Anteil der Luftfahrt an der Klimaerwärmung

ANZEIGE

ltk1704

Erfahrenes Mitglied
31.10.2014
263
1
ANZEIGE
Ich habe letzens eine längere Diskussion mit meiner +1 geführt, die aus klimatechnischen Gründen nicht ganz glücklich mit unseren zunehmenden Langstreckenflügen ist.

Eine Ansicht, die ich ja durchaus nachvollziehen kann, aber eingeworfen habe, dass mE die private Luftfahrt nur für einen sehr geringen Teil der CO2-Emissionen und damit für die Klimaerwärmung verantwortlich ist.
Nur hatte ich leider keine wissenschaftlichen Studien hierzu zur Hand, sodass wir uns letztendlich darauf geeinigt haben, uns nicht zu einigen.
Nun habe ich auf orf.at einen Artikel gelesen, in dem steht: "Insgesamt ist die Luftfahrt nach Expertenschätzung für fünf Prozent der vom Menschen verursachten Klimaerwärmung verantwortlich." (Biotreibstoffe könnten Klima helfen - science.ORF.at).

Leider jedoch ohne genauere Quellenangaben...
Lange Rede, kurzer Sinn: Kennt jemand Studien oder sonstige Veröffentlichung, die zum Anteil der (privaten) Luftfahrt an der Klimaerwärmung Aufschluss geben?
Diese könnte ich meiner +1 dann zusammen mit der nächsten Flugbuchung dann gleich vorlegen :)

Danke!
 

MitLeser

Erfahrenes Mitglied
18.06.2015
268
78
Ist wirklich nicht sehr einfach, dazu was zu finden, aber ein paar Dinge sind mir untergekommen:

Der BUND geht von etwa 8% Anteil des Flugverkehrs an der globalen Erwärmung aus (bzw. eben an 8% des Treibhausgas-Ausstoßes):

BUND: Luftverkehr bald „Klimakiller Nr. 1”

Allerdings ebenfalls ohne Quellenangabe.

Bei Spiegel Online ist ein Artikel zu finden, der für das Jahr 2025 einen Ausstoß des Flugverkehrs von "1,2 - 1,5 Mrd Tonnen" CO2 (basierend auf einer wisschenschaftlichen Studie)

Zurückgehaltene Studie: CO2-Ausstoß der Luftfahrt könnte dramatisch steigen - SPIEGEL ONLINE

Für den Gesamtausstoß an CO2 Weltweit habe ich aus 2012 eine Zahl von 35 Mrd Tonnen gefunden. Dies würde sich dann (auch wenn einige Jahre dazwischen liegen) mit deinen Zahlen in etwa decken.

Grundsätzlich sind noch zwei Dinge zu erwähnen:

1. Der von Flugzeugen getätigte Ausstoß ist bedingt durch die große Höhe schädlicher, als am Boden (bzw. in Bodennähe) getätigter

2. Schon eine Langstrecke im Flugzeug sorgt für eine massive Erhöhung des persönlichen Beitrags zum Durchschnitt. Der durchschnittliche Pro-Kopf-Ausstoß in CO2 in Deutschland betrug (laut wikipedia) im Jahr 2013 9,4 Tonnen. Eine Flugreise in die USA schlägt alleine schon mit vier bis acht Tonnen zu Buche.


DISCLAIMER: Dieser Beitrag ist natürlich nicht dazu geeignet, um irgendetwas zu "beweisen". Dafür enthält er zu viele verschiedene Jahreszahlen und "schlechte" Quellen. Aber als Anhaltspunkt sollte da schon was dabei sein...
 

Jekodibe

Aktives Mitglied
05.02.2015
110
2
Was ich mir immer denke: Wenn pro Passagier etwa 4L Kerosin pro 100km verbrannt werden, ist es ökologischer wenn ich in den Urlaub fliege als das dreifache auf einer Fahrt in den Urlaub zu verbrennen. :D

(Hinweise auf die unterschiedlichen Entfernungen sowie den Unterschied bei steigender Reisendenanzahl im Auto werden ignoriert um das gewünschte Ergebnis nicht zu verfälschen)
 

Wuff

Erfahrenes Mitglied
01.04.2012
3.145
9
HAM/LBC
Spätestens beim nächsten größeren Vulkanausbruch, wenn wieder einmal wie schon im August 1883 die Erde für mehrere Monate abgedunkelt wird und ein weltweiter Temperatursturz und Nahrungsmittelknappheit erfolgt, dann werden wir froh sein schon mal ein paar Grad vorgeheizt zu haben.

P.S.: Fliegen geht dann ja eh für ein paar Monate nicht mehr :D
 

Worldtraveler42

Erfahrenes Mitglied
15.02.2015
3.885
36
MRS
Was ich mir immer denke: Wenn pro Passagier etwa 4L Kerosin pro 100km verbrannt werden, ist es ökologischer wenn ich in den Urlaub fliege als das dreifache auf einer Fahrt in den Urlaub zu verbrennen. :D

(Hinweise auf die unterschiedlichen Entfernungen sowie den Unterschied bei steigender Reisendenanzahl im Auto werden ignoriert um das gewünschte Ergebnis nicht zu verfälschen)

Problem ist allerdings, dass der Schadstoffausstoß von Flugzeugen eben auch wegen der Reiseflughöhe schädlicher sein soll. Aus dem Auspuff kommt nämlich nicht nur CO2. Zudem hingt der Vergleich mit den 4L meines Erachtens. Einerseits kann man auch bei Autos deutlich geringere Kraftstoffverbräuche erreichen. Meine Urlaubskarre verbraucht 6L für 4 Personen + 100kg Gepäck. Macht also 1,5L/Passagier und 100 km. Sitzt man mit Bleifuß alleine im S4, verbraucht man halt deutlich mehr als in einem Flugzeug. Anderseits, muss die 4L/100km Regel relativiert werden: Ein F Passagier verbraucht prozentual mehr als ein Y Passagier.

Insgesamt lässt sich die Problematik meines Erachtens ganz einfach zusammenfassen (Achtung Mileage Run fans wird dies nicht gefallen): Im Grunde muss man sich fragen ob man reisen muss. Kann man den Flug/die Autoreise vermeiden? Persönlich sehe ich unnütze Fliegerei sehr kritisch und dennoch muss man beachtet, dass Umweltverschmutzung größtenteils von anderen Branchen verursacht wird.

Wir nutzen alle Computer, Papier, Autos, Lebensmittel, Infrastruktur, Elektrizität, etc. welche alle mehr oder weniger umweltschädlich sind (entweder direkt oder in der Produktion). Meines Erachtens sollte man da als allererstes eingreifen, da man dort immer noch das größte Einsparungspotential hat ohne unsere komplette Lebenskultur umzuwerfen: Es gibt keine vergleichbare Alternativen für Langstreckenflüge. Es gibt allerdings vergleichbare Alternativen um beispielsweise Strom umweltschonender herzustellen.
 
  • Like
Reaktionen: mangrove

Brainpool

Erfahrenes Mitglied
15.03.2014
2.801
126
Ich habe letzens eine längere Diskussion mit meiner +1 geführt, die aus klimatechnischen Gründen nicht ganz glücklich mit unseren zunehmenden Langstreckenflügen ist.
Dann schlag ihr doch mal einen Wanderurlaub mit Ziel Norderney vor. (Übrigens lassen sich die letzten 10 Kilometer statt mit der Fähre auch schwimmend zurücklegen:D)
Mal abwarten wie weit der Umweltschutz dann noch geht.
 

Jekodibe

Aktives Mitglied
05.02.2015
110
2
Problem ist allerdings, dass der Schadstoffausstoß von Flugzeugen eben auch wegen der Reiseflughöhe schädlicher sein soll. Aus dem Auspuff kommt nämlich nicht nur CO2. Zudem hingt der Vergleich mit den 4L meines Erachtens. Einerseits kann man auch bei Autos deutlich geringere Kraftstoffverbräuche erreichen. Meine Urlaubskarre verbraucht 6L für 4 Personen + 100kg Gepäck. Macht also 1,5L/Passagier und 100 km. Sitzt man mit Bleifuß alleine im S4, verbraucht man halt deutlich mehr als in einem Flugzeug. Anderseits, muss die 4L/100km Regel relativiert werden: Ein F Passagier verbraucht prozentual mehr als ein Y Passagier.

You must be fun at parties. :rolleyes:
 
  • Like
Reaktionen: steroidpsycho

singmeister

Erfahrenes Mitglied
16.08.2011
2.408
110
BSL
Ich würde von solchen Milchmädchenrechnungen komplett absehen. Entweder ich will eine Fernreise mit dem Flugzeug machen oder nicht. Sich oder dem Partner das mit irgendwelchen Studien schönrechnen zu wollen, ist doch (kollektiver) Selbstbetrug.
Vielleicht will die Gute einfach nicht so viel fliegen und schiebt ihre Klimabedenken vor? Das zu klären wäre mir wichtiger, als irgendwelche Studien zu zitieren.

Gerade West- und Mitteleuropäer haben eine schier unendlich lange Liste an Traumzielen, welche man mit der Bahn co2 günstig und trotzdem recht komfortabel erreichen kann. Also wenn man wirklich ernsthaft co2-reduziert reisen möchte, dann geht das. Aber die wenigsten machen es (ich auch nicht ;)).
 
  • Like
Reaktionen: GoldenEye

TheDude666

Erfahrenes Mitglied
02.05.2012
2.526
439
ARN
Es soll aber auch Menschen mit Gewissen geben, die gerne ökologisch und nachhaltig leben wollen. Man darf nicht dem Fehler unterliegen, das man entweder 100% Öko ist oder 0%. Wer weniger fliegt tut der Erde was Gutes, Punkt! Wer kein Fleisch isst tut der Welt, ebenso den Tieren was Gutes, Punkt! Wer weniger Auto fährt und näher zum Arbeitsplatz zieht ebenso. Das sind unwiederlegbare Fakten. Was man im Leben daraus macht, entscheidet jeder selbst. Deshalb unterstelle ich der Freundin des TE keine vorgeschobenen Gründe, sondern vielleicht einfach nur ein Gewissen.
Gerade Eltern mit etwas Weitblick (immerhin leben unsere Kinder nach unserem Ableben noch weiter) erleben oft einen Sinneswandel.
 
Zuletzt bearbeitet:

nimm3

Reguläres Mitglied
03.01.2017
34
0
2. Schon eine Langstrecke im Flugzeug sorgt für eine massive Erhöhung des persönlichen Beitrags zum Durchschnitt. Der durchschnittliche Pro-Kopf-Ausstoß in CO2 in Deutschland betrug (laut wikipedia) im Jahr 2013 9,4 Tonnen. Eine Flugreise in die USA schlägt alleine schon mit vier bis acht Tonnen zu Buche.

4 bis 8 Tonnen CO2 für eine Flugreise USA hin/zurück scheint mir aber doch sehr viel. Bei einem Verbrauch von ca. 4000 kg Kersion pro Stunde, einer Dichte von Kerosin von ca. 0,8 kg/l, einem CO2-Ausstoß von 2,76 kg/l, einer Flugdauer von 20 Stunden und 216 Pax komme ich auf 1,3 t / Pax.
 

janetm

Erfahrenes Mitglied
11.02.2012
4.081
1.391
DUS, HAJ, PAD
Wenn ich für einen vollbesetzten A380 von 3 Liter Kerosin auf 100 km pro Passagier ausgehe macht das bei einer Strecke FRA-NYC mit 6200 km etwa 200 Liter Kerosin pro Passagier. Bei ca. 3 kg CO2 pro Liter Kerosin sind das dann etwa 600 Kilo CO2, mit Hin- und Rückflug komme ich auch auf die 1,2 t CO2 / Pax (bei voller Auslastung).
 

MitLeser

Erfahrenes Mitglied
18.06.2015
268
78
Asche über mein Haupt. Hatte den Wert von einer Seite, die CO2-Kompensationen anbietet, und nicht überrissen, dass dort die Schäden durch Kondesstreifen und Ozonbildung mit beinhaltet waren.
Deren Rechnung FRA-JFK r/t sieht wiefolgt aus:

[h=2]Ihre CO₂-Emissionen[/h]
Klimawirkung3.652 kg CO₂

Flugdistanz12.472 km
Maximale Flughöhe13.100 m
CO₂-Emissionen1.254 kg
Kondensstreifen, Ozonbildung usw.2.398 kg

Ihr habt also beide Recht mit den 1,2-1,3t reinem CO2. Sorry!
 

nimm3

Reguläres Mitglied
03.01.2017
34
0
Naja... ganz so falsch liegst du da ja nicht. Der Thread heißt ja "Anteil der Luftfahrt an der Klimaerwärmung". Unter dem Gesichtspunkt macht dein Wert von 3,7 t mehr Sinn. Die Einheit wäre mit kg CO2-Äquivalent jedoch eine andere als kg CO2.

Einigen wir uns darauf, dass (unnötiges) Fliegen Luftverschmutzung ist ;-).
 

A340_600

Erfahrenes Mitglied
22.02.2012
1.480
2
HAM, SYD
Am wichtigsten ist mMn. hier nicht vom Anteil an der Klimaveränderung, sondern vom Anteil an der vom Menschen verursachten Klimaveränderung zu reden.

Wenn wir uns jetzt angucken, was die Menschheit zu der ganzen Sache beiträgt, dann stammt davon wiederum wohl maximal ein einstelliger Prozentwert von der Luftfahrt. Millionen oder gar Milliarden an Transportmitteln in Entwicklungsländern, die gesamte dortige Industrie, sowie der weltweite Schiffsverkehr dürften den bei weitem größten Anteil tragen.

Wie groß oder klein dieser vom Menschen verursachte Anteil an einer Erwärmung insgesamt nun ist, darüber lässt sich bekanntlich streiten. Ich halte ihn nach wie vor für sehr klein und dementsprechend den Anteil der Luftfahrt an der gesamten Klimaveränderung für extrem klein.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
... Klimaveränderung, ... Klimaveränderung ....

Brav! Die Klima-Alarmisten haben natürlich schlau erkannt, daß man mit dem Schlagwort von der "Klimaerwärmung" (das der OP in seiner Frage verwendet) alsbald widerlegt werden kann. Deswegen spricht auch kein "Wissenschaftler" inzwischen mehr von "Global warming", sondern sicherheitshalber nur noch von "climate change". Das kann dann alles beliebige sein, muß aber natürlich ganz genau erforscht werden, und dafür braucht es noch mehr Forschungsgelder. :idea:
 

tehdehzeh

Aktives Mitglied
04.11.2015
152
1
Deswegen spricht auch kein "Wissenschaftler" inzwischen mehr von "Global warming", sondern sicherheitshalber nur noch von "climate change". Das kann dann alles beliebige sein, muß aber natürlich ganz genau erforscht werden, und dafür braucht es noch mehr Forschungsgelder. :idea:
Dass selbst Grundlagenforschung größtenteils durch Drittmittel finanziert wird, und damit sehr kleinteilig ökonomische oder gesellschaftspolitische Ziele verfolgen muss, ist nicht auf dem Mist der „Wissenschaftler“ gewachsen. Das ist eine Idee der „Politiker“.

Dass die Unkenntnis der komplexen Zusammenhänge im Weltklima u.U. Risiken für bspw. die Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung beinhaltet, finde ich dann noch vergleichsweise wenig weit hergeholt.
 
  • Like
Reaktionen: mbraun

ambodenbleiberin

Erfahrenes Mitglied
24.04.2015
930
9
Brav! Die Klima-Alarmisten haben natürlich schlau erkannt, daß man mit dem Schlagwort von der "Klimaerwärmung" (das der OP in seiner Frage verwendet) alsbald widerlegt werden kann. Deswegen spricht auch kein "Wissenschaftler" inzwischen mehr von "Global warming", sondern sicherheitshalber nur noch von "climate change". Das kann dann alles beliebige sein, muß aber natürlich ganz genau erforscht werden, und dafür braucht es noch mehr Forschungsgelder. :idea:
Du scheinst ja Bescheid zu wissen. :rolleyes:
 

L_R

Erfahrenes Mitglied
01.10.2013
2.136
51
Ich habe letzens eine längere Diskussion mit meiner +1 geführt, die aus klimatechnischen Gründen nicht ganz glücklich mit unseren zunehmenden Langstreckenflügen ist.

Warum keine Kompensation machen? Klar, kostet was, aber wenn man sich Langstreckenflüge leisten kann, reichts dafür idR. auch...
 

Wuff

Erfahrenes Mitglied
01.04.2012
3.145
9
HAM/LBC
Brav! Die Klima-Alarmisten haben natürlich schlau erkannt, daß man mit dem Schlagwort von der "Klimaerwärmung" (das der OP in seiner Frage verwendet) alsbald widerlegt werden kann. Deswegen spricht auch kein "Wissenschaftler" inzwischen mehr von "Global warming", sondern sicherheitshalber nur noch von "climate change". Das kann dann alles beliebige sein, muß aber natürlich ganz genau erforscht werden, und dafür braucht es noch mehr Forschungsgelder. :idea:
Nicht einmal der liebe Gott hat es in den letzten 4 Mrd. Jahren geschafft, das Erdklima konstant zu halten. Vielleicht schaffen wir Menschen das ja jetzt endlich durch weniger Fliegen (y)
 
  • Like
Reaktionen: A340_600

FREDatNET

Erfahrenes Mitglied
11.07.2010
8.301
11
VIE
Das sind unwiederlegbare Fakten.

Was du als Fakt hinstellst ist genauso wenig Fakt wie die gegenteilige These. Gerade im Punkt Fleischverzehr vs Vegane Ernährung gibt es keinen Fakt darüber was für die Welt das beste wäre... Die Frage ist auch was die Auswirkung wäre, wenn alle Deutschen neben ihrem Arbeitsplatz wohnen würden und dann natürlich viele Autos nicht mehr brauchen würden. Viele nicht nur wegen der Nähe, sondern weil es ihren Arbeitsplatz gar nicht mehr geben würde... Auch beim fliegen ist es so, dass man bei alternativer Beschäftigung unter Umständen noch mehr negatives zum Klimawandel beiträgt als wenn man in den Flieger steigt, der ohnehin fliegt...

Mit Fakten sollte man immer Vorsichtig sein, denn sie können ganz schnell zu alternativen Fakten werden wenn man genauer hinsieht. ;)
 
  • Like
Reaktionen: Wuff

Orchester

Neues Mitglied
22.02.2017
1
0
Ganz interessant sind in diesem Zusammenhang vielleicht zwei Diagramme zum Thema Radiative Forcing (RF), auf deutsch "Strahlungsantrieb": dieser rechnerisch ermittelte Wert gibt an, inwiefern verschiedene Prozesse wie z.B. Treibhausgasemissionen oder Wolkenbildung im globalen Mittel die Energie der oberen Atmosphäre (über der Troposphäre) verändern. Positives (negatives) RF ist eine Energieerhöhung (-verringerung). Die Energieveränderung geschieht durch Absorption von Sonnenlicht und durch Absorption und Emission von Wärmestrahlung.

Zunächst ein sehr oft verwendetes Bild des IPCC, in dem das RF nach anthropogenen und natürlichen Quellen aufgeschlüsselt ist (in vielen Varianten zu finden bei der Suche nach "IPCC radiative forcing"):
IPCC_RF.jpg
Das zweite Bild zeigt in gleicher Weise die Anteile des Luftverkehrs (Quelle: http://arrow.utias.utoronto.ca/crsa/iwacc/2016/tudelft-grewe.volker-2016iwacc.pdf):
AviationRF.jpg
Wichtig dabei ist, dass positives (negatives) RF nicht direkt gleichzusetzen ist mit einer Temperaturerhöhung (-verringerung) am Boden, auch wenn dies wahrscheinlich in den meisten Fällen tatsächlich so ist. Der genaue Zusammenhang hängt aber z.B. mit der räumlichen Verteilung der Ursachen zusammen. So verteilen sich Treibhausgase recht schnell um den ganzen Globus, während Kondensstreifen sehr schmal und lang und an bestimmten Orten konzentriert sind. Deshalb könnten sie sogar eine kühlende Wirkung haben.