AB: Air Berlin meldet Insolvenz an

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meilenfreund

Erfahrenes Mitglied
10.03.2009
7.005
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Es gibt ja auch die Möglichkeit, dass die erste Gläubigerversammlung nach § 57 InsO einen anderen Insolvenzverwalter wählt. Danach geht das kaum noch. Die Abwahl müsste allerdings von Gläubigerseite entsprechend vorbereitet werden, zumal sich in der ersten Gläubigerversammlung die entsprechende Mehrheit finden muss. Sind mit hohen Forderungen entsprechend stark vertretene Gläubiger vorhanden, die hieran ein Interesse haben könnten?

Danach - nach der ersten Gläubigerversammlung - geht das gar nicht mehr. Der Insolvenzverwalter kann dann nur noch mittels Entlassung aus wichtigem Grund durch das Gericht "ausgetauscht" werden.

Für eine Abwahl in der ersten Gläubigerversammlung wäre auch ein zur Amtsübernahme bereiter Kandidat zu benennen.
 
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Wuff

Erfahrenes Mitglied
01.04.2012
3.145
9
HAM/LBC
. Denn Deine 150 Mio sind verbrannt worden.

Laut der EU Kartellbehörde sollten die 150 Mio in wöchentlichen Raten ausgezahlt werden; also ca. 10 Mio pro Woche. Da dürfte noch nicht allzu viel geflossen sein.
Ausserdem fehlen in deiner Rechnung die zusätzlichen Einnahmen von den Veranstalter, die ja immer erst kurz vor Flug zahlen. Das ist bei AB ein recht großer Anteil der Einnahmen.
Ohne jetzt die Buchhaltung dort zu kennen schätze ich mal, dass in der Zeit seit 15.8. ein positiver Deckungsbeitrag eingeflogen wurde. (Einnahmen = Lufthansa wetlease + Veranstalter + Kurzfristbuchungen)
 
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groundhog

Erfahrenes Mitglied
11.10.2010
363
52
DUS, BER
Ohne jetzt die Buchhaltung dort zu kennen schätze ich mal, dass in der Zeit seit 15.8. ein positiver Deckungsbeitrag eingeflogen wurde.

Der Aussage kann jeder normal Denkende zustimmen.
Das ist aber leider nicht der Fall. Sonst läge ja keine Masseunzulänglichkeit vor.

Ich kriegs selbst nicht in den Kopf, aber vielleicht ist das ja ein Indiz für eine fremdinteressengesteuerte* Geschäftsführung.


*Fremdinteressengesteuert, habe ich das Wort gerade erfunden? Falls ja: (c)
 

Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
3
Milchmädels, ihr vergesst bei der ganzen Sache nen riesigen Kostenblock. Und der heißt „Flöther“. Und der rechnet wohl vermutlich eher nicht nach Mindestlohn ab. Aus selbigen Block kommt es vermutlich auch zur Masseunzulänglichkeit.

Ich bin mir sicher das sich der Sachwalter einen riesigen Schluck aus der Pulle nimmt - aber wie viel soll das für 10 Wochen Arbeit sein? Das dies der Tropfen ist der das Fass zum überlaufen bringt - von mir aus, aber sicher nicht der Grund warum eine Masseunzulänglichkeit droht.

Heute auch groß in der B.Z., Tenor, es ist nüscht mehr da, AB hat in den letzten Jahren so eine Art Schneeball System am laufen gehabt das nicht funktionieren konnte - mit das wertvollste sind zwei Triebwerke (3 Millionen).


(das ist die Zusammenfassung der Zusammenfassung, man bezieht sich aber wohl auf den Bericht des Insolvenzverwalters)
 
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fragezeichen

Reguläres Mitglied
13.06.2016
31
1
Sind die Novembergehälter der freigestellten, aber nicht gekündigten Mitarbeitern eigentlich (Alt)Masseverbindlichkeiten? Das könnte auch die Masseunzulänglichkeit erklären.
 

TachoKilo

Erfahrenes Mitglied
21.02.2013
2.142
51
Berlin (West) - TXL
Ich bin mir sicher das sich der Sachwalter einen riesigen Schluck aus der Pulle nimmt - aber wie viel soll das für 10 Wochen Arbeit sein? Das dies der Tropfen ist der das Fass zum überlaufen bringt - von mir aus, aber sicher nicht der Grund warum eine Masseunzulänglichkeit droht.
Was meinst du denn, wie sowas abläuft? Dass da zwei, drei Anwälte ein paar Stunden einen Laden wie AB abwickeln? Herr Kebekus und Herr Flöther mussten logischerweise jede Menge Firmen beauftragen, die sich um die Details der Abwicklung kümmern. Z.B die STP, die mit ihrer etwas fragwürdig benannten Software "winsolvenz" die Abwicklung überhaupt erst möglich machen. Bis dann so ein Sachverwalter (und die von ihm beauftragten Firmen) die Zusammenhänge aller Geschäftsbeteiligungen und Buchungsvorgänge verstanden hat, gehen schon mal ein paar 100 Manntage innerhalb von 3 bis 4 Wochen drauf.
 
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Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
3
Was meinst du denn, wie sowas abläuft? Dass da zwei, drei Anwälte ein paar Stunden einen Laden wie AB abwickeln? Herr Kebekus und Herr Flöther mussten logischerweise jede Menge Firmen beauftragen, die sich um die Details der Abwicklung kümmern. Z.B die STP, die mit ihrer etwas fragwürdig benannten Software "winsolvenz" die Abwicklung überhaupt erst möglich machen. Bis dann so ein Sachverwalter (und die von ihm beauftragten Firmen) die Zusammenhänge aller Geschäftsbeteiligungen und Buchungsvorgänge verstanden hat, gehen schon mal ein paar 100 Manntage innerhalb von 3 bis 4 Wochen drauf.

Ja und? Meinst du drei, vier Millionen € sind da der Todesstoss für die Masse (gewesen), selbst wenn der Sachwalter bis heute angenommene 10 Millionen geostet hat ist das kaum der Grund für das fatale Endergebnis.

Die Sachwalterkosten wären im übrigen nicht angefallen wenn man regelkonform zum 15.08. die Insolvenz angemeldet hätte. Mit der Fortführung über den 15.08. wurden die Gläubiger eben zusätzlich geschädigt.

Die Gewinner waren/sind:

Die Kunden die ihre Tickets noch abfliegen konnten bzw. nicht stehengeblieben sind
Der Sachwalter (und seine Auftragnehmer)
Die KfW
Die Lufthansagruppe
Easy Jet

Für deren Belange wurde die Masse zusätzlich geschmälert, oder willst du etwas behaupten das ab dem 15.08. jeder von AB durchgeführte Flug wirtschaftlich eine Verbesserung im Ergebnis war?

Es wurde noch nach Beginn des Verfahrens in Eigenverwaltung verkündet das AB jeden Tag Verluste in Millionenhöhe einfliegt, somit wäre dieses Verfahren nur sinnvoll gewesen wenn man eine Verbesserung für alle Gläubiger angestrebt hätte - dem ist aber nicht so. Nach Eintritt der Insolvenz ein Unternehmen in Eigenverwaltung weiter zu führen das jeden Tag VERLUSTE erarbeitet ohne eine Aussicht auf eine Sanierung oder einen Käufer der die Gläubiger besser stellt als zum Zeitpunkt der Insolvenzreife das ist schon interessant.
 
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nemix

Erfahrenes Mitglied
02.07.2015
472
8
So sah es am Montag in Wien auf dem Vorfeld aus:

ab.jpg

In Schönefeld steht wohl auch eine ganze Reihe von AB Maschinen.
 
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vlpo

Erfahrenes Mitglied
05.11.2015
927
4
Ich schätze hier eine hohe Chance ein, dass auch die "Unglücklichen" Passagiere noch zu den Glücklichen werden, wenn Etihad seine Zusage auf gerichtlichen Beschluss hin auch umsetzen muss.

Meinst Du, dass ich zusätzlich zum Charge back; den Prämienmeilen die man ja wieder einlösen kann auch noch den ursprünglich gebuchten Flug in C bekomme? Da freue ich mich aber! ...und einige wollen tatsächlich behaupten, Insolvenzen wären schlecht für den Verbraucher...
 

Asia

Erfahrenes Mitglied
19.08.2017
701
65
Jung, kauf dir mal ne vernünftige Zeitung! Und nicht dieses Klopapier.

Verteilt die LH am Flughafen Berlin kostenlos, habe ich heute auch bekommen. Ich gebe ja zu, dass mit mehr Zeit, die SZ es vielleicht besser aufbereitet hätte.Aber die Kernausagen aus dem Insolvenzgutachten, die BZ wiedergibt, wird hier wohl kaum einer bestreiten: AB hat Verluste eingefahren, da es doof ist, Eigenkapital (Maschinen) zu verkaufen und für teures Geld zu leasen. Die vielen weiteren Fehler, lasse ich mal aussen vor, da ich hier keinen Roman schreiben will.

Ich bin kein Freund von Insolvenzverwaltern aber wer ernsthaft glaubt, dass seine Kosten das Problem von AB sind, der hat sich die langjährigen Verluste von AB nicht angeschaut.
 
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hopstore

Erfahrenes Mitglied
22.04.2012
4.099
2
TXL
Ich bin kein Freund von Insolvenzverwaltern aber wer ernsthaft glaubt, dass seine Kosten das Problem von AB sind, der hat sich die langjährigen Verluste von AB nicht angeschaut.

Hat doch auch keiner behauptet. In den Milchmädchenrechnungen einer Foristen taucht Flöther nur nie auf. Und es ging um die spontane Masseunzlänglichkeit. Realistisch muss man auch sehen, musste AB in den letzten 3 Monaten ja nicht mal Gehälter zahlen ...
 
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Iarn

Erfahrenes Mitglied
07.12.2012
456
25
MUC
Für deren Belange wurde die Masse zusätzlich geschmälert, oder willst du etwas behaupten das ab dem 15.08. jeder von AB durchgeführte Flug wirtschaftlich eine Verbesserung im Ergebnis war?
Natürlich haben diese Flüge wirtschaftlich keine Verbesserung im ergebnis gemacht. Die Air Berlin ist ja schon vor der Insolvenz nicht profitabel geflogen.
Aber diese Flüge haben den Verkauf von Unternehmensteilen erst möglich gemacht. Ansonsten hätte die Masse aus ein paar Ersatzteilen und gebrauchten Büromöbeln bestanden. Sonst gab und gibt es ja keine Werte bei Air Berlin.
 

Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
3
Natürlich haben diese Flüge wirtschaftlich keine Verbesserung im ergebnis gemacht. Die Air Berlin ist ja schon vor der Insolvenz nicht profitabel geflogen.
Aber diese Flüge haben den Verkauf von Unternehmensteilen erst möglich gemacht. Ansonsten hätte die Masse aus ein paar Ersatzteilen und gebrauchten Büromöbeln bestanden. Sonst gab und gibt es ja keine Werte bei Air Berlin.

Tja und der Verkaufserlöss hat abzgl. des KfW Kredits und Zinsen und der Kosten des Sachwalters wie viel in die Kassen der Gläubiger gebracht? Wenn man den Aussagen des Insolvenzverwalters glauben darf haargenau gar nichts. (Selbst die Rückzahlung des KfW Kredits schien nicht unbedingt besser).

Das Verfahren in Eigenverwaltung hat nicht zum Ziel einen geordneten Verkauf zu ermöglichen, sondern soll mindestens mehr Geld in die Kassen der Gläubiger spülen - dies war bei diesem Verfahren aber nie das Ziel.

Nochmal, es geht nicht darum das dies der einzige Weg war die Überreste von AB irgendwie geordnet zu veräussern, ein Verfahren in Eigenverwaltung muss zumindest eine Aussicht auf Sanierung haben - das dies nie möglich war sagt ja selbst Herr Flöther - unter diesen Vorzeichen hätte man formal ein solches Verfahren niemals eröffnen dürfen.

Sieh das mal so, man bekommt in Deutschland durchaus Cannabis auf Rezept, dafür müssen aber entsprechende medizinische Gründe vorliegen (das ist gesetzlich geregelt) - wenn sich ein stinknormaler Kiffer ein solches Rezept verschafft und dann legal erworbenes Cannabis raucht - dann ist das Cannabis zwar legal erworben, aber der gesamte Prozess doch zweifelhaft - das Argument "irgendwoher muss der Stoff ja kommen" würde doch auch keiner gelten lassen.
 
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hopstore

Erfahrenes Mitglied
22.04.2012
4.099
2
TXL
Das Verfahren in Eigenverwaltung hat nicht zum Ziel einen geordneten Verkauf zu ermöglichen, sondern soll mindestens mehr Geld in die Kassen der Gläubiger spülen - dies war bei diesem Verfahren aber nie das Ziel.

jein, das kannst du so jetzt auch nicht behaupten. Die EIgenverwaltung hat es erst möglich gemacht, die Slots gewinnbringend zu verkaufen. Sonst hätte es die 200 + 40 Mio ja wohl gar nicht gegeben. Die wären dann weiter bei U2 und LH auf dem Konto. Somit ist den Gläubigern schon Geld in die Kasse geflossen. Das zu negieren passt nicht! In Anbetracht der riesen Schulden, sind die 240 Mio eher Kosmetik, aber Henne-Ei. Die Schulden waren vor dem Verkauf schon so exorbinat hoch!
 

Frequent_Flyer

Erfahrenes Mitglied
10.03.2012
2.040
192
BER
jein, das kannst du so jetzt auch nicht behaupten. Die EIgenverwaltung hat es erst möglich gemacht, die Slots gewinnbringend zu verkaufen. Sonst hätte es die 200 + 40 Mio ja wohl gar nicht gegeben. Die wären dann weiter bei U2 und LH auf dem Konto. Somit ist den Gläubigern schon Geld in die Kasse geflossen. Das zu negieren passt nicht! In Anbetracht der riesen Schulden, sind die 240 Mio eher Kosmetik, aber Henne-Ei. Die Schulden waren vor dem Verkauf schon so exorbinat hoch!

Wurde damit nicht nur der KfW-Kredit zurückgezahlt, den es ohne Eigenverwaltung gar nicht gebraucht hätte?