Liebes Lufthansa-Team, Lieber Herr A. B. und Herr A. J. aus dem Lufthansa-Service-Team Frankfurt,
Seit Jahren fliege ich immer wieder gerne mit der Lufthansa, die bis heute stets ein gutes Bild bei mir abgegeben hat. Sowohl auf ganz normalen Economy-Flügen, als auch bei meinem bisher einzigen First Class-Flug nach Toronto. Auch mein Vater ist als langjähriger Inhaber des Senator-Status ein treuer Begleiter der Lufthansa.
Heute hat sich mein Bild der Lufthansa durch das erschreckend unfreundliche Verhalten zweier Ihrer Mitarbeiter jedoch schlagartig geändert.Ich nehme mir daher die Zeit Ihnen dieses einmal im Detail zu schildern, in der Hoffnung, dass anderen Fluggästen diese Erfahrung erspart bleibt.
Meine Frau, mein 6 Monate alter Sohn und ich wollten heute (30.04.2018) mit der Nachmittags-Maschine (LH 314) Nach Florenz fliegen. Leider wurde unser Flug aufgrund der schlechten Wetterlage in Florenz anuliert. Aus diesem Grund bin ich nach der Durchsage auf schnellstem Wege zum Service-Schalter A12 der Lufthansa. Dort kam ich als dritte wartende Person an und mit der Ticketnummer A3213 an den Schalter von Herrn A. B..
Nach einer dahin gebrummelten Begrüßung, fragte er um was es geht. Ich sagte ihm, dass unser Flug soeben anuliert wurde und ich nun eine Alternative für meine Frau, mein 6 Monate altes Kind und mich benötige. Er sagte, dass er zur Zeit folgende 2 Alternativen anbietet und kritzelte Beide auf die Rückseite meiner Boardingpässe: Ein Flug nach Bologna (1 Stunde von Florenz entfernt) und ein alternativer Flug über München nach Florenz am Abend. Auf Nachfrage wie wir von Bologna nach Florenz kommen sollten und ob es dafür einen Transfer gibt kam nur "da müssen Sie sich schon selbst drum kümmern". Nachdem das mit einem Baby und massig Gepäck leichter gesagt als getan ist, kam diese Alternative für mich nicht in Frage. Stattdessen diskutierten wir die Option über München zu fliegen. Ich fragte ob der Flug nach Florenz denn nicht auch anuliert werden könnte. Er sagte nur "Na klar, da werden immer viele anuliert". Dann fragte ich, was passiert wenn wir dann statt in Frankfurt in München stranden, weil der Flug ebenfalls gecancelt wird. Er sagte dann muss sich dort ein Kollege um uns kümmern und wir können in einem Hotel übernachten.
Obwohl er diese Informationen nur sehr langsam und stets nur auf Nachfrage herausrückte und sich bei mir damit alles andere als das Gefühl bald eine Lösung zu finden einstellte, war ich kurz davor die Alternative über München zu wählen, da Herrn B.s Kollegen in der Zwischenzeit ca. 3-4 mal so viele Fluggäste mit neuen Tickets versorgt hatten und ich befürchten musste, dass unsere Familie bald gar keinen Platz mehr auf einer Maschine nach Florenz haben würde. Im letzten Moment fiel mir dann jedoch ein, zu prüfen bis zu welcher Uhrzeit wir unseren in Florenz gebuchten Mietwagen abholen konnten. Dies war tatsächlich nur bis 20 Uhr möglich, weshalb nun auch der Alternativflug über München hinfällig war, es sei denn ich hätte mit meiner Frau und unserem 6 Monate alten Kind am Flughafen Florenz übernachten wollen. Nachdem ich Herrn B. diese Problematik geschildert hatte, kam als Antwort nur "Dann rufen Sie doch mal da an. Die sind oft länger da." Gesagt, getan rufe ich die Autovermietung an. Nachdem ich jedoch niemanden erreichte, konnte ich mich auf diese Option nicht verlassen. Herr B. entgegnete nur sarkastisch "Das ist ja eine sehr seriöse Firma bei der Sie da gebucht haben" und im Anschluss "Also möchten Sie keine der beiden Alternativen und NICHT nach Florenz fliegen". Spätestens nach diesem, erneut extrem unfreundlich ausgedrückten Satz hatte ich das Gefühl, dass Herr B. ein einziges Ziel hat: Meiner Familie den Urlaub zu vermiesen. In keinster Weise ist er darauf eingegangen, dass ich mit einem Kleinkind unterwegs bin und auf seine Hilfe angewiesen bin. Genauso war nun klar, dass ich mit keiner der beiden Alternativen eine Chance hätte meinen Mietwagen in Florenz rechtzeitig abzuholen. Damit wäre dann der Flughafen in Florenz unsere Endstation gewesen.
Ich fragte daher, ob es mehr Sinn mache in Frankfurt (anstatt mit höchster Wahrscheinlichkeit in München) zu übernachten und dann am nächsten Morgen zu fliegen. Ich hatte bei seiner benachbarten Kollegin mitbekommen, dass zahlreiche andere Passagiere nach Florenz diese Option angeboten bekamen und diese auch als sinnvoll erachteten. Allein in der Zeit in der Herr B. mich in Zeitlupe über meine Optionen aufklärte, hatten 2 Pärchen und 1 weiterer Herr neben mir diese Variante gewählt (und für den Weg noch ein paar Essensgutscheine erhalten).
Seine Antwort jedoch war eine Andere: "Nee, das machen wir nicht." Als ich sagte, dass ich hier doch mitbekomme, dass es wohl eine Option ist sagte er "das muss ich klären", stand auf und verschwand in der Tür. In den insgesamt 10 Minuten die ich von nun an allein am Schalter stand wusste ich weder was er macht, ob er noch einmal wiederkommt, noch ob es überhaupt noch Tickets für den Flug gab (schließlich verarzteten seine Kollegen weiter fleißig Passagiere).
Ich war extrem frustriert und fragte seine benachbarte Kollegin, ob das Verhalten von Herrn B. so normal sei, da sie deutlich lösungsorientierter, kundenfreundlicher und vor allem SCHNELLER arbeitete. Sie sagte: "Er macht immer solche Probleme, wahrscheinlich lässt er sich jetzt wieder von unserem Vorgesetzten verarzten. Ich kann Sie aber leider nicht übernehmen, sonst wird mir der Kopf runter gemacht. Tut mir wirklich leid, ich denke er kommt bald wieder."
Kam er aber leider nicht. Stattdessen wuchs in mir die Frustration, da die Wahrscheinlichkeit auf eine baldige Reise nach Florenz immer kleiner wurde.
Nach ca. 7-8 Minuten fragte ich die Kollegin erneut wo er sei. Sie fragte eine weitere Kollegin, keiner wusste es. Schließlich kam Herr B. mit Herrn A. J., seinem Vorgesetzten, zurück. Dieser schenkte mir ebenfalls weder eine Begrüßung, noch ein Lächeln, noch irgendetwas. Stattdessen sagte er einem enttäuschten und frustrierten Familienvater: "Wir haben Sie auf Bologna gebucht". Ich sage, dass wir schon geklärt haben, dass Bologna keine Option sei. Er sagte "Dann können wir nichts für Sie machen außer morgen früh auf die Maschine buchen. Ein Hotel kommt nicht in Frage". Im Klartext hieß das für mich, dass wir halt im Zweifel mit unserem Kind am Flughafen übernachten sollen und dass obwohl etlichen anderen Fluggästen in der Zwischenzeit (und für mich deutlich zu vernehmen) genau dieses vorgeschlagen wurde. Nachdem ich ihn mit dieser Tatsache konfrontierte sagte er nur "Nee, das kann nicht sein.". Die benachbarte Kollegin verließ in diesem Moment klammheimlich ihren Platz. Ich wiederum erklärte ihm, dass ich diese Arte der Ungleichbehandlung nicht verstehen kann, schon gar nicht wenn keinerlei Rücksicht auf Reisende mit einem Kleinkind genommen wird. Darauf antwortete er jedoch gar nicht. Stattdessen druckte er wortlos die neuen Bordkarten aus. Auch auf die Frage wann denn der Flug am nächsten Morgen überhaupt abfliegt erhielt ich keine Antwort mehr. Etwas perplex von der Tatsache, dass jetzt offenbar gar keine Menschlichkeit mehr nötig war wusste ich gar nicht mehr was ich sagen sollte und verließ den Schalter wortlos, mit 3 neuen Boardkarten, aber einem großen Problem: wohin mit meiner Familie bis zum nächsten Morgen?!
Abschließend ist es mir unverständlich wie solche Mitarbeiter überhaupt mit Kunden in Kontakt kommen dürfen. An Unfreundlichkeit waren beide Herren nicht zu überbieten. Auch der Ansatz, die Probleme der Kunden zu ignorieren und diese stattdessen noch zu verschärfen sollte nicht der Anspruch der Lufthansa sein.
Ich in jedem Fall, bin nach dieser Erfahrung maßlos enttäuscht und frustriert darüber, dass Kunden je nach gezogenem Ticket am Service-Schalter komplett unterschiedlich behandelt werden (von First Class und Senator Kunden mal ganz abgesehen). Gerade deswegen war es mir jedoch wichtig Ihnen dieses Feedback im Detail weiterzugeben.
Denn auf dem Rückweg vom Gate an dem ich meine Frau und mein Kind abholte stand der nächste gestrandete Passagier bei Herrn B.. Aber dieser war mal wieder nicht am Platz. Ich fragte den Kunden im Vorbeigehen, ob er auf Herrn B. warte. Er sagte Ja und schüttelt frustriert den Kopf. Die benachbarte Kollegin war in der Zeit schon wieder am Arbeiten.
Ich hoffe dieser Erfahrungsbericht trägt dazu bei das Service-Level der Lufthansa auf ein gleichmäßigeres und dennoch gutes Niveau zu bringen und würde mich über eine Reaktion freuen. Denn so bleibt ein unzufriedener Kunde zurück, der dieses Feedback noch lange im Kopf behalten wird.