik Airways, die kurz vor der Schließung stand wegen fehlender Piloten. Jetzt hat ein Umdenken stattgefunden in den Personalbteilungen. Es werden jede Menge Piloten gesucht zu Gehältern wo man in Europa nur von träumen kann bei einer Regio-Airline. Man den Pilotenberuf so unbeliebt gemacht, dass ihn keiner mehr machen möchte. Die Folge sind fehlende Piloten. Um dem entgegen zu steuern starten u.a. Jetblue oder Southwest Ab-Initio-Programme.

http://seo.nlx.org/republic-airways/img/Comp analysis_DIGITAL-1PG.pdf