Diese Argumentation würde ja für Mindestumsätze bei Kartenzahlungen sprechen
Nein. Es gibt schließlich Abrechnungsmodelle wie SumUp gibt, die prozentual abrechnen und damit durchaus attraktiv für Kleinbeträge sind.
Das bezieht sich auf die Grenzkosten. Ein Händler, der ohnehin täglich vierstellige Barbeträge in Bar einnimmt, wird durch zusätzliche Kleinbeträge wohl eher keinen höheren Versicherungstarif benötigen. Auch ist Klimpergeld für potenzielle Räuber eher unattraktiv.
Es gibt sogar positive Grenzeffekte nämlich in der Klimpergeldversorgung. Wenn Kunden größere Beträge mit Scheinen bezahlen und es nicht passend geben, muss der Händler ihnen Klimpergeld zurückgeben. Das kostet den Kassierer nicht nur Zeit, sondern der Händler muss das Klimpergeld auch irgendwo kostenpflichtig her bekommen.
Kunden, die Kleinstbeträge mit Münzen bezahlen, sind ihm da gerade recht, weil sie ihn kostenlos mit Klimpermünzen versorgen. Das Problem stellt sich allerdings nur, weil überhaupt Klimpergeld angenommen wird.
Ich kenne den Betreiber einer kantinenähnlichen Mittagsgastronomie in einem Co-Working-Space. Einzelumsätze ist von 5€ für eine Mahlzeit bis 200€ für ganze Meetinggesellschaften alles dabei.
Er hat zum ersten Jänner komplett auf Cashless umgestellt mit SumUp. Da die Hipster-Clientel 90% mit Debitkärtchen zahlt, ist das bei einem Medianumsatz von 10€ am günstigsten. Bargeld wäre wesentlich teurer, gerade wenn bei eher gleinen Beträgen viel Arbeitszeit=Geld ins Wechseln gesteckt wird und sich die MA danach auch noch ständig die Hände waschen müssen, bevor sie wieder einen Teller mit Essen befüllen.