Turbulenzen - FB will Sitz

[feb]

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Humpf. Das dem OP hier bisweilen entgegengebrachte Unverständnis ist für mich nicht nachvollziehbar.

Das Problem des ungesicherten Trolly treibt mich etwas um.... es wundert mich , dass die Flugzeugbauer und Fluggesellschaften hierfür keine Lösung anbieten, wenn der Trolley bei überraschenden Turbulenzen nicht mehr zurück in die Galley geschoben werden kann. Da mag ein findiger Kopf einmal überlegen, ob man einen Trolley nicht sehr kurzfristig sichern kann; Befestigungsmöglichkeiten sind ja vorhanden. Ja gut, das obenstehende Flaschenzeugs wird wohl immer herumfliegen, Sauerei machen und eventuell auch Verletzungen verursachen, aber wichtig ist doch wohl zu verhindern, dass der Trolley mit einem Gewicht von vielleicht 30-50 kg (?) den nächsten Pax erschlägt.

Bei allem Verständnis, dass eine FB bei Turbulenzen sich so schnell als möglich anschnallen will - das darf nicht zu Lasten der Paxe gehen. Wenn ich den Fall erichtig verstehe, waren Mutter und beide Kinder angeschnallt und es gab daher keinen freien Platz. In dieser Sitaution vom Pax zu verlangen, sich und auch das jüngere Kind (?) abzuschnallen und das Kind ungesichert auf den Schoß zu nehmen, wobei man es nicht ganz einfach hat, sich mit einem Kind auf dem Schoß wieder schnell (!) anzuschnallen.... nein, das Verhalten der FB ist mir völlig unverständlich. Wenn die Turbulenz zum falschen Zeitpunkt zuschlägt, fliegen FB, Mutter und Kind - und der ungesicherte Trolley auch - durch die Gegend. Statt ein Risiko zu minimieren, wurde das Risiko vervielfacht!

Gut, dass der OP den Fall geschildert hat. So bin ich geistig vorbereitet in solch einer Situation zu sagen: Meine Kinder und ich bleiben angeschnallt und wenn Sie keinen freien Platz haben, nehme ich Sie auf den Schoß und versuche Sie festzuhalten.

 

[berlinet]

Ich sehe jetzt keinen Vorteil, wenn FBs und Trolley durch die Kabine fliegen. Den Trolley können die FBs bei Turbulenzen schlicht nicht festhalten. Also hört es sich vernünftig an, da Ding schräg im Gang zu verkeilen und sich hinzusetzen.

 

[rorschi]

Gut, dass der OP den Fall geschildert hat. So bin ich geistig vorbereitet in solch einer Situation zu sagen: Meine Kinder und ich bleiben angeschnallt und wenn Sie keinen freien Platz haben, nehme ich Sie auf den Schoß und versuche Sie festzuhalten.

Ganz pragmatisch: Wie will ich in der immer enger werdenden Economy-Klasse eine FB auf den Schoß nehmen, wenn ich für mich schon kaum Platz habe?

Gehört es zur Ausbildung der FB nicht dazu, wie man sich bei unerwartet auftretenden Turbulenzen in einem vollen Flieger am besten verhält, dass das Verletzungsrisiko so gut wie möglich minimiert wird (z.B. auf den Boden setzen und sich am Stuhlgestell festhalten)? Der Pax auf dem Klo und - das sieht man im Safetyvideo im A346 - auf der Treppe zu diesem hat ja auch keinen Gurt...

 

[atcler]

Eine interessante Diskussion mit unterschiedlichen Sichtweisen, die ich alle nachvollziehen kann. Der Trolley ist natürlich eine Hausnummer. Er sollte natürlich gesichert sein/werden wenn es wackelt. Keine Frage.

Aus Lotsensicht gibt es drei Arten von Turbulenzen:

Light: es wackelt etwas, man kann sich noch vorwärts bewegen aber es ist unangenehm zu laufen. Da werden wohl auch die FB relativ entspannt ihren Job machen. Als Pax empfinde ich sie schon unangenehm weil, wenn ich gerade in der Cabin unterwegs bin, brauche ich schon die ein oder andere Kopfstütze, um mich festzuhalten.

Medium: hui, da wackelt es schon ordentlich, laufen will ich nicht mehr, heiße Getränke auch nicht, Service ist unwichtig, weil auch die Crew sich besser hinsetzen sollte

Severe: niemals live erlebt, will ich auch nicht. Bilder gibt es genug im Netz, teilweise starke Verletzungen, bis zu Diversions weil Paxe ins Krankenhaus müssen. Wer das mal erlebt hat, weiß wahrscheinlich was ich meine.

Vor etwa einer Woche gab es quasi über ganz Deutschland heftige Turbulenzen in jeder Flughöhe. Je höher umso schlimmer. Das war ein anstrengender Tag. ATC sagt normalerweise den Piloten, wenn sie Medium oder severe erwarten müssen. Die Cockpitcrew erfragt dann "sichere" Höhen und wenn es machbar ist, werden diese auch freigegeben. Zugegeben geht es nicht immer, ich persönlich habe in diesem Fall immer ein ungutes Gefühl und ich mag diese Situationen auch nicht. Aber informiert werden die Crews so gut es geht.

Ich denke, dass viele Vielflieger schon heftigste Turbulenzen erleben mussten. Und ich bleibe dabei:
Crews sind in diesem Fall auch zu schützen, so wie ATC und Piloten auch versuchen, die zahlende Kundschaft zu schützen.

 

[feb]

Ganz pragmatisch: Wie will ich in der immer enger werdenden Economy-Klasse eine FB auf den Schoß nehmen, wenn ich für mich schon kaum Platz habe?

Gehört es zur Ausbildung der FB nicht dazu, wie man sich bei unerwartet auftretenden Turbulenzen in einem vollen Flieger am besten verhält, dass das Verletzungsrisiko so gut wie möglich minimiert wird (z.B. auf den Boden setzen und sich am Stuhlgestell festhalten)? Der Pax auf dem Klo und - das sieht man im Safetyvideo im A346 - auf der Treppe zu diesem hat ja auch keinen Gurt...

Schon richtig. Seitdem ich meinen Revuekörper wieder auf einen vernünftigen BMI gebracht habe, würde ich eine/n FB schon für eine gewisse Zeit auch in der Eco auf dem Schoß nehmen können, und ja (jetzt kommt wieder der Sexismus) weiblich/ca. 50 kg wären mir lieber als männlich/ ca. 80kg, aber beides geht.

Nebenbei: Das mit dem Festhalten einer/s FB ist gar nicht so verquer. Abhebende Kräfte bis etwa zum Körpergewicht des/der FB kann man bei einem guten Klammergriff schon auf seinem Schoß halten.

 

[feb]

(...)Der Pax auf dem Klo und - das sieht man im Safetyvideo im A346 - auf der Treppe zu diesem hat ja auch keinen Gurt...

Nochmals zu deinem Post: Ich habe einmal auf dem Kellerklo der A346 heftige Turbulenzen erlebt - es ging gerade gerade nochmal gut ohne Sauerei und Beulen. Seither frage ich mich aber, weshalb die Haltestangen dort (auf dem Klo und im Vorraum) nur senkrecht stehen. Ein, besser zwei weitere waagrechte Griffe würden da weit mehr Nutzen haben.

 

[Karl Langflug]

Und deshalb muss ich mich am Gangplatz abschnallen, das Kind auf dem Mittelsitz zur Seite schieben, damit man zu viert auf einer Dreierreihe sitzt?
Da würde ich unbedingt erst LH oder OS anschreiben, ob dies den gängigen Safety Procedures entspricht, und bei einer unzufriedenstellenden Antwort das jeweilige Luftfahrtamt anschreiben. Und gleich noch fragen, ob besagte Sitzreihe für den Fall eines Falles auch vier Sauerstoffmasken hat.
Vier Leute mit drei Gurten auf drei Plätzen sah ich einmal, in Mauretanien auf einem Inlandsflug. Sogar Infants haben bei uns einen Gurt zur Verfügung....

Man könnte auch einfach mal 5 Grade stehen lassen. Immer gleich schreiben, beschweren, klagen. Die Crew weiss schon, was sie tut oder zumindest weiss sie es besser, als all diejenigen, die glauben, es besser zu wissen. Und man könnte auch einfach mal zufrieden sein, dass nichts passiert ist und alles gut ausgegangen ist.

 

[aidsch90]

Man könnte auch einfach mal 5 Grade stehen lassen. Immer gleich schreiben, beschweren, klagen. Die Crew weiss schon, was sie tut oder zumindest weiss sie es besser, als all diejenigen, die glauben, es besser zu wissen. Und man könnte auch einfach mal zufrieden sein, dass nichts passiert ist und alles gut ausgegangen ist.

Das erinnert mich an die Gäste die das meckern und jammern anfangen wenn es gerade im Service wackelt ohne Ende und ich als FB mich (auch zum Eigenschutz) dazu entschließe die heißen Getränke "zu zu machen" und auch keine mehr auszuschenken.
Dass dann mal einer sagt / denkt " er weiß schon was er macht ", das ist glaube äußerst selten... immerhin wurde ja für den Kaffee bezahlt [emoji1]

 

[suraso]

Man könnte auch einfach mal 5 Grade stehen lassen. Immer gleich schreiben, beschweren, klagen. Die Crew weiss schon, was sie tut oder zumindest weiss sie es besser, als all diejenigen, die glauben, es besser zu wissen. Und man könnte auch einfach mal zufrieden sein, dass nichts passiert ist und alles gut ausgegangen ist.

So häufig, wie ich bemerken muss, dass jemand SEINEN/IHREN (für mich fach-fremden) Job nicht richtig macht oder nicht versteht (tritt meist zusammen auf), wäre es für mich auch keine Überraschung, dass es genauso bei FB vorkommt! Davon, dass jeder weiß, was er tut, kann man jedenfalls heute noch weniger die Rede sein als vor ein bis zwei Jahrzehnten!

Für Diskussion hier finde ich sehr interessant. Aber da die meisten, die hier Auskunft geben, nicht dabei waren, werden wir auch nie erfahren, was im konkreten Fall falsch gelaufen ist.

Ich persönlich halte das Verhalten der FB für eine übertriebene Stress- oder Angst-Reaktion. Und das Verhalten bei FB in solchen Fällen, kann schnell sicherheitsrelevant werden.

Da Sicherheit beim Fliegen das höchste Gut ist - und das hat seinen Grund gerade im Ausgeliefertsein der Passagiere - verbietet es sich, solche Diskussionen als überflüssig darzustellen!

 

[berlinet]

Davon, dass jeder weiß, was er tut, kann man jedenfalls heute noch weniger die Rede sein als vor ein bis zwei Jahrzehnten!

Was für eine Arroganz!

 

[Karl Langflug]

So häufig, wie ich bemerken muss, dass jemand SEINEN/IHREN (für mich fach-fremden) Job nicht richtig macht oder nicht versteht (tritt meist zusammen auf), wäre es für mich auch keine Überraschung, dass es genauso bei FB vorkommt! Davon, dass jeder weiß, was er tut, kann man jedenfalls heute noch weniger die Rede sein als vor ein bis zwei Jahrzehnten!

Wahrscheinlich ist es in der Luft eher umgekehrt. Heute wird man doch viel besser geschult, auf die Sicherheit wird viel mehr Wert gelegt. Dafür gibt es auch immer mehr, die meinen Experten zu sein. Ich traf bisher immer sehr kompetente FA's und als Passagier darf man ruhig mal auch an deren Sicherheit denken - und ihr vertrauen.

Ich würde eher sagen, dass es immer mehr Reisende in der Luft, deren einziges Ziel zu sein scheint, der Crew und den anderen Reisenden auf den Sack zu gehen. Gerade Leute, die mit Babys und Kindern unterwegs sind, leisten erstaunliches. Ich habe schon mehrmals erlebt, dass während des Landeanfluges Mütter mit Kindern auf die Toilette wollen, kurz vor dem Aufsetzen das Handgepäckfach geöffnet und offen gelassen wird und man sich generell sich um die Anweisungen der Crew foutiert, insbesondere bei der leidigen Handyaus/Laptopaus-Geschichte und dann noch diese Extrawürste... der Lautsprecher kündigt Turbulenzen an und bittet die Leute, sich anzuschnallen. Macht die Hälfte sowieso erst, wenn die Crew daneben steht und gleich danach geht es ab auf die Toilette. Und wenn etwas passiert, ist trotzdem die Crew schuld.

Ich gebe dir aber Recht, dass es in anderen Branchen durchaus so ist und sichtbar ist. Wenn man halt nur noch das billigste oder billigeres Personal will oder als Kunde nur noch an die Kosten denkt und nichts mehr kosten darf... wann spart man bei der Sicherheit/ Ausbildung? Ich stimme zwar deiner Aussage so nicht zu, aber da ist schon was dran.

 

[odie]

Wahrscheinlich ist es in der Luft eher umgekehrt. Heute wird man doch viel besser geschult, auf die Sicherheit wird viel mehr Wert gelegt. Dafür gibt es auch immer mehr, die meinen Experten zu sein. Ich traf bisher immer sehr kompetente FA's und als Passagier darf man ruhig mal auch an deren Sicherheit denken - und ihr vertrauen.

Nein ist es nicht!

Wann finden solche Schulungen den statt? Wen man etwas "dazu gelernt" hat. Und das passiert nicht nach dem logischen Menschenverstand sondern erst nachdem leider etwas passiert ist.

Siehe Zugunglück in Eschede und hört bei "Fehlbedienungen" die einem die Haare zu Berge stehen lassen bei Flugzeugen auf. Siehe Absturtz in Überlingen.

 

[rorschi]

Ich stelle fest, dass mein Post für einigen Konter (auch bei aidsch90) gesorgt hat.
Meine Eingangsfrage war jedoch weder als Gejammer, Gemecker oder Beschwerde gedacht noch war sie rhetorisch gestellt.

Deshalb stelle ich sie noch einmal und wäre insbesondere an der Stellungnahme von jemandem von der Front interessiert:
"Und deshalb muss ich mich am Gangplatz abschnallen, das Kind auf dem Mittelsitz zur Seite schieben, damit man zu viert auf einer Dreierreihe sitzt?"

 

[Layh]

...
Deshalb stelle ich sie noch einmal und wäre insbesondere an der Stellungnahme von jemandem von der Front interessiert:
"Und deshalb muss ich mich am Gangplatz abschnallen, das Kind auf dem Mittelsitz zur Seite schieben, damit man zu viert auf einer Dreierreihe sitzt?"

Wie schon vermutet wurde, hat die FB bestimmt das liegende Kind übersehen, sonst hätte sie sich evtl einen anderen Platz gesucht.

Das Problem des ungesicherten Trolly treibt mich etwas um.... es wundert mich , dass die Flugzeugbauer und Fluggesellschaften hierfür keine Lösung anbieten, wenn der Trolley bei überraschenden Turbulenzen nicht mehr zurück in die Galley geschoben werden kann. Da mag ein findiger Kopf einmal überlegen, ob man einen Trolley nicht sehr kurzfristig sichern kann; Befestigungsmöglichkeiten sind ja vorhanden. Ja gut, das obenstehende Flaschenzeugs wird wohl immer herumfliegen, Sauerei machen und eventuell auch Verletzungen verursachen, aber wichtig ist doch wohl zu verhindern, dass der Trolley mit einem Gewicht von vielleicht 30-50 kg (?) den nächsten Pax erschlägt.

Die Sitze in einem Flugzeug sind höher als 1,xxm. Der Trolley kann sich im Flugzeug also erstmal nur im Gang vorwärts und rückwärts Bewegen, geführt von den Sitzreihen. D.h. eine direkte Gefahr für Personen im Gang, bzw. Gliedmaßen im Gang.
Deshalb erste Aktion Bremse rein und alle Personen aus dem Gang raus.

 

[unseen_shores]

Das Problem des ungesicherten Trolly treibt mich etwas um.... es wundert mich , dass die Flugzeugbauer und Fluggesellschaften hierfür keine Lösung anbieten, wenn der Trolley bei überraschenden Turbulenzen nicht mehr zurück in die Galley geschoben werden kann.

Ich habe auf einem Flug von EZE nach FRA auch schon erlebt, dass es größere Turbulenzen gab. Aus dem Cockpit kam die klare Ansage: FBs sofort hinsetzen und Trolleys stehen lassen. Diese rollten dann durch den Gang.


Ich gehe auch zugunsten der FB davon aus, dass sie das Kind übersehen hat. Außerdem war es wohl eine Gefahrensituation. Deshalb würde ich das nicht so hoch aufhängen.