10. März 2019: Ethiopian 737 MAX crash

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libertad

Erfahrenes Mitglied
03.08.2016
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Eine interessante Stimme plädiert fürs Grounding:

But airlines shouldn't wait until then to ground their fleets of Boeing 737 MAX 8 aircraft, according to Mary Schiavo, a CNN aviation analyst and the former Inspector General of the U.S. Transportation Department.
"Absolutely, everybody should" ground the jets, Schiavo told CNN Monday. "I think Boeing should take the lead -- Boeing should do it," she added.

https://edition.cnn.com/world/live-news/ethiopian-airlines-plane-crash/index.html
 

juliuscaesar

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12.06.2014
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FRA
Ich denke auch, dass Ethiopian das Beste gibt. Es tut mir schon ein wenig Leid für die Jungs und Mädels: die ET-AOP war ja 2013 auf LHR fast abgefackelt als Launching Customer, jetzt erwischt es denen hier auch wieder.

Die menschliche Seite: einer hat den Flug um zwei Minuten verpasst. Die Boardingkarte fand ich interessant.

Ja, schade für diese Airline, die ein bisschen Hoffnung auf Besserung der großen Not in Afrika bedeutet.

Und ebenfalls ein richtiger Gedanke, dass ET nun schon zum zweiten Mal ein großes, fatales Problem mit nagelneuen Modellen von Boeing hat.

https://www.aerotelegraph.com/brand-dreamliner-boeing-787-ethiopian-airlines-london-heathrow

Boeing meldete sich damals 2013 umgehend zu Wort. «Wir haben Kenntnis vom Vorfall. Unsere Leute sind vor Ort. Wir arbeiten daran, das vollumfänglich zu verstehen»

Ein ähnliches Zitat könnte nun auch zu den beiden 737max Abstürzen kommen.... bevor man ein Problem beseitigen kann, muss man es verstehen...
 
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E190

Guest
Ich denke auch, dass Ethiopian das Beste gibt. Es tut mir schon ein wenig Leid für die Jungs und Mädels: die ET-AOP war ja 2013 auf LHR fast abgefackelt als Launching Customer, jetzt erwischt es denen hier auch wieder.

Die menschliche Seite: einer hat den Flug um zwei Minuten verpasst. Die Boardingkarte fand ich interessant.

Die menschliche Seite ist ohne Frage tragisch. Ich sehe für mich jedoch im Moment keinen Grund ET nicht zu trauen, ich würde für mich jederzeit in ein ET Flugzeug steigen. So ein Crash ist nie gut für die Reputation, jedoch sehe ich im Moment noch nicht, dass die Reputation von ET im Moment leidet....

Warten wir es ab
 
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DerSenator

Erfahrenes Mitglied
08.01.2017
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5.903
MUC/INN
Das trifft es aus meiner Sicht nicht.
Ich sehe nicht, dass hier "bei Entwicklungszeit, Entwicklungskosten, Schulungskosten" gespart wurde.
Was bei der NG noch durch die Triebwerksform machbar war, ging beim MAX nicht mehr: moderne Triebwerke an den Rumpf anzupassen, da das Fahrwerk offenbar nicht beliebig verlängert werden kann.
Die improvisierte Lösung verschiebt den Schwerpunkt der Maschine. Sie wird zwar kopflastig, aber unter Schub steigt sie offenbar auch schwer kontrollierbar.
Dieses Problem versucht Boeing softwareseitig zu kontrollieren.

Siehst Du. Ich denke wir widersprechen uns nicht ganz. Natürlich pflichte ich der Philosophie Boeings bei und das sollte auch so bleiben, der Pilot fliegt das Flugzeug. Er sollte es aber auch kennen, egal wie lange er schon drauf ist, nicht nur die Southwest Bobby-Jockeys.
Und wenn ein Flugzeug aus den 50ern die Triebwerksentwicklung nach 60 Jahren nicht mehr mit macht, muss man sich eben etwas einfallen lassen und nicht - nur um den Anschluss an das neuere Produkt A320 nicht zu verpassen - hier Dinge zusammenschrauben, die vielleicht nicht zusammenpassen. Wenn die MAX-Triebwerke nicht an das Gerät 737 passen, sollte man die Zeit nehmen und ein neues Flugzeug desingnen und nicht Entwicklungszeit und -kosten sparen nur um den Anschluss an Airbus nicht zu verpassen. Die Gedanken zur N-NG hätte man sich nämlich auch schon vor Jahren machen können. Aber stattdessen baut man schnell schnell große Triebwerke an ein an sich altes Gerät und zaubert damit eine 737, die sich aber gar nicht wie eine 737 fliegen lässt.

Man stelle sich vor der F/O war PF, TR nur im NG-SIM und sonst NG, fliegt jetzt MAX, vielleicht ein paar Male, hat ein Problem das er nicht kennt (siehe JT), kommt damit nicht zurecht, es bricht Panik aus und auch der an sich erfahrene CPT weiß jetzt nicht mehr was er machen soll weil die MAX einfach anders zu handhaben ist wie eine NG. An sich sollte das im Cockpit nicht passieren, aber schon der AF-Flug von Rio zeigt anhand der Protokolle wie schnell im Cockpit Panik ausbricht weil die Systeme gegen den Menschen arbeiten anstatt ihn zu unterstützen. Meine Bekannten haben auch noch keine Flugerfahrung mit der MAX da sie bei TUI ja erst ansteht, ich beziehe meine Quelle gerade aus dem Internet, aber selbst der Wikipedia-Artikel zu MCAS lässt mich eigentlich erschaudern. Das System greift direkt und massiv in die Flugsteuerung ein. Es wird zwar deaktiviert, indem man die Flaps ausfährt, die bewirken aber natürlich eine weiteren Schwerpunktverlagerung und durch eine unglückliche Verkettung von Umständen und dem Mensch vs. Maschine hast Du ganz schnell einen unkontrollierbaren Strömungsabriss, wodurch die 737 wie eine Melone aus dem Himmel auf den Boden knallt.
 

juliuscaesar

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12.06.2014
22.036
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... unglückliche Verkettung von Umständen und dem Mensch vs. Maschine hast Du ganz schnell einen unkontrollierbaren Strömungsabriss, wodurch die 737 wie eine Melone aus dem Himmel auf den Boden knallt.

Und dann bekommt man so einen großen "Krater" wie auf den Bildern der Unglücksstelle zu sehen...
 

Meick

Erfahrenes Mitglied
29.11.2013
932
387
MUC/BRE
Die Begruendung ist stringent. Sie impliziert den Standpunkt, dass die Max sicher sei, wenn sie in den Haenden von gut ausgebildeten Piloten ist, die wissen, was sie tun. Also nicht idiotensicher, was aber ok ist, wenn man keine Idioten ranlaesst.

Eine aehnliche Sichtweise wie "Guns don't kill people, people kill people."

Gibt es - dieser Argumentationskette folgend - eigentlich Berichte über Piloten die in ähnlichen Fällen den fehlerhaften Eingriff in die Flugsteuerung erfolgreich beendet haben?

Oder ist der Fehler bisher 2x aufgetreten und führte beide mal zum Absturz?
 
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E190

Guest
Vietnam wird für den Moment der B 737-8MAX keine Lizenz geben. Hat Boeing da nicht vor kurzem eine große Zahl an Vietjet verkauft?

https://vietnamnews.vn/society/5068...-737-max-8-aircrafts.html#9Vw3iZToQMbBpKH0.97

In Korea wollen Piloten von Eaststar Jet nicht mit der B737MAX fliegen

In South Korea, Eastar Jet flight crew have petitioned management to ground the LCC's two B737 MAX 8s until the causes of the Lion Air and Ethiopian Airlines crashes have been determined. The Dong-A Ilbo daily said crew had made their concerns known via a notice pinned to the company's bulletin board on Monday morning.

A team of four Korean Ministry of Land, Transport and Maritime Affairs (MLTMA) officials have also visited Eastar Jet's facilities to inspect the B737 MAX's autopilot and other relevant systems.

https://www.ch-aviation.com/portal/...aas-ground-b737-max-8s-following-latest-crash
 

juliuscaesar

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12.06.2014
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Die Wellen schlagen immer höher... man kann auch im Gesamtbild die (ausbleibenden!!) Handlungen von Beoing nach dem ersten Absturz als schlimmer betrachten, als den nun gefolgten zweiten Absturz.
 
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longhaulgiant

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22.02.2015
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Ein Schundblatt sondergleichen. Nähert sich gefühlt immer mehr dem Focus an - nicht nur bei Flugzeugthemen. Ganz übel sind die „Neon“ Beiträge...
Und für diesen Stuss wollen die dann auch noch Kohle sehen (Paywall).

Spiegel hin oder, was ist falsch an der Aussage, dass man die MAX für eine Verschlimmbesserung halten kann?

Das alleine wäre ja legitim. Aber alleine der Untertitel ist schon so reißerisch („... warum selbst die Piloten nichts davon wissen sollten“), dass man hier meiner Meinung nach nicht mehr von objektivem Journalismus sprechen kann. Jeder ordentliche Verlag würde das als Meinungsbeitrag kennzeichnen. Hält man da offensichtlich nicht für nötig.
 

concordeuser

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01.11.2011
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Hamburg
Die Wellen schlagen immer höher... man kann auch im Gesamtbild die (ausbleibenden!!) Handlungen von Beoing nach dem ersten Absturz als schlimmer betrachten, als den nun gefolgten zweiten Absturz.

Aus ch aviation vorstehend verlinkt

Civil aviation authorities and airlines across the globe have begun to curtail B737 MAX operations following the crash of an Ethiopian Airlines B737 MAX 8, ET-AVJ (msn 62450), on Sunday, March 10.
 
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juliuscaesar

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12.06.2014
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Von Marokko bis Vietnam werden die Behörden aktiv. Wie reagiert das Mutterland der zivilen Luftfahrt und Sitz des Herstellers der betroffenen Flieger?
 
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longhaulgiant

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22.02.2015
10.213
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Die Wellen schlagen immer höher... man kann auch im Gesamtbild die (ausbleibenden!!) Handlungen von Beoing nach dem ersten Absturz als schlimmer betrachten, als den nun gefolgten zweiten Absturz.

Es hatte mich bereits beim LionAir Absturz gewundert wie schnell die Diskussionen um MCAS im Sande verliefen. Dass Boeing erst mal alles abstreiten würde war zu erwarten. Dass allerdings nicht schon damals ein Grounding durch FAA/EASA/etc. erfolgte kann ich mir eigentlich nur damit erklären, dass man (zumindest teilweise) vermutete, dass die Piloten einfach einen Fehler gemacht haben - und man aufgrund dessen keinen wirtschaftlichen Schaden haben wollte.

Die jetzige Situation ist allerdings eine ganz andere. Zwei Totalverluste in nur 4 Monaten bei einem seit Mitte 2017 ausgelieferten Muster sind beispiellos in der modernen Luftfahrt. Wenn man jetzt nicht groundet, wann dann?
 
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Hape1962

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24.01.2011
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CGN
Gibt es - dieser Argumentationskette folgend - eigentlich Berichte über Piloten die in ähnlichen Fällen den fehlerhaften Eingriff in die Flugsteuerung erfolgreich beendet haben?

Oder ist der Fehler bisher 2x aufgetreten und führte beide mal zum Absturz?

Ich weiss nur aus Gesprächen mit 2 Cockpit Besatzungen der TK die mit der Max kamen, das ihnen nichts aufgefallen ist was die Flugeigenschaften der Max betrifft. Das war nach Lion Air. Aber das ist eher der Normalzustand. Wie beim Auto halt. Wenn alles unauffällig ist fährt man ja auch nicht mal eben in die Werkstatt.
Ich behaupte mal wenn Piloten eine solche SItuation schon gehabt hätten und diese "gemeistert" hätten dann wäre das schon längst publik gemacht worden. Für mich eher ein Zeichen das das Problem nur in einer ganz bestimmten Situation und Fluglage auftritt.
 
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Hape1962

Erfahrenes Mitglied
24.01.2011
3.343
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CGN
Ich gehe mal davon aus das man seitens der Untersuchungsbehörden auf jeden Fall bei der Auswertung die gesamten Flugparameter bis in's kleinste Detail vergleichen wird und auch alle anderen Informationen wie Wetter, Beladung, Zustand der Maschine in die Untersuchung einbeziehen wird. Alles andere wäre fahrlässig. Wie schnell dann Ergebnisse vorliegen die zur Klärung der Unfallursache führen sei dahingestellt.