Brief 27.6.22 vom LH-Vorstand an LH-Kunden

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SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
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FRA/QKL
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Verstehe ich ja, ist in Hotels ja auch üblich. Wird mir nur öfter deutlich zu genau ausgelegt - wie können Gäste es wagen, Ansprüche zu stellen?

Vielleicht würde die Einführung von "Kunde" ja mal zu einer Wahrnehmungsänderung beim ein oder anderen Mitarbeiter führen...
Eigentlich war die Idee mit der Einführung des Begriffes Gast durchaus damit verbunden die Kalte Beziehung Lieferant zu Kunde zu erhöhen und einen Gast so zu behandeln, wie man geschätzte Gäste eben behandelt. Im Restaurant wird man auch nicht als Kunde sondern als Gast bezeichnet.

Ich denke nicht, dass es an der Begrifflichkeit liegt dass einzelne Mitarbeiter den Dienstleistungsgedanken nicht pflegen, bzw. den Frust über den Arbeitgeber, die Rahmenbedingungen, die Konditionen und die möglicherweise falsche eigene Berufswahl am Kunden bzw. Gast auslassen.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
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Das mit dem "Gast", statt "Passagier" oder "Kunde", ist eine alte LH-Sprachregelung.
Geht ja auch noch weiter.

Wenn sie mich fragen "darf ich ihnen etwas zu Essen abieten" antworte ich für gewöhnlich mit "Nein, aber sie können mir das Essen das ich gebucht und bereits bezahlt habe serviern"...

Diese "Sprachregelung" ist halb albern, halb überheblich. Keine Ahnung welcher Marktforscher ihnen das eingeredet haben.
Ich bin zahlender Kunde mit Rechten, nicht Gast dem man großzügig etwas anbietet (oder eben auch nicht, wenn gerade mal wieder ein Servicebestandteil den man eigentlich bei der Buchung erwartet hat nachträglich abgeschafft wurde).

Vielleicht würde die Einführung von "Kunde" ja mal zu einer Wahrnehmungsänderung beim ein oder anderen Mitarbeiter führen...
Eigentlich wird "Kunde" gerade Industrieweit abgeschafft. Für gewöhnlich sind wir nur noch "Verbraucher", und werden auch so behandelt.
Und selbst in der Politik hat sich seit mindestens 20 Jahren der Duktus durchgesetzt, dass wir nicht mehr "Bürger" sond nur noch "Menschen" sind (sprich, nur noch unsere Menschenrechte, aber keine Bürgerrechte mehr habe"...

Auch hier im Forum hört man diese "Kunde ist König gibt es nicht mehr" Einstellung immer mal wieder. Scheint aktuelle BWL Lehrmeinung zu sein.

Übrigens, Delta Air Lines verbreitet Ähnliches:
Wer mehr Maßnahmen ergriffen hat, kann natürlich auch mehr Maßnahmen aufführen, und dann einen etwas anderen Ton anschlagen...

Ansonsten ist in den USA generell der Ton des Managements gegenüber der Belegschaft enthusiastischer, "I want to thank them for their continued professionalism, resilience and the truly outstanding service they continue to deliver on a daily basis. Thanks to their efforts, so far in June we’ve flown over 96% of our scheduled departures, with more than 80% of our flights arriving within 14 minutes of their scheduled arrival time. I’m proud of the work of our team in the face of the many obstacles we’re up against as air travel re-emerges and even prouder of our determination to reduce cancellations and further minimize delays." würde man in Deutschland so nicht erwarten, hier gilt eher das schwäbische Motto "Ned gschimpft isch globt gnua!".

Ich habe mal eine Studie gelesen, dass nirgens in der OECD Mitarbeiter so wenig gelobt werden wie in Deutschland. Umgekehrt ist es in den USA auch oft "too much", und vermutlich die selbe verfloskulierung wie die "Gäste" bei der LH....

https://www.focus.de/finanzen/exper...m-ihr-chef-sie-so-selten-lobt_id_3984336.html
 

Hwy93

Erfahrenes Mitglied
29.08.2011
4.426
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Wenn sie mich fragen "darf ich ihnen etwas zu Essen abieten" antworte ich für gewöhnlich mit "Nein, aber sie können mir das Essen das ich gebucht und bereits bezahlt habe serviern"...

Diese "Sprachregelung" ist halb albern, halb überheblich. Keine Ahnung welcher Marktforscher ihnen das eingeredet haben.
Ich bin zahlender Kunde mit Rechten, nicht Gast dem man großzügig etwas anbietet (oder eben auch nicht, wenn gerade mal wieder ein Servicebestandteil den man eigentlich bei der Buchung erwartet hat nachträglich abgeschafft wurde).
Mit dieser brüsken Arroganz hast Du sichergestellt, dass sich für den Rest des Fluges ein total motivierter Flugbegleiter mit besonders viel Zuspruch um Dich bemühen wird - nicht.
Hoffentlich sitzt jemand, der offensichtlich chronisch auf Provokation aus ist, niemals auf der Langstrecke neben mir.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
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Mit dieser brüsken Arroganz hast Du sichergestellt, dass sich für den Rest des Fluges ein total motivierter Flugbegleiter mit besonders viel Zuspruch um Dich bemühen wird
Zu diesem Zeitpunkt habe ich für gewöhnlich bereits zwei bis drei brüsk-arrogante LH Mitarbeiter (oder vermutlich Subunternehmensmitarbeiter) hinter mir (z.B. der Diskotürsteher vor dem Risenslalom am Business Class Check-in Schalter, der erstmal versucht den Pöbel mit rotem Senator-Tag am Koffer abzuweisen), und lege keinen gesteigerten Wert mehr auf plötzlich gespielte Freundlichkeit, nur weil man inzwischen auf dem Zettel in der Galley realisiert hat, dass ich SEN bin...
Für gewöhnlich schafft es LH es schon weit früher als beim Essen "anbieten", dass ich den Flug als notwendiges Übel abgehakt habe.
 

rorschi

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09.03.2009
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3.526
ZRH / MUC
Am Ende ist protokollarische, gespielte Höflichkeit aber immer noch besser, als wenn sich alle anmuffeln. Das finde ich in der frankophonen Welt immer sehr angenehm.
Gespielte Höflichkeit in der frankophonen Welt? Gerade dort gibt es üblicherweise Konter, den man sonst von nirgendwo kennt. Den überfreundlichen Dienstleister in Frankreich muss man erst erfinden (ich war gerade eine knappe Woche dort).
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
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irdisch
Natürlich bleibt überall immer noch genug Spielraum, um sich auf der Sub-Ebene höflichst anzugiften. Dafür liebe ich allerdings eher die Wiener.
 
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Volume

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01.06.2018
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Gespielte Höflichkeit in der frankophonen Welt? Gerade dort gibt es üblicherweise Konter, den man sonst von nirgendwo kennt. Den überfreundlichen Dienstleister in Frankreich muss man erst erfinden (ich war gerade eine knappe Woche dort).
Oder wie es Meg Ryan in French Kiss über Französische Kellner gesagt hat: (übrigens ein Film mit einigen witzigen Aviatikszenen)
If you're nice to them, they'll treat you like crap; but if you treat them like crap, they'll kiss your fanny.

Zumindest das Bodenpersonal in CDG zählt auch zur alleranstrenendsden Sorte...
 

alexfreising

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28.02.2022
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Heute ein Schreiben von der TAP,
die schreiben von Besserung der Situation im Sommer 2023😂
 

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riemann

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03.03.2022
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Auch hier im Forum hört man diese "Kunde ist König gibt es nicht mehr" Einstellung immer mal wieder. Scheint aktuelle BWL Lehrmeinung zu sein.

Dazu passend die völlig schamlose Belästigung zahlender Kunden mit der politischen Privatmeinung der Entscheidungsträger hinsichtlich Refugees, Regenbogen etc.

Als Unternehmer kommt mir bei dem Gedanken, meinen Kunden (die aus allen politischen Ecken kommen) mit meiner politischen Privatmeinung zu kommen, der kalte Angstschweiß. Gerade solche heiklen Themen sind absolute Businesskiller.

Aber bei Airlines, Banken etc. gelten offenbar andere Marktgesetze.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
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Dazu passend die völlig schamlose Belästigung zahlender Kunden mit der politischen Privatmeinung der Entscheidungsträger hinsichtlich Refugees, Regenbogen etc.
Nicht zu vergessen schamlose Imagelügen wie "100% Ökostrom"...
Es ist ja nur politische Imagepflege, und nicht mal wirklich gelebte politische Einstellung. Statt Kunden Gendersternchen (bzw. bei LH wohl Genderdoppelpunkte) um die Ohren zu hauen könnte man auch mehr Pilotinnen, Fluggerätmechanikerinnen oder weibliche Vorstandsmitglieder einstellen... Lead by example / practice what you preach / tue gutes und sprich darüber ist sowas von 80er, heute wird plakativ das eine propagiert, und intern das Gegenteil gemacht.

Und natürlich wird die politische Einstellung jedes Jahr an das dominante Thema angepasst...
die schreiben von Besserung der Situation im Sommer 2023😂
Ääääääm, nein.
Die schreiben sie hoffen auf eine Besserung im Sommer 2023. Das ist noch eine Stufe unter "an eine Besserung in 2023 glauben".

Je weniger konkretes man anzubieten hat, desto blumiger muss man es verpacken...

Im MoMa von ARD/ZDF war heute morgen ein sehr schöner satirischer Beitrag zum Thema. Inclusive dem Verwerfen der Idee, das Problem mit den Arbeitskräften doch so zu lösen wie die Amerikaner es mit den Arbeitskräften für ihre Zuckerrohr-/Baumwollfelder im 18. Jahrhundert gemacht haben...
 

cockpitvisit

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04.12.2009
5.355
3.045
FRA
Im MoMa von ARD/ZDF war heute morgen ein sehr schöner satirischer Beitrag zum Thema. Inclusive dem Verwerfen der Idee, das Problem mit den Arbeitskräften doch so zu lösen wie die Amerikaner es mit den Arbeitskräften für ihre Zuckerrohr-/Baumwollfelder im 18. Jahrhundert gemacht haben...
Zivildienst am Flughafen???

Deutschland hat immerhin viel Erfahrung, wie man mit Sklavenarbeit Personalengpässe etwa in der Pflege abmildert - warum also nicht auch am Flughafen? Manche Politiker trauern der Sklaverei für junge Leute immer noch nach :mad:
 
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bluesaturn

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27.05.2014
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Die Lufthansa erreicht m.E. einen neuen Tiefpunkt

"Die Zahl der sogenannten Geisterflüge bei der Lufthansa steigt weiter. Gemeint sind damit Leerflüge, die nur Gepäck oder Crewmitglieder transportieren, aber keine Passagiere."
Klimatechnisch schlecht, PR-maessig schlecht, fuer Kunden schlecht. Ist ja nicht so, dass man als dummer LH Kunde solche Leerfluege nicht indirekt mitbezahlt beim naechsten Ticket.

"»Wir verspielen unseren guten Ruf und auf Dauer wird Lowcost-Service und -Zuverlässigkeit zu Premiumpreisen sicher nicht funktionieren«, heißt es in einem Brief an den Lufthansa-Aufsichtsrat, der von den Vorsitzenden der Betriebsräte und Personalvertretungen verschiedener Unternehmensteile unterzeichnet ist."

Ich wurde einmal 2019 fuer die LH als Kundenstimme interviewt und habe ihnen genau das gesagt. Good luck.
 
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DFW_SEN

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28.06.2009
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IAH & HAM
Wenn sie mich fragen "darf ich ihnen etwas zu Essen abieten" antworte ich für gewöhnlich mit "Nein, aber sie können mir das Essen das ich gebucht und bereits bezahlt habe serviern"...

Diese "Sprachregelung" ist halb albern, halb überheblich. Keine Ahnung welcher Marktforscher ihnen das eingeredet haben.
Ich bin zahlender Kunde mit Rechten, nicht Gast dem man großzügig etwas anbietet (oder eben auch nicht, wenn gerade mal wieder ein Servicebestandteil den man eigentlich bei der Buchung erwartet hat nachträglich abgeschafft wurde).
jedem steht es frei sich als A***loch umzuführen. Ich antworte In mehr als 50% der Fälle auf diese Frage mit: “Nein, vielen Dank ich habe im Moment keinen Hunger”.
 

Volume

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01.06.2018
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jedem steht es frei sich als A***loch umzuführen.
Wie man in den Wald hineinruft...

Ich antworte In mehr als 50% der Fälle auf diese Frage mit: “Nein, vielen Dank ich habe im Moment keinen Hunger”.
Ich habe ja Hunger und will das Essen auch. Aber ich habe es bereits bezahlt, LH muss nicht so tun als würden sie es mir "anbieten". Sie müssen sich nicht besonders toll vorkommen, auf einem überdurchschnittlich teuren Flug nach ewiger Wartezeit ein unterdurschnittliches Essen zu servieren, und zwar natürlich schon nicht mehr mein Wunschgericht, da schon aus.
Dieses ständige "wir sind die ach so tolle Lufthansa und du nur ein kleiner Gast der bitteschon zutiefst dankbar dafür zu sein hat, dass wir dir die Gnade erweisen dir ein paar der bestellten und bezahlten Leistungen auch zu erbringen" dass man ständig um die Ohren gehauen bekommt nervt!

Bis wir beim Essen angekommen sind, hat LH es bei meinen meisten Flügen bereits geschafft, mich vom "jetzt geniesse ich einen Flug" in den "ich werde auch diesen Flug überleben" Modus zu bringen.
Keine andere Airline schafft es so systematisch mich runterzuputzen, mir ständig das Gefühl zu geben ich wäre ein Schnorrer der viel mehr verlangt als ihm für das vergleichsweise teure Ticket zusteht´, und eigentlich wäre es LH viel lieber gewesen ich hätte diesen Flug nicht bei ihren gebucht, sondern wäre besser zu Netto gegangen.
Keine andere Airline gibt mir ständig das Gefühl, ich wäre gerade noch so geduldet, und solle dafür bitte zutiefst dankbar sein. Keine andere Airline gibt mir ständig das Gefühl, ich wäre mit einem Schnäppchenticket unterwegs, bei dem LH noch drauflegt. Selbst United (sonst ja nun nicht übermäßig freundlich oder serviceorientiert) gibt dir das Gefühl, sie hätten verstanden was *G bedeutet. LH gibt dir das Gefühl der SEN Aufdruck auf der Bordkarte ist der Warnhinweis "Schorrer, Einschleicher, Nassauer" für den Diskotürsteher vor den Check-in Schaltern (andere Airlines haben diese Pöbelabweiser gar nicht) oder vor der Lounge und für die FAs.

Mal abgesehen davon dass es eine Lüge wäre, habe ich auch das Gefühl es wäre kontraproduktiv zu sagen " ich habe im Moment keinen Hunger", wenn ich das Essen tatsächlich (obwohl bezahlt) nicht in Anspruch nehme, weil ich es einfach schlecht finde. Die Gefahr da den falschen "vielfachen Kundenwunsch" Eindruck zu hinterlassen, ist einfach zu hoch.

Ich buche bei LH bevorzugt Nachtflüge, da erübrigt sich die ganze Essensdiskussion, da schlafe ich nur und ignoriere das Catering. Und zum Schlafen sind die aktuellen LH Sitze wirklich gut. Wenn ich gutes Essen und freundlichen Bordservice auf einem Tagflug will, buche ich nicht LH. Manch andere Airline schafft es, ehrliche Freundlichkeit an Bord rüberzubringen, nicht lustlos vorgetragene einstudierte Floskeln die tatsächlich eigentlich eine Herabwürdigung der Kunden sind.
 

Micha1976

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09.07.2012
6.538
4.490
Wie man in den Wald hineinruft...



Keine andere Airline schafft es [...]
Keine andere Airline gibt mir ständig das Gefühl, [...]
LH gibt dir das Gefühl [...]

Mal abgesehen davon dass es eine Lüge wäre, habe ich auch das Gefühl es wäre kontraproduktiv zu sagen " ich habe im Moment keinen Hunger", wenn ich das Essen tatsächlich (obwohl bezahlt) nicht in Anspruch nehme, weil ich es einfach schlecht finde. [...]
Wenn ich gutes Essen und freundlichen Bordservice auf einem Tagflug will [...]
Wenn man das Essen nicht möchte, weil es nicht den Geschmack trifft oder man es (qualitativ) schlecht findet kann man auch das freundlich rüberbringen. Ansonsten: Einfach nicht mehr mit der Lufthansa fliegen, wenn doch alles so schlimm ist.

Ryanair soll ja auch ganz nett sein. Und viel billiger. Und pünktlicher. Und man kommt damit auch an viele Orte in Europa - zweimal die Woche oder so ;-).
 
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SleepOverGreenland

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09.03.2009
21.917
13.353
FRA/QKL
Na so schlimm ist es auch wieder nicht, wenn einem etwas "angeboten" wird, was man schon bezahlt hat. Eine reine semantische Spitzfindigkeit, der Grund deiner Frustration liegt in Wahrheit woanders.
Das sehe ich auch so. Natürlich wird das Essen beim Flieger mit bezahlt. Aber trotzdem lehne ich das Angebot insbesondere auf der Kurzstrecke häufig ab.

Und an alle die sich über den Begriff Gast so aufregen, ich habe es hier schonmal geschrieben: Auch im Restaurant bin ich Gast. Es heißt ja auch Gasthaus oder Gaststätte. Als Gast bezahle ich selbstverständlich für den Service, aber ich bin dort Gast und werde dort als Gast behandelt.

Diese semantische Spitzfindigkeit mit diesem Begriff bei der Lufthansa finde ich auch etwas an den Haaren herbei gezogen.
 

Volume

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01.06.2018
12.837
10.822
Einfach nicht mehr mit der Lufthansa fliegen, wenn doch alles so schlimm ist.
Es ist bestimmt im Sinne von LH das immer und immer wieder als einzige Reaktion auf Kritik als Lösung anzubieten.
Wenn der Laden daraufhin nicht dem deutschen Steuerzahler (und viel schlimmer, dem deutschen Sozialabgabenzahler) vor die Füße gekippt würde, wäre es auch in der Tat die zielführendsde Lösung.
Natürlich wäre das einfacher, wenn LH nicht so aggressiv die Konkurrenz platt gemacht und sich in vielen Bereichen ein Monopol aufgebaut hätte...

Wenn man das Essen nicht möchte, weil es nicht den Geschmack trifft oder man es (qualitativ) schlecht findet kann man auch das freundlich rüberbringen.
Wenn ich das Essen nicht möchte, dann lehne ich mich zurück und mache die Augen zu wenn die FAs zum Service rumkommen, dann entfällt jede Diskussion.

Na so schlimm ist es auch wieder nicht, wenn einem etwas "angeboten" wird, was man schon bezahlt hat. Eine reine semantische Spitzfindigkeit, der Grund deiner Frustration liegt in Wahrheit woanders.
Ja natürlich, der Service kommt ja (je nach dem) erst so 5-8 Stunden nachdem ich das Haus verlassen habe, und bis dahin hat sich meist bereits eine Menge Frust angestaut, angefangen damit dass der AiRail Zug zu bequemer Zeit nicht angeboten wurde und ich deshalb eine oder zwei Stunde früher aufbrechen musste als nötig, über die Zugverspätung die falsche Wagenreihung, den nicht erreichten Wagen 29, oder dort null Service, Check-in am Automaten oder Abfuckdiskussion mit den Diskotürstehern, dann weitergehend mit überfüllter/geplünderter Lounge in der ich auch nichts zu beissen bekomme und die ich erst betreten durfte, nachdem ich neben der Bordakrte mit den dezenten Hinweisen "C" und "SEN" drauf trotzdem erst noch die M&M Karte rauskramen musste, schließlich Boarding lange nach der angekündigten Zeit und 30 Minuten dumm rumstehen und priority Boarding zum Bustransfer, Blendenschließpflicht und ewiger Wartezeit auf den Service mit dem Magen in den Kniekehlen und so langsam mal Hunger auf ein 17:00 Mitagessen...
Ja, wenn in so einem Moment dann ein FA noch vortanzt wie genial doch die LH ist, und mir jetzt großzügigerweise etwas zu Essen anbietet wie ich es von einem guten Restaurant gewohnt bin, dann bin ich bisweilen mit meiner Geduld ein wenig am Ende, dann ist mir echt nicht mehr nach Semantischen Spitzfindigkeiten die eigentlich nur die Intelligenz der Kunden beleidigendes Werbesprech aus einer anderen Zeit sind. Und wenn dann auch noch die Aussage sich als "kann ich ihnen eines der zwei noch vefügbaren von eigentlich drei Gerichten anbieten" herausstellt, bin ich mit meiner Leidensfähigkeit echt am Ende. Dann will ich wirklich nur noch endlich in B angekommen sein und aussteigen dürfen.

Schade eigentlich, ich hatte auch schon viele Flüge bei denen ich rundum zufrieden war, und ganz klar wusste bei wem ich für die nächste Reise als erstes nach einem Flug suche. Und es gab auch mal Zeiten, da waren da regelmäßig LH Flüge drunter.

Ich wundere mich immer, wenn man mal bei LH in der Broschüre in der sie Werbung verkaufen wollen ("Lufthansa Ambient Media", da wo der zahlende Kunde zur Ware wird...) die Altersstruktur ihrer Kundschaft anpreisen, dann stelle ich fest dass ich jetzt bereits vom Alter her deutlich über dem Durchschnitt liege. Trotzdem kommen mir viele Formulierungen der LH von der Homepage bis zu den Servicefloskeln völlig altmodisch vor. Wie empfindet denn dann das jüngere Drittel der LH Kundschaft dieses verstaubte Image? Wollen die wirklich Gäste sein und etwas angeboten bekommen? Fahren die Wirklich auf so einen Brief des Vorstands ab?

Es heißt ja auch Gasthaus oder Gaststätte. Als Gast bezahle ich selbstverständlich für den Service, aber ich bin dort Gast und werde dort als Gast behandelt.
Welcher junge Mensch sagt noch Gasthaus oder Gaststätte? Wie viele Restaurants haben das wirklich noch dranstehen? Das ist doch nur noch in der Provinz oder in absoluten Traditionsvierteln der Fall. Den Begriff "Fremdenzimmer" aus ähnlicher Zeit haben wir ja nun auch weitgehend überwunden...
Und ich werde definitiv lieber als Kunde, nicht als Gast behandelt. Zumindest im Deutschland.
Es gibt durchaus Länder und Kulturkreise bei denen "Gast" definitiv über "Kunde" steht, aber nicht in Deutschland.
 

bluesaturn

Erfahrenes Mitglied
27.05.2014
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357
Das sehe ich auch so. Natürlich wird das Essen beim Flieger mit bezahlt. Aber trotzdem lehne ich das Angebot insbesondere auf der Kurzstrecke häufig ab.
Weil zu schlecht?
Da freut sich doch die Lufthansa, du zahlst und verbrauchst nichts. Super. Motivation ihren Service zu verbessern, sehen sie nicht.
Ob Gast oder Kunde, mir ist es gleich. Mir waere eher wichtig, dass ich genau die Leistung bekomme, die mir versprochen wurde bzw. die den Preis reflektiert.
 

Micha1976

Erfahrenes Mitglied
09.07.2012
6.538
4.490
über die Zugverspätung die falsche Wagenreihung, den nicht erreichten Wagen 29, oder dort null Service,
Probleme der Deutschen Bahn kann die Lufthansa auch nur ansprechen, vielleicht noch eskalieren, aber ganz sicher nicht lösen.

Check-in am Automaten oder Abfuckdiskussion mit den Diskotürstehern, dann weitergehend mit überfüllter/geplünderter Lounge in der ich auch nichts zu beissen bekomme und die ich erst betreten durfte, nachdem ich neben der Bordakrte mit den dezenten Hinweisen "C" und "SEN" drauf trotzdem erst noch die M&M Karte rauskramen musste,
Und wenn die das nicht kontrollieren würden würde andersrum gejammert z.B. "Prio-Check-In zu voll, nur Eco-Proleten vor mir"?

schließlich Boarding lange nach der angekündigten Zeit und 30 Minuten dumm rumstehen und priority Boarding zum Bustransfer, Blendenschließpflicht und ewiger Wartezeit auf den Service mit dem Magen in den Kniekehlen und so langsam mal Hunger auf ein 17:00 Mitagessen...

Mal ehrlich: Brötchen, Obst oder meinetwegen auch eine Schokolade gegen den gröbsten Hunger gibt's an jedem Flughafen, sogar außerhalb der Lounges. Treiben dich die 2,95 dafür in den Ruin?


Wollen die wirklich Gäste sein und etwas angeboten bekommen? Fahren die Wirklich auf so einen Brief des Vorstands ab?
Meiner zugegeben nicht repräsentativen Beobachtung nach: Ja.
Welcher junge Mensch sagt noch Gasthaus oder Gaststätte?
Mal abseits des eigenen Kirchtums denken: Wirts- oder Gasthaus ist in Bayern und Österreich ein üblicher Ausdruck für "Restaurant".
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.572
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BRU
Weil zu schlecht?
Da freut sich doch die Lufthansa, du zahlst und verbrauchst nichts. Super. Motivation ihren Service zu verbessern, sehen sie nicht.
Ob Gast oder Kunde, mir ist es gleich. Mir waere eher wichtig, dass ich genau die Leistung bekomme, die mir versprochen wurde bzw. die den Preis reflektiert.
Auf so manchen Flügen lehne ich das Essen ab, weil ich einfach keinen Hunger habe. Sei es, weil ich auf der Umsteigeverbindung oft nur auf einem Flug esse, sei es, weil ich zuvor in der Lounge gegessen habe, sei es, weil der Flug zu einer Tageszeit stattfindet, wo ich sonst auch nicht esse usw.

In vielen Fällen schätze ich es durchaus, im Flugzeug was zu Essen bekommen (direkt von der Arbeit zum Flughafen, keine Zeit für den Loungebesuch oder kaum Essensangebot in der Lounge, lange unterwegs usw.). Nur genauso gibt es Fälle, wo ich gerade einfach nichts brauche. Und dann verzichte ich auf das Essen, egal, wie gut oder schlecht es ist. Weil ich nicht einfach nur aus Langeweile esse oder weil es gerade was umsonst gibt….
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
21.917
13.353
FRA/QKL
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Weil zu schlecht?
Da freut sich doch die Lufthansa, du zahlst und verbrauchst nichts. Super. Motivation ihren Service zu verbessern, sehen sie nicht.
Ob Gast oder Kunde, mir ist es gleich. Mir waere eher wichtig, dass ich genau die Leistung bekomme, die mir versprochen wurde bzw. die den Preis reflektiert.
Nein, weil ich einfach keinen Hunger habe oder beispielsweise vorher in der Lounge schon gegessen habe. Ich buche primär einen Transport von A nach B mit verschiedenen Essensoptionen (Lounge, Flieger) welche ich nach gusto nutze.
Deshalb finde ich es okay, dass man mir ein Essen zunächst mal anbietet und nicht einfach am Platz platziert. Manchmal nutze ich das Angebot, manchmal nicht.
Wohl wissend, dass ich es immer mit bezahle. Aber nur weil ich es bezahlt habe muss ich doch nicht zwanghaft zugreifen. Das wäre dann wie die berühmte Schlacht am Buffet zu All-inklusive Preis. Da werden von einigen ja auch die Teller beladen als gäbe es kein Morgen...