Bestes Land zum Leben?

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somkiat

Erfahrenes Mitglied
30.05.2013
5.847
4.615
Gummersbach
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Da sprichst du einen weiteren wichtigen Punkt an: Nur mit Steuern können schädliche und gefährliche Dinge wie Armeen oder Atomwaffen überhaupt finanziert werden; ein weiterer Grund, warum Steuern unmoralisch sind, und derjenige, der seine Steuerlast durch geeignete Maßnahmen senkt, einen Beitrag zu einer besseren Welt leistet.

Hast du getrunken ?
 

malone

Erfahrenes Mitglied
11.05.2015
1.825
1.135
Zypern kriegt jedes Jahr so um die 150 - 200 Millionen netto von der EU, damit es den armen deutschen Leistungsträgern/Steuerflüchtlingen dort so richtig gut gehen kann. Und dann beschwert man sich hier auch noch über die Steuern, welche die anderen für einen zahlen müssen!
 

bcs13

Erfahrenes Mitglied
22.11.2010
1.105
1.763
Den gibt es vermutlich gar nicht, oder allenfalls zB. Singapur oder Dubai. "Aufgabenvielfalt" .. du bringst das richtige Stichwort. Die muss dann eben reduziert werden. Aber die Grundregel ist leider: Erhebt ein Staat erstmal Steuern, so sind deren permanente Erhöhung, Steuergeldverschwendung, und ein ständiges Ausdehnen des Staates vorprogrammiert, das ist einfach unvermeidlich und system-immanent.

Sage ich ja: Dubai ist wegen Bodenschätzen schon mal garnicht vergleichbar und beide Stadtstaaten sind eben keine Flächenstaaten.
Eine Flat-Tax meine ich.



Wie denn das, wenn im Einkommmensteuertarif 2025 bereits der Eingangssteuersatz bei 14% liegt und bereits bei bzw. ab 17.430 zvE schon auf 24% ansteigt?

Du verwechselst flattax und progressiven Tarif. Bei einem zu versteuernden Jahreseinkommen von 40.000 liegst Du im Moment bei einem Durchschnittssteuersatz von ca. 18%. Bei 80.000 bei ca. 24%. Und da der Durchschnittsverdiener in etwa bei der ersten Zahl liegt, hast du für den eine satte Steuererhöhung. Und da ca. 30% der Deutschen gar keine ESt zahlen, wären die natürlich die Leidtragenden. Aber dafür freuen sich natürlich Gutverdiener und wir nähern uns dem System der USofA an, in dem die Reichen einen verschwindenden Prozentsatz ihres Einkommens zahlen und die Steuerlast von der Mittelschicht gewippt wird.
Da sprichst du einen weiteren wichtigen Punkt an: Nur mit Steuern können schädliche und gefährliche Dinge wie Armeen oder Atomwaffen überhaupt finanziert werden; ein weiterer Grund, warum Steuern unmoralisch sind, und derjenige, der seine Steuerlast durch geeignete Maßnahmen senkt, einen Beitrag zu einer besseren Welt leistet.
Das ist natürlich ein besonderer Punkt. Wenn ich einfach etwas aus dem System nehme und nicht finanziere (nebenbei: D hat keine Atomwaffen), dann benötige ich weniger Geld. Genauso könnte ich natürlich den ÖPNV, die Bundesautobahnen oder die Entwicklungshilfe streichen. Damit wäre auch etwas gewonnen. Und noch mehr, wenn ich den Zuschuss zur Rentenversicherung streiche und jeder sich dann mit der Rente über Wasser halten muß. Da spart der Staat richtig was ein.
 

FlugFanatiker

Erfahrenes Mitglied
18.11.2018
1.080
850
Aber dafür freuen sich natürlich Gutverdiener und wir nähern uns dem System der USofA an, in dem die Reichen einen verschwindenden Prozentsatz ihres Einkommens zahlen und die Steuerlast von der Mittelschicht gewippt wird.

Deshalb wundert mich auch der ausbleibende Protest gerade der Mittelschichten gegen die hohe Besteuerung. Lässt sich vielleicht psychologisch mit dem Stockholm-Syndrom erklären.

Genauso könnte ich natürlich den ÖPNV, die Bundesautobahnen oder die Entwicklungshilfe streichen. Damit wäre auch etwas gewonnen. Und noch mehr, wenn ich den Zuschuss zur Rentenversicherung streiche und jeder sich dann mit der Rente über Wasser halten muß. Da spart der Staat richtig was ein.

Der schlanke, niedrig besteuernde Staat müsste sich dann eben entscheiden, was wichtiger wäre: Mittel in Armeen oder sinnvolle Dinge wie Autobahnen oder den ÖPNV zu stecken.

In meinem Idealstaat gäbe es in der Verfassung eine Liste von Dingen, die der Staat unbedingt leisten muss (z.B. Straßenbau, Polizei), und gleichzeitig ein VERBOT in der Verfassung, für andere Dinge darüber hinaus Steuern zu erheben. Auch gäbe es ein Verschuldungsverbot des Staates.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
Ich finde es ja faszinierend, in was für einen Furor Du Dich reinsteigerst. Wer so gestrickt ist und solch abstrusen Vorstellungen für die akzeptabler Steuerlast in einem großen Flächenstaat hat, ...
Woher kommt denn die abstruse Vorstellung, ein großer Flächenstaat sei teurer als ein kleiner Flächenstaat oder ein Stadtstaat? Ersterer hat ja auch viel mehr Steuerzahler.
Und vor allem: Was habe ich denn davon, in so einem großen Flächenstaat leben zu dürfen?
 

bcs13

Erfahrenes Mitglied
22.11.2010
1.105
1.763
Deshalb wundert mich auch der ausbleibende Protest gerade der Mittelschichten gegen die hohe Besteuerung. Lässt sich vielleicht psychologisch mit dem Stockholm-Syndrom erklären.



Der schlanke, niedrig besteuernde Staat müsste sich dann eben entscheiden, was wichtiger wäre: Mittel in Armeen oder sinnvolle Dinge wie Autobahnen oder den ÖPNV zu stecken.

In meinem Idealstaat gäbe es in der Verfassung eine Liste von Dingen, die der Staat unbedingt leisten muss (z.B. Straßenbau, Polizei), und gleichzeitig ein VERBOT in der Verfassung, für andere Dinge darüber hinaus Steuern zu erheben. Auch gäbe es ein Verschuldungsverbot des Staates.
Dann richte dich bitte in deinem Idealstaat ein. Finden wirst du ihn zwar nicht, aber deine Fantasie (und Naivität, wie ich anmerken darf) sind ja grenzenlos.
 

CarstenS

Erfahrenes Mitglied
08.09.2012
3.632
4.524
Woher kommt denn die abstruse Vorstellung, ein großer Flächenstaat sei teurer als ein kleiner Flächenstaat oder ein Stadtstaat? Ersterer hat ja auch viel mehr Steuerzahler.
Und vor allem: Was habe ich denn davon, in so einem großen Flächenstaat leben zu dürfen?

Kleine Staaten (kleine Bevölkerung) - ob nun Stadt oder Fläche ist egal - profitieren davon, dass sie mit niedrigeren Steuern im Vergleich zu den großen Staaten dort sitzende Unternehmen anlocken können, sich bei ihnen anzusiedeln.
Die Unternehmen brauchen aber immer noch die großen Staaten, um ihren Umsatz zu machen. Wuerde sich der Mark auf die kleinen Staaten beschraenken, dann klappt das Puzzle nicht mehr.
Das Potential über den Umweg genug Einnahmen zu erzielen, weil man eben aus dem Potential der großen Staaten schöpfen kann, gibt es für die großen Staaten aber nicht - eben weil, weil es größeres Potential gibt, aus dem man schöpfen kann.

Es hat seinen Grund, dass Staaten mit niedriger Steuerlast immer kleine Staaten sind...

Ansonsten gilt - beschäftige dich damit dein Einkommen zu erhöhen - das hat mehr Potential im Vergleich zum Steuersparen, weil nach oben unbegrenzt... Während das Potential des Steuersparens sich auf das Einkommen begrenzt.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
Das ist natürlich ein besonderer Punkt. Wenn ich einfach etwas aus dem System nehme und nicht finanziere (nebenbei: D hat keine Atomwaffen), dann benötige ich weniger Geld. Genauso könnte ich natürlich den ÖPNV, die Bundesautobahnen oder die Entwicklungshilfe streichen. Damit wäre auch etwas gewonnen. Und noch mehr, wenn ich den Zuschuss zur Rentenversicherung streiche und jeder sich dann mit der Rente über Wasser halten muß. Da spart der Staat richtig was ein.
Aber genau darum geht es doch: Bei Steuereinnahmen von ca. 1000 Mrd. EUR pro Jahr sollte der Staat nicht darüber nachdenken, warum das noch viel zu wenig ist, sondern eher darüber, bei welchen Ausgaben er kürzen sollte.

Und was die Rentenversicherung betrifft: Der Zuschuss dient nicht dem Aufstocken von bestehenden, beitragsfinanzierten Renten, sondern der Finanzierung von versicherungsfremden Leistungen. Und auch da wäre eine öffentliche Debatte angebracht, welche davon wir uns in Zukunft noch leisten wollen und welche nicht.
 

bcs13

Erfahrenes Mitglied
22.11.2010
1.105
1.763
Woher kommt denn die abstruse Vorstellung, ein großer Flächenstaat sei teurer als ein kleiner Flächenstaat oder ein Stadtstaat? Ersterer hat ja auch viel mehr Steuerzahler.
Und vor allem: Was habe ich denn davon, in so einem großen Flächenstaat leben zu dürfen?
Das ist doch keine Frage: was habe ich davon? sondern: wo wurde ich geboren und lebe. Dann kannst du auswandern.
Und zum Thema: wenn du ein wenig nachdenkst wirst du darauf kommen, dass es z.B. kostspieliger ist, ein Straßen- und ÖPNV-Netz auf 500.000 qkm zu bauen und zu unterhalten als auf 50. Und auch ansonsten scheinst du nicht wirklich gründlich zu überlegen: wie hoch mag z.B. die Anzahl der Steuerzahler/qkm in Singapur verglichen mit z.B. Meck-Pomm sein, um mal ein etwas extremes Beispiel zu nehmen.
Aber ich bin jetzt hier raus. Zieht, wohin ihr wollt und habt ein glückliches Leben. Und schreibt dann eure Fehl- und Falschinformationen in den jeweiligen Medien dieser glücklichen Länder. Adieu.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
Kleine Staaten (kleine Bevölkerung) - ob nun Stadt oder Fläche ist egal - profitieren davon, dass sie mit niedrigeren Steuern im Vergleich zu den großen Staaten dort sitzende Unternehmen anlocken können, sich bei ihnen anzusiedeln.
Die Unternehmen brauchen aber immer noch die großen Staaten, um ihren Umsatz zu machen. Wuerde sich der Mark auf die kleinen Staaten beschraenken, dann klappt das Puzzle nicht mehr.
Das Potential über den Umweg genug Einnahmen zu erzielen, weil man eben aus dem Potential der großen Staaten schöpfen kann, gibt es für die großen Staaten aber nicht - eben weil, weil es größeres Potential gibt, aus dem man schöpfen kann.

Es hat seinen Grund, dass Staaten mit niedriger Steuerlast immer kleine Staaten sind...
Ja genau, z.B. Saudi-Arabien, 6 mal so groß wie Deutschland. Steuersatz exakt 0%.

Auf der anderen Seite dagegen: Aruba, 55% Steuersatz. 1852 mal kleiner als Deutschland.

Und bevor jetzt einer sagt, "ja aber in Saudi-Arabien...". Darum geht es jetzt gerade nicht. Die These war ja, "die Größe bestimmt die Höhe der Steuerlast". Offensichtlich gibt es da aber noch andere Faktoren...
 

FlugFanatiker

Erfahrenes Mitglied
18.11.2018
1.080
850
Und vor allem: Was habe ich denn davon, in so einem großen Flächenstaat leben zu dürfen?

Eben. Daher hat Andrew Henderson auf seinem YouTube-Kanal "Nomad Capitalist" (sehr empfehlenswert, er zeigt dort Möglichkeiten auf, wie man seine Steuerlast senken und sein Vermögen schützen kann durch Internationalisierung im Sinne der Flaggentheorie) die Losung geprägt "Go where you are treated best".

Was viele noch nicht begriffen haben: Früher war das Sache von nur wenigen Reichen, die sich komplexe und teure Offshore-Konstrukte leisten konnte, und die Mittelschicht war an der Auswanderung gehindert, schon alleine durch Informations-, Sprachbarrieren und Vereinsamung.

Der technische Fortschritt hat aber einen grundlegenden Paradigmenwechsel herbeigeführt: Jeder kann sich heute selbst über das Internet informieren, wie und wo er sein Leben optimieren kann, und ist nicht mehr auf teure und halbseidene Anwaltskanzleien auf den Seychellen angewiesen. Selbst in exotischen Ländern hat man seinen persönlichen Dolmetscher mit "Google Translate" in der Hosentasche. Und man muss nicht mehr wie noch vor 25 Jahren 5,- Euro (bzw. damals 10,- DM) je Gesprächsminute bezahlen, um aus der Ferne mit seinen Lieben und Freunden in der Heimat in Kontakt zu bleiben, mit Messengern wie WhatsApp ist Videotelefonie jederzeit weltweit kostenlos möglich.

Das führt zu einem beginnenden Exodus gerade der Mittelschichten, der sich zunehmend beschleunigen wird. Bereits jetzt flüchten Massen aus kalten Hochsteuerländern wie Kanada oder England, die sich fragen, warum sie sich 6 Monate im Jahr Kälte und schlechtes Wetter, verbunden mit einer konfiskatorischen Besteuerung, antun sollen, wenn sie ihre finanzielle Situation durch eine Auswanderung in ein warmes Land entscheidend verbessern können.

Die klassischen Legacy States und Hochsteuerländer haben diese Situation erkannt, und versuchen, durch weiteres Andrehen der Steuerschrauben, CRS, dem bevorstehenden unsäglichen "Vermögensverschleierungsbekämpfungsgesetz", Vermögensregister etc. dem damit einhergehenden Verlust von Steuersubstrat entgegen zu wirken.

Das wird den Untergang allerdings nur beschleunigen und diese Länder nur vollends an die Wand fahren. Denn jede Form von Sozialismus ist letztlich zum Scheitern verurteilt.
 

CarstenS

Erfahrenes Mitglied
08.09.2012
3.632
4.524
Ja genau, z.B. Saudi-Arabien, 6 mal so groß wie Deutschland. Steuersatz exakt 0%.

Auf der anderen Seite dagegen: Aruba, 55% Steuersatz. 1852 mal kleiner als Deutschland.

Und bevor jetzt einer sagt, "ja aber in Saudi-Arabien...". Darum geht es jetzt gerade nicht. Die These war ja, "die Größe bestimmt die Höhe der Steuerlast". Offensichtlich gibt es da aber noch andere Faktoren...
Ja natürlich gibt es noch andere Faktoren - wenn man Rohstoff wie Heu hat und nicht davon Leben muss, etwas zu produzieren (Produkte oder Dienstleistungen), dann kann sieht es auch anders aus.

zeige mir bitte eine ernsthafte Strategie auf, wie Deutschland dem Saudi Modell folgen könnte.
Geht nicht - Hmh - dann taugt vielleicht doch nicht so sehr als Vergleichsmodell…

und die Saudis sind auch nicht doof - als Nicht-Saudi kannst zwar dort arbeiten und dein Geld steuerfrei verdienen - aber spätestens wenn du in Rente gehst, fliegt man raus… weil Arbeitsgehmigung durch deinen Arbeitgeber nicht verlängert wird.
Das Konzept einer dauerhaften Aufenthaltsgenehmigung ohne Arbeitsvertrag eines Brötchengebers gibt es in Saudi nicht.

und dann darf man sich ein Land suchen…
 

FlugFanatiker

Erfahrenes Mitglied
18.11.2018
1.080
850
Dann richte dich bitte in deinem Idealstaat ein. Finden wirst du ihn zwar nicht

Ja, leider, weil die Mehrheit so tickt wie du.

Den Vogel hatte neulich in einem ÖRR-Interview ein 16-jähriges Mädchen abgeschossen, die Zwangswehrpflicht / Zwangs-Soziales Jahr mit den Worten guthieß und bejahte, man müsse dem Staat doch etwas "zurück geben", schließlich zahle der doch "Kindergeld". Das arme Mädel war so indoktriniert von der Mär vom guten "Vater Staat", das sie gar nicht mehr erkannte, dass das "Kindergeld", dass der Staat gnädigerweise ausschüttet, zuvor von den eigenen Eltern durch Steuern eingetrieben wurde!
 

CarstenS

Erfahrenes Mitglied
08.09.2012
3.632
4.524
In der Tat. Immer wieder verblüffend, wie viele Leute den Status Quo, sei er noch so schlecht, als gottgegeben hinnehmen.
ohne Frage - man muss regelmäßig überdenken, ob und wie Sachen umgesetzt werden.

aber der User ‘Flugfanatiker’ ist das andere Extrem - völlig fixiert auf die Steuerquote und alles andere ist völlig egal, solange nur die Steuerquote niedrig ist.

Und ich bin auch der Überzeugung - damit wird man im Leben nicht glücklich…
Aber jeder so wie er will.

Am Ende ist der Mensch ein gesellschaftliches Wesen - kein Einzelgänger.
Daher ist die Idee, man kann sich völlig von einer Gesellschaft lossagen, nicht nachhaltig…
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
....

Die klassischen Legacy States und Hochsteuerländer haben diese Situation erkannt, und versuchen, durch weiteres Andrehen der Steuerschrauben, CRS, dem bevorstehenden unsäglichen "Vermögensverschleierungsbekämpfungsgesetz", Vermögensregister etc. dem damit einhergehenden Verlust von Steuersubstrat entgegen zu wirken.

Das wird den Untergang allerdings nur beschleunigen und diese Länder nur vollends an die Wand fahren. Denn jede Form von Sozialismus ist letztlich zum Scheitern verurteilt.
Inhaltlich stimme ich Dir zu, bezweifle aber, dass die Politik die Situation erkannt hat. Die Steuereinnahmen steigen doch jedes Jahr. Auch aus der Einkommensteuer. Alles supi! (y)
 

FlugFanatiker

Erfahrenes Mitglied
18.11.2018
1.080
850
btw: das mit der Straftat bezieht sich doch nur auf aktuell offene, und nicht auf 'abgesessene'?!

Interessante Frage.

Ich vermute, das stellt auf einen Eintrag ins Führungszeugnis ab; eine Einstellung eines Strafverfahrens ohne Anklage gegen Geldauflage / Strafbefehl genügt vermutlich nicht. Fraglich ist auch, ob man durch einen Eintrag ins FZ das Recht auf Wiedereinbürgerung unwiderruflich und dauerhaft verliert, oder es nach einigen Jahren, wenn der Eintrag wieder gelöscht wird, wieder auflebt.

Wobei ein Eintrag bei Steuerhinterziehung (um beim Thema zu bleiben) erst erfolgt, wenn die verhängte Strafe eine Geldstrafe von mehr als 90 Tagessätzen oder eine Freiheitsstrafe von mehr als drei Monaten umfasst.
 

bcs13

Erfahrenes Mitglied
22.11.2010
1.105
1.763
Interessante Frage.

Ich vermute, das stellt auf einen Eintrag ins Führungszeugnis ab; eine Einstellung eines Strafverfahrens ohne Anklage gegen Geldauflage / Strafbefehl genügt vermutlich nicht. Fraglich ist auch, ob man durch einen Eintrag ins FZ das Recht auf Wiedereinbürgerung unwiderruflich und dauerhaft verliert, oder es nach einigen Jahren, wenn der Eintrag wieder gelöscht wird, wieder auflebt.

Wobei ein Eintrag bei Steuerhinterziehung (um beim Thema zu bleiben) erst erfolgt, wenn die verhängte Strafe eine Geldstrafe von mehr als 90 Tagessätzen oder eine Freiheitsstrafe von mehr als drei Monaten umfasst.
Ich fürchte, bei den meisten von denjenigen, die hier aus Steuergründen auswandern wollen würde es im Falle der Aufgabe und späteren potentiellen Wiedereinbürgerung am öffentlichen Interesse fehlen. Dazu käme noch, daß eine Bindung an Deutschland bei Steuerflüchtlingen auch schwer nachweisbar ist:

"Wenn Sie früher die deutsche Staatsangehörigkeit besessen haben, können Sie nach § 13 des Staatsangehörigkeitsgesetzes eingebürgert werden, wenn ein öffentliches Interesse an Ihrer Einbürgerung besteht. Neben dem Nachweis des öffentlichen Interesses sind weitere Einbürgerungsvoraussetzungen zu erfüllen. Dazu gehören unter anderem gute Deutschkenntnisse, enge Bindungen an Deutschland, die Sicherung des Lebensunterhalts sowie Straffreiheit."