Mittlerer Osten Sommer 2017 - Pakistan, Iran etc

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Kamel

Erfahrenes Mitglied
31.01.2019
650
186
Südbaden
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Euer Aussichtspunkt sieht mir nach Bam e Tehran aus - das ist von den guten Vierteln im Norden nicht sehr weit entfernt.

Beim Eintritt zahlen einfach immer einen Iraner die Tickets kaufen lassen und selbst ein paar Meter zur Seite treten. Problem geloest;)
 

slutz

Erfahrenes Mitglied
06.10.2016
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Euer Aussichtspunkt sieht mir nach Bam e Tehran aus - das ist von den guten Vierteln im Norden nicht sehr weit entfernt.

Danke Kamel für den Hinweis, ich denke du hast Recht!


Beim Eintritt zahlen einfach immer einen Iraner die Tickets kaufen lassen und selbst ein paar Meter zur Seite treten. Problem geloest.

vormittags waren wir die einzigen beim Verkaufsschalter weswegen wir keine andere Möglichkeit sahen. Aber natürlich stimmt es; wenn man in Begleitung Iraner unterwegs ist, lässt man die die Eintrittskarten kaufen.
 
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slutz

Erfahrenes Mitglied
06.10.2016
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Nach einem umfangreichen Frühstück mit leckerem Tee geht es mit der ganzen Familie nach der ersten Nacht in Anzali an den Strand.
Von Enkelkind bis Großeltern verteilt auf 2 Autos geht es los. Warum mit dem Auto gefahren wird? Den Strandabschnitt den wir besuchen ist etwas außerhalb gelegen und die Familie besitzt dort eine Art privates Arenal mit Zugang zum Strand... nicht schlecht.
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Dort können sich auch die weiblichen Personen ohne Kopftuch zeigen.
Auf Grund des (Handels-)hafens, der guten Lage und einigen Investitionen in das Stadtbild seitens des Staates, kann man sagen, dass es den Menschen in Anzali überdurchschnittlich gut geht.
Auch kann man als männliche Person oberkörperfrei baden und in Strandnähe (Umkreis von 1-2km) lassen sich auch bedenkenlos Shorts tragen.
Meine Mama und ich springen direkt ins Meer, wobei das kaspische Meer strenggenommen kein Meer ist.
Sie trägt ihre normale Kleidung im Wasser (Bikini wäre doch etwas zu gewagt) aber das stellt kein Problem dar. Wechselsachen haben wir dabei.
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Klar kann man sagen, dass es weitaus schönere Strände gibt und aber dafür hat man hier fast etwas wie einen Privatstrand.

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Wir verbringen tolle Stunden hier, es gibt viel zu erzählen und für das leibliche Wohl sorgen die Männer mit leckerem Barbecue.
Als es dann abends ans abwaschen geht, gehe ich den Frauen zur Hand und erhalte erstaunte Blicke. Ja, auch ein Mann kann abspülen ;)
"An euch Europäern können sich die iranischen Männer mal ein Beispiel nehmen" sagen sie, halb im Spaß, halb im Ernst.
Auf einmal ist abwaschen total "In" und alle helfen mit. Jeder will sich beweisen, dass auch er für den Haushalt taugt.
Ich lächel, weiß aber dass das nur für den Moment "cool" ist und wenn wir weg sind, bleibt es wieder an den Frauen kleben. Aber immerhin; für die Tage in denen wir da sind, werden halt ein paar Traditionen gebrochen.

Am nächsten Tag fahren wir nach Masuleh. Dies ist ein kleines Dorf mit gerade Mal 500 Einwohnern welches sich aber von in - als auch ausländischen Touristen kaum retten kann.
Warum dem so ist? Die Gebäude wurden in den Berg gebaut und sind miteinander verbunden. Jedes Dach dient praktisch als Fugängerzone der nächsten Etage.
Mopeds oder Autos dürfen hier nicht benutzt werden, nur zu Fuß kann man das Dorf erkunden.
Masuleh vom Tal aus:
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Menschen und sogar Tiere auf dem "Dach".
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Auf dem Weg zurück halten wir noch in einem anderen kleinen Dorf und essen Fisch. Wir können uns aussuchen was wir essen wollen, denn der Fisch wird vor unseren Augen gefangen.
Schmeckt köstlich!
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Am Abend werden meine Mama und ich eingeladen, in einer großen Turnhalle mit Volleyball zuspielen.
Klar sagen wir zu und auch die Tochter unserer Gastgeber spielt mit. Die Alterspanne der Spieler geht von 30 bis 70. Es ist kein typischer "Verein", wie man es aus Deutschland vllt. kennt, es sind Menschen die sich gemeinsam sportlich betätigen wollen und dabei Spaß haben. Die Punkte werden zwar gezählt und natürlich strengt sich jeder an, aber dennoch überwiegt der Spaß hier als der wirkliche Leistungsgedanke.
Halt stop!
Gemischtes Volleyball-Spiel?? Ohne Kopftuch?? Im Iran????
Ja, hier ist das anscheinend möglich und während der rund 2-stündigen Veranstaltung kommt auch keine Sittenpolizei vorbei um das Spektakel aufzulösen.

Ausgepowerd und müde fallen wir danach ins Bett und freuen uns schon auf den nächsten Tag in Anzali für welchen u.a. eine Bootstour durch die Lagune der Stadt geplant ist.
Stay tuned...
 

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slutz

Erfahrenes Mitglied
06.10.2016
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Nach dem Frühstück steht am nächsten Tag eine Motorboot-Tour durch die Lagune an.

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Sonnenschutz ;)
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Danach geht es noch einmal zurück nach "Hause", gemeinsam mittagessen und für meine Mama heißt es jetzt Sachen packen.
Sie fährt mit dem Bus zurück nach Teheran von wo sie am nächsten Tag um 7:00 früh zurück nach DUS fliegt.

Wir müssen schmunzeln, der Bus hat vorne auf der Ablage einen Germany Schaal liegen...passt ja :)
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Unsere Gastgeber sorgen dafür, dass meine Mama den "besten" Platz bekommt und geben der Begleitung (in vielen Bussen ist neben dem Fahrer noch eine Art "Ticketkontrolleur" dabei) die Telefonnummer von sich selbst und dem Pärchen in Teheran, welche meine Mama vom Busbahnhof abholen wollen. Eine halbe Stunde vor Ankunft soll er durchklingeln, sodass die Teheraner sich auf den Weg machen können.
Nun heißt es auch Abschied nehmen von meiner Mama. Sie sagt, dass es ihr unglaublich gut gefallen hat und sie keinen Tag der Reise bereut.

Nach der Abfahrt treffe ich den Lehrer bei dem ich letzes Jahr geblieben war. Wir spazieren am Hauptstrand englang, essen Fast Food und lassen den mittlerweile angebrochenen Abend bei einem Glas Wein aus eigener Herrstellung ausklingen.

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Auch für mich heißt es am nächsten Tag dann Abschied nehmen. Es soll für mich zum ersten Mal in meinem Leben nach Aserbaidschan gehen.
Bisher hatte ich AZ meist bei meinen Reiseplänen ausgeklammert, die reguläre Visabeantragung war zu zeit - und auch kostenintensiv.
Seit kurzem (aus damaliger Sicht) gab es aber die Möglichkeit ganz unkompliziert ein E-Visum für etwas mehr als 20€ zubeantragen, welches ich im Vorfeld getan hatte und mir erlaubte, mich in einem Zeitraum von 3 Monaten insgesamt 30 Tage dort aufzuhalten.

Von Anzali sind es knapp 150km zur Grenzstadt Astara. Ein weiterer Freund aus Anzali bietet mir an mich dort hinzufahren. Einfach so!
Mit viel Süßkram und weiteren Geschenken geht es dann frühmorgens los.
Die von mir zu passierende Grenze wird rege genutzt. Viele Aserbaidschaner kaufen günstig Lebensmittel, Kleidung etc dort ein und bringen es dann in ihre Heimat.
Wie viel man mitnehmen darf, ist anscheinend streng geregelt.
Online habe ich von anderen Reisenden gelesen, dass diese genötigt wurden, eine schwarze Plastiktüte "rüberzubringen" und dann mit ein paar Manat entschädigt wurden.
Auch als ich an der Grenze ankomme sehe ich viele Leute vor mir mit besagten Tüten. Mich spricht aber keiner an und darüber bin ich auch recht froh.

Ich stehe an und bei den iranischen Costums wird mein Reisepass erstmal zur Seite gelegt. Die Leute hinter mir werden dann bedient und ich warte.
Nach ein 10 Minuten wird mir das ganze zu dumm. Ich sage, dass ich eig. an der Reihe bin und er jetzt gefälligst sich meinem Reisepass annehmen soll.
Leider spricht er kaum englisch aber immerhin ruft er jemanden. Nun werde ich befragt. Wo ich gewesen bin, was ich gemacht habe? Das ich vorher in Pakistan war ist wieder höchst verdächtigt.
Ich soll Namen meiner Kontakte und deren Telefonnummern nennen. Für Paksitan, für Iran. Ich erfinde Phantasienamen und denke mir die Telefonnummern einfach aus.
Ich möchte nicht, dass irgendwer meiner Kontakte im Nachhinein zum Rapport muss.
Es klappt, nach rund 20minütiger Befragung bekomm ich den Ausreisestempel und mach ich auf den Weg über den Grenzfluss.

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Hier ein Typ mit Tüten ;)
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Ich bin froh dass ich aus dem Iran nach Aserbaidschan ausreise und nicht umgekehrt. Denn auf der Gegenseite herrscht absolutes Chaos. Menschen stehen auf engstem Raum dicht gedrängt auf wenigen Quadratmetern. Immer mal wieder wird das Tor geöffnet und ein Schwall Leute kann weiter. Es wird geschubst, geschimpft und jeder ist sich selbst der nächste.
So kann man sich das vorstellen: https://caravanistan.com/wp-content/uploads/2015/07/astara-border-crossing-1.jpg

Ich warte bis ich an der Reihe bin. Nach AZ plane ich mit meinem Zweitpass einzureisen, weil in meinem Hauptpass wohl an die 10 Armenien Stempel zufinden sind.
Auf ein langes Verhör habe ich wenig Lust. Problematisch könnte jedoch werden, dass mein Iranvisum auch im Hauptpass ist.
Und so kommt es auch... als der Grenzer zum dritten Mal meinen Pass durchblättert, wird mir klar, dass er das Iranvisum sucht. Ich komme ja gerade von da.
Er fragt mich ob ich noch weitere "Dokumente" dabei habe.
Gezwungenermaßem zeige ich ihm den anderen Reisepass. Er blättert, sucht und stutzt als er die Stempel aus Armenien sieht.
Ein Visum von Karabakh, der umkämpften Region zwischen Armenien und Aserbaidschan, findet er aber nicht.
Er lächelt und ohne eine weitere Frage zustellen haut der den Stempel in den Pass und lässt mich passieren.
Wow, dachte nicht dass der mich so einfach ziehen lässt.

Glücklich gehe ich zu fuß weiter nach Astara. Ja, richtig gehört. Die Stadt auf der AZ Seite heißt ebenfalls Astara.
Hier möchte ich aber nicht lange bleiben und nehme einen Bus nach Lankaran, wo ich den ersten Tag verbringen werde.
 
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Strolf

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27.03.2020
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Danke für den TR soweit! Ist eine für mich so komplett andere Welt... aber nicht minder interessant.
Mit was für einer Kamera hast du die Fotos gemacht?
 
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WeisseBank

Erfahrenes Mitglied
02.08.2018
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Vielen herzlichen Dank für diesen Reisebericht. Wirklich sehr spannend und ja auch so völlig abseits der üblichen Pfade.
 
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slutz

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06.10.2016
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Danke für den TR soweit! Ist eine für mich so komplett andere Welt... aber nicht minder interessant.
Mit was für einer Kamera hast du die Fotos gemacht?


Danke!
Alle Fotos habe ich mit meinem damaligem Handy, einem Iphone 5s geknipst.
 

slutz

Erfahrenes Mitglied
06.10.2016
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Erwähnenswert finde ich, dass ich mich so an die Kleidung und das Leben in Pakistan/Iran "gewöhnt" hatte, dass ich "geschockt" bin wieder Frauen in Röcken und offenem Haar zusehen... nicht mehr diese langen Mäntel und Umhänge. Auch das Kopftuch wird selbst in den Dörfern und kleinen Städten nicht häufig getragen.

Ein Novum für mich direkt am ersten Tag in Aserbaidschan: Ich couchsurfe in einem Hotel!
Und nicht irgendein Hotel, sondern eines mit 4 Sternen. Der Besitzer ist auf couchsurfing unterwegs und ab und an lässt er Reisende für 1-2 Nächte in einem unbelegtem Zimmer übernachten. Finde ich Klasse.
Leider ist er als in ankomme sehr beschäftigt und wir können uns nur kurz unterhalten.
Nach einer kurzen Dusche mache ich mich auf den Weg in die Stadt um mir eine Sim-Karte zubesorgen.
Dies stellt sich schwieriger aus als Gedacht. Der Verkäufer im Handyladen macht Fotos von meinem Reisepass, verschickt diese Bilder dann auf Whatsapp an eine mir unbekannte Person und wartet auf eine Rückmeldung, ob er mir eine Sim verkaufen darf.
"Was soll das?" frage ich und er versucht es mir zuerklären, jedoch nicht in einer Sprache, die ich verstehe ;) Ich höre nur das Wort "Karabakh" und denke mir, dass es sich evt. um eine zusätzliche Sicherheitsnahme handelt?! Genau weiß ich es aber nicht.
Nach einer halben Stunde summt das Handy und anscheinend darf ich eine Sim bekommen. Ich plane einen Aufenthalt von 5-6 Tagen und da scheinen mir 1GB Internet ausreichend.
Nicht zum ersten Mal in meinem Leben hätte ich gerne ein paar Russisch-Kenntnisse. Mir sind in Lankaran nur 2 Personen begegnet, die Englisch gesprochen haben.
Nach einem kurzen Besuch in einem Kaffee-Haus mache ich mich auf den Weg zurück zum Hotel. Gehe im Pool schwimmen und plane mein nächstes Reiseziel Baku.

Via couchsurfing bin ich in Baku nicht erfolgreich und buche aus diesem Grund ein Hostel-Bett, was sich im Nachhinein als goldrichtig zeigen sollte.
Der Name ist Cheeky Carabao, kostet pro Nacht 4€ und ist vom Targovy, dem zentralen Platz in Baku, keine 100m entfernt.

Am nächsten Tag nehme ich dann einen Minibus nach Baku, Preis ebenfalls 4€ (entspricht 8 Manat der lokalen Währung).
Nach der Ankunft muss ich mich erstmal zurechtfinden, da der Minibus außerhalb vom Zentrum gehalten hat. Es gibt aber eine Metro-Station in der Nähe.
Um diese zunutzen, brauche ich erstmal eine Baku-Card. Diese erwerbe ich an einem Verkaufsstand, lade sie mit ein paar Manat auf und schon geht es für mich Richtung Hostel.
Nach einem durchaus längeren Fußmarsch von der Metrostation aus, erreiche ich das Hostel. Ich bin zwar 2 Stunden vor Check-In Time da, aber das ist kein Problem.
Der Pass wird kopiert, ich bezahle für 3 Nächte und kann mein Bett in einem Mehrbettzimmer (mit 6 Doppelbetten) beziehen. Mir fällt auf, dass das gesamte Hostel Videoüberwacht ist, selbst im Zimmer ist eine Kamera. Bei so viel "kommen und gehen" aber eine kluge und verständliche Sicherheitsmaßnahme.
Im Zimmer und im Aufenthaltsraum treffe ich viele verschiedene Nationalitäten. Iraner, Türken, ein paar Inder aber auch wir deutschen sind mit einer vergleichsweise hohen Anzahl vertreten. Die Atmosphäre ist super entspannt!
Ich lasse mein Gepäck auf dem mir zugewiesenen Bett stehen, sage dem Mitarbeiter, dass ich mein Bett selbst machen kann (er fing gerade an es zu beziehen) und nach erledigter Arbeit mache ich mich erstmal alleine auf den Weg Baku zuerkunden.
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Der Jungfrauen-Turm von Baku:
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Als ich dann eine große Straße überqueren will, hält mich ein Polizist davon ab. Die Straße ist für den Moment gesperrt. Der Präsident (mit Entourage) fährt jetzt wohl da lang.
Als ich anfange die Situation zufilmen wird er wütend und will mir mein Handy abnehmen. Ich bedaure das "Missverständnis" und erkläre ich habe nur ein paar Selfie gemacht. Damit gibt es sich zufrieden. Ich mache mich vom Acker und nach 10min ist der Pulk endlich vorbeigefahren und ich kann die Straßenseite wechseln.

Altstadt:
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Die Flametower bei Nacht:
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Ausblick auf die Promenade von Baku:
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und zu guter Letzt komme ich zufällig am Abend hier vorbei ;)
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Während der folgenden Tage treffe ich mich in Baku mit mehreren lokalen couchsurfern, unternehme aber auch viel mit den Bekanntschaften aus dem Hostel.
Reisegeschichten und Erlebnisse werden ausgetauscht, wir finden ein paar guten Bars und genießen das vorzügliche Wetter.
Unkompliziert kann ich meinen Aufenthalt im Hostel noch eine Nacht verlängern, bevor ich Baku dann verlassen werde.

Kleine Anmerkung nebenbei:
Aserbaidschan ist zwar mehrheitlich muslimisch, aber die einzigen Kopftuchträgerinnen in Baku sind Touristan aus den Emiraten, Saudiarabien etc...
Also alles viel lockerer in AZ im Vergleich zu den beiden zuvor bereisten Ländern.

Für mich geht es im nächsten Bericht mit dem Bus zur georgischen Grenze.
Was kurioses auf der Fahrt dahin passiert und wie es für mich weitergeht, lest ihr dann morgen...
 

mucaari

Erfahrenes Mitglied
10.01.2016
884
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HKG
Danke für den Reisebericht! (Das hier ist ja mal eine richtige Reise, im Gegensatz zu dem First-Class Trip für 2 Nächte nach BKK ins 5-Sterne Hotel)

Iran reizt mich auch sehr. Hatte das 2016 mal näher ins Auge gefasst, als es eine gewisse wirtschaftliche Öffnung gab. Bin damals stattdessen nach Israel und Palästina. Mittlerweile wäre ich bei Iran etwas vorsichtiger.
 
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slutz

Erfahrenes Mitglied
06.10.2016
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Am Abend vor meiner Abreise zeigen mir die Angestellten des Hostels welchen Bus ich am nächsten Tag nehmen muss um zur georgischen Grenze zugelangen. Auch der Weg zum besagten Busbahnhof wird mir genaustens beschrieben. Feste Abfahrtszeiten gibt es nicht wirklich, es heißt einfach auf Gut Glück hin.
So mache ich mich am nächsten morgen relativ früh auf den Weg und finde auch den gleich den richtigen Bus. Noch kurz ein Ticket kaufen und schon sitze ich hinten in der letzten Reihe und warte darauf, dass es losgeht.
Eine halbe Stunde später ist es dann soweit, der Bus setzt sich in Bewegung und ist fast auf jedem Platz belegt. Ich höre etwas Musik und anschließend ist Zeit für ein Nickerchen.
Es vergeht einiges an Zeit, der Bus hält ab und zu und neue Passagiere steigen ein. Nun ist der Bus voll besetzt.
Am nächsten Dorf möchte aber eine weitere Person zusteigen und der Busfahrer setzt einfach einen lockeren, kleinen Sitzhocker ohne Lehne in den Gang wo sich die besagte Person hinsetzt.
Das Erscheinungsbild der "Neueinsteigerin" hätte auch im hippen Berlin für neugierige Blicke gesorgt. Komplett schwarz gekleidet, zur hälfte blau gefärbtes Haar, Piercings im Gesicht und mehrere Tattoos an den Armen und ebenfalls über dem Steißbein.
Nicht mein Stil, aber wem es gefällt, kann sich ja gerne so kleiden..sind meine Gedanken. Die mitfahrenden Menschen sehen dies anscheinend etwas anders and reden böse und verächtlich auf sie ein. Es wird richtig laut. Was genau gesprochen wird verstehe ich nicht, da alle in der Landessprache sprechen, aber ich merke deutlich, dass einige schlimme Worte fallen.
Das Mädchen, geschätzt mitte 20, wird nun von allen Seiten belagert und es kommt fast zu ersten Handgreiflichkeiten.
Dies ist dem Busfahrer nicht verborgen geblieben, der Bus hält abrupt am Straßenrand an. Nun kommt der Busfahrer nach Hinten und spricht wütend auf den Mob ein.
Aus seiner Gestik und der nachfolgenden Reaktion gehe ich davon aus, dass folgende (oder ähnliche) Worte gefallen sind.
"Lasst die Frau in Ruhe. Sie hat genau wie ihr für ihr Ticket bezahlt und bleibt hier im Bus sitzen. Wenn ich noch ein Wort von euch (beziehend auf den "Mob") höre, schmeiß ich euch alle hier in der Pampa raus. Verstanden?"
Nach der Ansage ist zumindest Stille und ich freue mich, dass der Frau vom Busfahrer geholfen wurde. Getuschelt wird zwar immer noch von ein paar Seiten aber ansonsten ist endlich Ruhe eingekehrt und es geht weiter.
Im Nachhinein frage ich mich, ob ich etwas hätte unternehmen sollen/können? Ich gehe davon aus, dass wenn es wirklich zum tätlichen Angriff gekommen wäre, ich schon etwas unternommen hätte.
Da aber bis dato alles nur auf sprachlicher Ebene stattfand, einer Sprache derer ich nicht mächtig bin, waren meine Eingriffs-und Schlichtungsmöglichkeiten dann doch limitiert.

Dann endlich sind wir da, der Bus hält an und ich muss noch ein paar Meter zu Fuß gehen.
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Grenzfluss:
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Die "rote Brücke"
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Sonderlich viel ist nicht los und ich bin schnell bei den Customs.
Der AZ Officer möchte mein E-Visum sehen... mir war nicht bewusst, dass ich dies auch bei der Ausreise brauche. Es dauert bestimmt 2 Minuten bis ich die Mail mit dem Visa finde.
Die Personen hinter mir in der Schlange werden etwas ungeduldig, weil es bei mir so lange dauert. Nachdem er dann noch meinen (fast) leeren Zweitpass genaustens begutachtet hat, bekomme ich den Ausreisestempel und kann meinen Weg fortsetzen.

Ein paar georgische Lari habe ich noch und brauche deswegen nicht zu einem schlechten Kurs an der Grenze tauschen.
Die meisten würden vermuten, dass es für mich jetzt nach Tiflis geht. Liegt ja direkt auf dem Weg.
Falsch gedacht ;) Tiflis kommt etwas später. Für mich soll es erstmal auf direktem Wege nach Armenien gehen. Ca. 40km sind es von hier bis zum Grenzpunkt Sadakhlo-Baghratashen.
Ich stehe etwas unentschlossen beim Ausgang. Dies wittern die Taxifahrer vor Ort direkt und belagern mich. Alle wollen mich für einen Freundschaftspreis nach Tiflis fahren.
Ich lehne erstmal ab und überlege ob ich mit Taxi oder per Anhalter fahren soll.
Ich stehe rund 15 Minuten einfach dar und schaue wie viele Autos die Abzweigung nehmen. Es sind nicht viele und ich möchte heute abend noch in Yerevan ankommen.
Also gehe ich zu den Taxifahrern hin und das Einstiegsgebot liegt bei 50 Lari. 1€ war zur damaligen Zeit 2,9 Lari.
Für Deutschland für 40km ein Spitzenpreis, für Georgien aber deutlich zuteuer. Ich rechne mit 20cent den km, mal 40 macht dann 8€.
Dies scheint mir angemessen zu sein und ich biete 25 Lari für den Weg dorthin.
Schnell fällt der Preis und jetzt sind wir am verhandeln ob es 25 oder 30 Lari sein sollen. Ich bleibe bei meinen 25 und die Taxifahrer winken ab.
Also gut, dann halt doch wieder trampen... ich mache mich auf den Weg.
Ein Taxifahrer läuft aber dann doch hinter mir her, sagt 25 ist ok und ich steige in sein Taxi.
Eine knappe Stunde später stehe ich vor dem georgischen Grenzoffizier und ein paar Minuten später vor dem Armenischen. Es ist nicht so viel los und ich komme schnell durch.
Ich lasse die Taxifahrer auf armenischer Seite links liegen und gehe rund 500m weit weg.
Bis nach Yerevan sind es mit dem Auto noch mind. 4 Stunden. Trampen ist hier sehr einfach und schon der erste Wagen hält. Es ist ein Pärchen mit einem Kleinkind, welches auf dem Weg nach Yerevan ist.
Ich kann mit :)

Wir unterhalten uns über belanglose Dinge und ich verschweige lieber, dass ich gerade noch in AZ war.
Sie erzählen, dass die Frau Russin ist und deswegen nur 180 Tage am Stück in Armenien sein darf. Deswegen fahren sie 2x im Jahr nach Georgien, bleiben dort einen Tag und dann fangen die 180 Tage wieder von vorne an. Ja, so kann man das auch machen.
Zwischendurch halten wir noch einmal an um etwas zu essen und kommen am abend gegen 20:00 in Yerevan an.
Ich bedanke mich sehr bei ihnen und ordere per GG (armenisches Uber) ein Taxi.

Wohin es mich bringen soll, erfahrt ich dann morgen ;)
 

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slutz

Erfahrenes Mitglied
06.10.2016
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Wie in einem vorherigen Eintrag erwähnt, war ich schon mehrfach in Armenien gewesen. Die Gründe kommen daher, dass meine Freundin Armenierin ist und zu diesem Zeitpunkt noch dort gewohnt hat. Mittlerweile leben wir gemeinsam in Deutschland und sie studiert hier.

Zurück ins Jahr 2017:
Ich freue mich natürlich wahnsinnig auf das Wiedersehen, liegt doch das letzte Treffen schon 3 Monate zurück.
Per GG-Taxi gehts dann für mich zu ihr und wir verbringen einen schönen Abend bei Rotwein und Pizza.

Auch für Armenien gilt, dass in den meisten Haushalten noch das Patrichart gilt. Es gibt veraltete Moralvorstellungen, die sich quer durch die ganze Republik ziehen und meist wohnen 3 Generationen in einer (zu) kleinen Wohnung.
Hier einmal ein Blogeintrag von einer Amerikanerin, die in Armenien gearbeitet hat und ihre Erfahrungen in dem Land beschreibt. Dort wird noch genauer auf die guten aber auch negativen Seiten und Probleme im Land eingegangen.
https://likewise.am/2014/01/06/leaving-armenia-what-ill-miss-what-i-wont/

Die Situation bei meiner Freundin ist anders. Sie wohnt alleine, ihre Mutter ist 2016 verstorben und den Vater hatte sie nie kennengelernt. Unregelmäßiger Familienkontakt besteht noch zu den Großeltern, aber die wohnen mehr als 100km nördlich der Hauptstadt.
Die 50qm2 Wohnung, welche sie von ihrer Mama geerbt hatte, bewohnten neben ihr noch 2 weitere weibliche Studenten. Dies ist aber nicht mehr der Fall...
Als ich das erste Mal ende 2016 bei meiner Freundin in Armenien übernachte, finden die Beiden das gelinde gesagt nicht in Ordnung. Innerhalb einer Woche ziehen Beide aus, weil es sich nicht gehört mit unverwandten, fremden Jungs unter einem Dach zuschlafen.

Noch ein paar Fakten zu dem Land:
Armenien ist politisch abhängig von Russland, welches sich als Schutzmacht behauptet im Konflikt um die Region Karabkh im Süden des Landes, welche "offiziell" zu Aserbaidschan gehört, aber von Armenien seit 1994 okkupiert wird und ethnisch komplett gereinigt wurde.
Auch zu der Türkei ist das Verhältnis auf Grund des ein Jahrhundert zurückliegenden Genozides, welcher von türkischer Seite noch konsequent geleugnet wird, nicht gut.
Die Grenzen zu AZ und der Türkei sind beide geschlossen. Nur zu dem nördlichen Georgien und dem südlichen Iran besteht ein freundschaftliches Verhältnis, welches ökonomisch überlebenswichtig ist für das kleine Land.
Gerade einmal 3 Millionen leben hier, davon 1/3 in der Hauptstadt. Jedoch gibt es weltweit eine riesige Diaspora, welche durch Geldsendungen an die hinterbliebenen Verwandten im Land die "Wirtschaft" unterstützen. Diese Geldsendungen machen rund 20% des BIP aus.
Auf Grund der schlechten Wirtschaftslage flieht die gut ausgebildete Jugend meist nach Europa, Russland oder nach China. Auch die schon angesprochenen Moralvorstellungen verstärken den Brain-Drain Effekt.
So blutet das Land immer weiter aus.
Nach der samtenen Revolution 2018 wird zwar aktiver die Korruption bekämpft, dennoch sieht es auch für die Zukunft wirtschaftlich nicht gut aus, solange der schwelende Konflikt mit AZ nicht gelöst wird.

Die nächsten Tage verbringen wir gemeinsam in Yerevan. Ich habe in der Stadt auch viele andere Freunde und freue mich sie alle wiederzutreffen.
Gemeinsam planen wir auch einen Wochendendausflug nach Dilijan, ein Naherholungsort im Norden des Landes.
Auf dem Weg dorthin kommen wir auch den Sevansee vorbei, dem größten des Landes.
Das Wasser ist zwar kalt, aber dennoch schön erfrischend.
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Hier noch ein paar Eindrücke aus der Hauptstadt. Es war ja nicht mein erster Aufenthalt hier weswegen ich mich mit den touristischen Aktivitäten und Fotos etwas zurückgehalten habe...
Der Platz der Republik:
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Aussicht auf die Stadt:
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Entspannung bei Tee und Pool:
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Gemeinsam besuchen wir zudem noch den Zoo der Stadt.
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Insgesamt 10 Tage verbringe ich in Armenien bevor wir uns gemeinsam auf den Weg nach Tiflis machen.
Meine Freundin möchte unbedingt mal nach England und da ich dort bis dato auch noch nicht gewesen bin (verrückt, ich weiß), hatten wir Tickets mit Pegasus Airlines gebucht.
Routing sah we folgt aus: TBS-SAW-STN.
Warum wir von Tiflis aus fliegen? Von hier aus kostet der Flug halt nur die hälfte, als wenn man von EVN aus starten würde. Dies hat mit den hohen Steuern und Abgaben des Flughafens zutun, weswegen viele Armenier (bevor Ryanair & Wizzair dorthin kamen), stets nach Georgen (Tiflis und vorallem Kutaissi) gereist sind um von dort aus günstig nach Europa oder sonst wohin zugelangen.

Meine Freundin hat zwar ein 1 Jahres "Tourismusvisum" für den Schengenbereich, dies nützt einem für UK aber nichts.
Für 150 Pfund hat sie ein Visum für die UK beantragt und es auch bekommen. Mir wird wieder bewusst wie privilegiert man mit einem EU-Reisepass ist...

Um nach Tiflis zugelangen, entscheiden wir uns für das altbekannte Prinzip des Trampens ;) Es klappt alles reibungslos und am späten Nachmittag erreichen wir die georgische Hauptstadt.
Wir stellen unser Gepäck bei einer Freundin von ihr unter, erkunden die Stadt und spielen das Spiel "Deutsche (an der Kleidung) erkennen".
Es sind nämlich so viele Deutsche unterwegs hier in Tiflis. Unglaublich! Wir liegen zwar nicht immer richtig bei unserem Spiel aber desöfteren bestätigen sich dann doch die "Verdachtsmomente" ;)

Der Flug nach Istanbul geht früh um 4 Uhr. Gegen Mitternacht holen wir unsere Sachen bei der Freundin ab und machen uns so langsam auf den Weg zum Flughafen.
 
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slutz

Erfahrenes Mitglied
06.10.2016
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Die Flüge verlaufen ereignislos. Es folgt die Passkontrolle und eine halbe Stunde später sind wir in Großbritannien.
Das Preisniveau ist hier im Vergleich zu den mir vorher bereisten Ländern komplett anders. Wie vermutlich jeder weiß, liegt STN nicht wirklich in London und es ist eine ganz schöne Strecke bis dorthin.
Auf gut Glück probieren wir es per Anhalter und es dauert rund eine viertel Stunde bis ein Taxifahrer uns kostenfrei mit zurück nach London nimmt, nachdem er einen Fahrgast zuvor nach STN gebracht hatte. Er lässt uns bei einer Metrostation raus, wir kaufen dort ein Tagesticket und begeben uns nach Surbiton, da dort unser Gastgeber für die nächsten 3 Tage wohnt.
Danach gehts auf ins Zentrum.
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Der Big Ben wird momentan restauriert...

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Es ist zudem traumhaftes Wetter (für September) und wir besuchen einige Parks und Grünanlagen.
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Wir stehen auch eine Stunde für ein Foto am Gleis 9 3/4 an..
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Die nächsten Tage erkunden wir (teilweise gemeinsam mit unserem Gastgeber) London. Wir besuchen viele Museen und öffentliche Einrichtungen. Der Vorteil hierbei ist, dass man wirklich einiges erfahren kann und der Eintritt zudem meist kostenfrei ist.

Meine Freundin ist ein riesiger Fan der Band "The National", welche mir bis dato nichts gesagt haben. Im Vorfeld hatte sie 2 Tickets für deren Konzert organisiert.
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Bevor es für uns zurück nach Deutschland geht, wollen wir aber noch unbedingt nach Schottland. Ein günstiger FR Roundtrip nach Edinburgh ist schnell gefunden.
Dieses Mal fahren wir mit dem Stansted Bus zum Flughafen und freuen uns auf ein weiteres Land zum gemeinsamen erkunden.
Die Erlebnisse und Bilder von Edinburgh dann im nächsten Eintrag ;)
 
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slutz

Erfahrenes Mitglied
06.10.2016
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Edingburg gefällt uns landschaftlich sehr gut. Sehr viel grün und viel weniger (Auto)Lärm als in London.
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Die 2 Tage hier vergehen wie im Flug und dann gehts es für uns zurück nach London von wo wir abends mit dem Flixbus Richtung Deutschland fahren.
Es gibt ein riesen Gedränge als der Bus mit 1-stündiger Verspätung endlich ankommt. Jeder will selbst die besten Plätze sichern, Frauen mit Baby auf dem Arm keifen sich gegenseitig an wer wohl zuerst einsteigen darf. Es wird um jeden cm gekämpft.
Irgendwann sind dann alle eingestiegen, ich konnte in der Mitte einen Doppelplatz für uns erkämpfen und kurze Zeit später sind wir auch eingeschlafen.
Am Eurotunnel haben wir aber Riesenpech. Das Tor schließt sich und die nächste "Abfahrt" ist erst in 2 Stunden wieder möglich...
Wieder schlafen wir ein und merken am frühen morgen, dass wir schon in Belgien sind.
Seitens der französischen Behörden in Calais wurde nichts überprüft. Meiner Freundin fehlt somit der Einreisestempel.
Dieses Thema habe ich auch damals hier im VT gepostet. Zum nachlesen: https://www.vielfliegertreff.de/rei...schengen-gebiet-bekommen-nun.html#post2429591

Im Nachhinein haben wir es einfach dabei belassen und es kam auch keine Rückfrage bei der Ausreise meiner Freundin.
Wir fahren von Dortmund zu mir nach Hause, verbringen noch 2 gemeinsame Tage miteinander und lassen unsere Reise nochmal Revue passieren.
Dann gehts für mich weiter mit dem Studium und meine Freundin fliegt via BUD nach KUT um von dort nach Hause zukommen.
 

slutz

Erfahrenes Mitglied
06.10.2016
2.097
1.607
Meine/Unsere Reise ist also nun zum Ende gekommen.
Ich freue mich, dass ich hier einige Mitleser hatte und weitestgehend positives Feedback bekommen habe.

Falls noch Fragen, Anmerkungen, Lob/Kritik offen sind, können die gerne hier mitgeteilt werden.
Natürlich habe ich mit dem Reisen nicht aufgehört. Ich war u.a. mit meiner Oma in Australien, mit meiner Mama in den USA, mit der Freundin in Südamerika, Singapur und Malediven und habe auch weitere nicht touristisch erschlossene Länder wie Turkmenistan besucht.
Ob und wann ich dazu mal einen weiteren Bericht verfassen werde, lasse ich noch offen.

Ich bedanke mich hier bei der tollen Community durch die ich auch vieles über das Reisen gelernt habe und die mir bei jeglicher Art von Fragen stets kompetent und hilfreich zur Seite gesprungen ist.
 
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globetrotter11

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07.10.2015
13.903
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Ich würde sehr gerne einmal das dumme Gesicht vom Immigration Officer an einem Flughafen in den USA sehen, wenn er Deinen Pass durchblättert.....:eek:
 

Strolf

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27.03.2020
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2.252
Dankeschön, interessanter Bericht abseits der üblichen New York, Singapur, USA Westküste Beiträge.

Aber: (bitte nicht persönlich nehmen)
die Qualität der Fotos ist ziemlich übel. Farblos, unscharf, verschwommen. Das sind doch auch für dich bleibende Erinnerungen. Besorgt dir eine vernünftige Kamera, alles ab iPhone X ist ja auch in Ordnung.

oder vielleicht reicht es auch mal die Linse zu reinigen? :yes:
 

globetrotter11

Erfahrenes Mitglied
07.10.2015
13.903
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CPT / DTM
Besorgt dir eine vernünftige Kamera, alles ab iPhone X ist ja auch in Ordnung.

Was soll solch eine, mit Verlaub gesagt, dämliche Bemerkung? :blah:

Ein wohltuend anderer Tripreport. (y)

Budget Zero aber große Pläne und Träume.

Ergebnis: Großes Kino auch ohne brillante Bilder! :resp:

Das da keine Nikon D6 oder ein völlig überbewertetes Eifone mit dabei ist, sollte jedem interessierten und aufmerksamen Leser klar und auch völlig egal sein.
 

DUSZRH

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04.11.2018
1.880
1.315
Meine Freundin hat zwar ein 1 Jahres "Tourismusvisum" für den Schengenbereich, dies nützt einem für UK aber nichts.
Für 150 Pfund hat sie ein Visum für die UK beantragt und es auch bekommen. Mir wird wieder bewusst wie privilegiert man mit einem EU-Reisepass ist...

Nicht ganz richtig. Bei den meisten MULT Visa darf man gegenseitig einreisen (UK <-> Schengen).

Danke für den tollen Bericht!
 
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KAFlieger

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17.07.2018
961
2.312
Vielen Dank für den spannenden Reisebericht!

Den Iran würde ich mir auch sehr gerne mal angucken, hat aber bisher noch nicht so wirklich in die Planung gepasst. Bei Pakistan könnte ich mir maximal Lahore vorstellen, verbunden mit einem Trip durch Nordindien. Alles andere dort wäre mir deutlich zu heiß - trotzdem auf jeden Fall super spannend Eindrücke aus dieser Ecke der Welt zu bekommen. (y)

Armenien hat mir persönlich gut gefallen, ein sehr schönes Land und nette Leute.

Und natürlich die wichtigste Frage: Wohin führt dich dein nächster Trip? :D
 
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slutz

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06.10.2016
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Nicht ganz richtig. Bei den meisten MULT Visa darf man gegenseitig einreisen (UK <-> Schengen).

Danke für den tollen Bericht!


Dem möchte ich widersprechen. Zumindest was die Einreise mit einem Multi-Schengen und sogar nationalem Deutschland Visum nach UK betrifft.
Ich kenne eine Person die mit solch einem Visum am Flughafen in Deutschland nicht in den Flieger nach London gelassen wurde.

Falls du andere Informationen bzw Erfahrungen hast, kannst du dies im Sinne aller gerne mitteilen.
 
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Zinni

Guest
... Die Qualität der Fotos ist ziemlich übel. Farblos, unscharf...Besorgt dir eine vernünftige Kamera...

Könnte er machen. Für diese Reise zu spät. Und glaube auch für danach noch welche. Bei dem coolen Trip ist doch aber nicht die Qualität der Bilder entscheidend. Hier geht es doch um das Erlebte, und nicht um ein scharfes Bild.

Wenn ich auf dieser Reise dabei gewesen wäre (nur in der Theorie) hätte ich ein Jahr für den Text und die Bearbeitung der Bilder benötigt um den Bericht zu veröffentlichen.

So war es doch für alle das Beste, für mich der ungewöhnlichste Bericht seit langen.

Aber dabei sein wollte ich noch keine Minute...
 
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Strolf

Erfahrenes Mitglied
27.03.2020
2.829
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Was soll solch eine, mit Verlaub gesagt, dämliche Bemerkung? :blah:

Ein wohltuend anderer Tripreport. (y)

Budget Zero aber große Pläne und Träume.

Ergebnis: Großes Kino auch ohne brillante Bilder! :resp:

Das da keine Nikon D6 oder ein völlig überbewertetes Eifone mit dabei ist, sollte jedem interessierten und aufmerksamen Leser klar und auch völlig egal sein.


Mit ebensoviel Verlaub zurück, muss es sein, dass du dich so im Ton vergreifst?

Und das von mir unterstrichene ist - möglicherweise - nicht ganz so dämlich, aber komplett off-topic. Oder geht es hier um iPhone-Bashing?
 
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red_travels

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16.09.2016
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Mit ebensoviel Verlaub zurück, muss es sein, dass du dich so im Ton vergreifst?

Und das von mir unterstrichene ist - möglicherweise - nicht ganz so dämlich, aber komplett off-topic. Oder geht es hier um iPhone-Bashing?

aber denk doch nochmal scharf nach, 2017 und iPhone X ? ;)

darüber hinaus kann man da auch in Anbetracht der Länder ein gutes Auge zu drücken und du hattest in dem Alter vermutlich auch keine High-End Kamera, oder?
 

Kamel

Erfahrenes Mitglied
31.01.2019
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186
Südbaden
Au man, also wirklich, eine Low Budget Tour und immer ein sauteures Handy oder eine Kamera am Senkel haben...das macht man nicht. Es nervt einfach nur, immer auf das Zeug aufpassen zu müssen, zumal gerade in den Ländern ein iPhone auch gerne mal gestohlen wird.
Daß man mit einem gestohlenen iPhone nicht wirklich was anfangen kann, ist denen egal, das landet dann dennoch zum Dumpingpreis auf digikala oder alibaba und ein Dummer fällt drauf rein - selbst im Iran der ja im Grunde ein extrem sicheres Reiseland ist.

Bei dem Bericht über das Volleyballspiel muß ich etwas wehmütig zurück denken. 2015 - 2017 war die lockerste Zeit im Iran, die Sanktionen gefallen und alles war voller Hoffnung. Besonders 2015 habe ich das Land in einem völlig deliriumsartigen Freudentaumel erlebt. Das war surreal und eigentlich absehbar, daß diese Hoffnungen sich nicht erfüllen würden. 2016 hatte es sich dann auch schon wieder zu einer gewissen Ernüchterung eingekocht und partiell wurde auch das Kopftuchgebot wieder verstärkt kontrolliert.
Was Du beschrieben hast, dürfte im Jahr 2020 nochmals deutlich schwieriger werden.
Damals mußte Rouhani etwas strenger werden um seine Wiederwahl nicht zu gefährden: der geistliche Führer wählt hier die Kandidaten die zur Wahl stehen werden aus, und dem war der offene Kurs Rouhanis zu unislamisch.
Heute wird es noch strenger, weil der Präsident sich absichern will: Expräsident zu sein ist in diesem Land ein gefährlicher Job, natürliche Tode sehr ungewöhnlich.