Entlastungspaket 9 Euro Ticket ÖPNV und Zeitkarten

[Luftikus]

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Ich sagte ja, dass alle dafür bezahlen sollten.

Es gibt tatsächlich ausufernde Postenversorgung in diesen Nahverkehrsunternehmen. Kenne persönlich jemanden, der auf "Polit-Ticket" in einem Vorstand eines großen Nahverkehrsunternehmens saß und mehr als sein Ministerpräsident verdient hat. Das ist wie beim ÖR-Rundfunk. Da könnte man viel schamlosen Wildwuchs in den Apparaten ausdünnen und sehr viel sparen.

 

[alinakl]

Ich sagte ja, dass alle dafür bezahlen sollten.

Eben und wenn alle bezahlen reicht ein kleiner Betrag für jeden.

Mittags/nachts/Wochenende/Feiertage fahren die Busse und Bahnen teils fast leer durch die Gegend,

Hier gäbe es aber inteligente Lösung als AST oder Rufbus, gab es schon 2010 als ich in Amöneburg gewohnt hatte auf den Berg sind nur einzelne Busse gefahren aber es gab eine gute AST Anbindung.

 

[juliuscaesar]

10 Mio. x (49€-Ticket - 5€ Vertriebs-/Zahlungskosten) x 12 = 5,28 Mrd. € pro Jahr

 

[Luftikus]

Dann bitte gleich 9 Euro.

 

[juliuscaesar]

Dann bitte gleich 9 Euro.

35 Mio. x (9€-Ticket - 2€ Vertriebs-/Zahlungskosten) x 12 = 2,94 Mrd. € pro Jahr

 

[Luftikus]

So wird ein Schuh draus.
Und die freiwerdenden Herrschaften werden dann als Airport Security, Gepäckabfertiger und Callcenter-Mitarbeiter umgeschult, wohin sie mit Öffis perfekt kommen.

 

[MANAL]

Hier gäbe es aber inteligente Lösung als AST oder Rufbus, gab es schon 2010 als ich in Amöneburg gewohnt hatte auf den Berg sind nur einzelne Busse gefahren aber es gab eine gute AST Anbindung.

In Murnau (südlich von München) gibt's so ein Rufbussystem. Aus der Presse ist zu entnehmen (ich habe keinerlei persönliche Erfahrungen) wurde das Angebot zusammen mit dem 9€ Ticket gut angenommen:

Bilanz zum 9-Euro-Ticket: Massiver Ansturm auf Murnauer Ortsbus - Geschäftsführer: „Wir sind auf Anschlag gefahren“

Der Murnauer Ortsbus ist in der 9-Euro-Ticket-Phase sehr gut angenommen worden. „Wir sind auf Anschlag gefahren“, sagt Clemens Deyerling, einer der Geschäftsführer des Betreibers Omobi. Es wurden im Durchschnitt knapp 35 Prozent mehr Fahrgäste pro Tag befördert als vorher.

www.merkur.de

Natürlich gibt es Kosten für ein Rufbussystem auf kommunaler Ebene. Nur frage ich mich halt wieviel sind denn die Kosten hier wenn man die Fahrmöglichkeiten im ÖPVN einer Großstadt vergleicht. In München gibt's ja auch genügend U-Bahnen und S-Bahnen die zu Randzeiten unterwegs sind und sehr leer sind. Da wird ja auch jede Menge Geld über den Steuerzahler reingepumpt (neben dem Fahrbetrieb vor allem der Bau und der Unterhalt der Tunnelstrecken). Ist da auf einen Bürger gerechnet der Rufbus in einer Gemeinde auf dem Land so viel teurer?

Aber es gibt natürlich auch Verlierer am System. Und die werden mit ihrer Lobbyarbeit sicher dafür sorgen dass man die Rufbusse möglichst nicht durchsetzt. Gegen Uber sind sie mit dem Scheuer Audi ja auch soweit vorgegangen dass dieses System sich bei uns nicht durchsetzen kann weil Uber ja immer wieder zum Startpunkt zurückkehren muss bevor die nächste Fahrt beginnen darf.

Murnauer Ortsbus: Taxifahrer klagt über „desaströse“ Folgen - „Wir kämpfen ums Überleben“

Wie geht es mit dem Murnauer Ortsbus weiter? Mit dieser Frage befasst sich am heutigen Donnerstag der Marktgemeinderat. Unterdessen äußert ein Murnauer Taxifahrer massive Kritik an dem System.

www.merkur.de

 

[Luftikus]

Rufbus? Das mag mathematisch besser als Taktfahrplan sein, zumal heute jeder ein Mobiltelefon dabei hat, aber am Ende ist das dann nicht nur ÖPNV, sondern Taxi komplett auf Steuerzahlerkosten, was dann selbst mir zu weit geht.

 

[Airsicknessbag]

Wenn aber zwei, drei dann auch ausgelastete Rufbusse/Taxis billiger sind als zehn leere (am besten noch große) Busse?

 

[MANAL]

Rufbus ist ja kein Taxi. Je nach Systemen fahren die bestimmte Routen und nehmen auch andere mit. Wäre eher sowas wie Gemeinschaftstaxis.
Auf dem Land würde ich sowas grundsätzlich als ÖPNV innerhalb einer Gemeinde und bis zum nächsten Bahnhof und Verknüpfungspunkt zum Nachbar-Rufbussystem befürworten. Getaktete Linien lohnen sich nicht weil da nur heiße Luft durch die Gegend gefahren wird.

Man bestellt über App bzw. für diejenigen die nichts mit Apps und Smartphones was anfangen können ruft man eine Hotline an die das erledigt. Bei der Bestellung gibt man dann noch an ob man exklusiv und direkt fahren will (=teuer, da eher Taxi) oder den nächsten nimmt der gegebenenfalls mit Umweg und weiteren Mitfahrern unterwegs ist. Der Computer erstellt die Route und zeigt gleich an wann er kommt, wie lang und wie er fährt und wieviel es kostet. Je schneller und exklusiver desto teurer. So teuer kann das nicht sein und würde auch älteren die nicht mehr Auto fahren wollen oder können und Jüngeren die noch keinen Führerschein haben die Mobilität auch auf dem Land ermöglichen. Wenn man merkt dass bestimmte Routen sehr nachgefragt sind kann man das ja auch zu einer Linienbusroute ausweiten. Es muss halt gegeben sein, dass jeder Gemeinde Fahrzeug und Fahrer rund um die Uhr zur Verfügung hat. Schafft dann auch Arbeitsplätze und es wird niemand mehr abgehängt.
Das ganze entweder kostenfrei, über ein pauschales Ticket wie das 9€ Ticket oder man verlangt was gibt aber denen die sich sowas nicht leisten können eine bestimmte Menge Fahrgutscheine für Einkäufe/Besuche/usw. bzw. kostenfrei wenn man zum Arzt oder zur Behörde muss. Damit könnte man den Druck auf den Land ein Auto besitzen zu müssen rausnehmen. Aber das will natürlich die Autoindustrie nicht und wird das über ihre Lobby bei den Parteien entsprechend torpedieren.

 

[SeltenFliegerHH]

das Problem bei fast allen mir bekannten AST (AnrufSammelTaxen), also auch Rufbussen, ist aber, dass Nahverkehrstickets wenn ueberhaupt nur teilweise anerkannt werden, und dann zusaetzlich noch eine Zahlung anfaellt. Ganz fies finde ich das fuer Schwerbehinderte, die eh' schon eine Wertmarke gekauft haben, die dann trotzdem nochmal Geld zahlen muessen, weil dort kein 'normaler' Bus mehr faehrt - das hat absolut nix mit 'Komfortzuschlag' zu tun, wenn nichtmal eine 'unkomfortabele' Befoerderung angeboten wird

 

[alinakl]

das Problem bei fast allen mir bekannten AST (AnrufSammelTaxen), also auch Rufbussen, ist aber, dass Nahverkehrstickets wenn ueberhaupt nur teilweise anerkannt werden,

Das ist so pauschal aber nicht korrekt in der Gegend von Marburg a.d. Lahn war auch Semesterticket für das AST gültig.
Auch beim VVS reicht für das AST nach/von Nürtingen ein üblicher Fahrschein.

In Bayern es war irgendwo nördlich von Treuchtlingen ist 1 Euro Aufpreis zur Fahrkarte fällig geworden allerdings gab es da die Option sich an einer gewünschten Adresse und nicht nur an einer Haltestelle absetzen zu lassen.

 

[MANAL]

das Problem bei fast allen mir bekannten AST (AnrufSammelTaxen), also auch Rufbussen, ist aber, dass Nahverkehrstickets wenn ueberhaupt nur teilweise anerkannt werden, und dann zusaetzlich noch eine Zahlung anfaellt.

Im Beispiel aus Murnau hat das 9€ Ticket ja gegolten.

 

[SeltenFliegerHH]

das Problem bei fast allen mir bekannten AST...

(nachtraegliche Hervorhebung durchmich)

Das ist so pauschal aber nicht korrekt

so, wie ichz es schrieb, stimmt das absolut.

In Bayern es war irgendwo nördlich von Treuchtlingen ist 1 Euro Aufpreis zur Fahrkarte fällig geworden allerdings gab es da die Option sich an einer gewünschten Adresse und nicht nur an einer Haltestelle absetzen zu lassen.

*wenn* es so eine "Komfortmoeglichkeit" gibt, darf die gern optional[/b} angeboten werden (also Haltestelle-Haltestelle includiert, Hausadresse=Zuschlag), wenn ich aber regelmaessig darauf angewiesenbin, weil kein 'normaler' Bus mehr faehrt, wird's teuer...

Im Umland Hamburgs gibt es einige zwingend zuschlagpflichtige AST, wo es eben *keine* Alternative gibt, maximal Schulbusse (ausschliesslich zu entsprechenden Tagen und Uhrzeiten) sind da zuschlagfrei.

Prinzipiell finde ich Sammel-/Anruftaxen anstelle von Geisterbussen klasse, die sparen ja auch dem Anbieter Geld. Das aber auf den Nutzer umzulegen, ist nicht im Sinne des Erfinders.

 

[geos]

Alle diese Probleme könnte man umgehen, wenn der ÖPNV im wesentlichen aus Steuermitteln bezahlt würde, etwa durch so ein billiges Pauschalticket.

Genau das passiert in Deutschland ja im kommenden Jahr.
Und ja, 49 € pro Monat für ganz Deutschland ist "billig". Wenn es solch ein Angebot für ein anderes Land ähnlicher Größe und vergleichbarem Angebot an Verkehrsmitteln gäbe, wäre es der Renner bei vielen Reisenden.
Aller Nahverkehr (einschließlich RER) in Frankreich oder Großbritannien oder Italien oder selbst der kleineren Schweiz für 49 € für einen Kalendermonat? Die Reiseblogs würden sich überschlagen mit der Meldung.

 

[Luftikus]

Da es nur Nahverkehrstickets sind, ist es im Effekt für die meisten ein regionales Ticket. Klar, irgendwelche Rentner kommen im RE auch an die Küste oder Zugspitze. Die landesweite Auflösung der Verbundgrenzen ist aber super.

 

[SeltenFliegerHH]

Ich finde die Loesung, so sie denn kommt, durchaus gut. Man *kann* "billig" und lange unterwegs sein, oder "schnell" zu einem hoeheren Preis - manchmal lohnt sich der Aufpreis, manchmal nicht. Mit dem ICE von HH nach HB lohnt zB nicht, da ist der Regio annaehernd genauso schnell, vielleicht etwas weniger voll - Komfort kostet halt.

Fuer 17 EUR (meinetwegen auch 23 ) mit dem ICE von HH in's Allgaeu sehe ich auch als lohnend an, vor allem durchgehend, und nicht fuer 'null EUR' mit 7 Umstiegen und fast doppelter Stundenzahl... Bei 130+ EUR ist das je nach Reise und Gepaeck schon wieder eine andere Ueberlegung.

 

[freddie.frobisher]

Da es nur Nahverkehrstickets sind, ist es im Effekt für die meisten ein regionales Ticket. Klar, irgendwelche Rentner kommen im RE auch an die Küste oder Zugspitze. Die landesweite Auflösung der Verbundgrenzen ist aber super.

Nicht nur Rentner, auch Sparfüchse und vor allem Personen die in ländlichen Regionen wohnen. Wenn ich von der Mitte bis ans Ende der Bundesrepublik reisen möchte, sitze ich zwangsläufig 3/4 der Zeit in irgendwelchen Bummelzügen. Zu manchen Uhrzeiten ist der reine Regionalverkehr sogar die schnellste Option. Anders wäre es mir auch lieber, aber so wie es ist verzichte ich gerne auf den Aufpreis für den Fernverkehr.

Abgesehen davon ist der reine Nahverkehr für die Fahrt vom Airport nach Hause eine gute Alternative. Wer kein sauteures Flexpreisticket buchen möchte, muss beim Sparpreis ordentlich Puffer für mögliche Flugverspätungen einplanen. Mit dem Nahverkehr ist man zwar länger unterwegs, man setzt sich aber in den nächstbesten Zug und ist eventuell sogar früher zuhause.

 

[Luftikus]

Viele Leute werden das als Jobticket bekommen. Für mich, der viel unterwegs ist, perfekte Lösung. Nicht nur ein Gebiet.

 

[alinakl]

Zu manchen Uhrzeiten ist der reine Regionalverkehr sogar die schnellste Option. Anders wäre es mir auch lieber, aber so wie es ist verzichte ich gerne auf den Aufpreis für den Fernverkehr.

Es gibt durchaus eine gewisse Anzahl solcher Optionen eben dann wenn der Nahverkehr die direktere Route nimmt während der Fernverkehr zuerst einmal in die falsche Richtung geht oder der Umstieg zu viel Zeit benötigt.
Beispiel wäre zB die Strecke von Dresden über Hof nach Nürnberg ich selbst habe mir im Sommer einen Tag für den Interrailpass gespart und und die NV Verbindung genommen da ich Nürnberg sowieso nur noch NV nehmen konnte, der Zeitvorteil des FVs wären an die 30 Minuten gewesen, Fun Fact als ich in Nürnberg eine Stunde Pause gemacht hatte weil mit der direkte NV Zug zu voll war habe ich gesehen der ICE hatte etwa 40 Minuten Verspätung.

Gibt es eigentlich zum "Deutschlandticket" schon eine Regelung wie es mit den in weiss gestrichenen Regiozügen a.k.a IC2 die auch unter RE Zugnummer fahren?
Das war ja beim 9 Euro Ticket nicht einheitlich geregelt

 

[juliuscaesar]

Ein „Klassiker“ in der Hinsicht ist auch Nürnberg-Stuttgart:
RE ~ 2:30
IC ~ 2:10

 

[geos]

Nein, eine solche Regelung ist noch nicht publiziert. Ich vermute mal dass es grundsätzlich wie beim 9 € Ticket sein wird: wenn das betreffende Bundesland sich mit dem Verkehrsträger (DB Fernverkehr) einigt, wird die Verbindung dabei sein, sonst nicht. Der Druck auf die Bundesländer wird aber hoch sein, da es ja die Leute (=Wähler) vor Ort sind, die davon betroffen sind.

Beitrag automatisch zusammengeführt: 19.12.2022

Ein „Klassiker“ in der Hinsicht ist auch Nürnberg-Stuttgart:
RE ~ 2:30
IC ~ 2:10

Stuttgart-Karlsruhe ist ähnlich.

 

[alinakl]

Stuttgart-Karlsruhe ist ähnlich.

Stuttgart - Ulm mit den IRE/RE die nicht überall in der Pampa halten war es auch so, hat da die neue Strecke eigentlich etwas geändert?
Zu meiner Zeit in Augsburg war der ICE nach S ja nochmal teuer aber nur 2 Minuten schneller als der IC weil dieser noch in Günzburg gehalten hat.

Frankfurt Kassel schafft der Regio Verkehr auch nur in etwa einer halben Stunde mehr bedenkt man die Verspätung der ICEs dann könnten beide gleich sein.

 

[freddie.frobisher]

Nürnberg-Lindau (immerhin 234km Luftlinie) geht mit dem Regio in 03:29. Alle anderen Verbindungen, auch mit ICE, sind langsamer. Wenn man in der Pampa vor Nürnberg startet, und in die Pampa nach Lindau möchte, sitzt man den halben Tag nur im NV.

 

[juliuscaesar]

Mit deinem Deutschlandticket kann () du den kompletten Nah- und Regionalverkehr in Deutschland nutzen. Das heißt, du kannst mit allen Linienbussen, U-Bahnen, S-Bahnen, Straßenbahnen und RE/RB-Zügen fahren. Deine Deutschlandticket gilt jedoch nicht im Fernverkehr (ICE/IC) oder dem Angebot von Flixtrain/Flixbus.

https://www.deutschlandticket.de/