Ersatzbeförderung 2.0: Mit dem Jet ans Ziel (Klage am LG Düsseldorf)

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frabkk

Erfahrenes Mitglied
12.11.2013
2.510
693
CGN
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Das letzte Anerkenntnis gab es, als sich im Fall eines von mir vertretenen B-Promis Presseanfragen bei Gericht ergaben. Die Chancen stehen also auch hier gut.

Na komm, so langsam kann man ihn schon A Promi nennen =;#dsds
 
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frabkk

Erfahrenes Mitglied
12.11.2013
2.510
693
CGN
Ganz allgemein gesprochen:

Es scheint bei EW immer noch günstiger zu sein, diverse 261 Forderungen nebst Klagen usw zu zahlen, als einfach den Service hochzufahren. Ganz viele Forderungen und Klagen würde es de facto nicht geben, wenn an den Airports nicht externe Dienstleister ohne Entscheidungskompetenz beauftragt werden (die wiederum dürftig ausgebildetes Personal zum Mindestlohn beschäftigt) den Flug abzuwickeln.

AHS & Co sind einfach hilflos wenn es darum geht, einen Pax auf eine Fremdairline umzubuchen. Selbst wenn sie wollten, sie können es nicht. Das ganze könnte man schon deutlich entschärfen, wenn ein Supervisor Zugriff auf eine virtuelle (Debit) KK hätte. Von der Kundenzufriedenheit ganz zu schweigen... Nur solange ein Controller sagt, Urteile kassieren ist günstiger, wird sich nichts ändern. Aber in diesem Fall hier, könnte der Spar (Spohr) Wahn einen schönen Boomerang geben.
 

Threy

Erfahrenes Mitglied
05.05.2020
2.712
1.002
Das Spiel hätte man auch vom Hotelzimmer via Sportkanal verfolgen können.

Jetzt schlägt es aber 13! Ein Spiel 7 vor dem TV?

Der OP würde von in diesem Zusammenhang von einem immens wichtigen Termin sprechen!

War lange Jahre bevor man streamen konnte, da war der Buschi noch bei DSF!

Wünschen wir dem OP neben der PR auch alles Glück dieser Welt vor Gericht und bei einer dann fälligen PK!

Gibt es eigentlich noch irgendwelche Meilen bei Buchung von Private Jets oder sind die ganzen Weeze-Eindhoven Hons mittlerweile wieder FTL?
 

Flymaniac

Erfahrenes Mitglied
05.03.2010
1.992
210
Ist uns mit Wizzair in Eindhoven passiert. Zum Schluss sind wir aber mitgekommen und es konnte sich von dem Personal am Gate keiner erklären, warum wir einen Standby Boardingpass erhalten hatten.
Ich meine das passiert wenn die nach erfolgte online CI stornieren Und die Plätze wieder verkauft werden. Die alten aber noch im System am Flughafen sind.

Aber jetzt zurück zum Thema, das ist viel zu interessant.
 

Airsicknessbag

Megaposter
11.01.2010
21.856
15.884
Dass irgendwelche Verkehrsmittel garantiert pünktlich ankommen, daran glaubt doch wohl niemand ernsthaft. Ich kenne auch keinen Dienstleister, der solche Garantien abgibt.

Doch, jeder, der seine Befoerderungsleistung nach einem Fahrplan verkauft.

Der Versuch, dem per AGB eine gewisse Unverbindlichkeit zuzuschreiben, ist seit BGH, Urteil vom 20. Januar 1983, VII ZR 105/81 zum Scheitern verurteilt.

Am Ende des tages muss man sich fragen, ob es vorteilhaft ist, wenn der Kläger durch ALLE Instanzen recht bekäme.
Konsequenz der Airlines: Deutlich weniger überbuchen, dadurch leerere Flieger, mehr Kosten, wenn wirklich es zu einem UDB kommt und damit letzendlich teurere Tickets für alle.

Auch bei einem Verbot, Passagiere gegen ihren Willen nicht zu befoerdern, kann man weiter ueberbuchen. Man muss die Leute halt rauskaufen. Wenn sich niemand findet, hoeher bieten. Irgendwann wird einer anbeissen. Wahrscheinlich unterhalb des Preises fuer einen Privatjet oder ein paar ausgeschlagene Zaehne (Dao ./. United). Spaetestens, wenn es vierstellig wird, findet man auf einem DUS-PMI Freiwillige.
 

EinerWieKeiner

Erfahrenes Mitglied
11.10.2009
5.941
500
Auf Dus-pmi schon, aber selbst da. Verkaufst im 50 bis 200 Euro Bereich Tickets und davon soll man im 4 stellen Bereich die denied boardings rauskaufen?
Eher nicht. Schauen wir einfach.
 
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kexbox

Erfahrenes Mitglied
04.02.2010
6.536
3.686
Düsseldorf
www.drboese.de
AHS & Co sind einfach hilflos wenn es darum geht, einen Pax auf eine Fremdairline umzubuchen. Selbst wenn sie wollten, sie können es nicht.

Lass es uns allgemeiner fassen, wenn Du schon über EW sprichst. Nach rechtskräftiger Verurteilung zur Umbuchung baten die Anwälte von EW meinen Mandanten darum, selbst neu zu buchen und die Kosten einzureichen.

Fun fact: die Kosten habe ich dann auch noch einklagen müssen.
 

xcirrusx

Erfahrenes Mitglied
16.10.2012
4.202
1.806
KUL (bye bye HAM)
Zur Schadenminderungspflicht des Passagiers:

Zugegeben, das Beispiel ist aus dem Verhaeltnis von zwei gewerblich handelnden Parteien, keine menschliche Person musste fliegen und der Kunde in dem Verhaeltnis muss sich zwar vertraglich an das dt. HGB halten, haette aber aufgrund seines Sitzes alle Moeglichkeiten lokales Recht anzuwenden.

Situation:
- ich verkaufe eine Maschine/Anlage
- im Vertrag (analog zur AGB der meistens Airlines) sind mittelbare Schaeden ausgeschlossen, die sich aus der Nichterfuellung des Vertrages ergeben. Zum Beispiel, die Anlage laueft nicht, dem Kunden entgeht ein geplanter Auftrag. Dafuer kann ich nicht in Regress genommen werden.
- Maschine kommt per Seefracht im Zielhafen an, Kunde hat gemaess Incoterms CIF gekauft
- Er wickelt den Import zu seinen Lasten ab, aufgrund von lokalen Gegebenheiten dauert der Prozess 3 Wochen laenger als geplant
- Die Anlage kommt auf der Baustelle an, es ist ausreichend Zeit diese, gemaess dem im Vertrag hinterlegten Montageplan, aufzustellen
- leider stellen wir fest, ein Anlagenteil wurde so schlecht gefertigt, das eine Reparatur nicht in Frage kommt
- Besagtes Anlagenteil muss komplett neu gefertigt und wieder zum Kunden geliefert werden
- durch die Lieferung per Seefracht kann der Zeitplan nicht mehr eingehalten werden, dem entsprechend kann der Kunde die unmittelbaren Schaeden geltend machen.
- besagtes Anlagenteil kann er sich nicht woanders innerhalb des verbliebenen Zeitrahmens beschaffen, daher greift die Poenale

Fragestellung:
1. Muss der Kunde damit leben das die Anlage nicht puenktlich geliefert ist, weil das oefter vorkommt (kommt es nicht, aber man sollte es nach den vorangegangenen Diskussionen anmerken)? - Nein muss er nicht, er muss sogar davon ausgehen das Vertraege von der Gegenpartei so eingehalten werden wie vereinbart, da sich daraus auch Pflichten seinerseits ergeben

2. Hat er seine Schadensminderungspflicht verletzt, als er 3 Wochen spaeter als gedacht die Zollformalitaeten erledigt hat? - Nein, da die Anlage weiterhin puenktlich gemaess vertraglich vereinbarten Montageplan auf der Baustelle war. Auch hier musste der Kunde davon ausgehen das sein Vertragspartner eine funktionierende Anlage liefert und das diese ordnungsgemaess installiert wird.

Speziell bei Punkt 2, haben wir eine Situation analog zum Fall von Kexbox. Solange sein Mandant im Vorfeld puenktlich beim Check-in war und NACH Mitteilung das er nicht mitfliegen wird, die zu dem Zeitpunkt guenstigste Verbindung zur Erfuellung des Vertrages gebucht hat, ist er im Recht auch Privatjet zu fliegen. Wenn man die emotionale Komponente aussen vor laesst ("eyyyy, wieso darf der PJ fliegen, waehrend ich auf 35E hocke????"), ist die PJ Buchung auch nur ein Bestandteil der notwendig zur Vertragserfuellung ist. Das koennte auch ein Taxi nach Leipzig, eine uebergrosse Version der FCT Gummiente mit einem Paddel oder ein Bierbike mit fuenf besoffenen Provinzbauern sein.

Aufloesung zim og. Fall: das Anlagenteil wurde mit Cargolux geflogen, weil die Frachtrate geringer war als die Poenale.
 
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jodost

Erfahrenes Mitglied
23.10.2011
4.104
990
CGN
Wenn man die emotionale Komponente aussen vor laesst ("eyyyy, wieso darf der PJ fliegen, waehrend ich auf 35E hocke????")

Und auch bei der emotionalen Komponenten darf man eines nicht vergessen:

Der Mandant klagt nicht darauf, in Zukunft auf Privatjet umgebucht zu werden, weil es ihn einfach Spaß macht, so an einen Privatjet-Flug zu kommen.

Sondern er hat am Abflugtag entschieden, dass sein Termin so wichtig ist, dass er dafür >20k auf den Tisch legt, wenn es nicht anders geht.

Und jedem halbwegs klar denkenden Menschen, der solche Summen bewegen kann/darf, dürfte klar gewesen sein, dass die Airline das nicht freiwillig innerhalb von 48 Stunden zurückerstattet. Sondern dass sich das über einen längeren Zeitraum hinziehen wird, mit viel Diskussionen verbunden ist, womöglich auf einen Vergleich hinausläuft (und er nicht alles erstattet bekommt), und vielleicht, im schlimmsten Fall, er sogar verliert und auf dem Schaden sitzen bleibt.

Und trotz dieses Risikos hat er diese Entscheidung getroffen. Oder, um es anders zu formulieren: Ihm war die Anreise selbst dann so viel wert, wenn er es aus "eigener" Tasche bezahlen muss. (Eigen = wer immer den Flug bezahlt hat, PAX, Arbeitgeber, Kunde, ...).

Und wenn man das im hinterkopf fällt, finde ich die Höhe des Schadens bzw die Entscheidung PJ auch emotional/moralisch nicht verwerflich.
 

Vollzeiturlauber

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27.11.2012
11.020
3.667
Nord Europa
Einmal etwas grundsätzliches:

Wenn ich/wir eine Umsteigeverbindung auf zwei Tickets haben, plane ich immer eine Nacht Reserve ein.

Beispiel: FRA-ORD-MCW, LUFTHANSA/Air Choice One (Chicago ist auch immer wieder lohnenswert).


Wenn ich/wir einen fixen Termin haben, plane ich immer zwei Nächte Reserve ein.

Und niemand kann mir erzählen, das sei nicht möglich. Dann ist der Termin nicht wichtig und ich kann mir leisten ihn zu versäumen.


 

Threy

Erfahrenes Mitglied
05.05.2020
2.712
1.002
Einmal etwas grundsätzliches:

Wenn ich/wir eine Umsteigeverbindung auf zwei Tickets haben, plane ich immer eine Nacht Reserve ein.

Beispiel: FRA-ORD-MCW, LUFTHANSA/Air Choice One (Chicago ist auch immer wieder lohnenswert).


Wenn ich/wir einen fixen Termin haben, plane ich immer zwei Nächte Reserve ein.

Und niemand kann mir erzählen, das sei nicht möglich. Dann ist der Termin nicht wichtig und ich kann mir leisten ihn zu versäumen.



Als Rentner definitiv eine Option, ab mittlerem Management vollkommen unmöglich!

Von daher clever buchen und sich selber im Notfall umbuchen und die Kosten erstatten lassen.

Als guter Kunde selten ein Problem, wenn man realistische Alternativen bucht
 

Threy

Erfahrenes Mitglied
05.05.2020
2.712
1.002
Auf Dus-pmi schon, aber selbst da. Verkaufst im 50 bis 200 Euro Bereich Tickets und davon soll man im 4 stellen Bereich die denied boardings rauskaufen?
Eher nicht. Schauen wir einfach.

In 19 von 20 Fällen reicht die Mindestkompensation von 1xx Euro schon aus!!

Es soll ja den einen oder anderen FlyerTalk.de/xx Foristi gegeben haben, welcher sich am WE gerne mal 2000-3000 Euro dazuverdient haben, da es die eine oder andere LH Langstrecke ex FRA gab, die chronisch in C überbucht war!
 
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on_tour

Erfahrenes Mitglied
01.08.2010
8.707
1.370
Einmal etwas grundsätzliches:

Wenn ich/wir eine Umsteigeverbindung auf zwei Tickets haben, plane ich immer eine Nacht Reserve ein.

Beispiel: FRA-ORD-MCW, LUFTHANSA/Air Choice One (Chicago ist auch immer wieder lohnenswert).


Wenn ich/wir einen fixen Termin haben, plane ich immer zwei Nächte Reserve ein.

Und niemand kann mir erzählen, das sei nicht möglich. Dann ist der Termin nicht wichtig und ich kann mir leisten ihn zu versäumen.



Natürlich =;

Wenn man so wichtig ist, oder seine Firma/Abteilung nicht alleine lassen kann. :sleep:

----

1. Bin ich kein Rentner und 2. Mache ich dieses seit 40 Jahren schon so. (y)

ich bin garnicht wichtig, aber die Kunden! In der Vor-Corona Zeit war ich drei Tage später schon wieder woanders. In Europa oft 5 Destinationen die Woche. In 30 Jahren ist es zweimal schief gegangen.
 

Gulliver

Erfahrenes Mitglied
10.11.2009
1.605
36
Kerkrade (NL)
www.kuhnert.nl
Auf Dus-pmi schon, aber selbst da. Verkaufst im 50 bis 200 Euro Bereich Tickets und davon soll man im 4 stellen Bereich die denied boardings rauskaufen?
Eher nicht. Schauen wir einfach.
Niemand zwingt die Airline zu überbuchen. Wenn man sich verschätzt hat, gehört das zum geschäftlichen Risiko und man muss im Zweifelsfall halt etwas tiefer in die Tasche greifen. Aber das wird schnell von den Algorithmen erfasst und wenn das ein paar mal passiert ist, wird das automatisch korrigiert. Je billiger das "Rauskaufen" für die Airline ist und umso mehr man bekommt für Last-Minute verkaufte Tickets, die über die verfügbare Sitzplatzkapazität hinausgehen, umso mehr wird auch überbucht.
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.772
4.541
Könnte ich für mein Anwaltsteam eigentlich genauso machen.

Wir sind fünf Anwälte, aber wir planen mal sechs Termine parallel ein, davon ausgehend, dass einer sowieso immer wieder aus irgendwelchen Gründen aufgehoben werden. Und wenns dann nicht klappt und unser Mandant ein Versäumnisurteil kassiert, sagen wir dem Mandanten, ist ja halb so wild, er hätte ja sowieso verloren, sein Claim war nichts wert und daher hat er keinen Schaden. Tolle Geschäftspolitik. Und dann gibts hier noch Leute, die das verteidigen.
 

Tupolew

Erfahrenes Mitglied
27.09.2012
1.474
616
Tolle Geschäftspolitik. Und dann gibts hier noch Leute, die das verteidigen.

Und deswegen sprechen wir gerne von der Servicewüste Deutschland und müssen in gewisse asiatische Länder fliegen, um mal die Augen geöffnet zu bekommen.*








*Wobei die Fluggastrechte in der EU schon was feines sind und man in Asien dann ggf. umso "lauter" kämpfer muss, um eine änliche Entschädigung zu bekommen.
 
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Reaktionen: mayday