Soll ich mal wieder meine Tiraden zum Thema Fliegen mit kleinen Kindern auspacken?
Aber bitte differrenziert.
Erstaunlicherweise klappt Fliegen mit kleinen Kindern bei den Japanern nämlich zum Beispiel völlig laut- und problemlos...
Nerviger sind die Zahlenlegastheniker mit rotem Anhänger aus Gruppe 2, die meinen unbedingt als erstes einsteigen zu müssen, auch wenn Gruppe 1 aufgerufen ist und dann alles aufhalten
Die selben Informationsignoranten findest du auch ganz ohne Status und Statusdünkel.
PRE für Familien mit Kindern macht auf jeden Fall Sinn. Mit kleinen Kinden dauert das einsteigen halt etwas länger und es ist für alle deutlich entspannter, wenn sie nicht beim normalen Boarding sind.
Da bin ich nicht so sicher... Warum soll das Einsteigen für alle länger dauern, nur weil eine kleine Minderheit offenbar nicht mit den Prozeduren am Flughafen zurechtkommt (und ich sage da ausdrücklich nicht, dass das allein die Schuld der betreffenden Reisenden ist...)
Wir haben uns angewöhnt mit Kleinkind immer als allerletztes einzusteigen.
Ist denke ich auch die bessere Taktik. Ich mache das ja schon als Alleinreisender, weil es (an manchen Flughäfen / mit manchen Airlines) einfach so viel entspannter ist. Sich mit Kindern durch den Pulk irgendwie nach vorne zu drängeln ist ähnlich wenig zielführend, wie schon eine halbe Stunde vor Boardingbegin ganz vorne am Gate zu warten.
Irgendwo entspannt hinsetzen, dem Chaos seinen Lauf lassen, und dann ganz zum Schluß entspannt einsteigen funktioniert wesentlich besser.
Verlangt natürlich ein Bisschen Support von den FAs an Bord, wenn die dafür sorgen müssen, dass das Gepäck vernünftig unterkommt. Aber das schaffen sie ja bei Notausgängen und ersten Reihen auch, nochmal Gepäckstücke zu tauschen damit deren Handgepäck sicher in die Bin kommt, ggfs. anderes Gepäck in den Fußraum umpacken.
Zwischen "boarding complete" und pushback ist oft sehr viel mehr Zeit, als zu Anfang des Boardings. Und mit der Ansage wissen die FAs auch, dass sie sich jetzt ganz um die zuletzt eingestiegenen Familien kümmern können.
Am Ende liegt das Problem aber meist sehr viel weiter vorne in der Ereigniskette. Wenn du als Airline mehr Tickets mit Handgepäck verkaufst als Platz an Bord ist, wenn du Gates so eng baust dass du keine vernünftigen Schlangen bilden kannst und der Zugang zwangsweise verstopft wird, wenn zuwenig Personal eingeplant wird, wenn kein Vernünftiger Platz für DAA Items wie Buggies eingeplant wird, wenn Boardinggruppen nicht nach logischem Bedarf des Einsteigeprozesses sondern nach Geldbeutel und Status eingeteilt werden, wenn Premiumpassagiere nicht aus der Lounge boarden können und in der Lounge nicht vernünftig über den Boardingzeitraum informiert werden, dann ist es ziemlich egal wer wann theoretisch einsteigen darf, und last but not least, wenn die Passagiere schlicht die Regeln nicht befolgen wollen, dann wird es irgendwann irgendwo beim Boarding Chaos geben.
Und manchmal habe ich den Eindruck, das ist auch so gewollt, damit man Geld dafür nehmen kann in diesem Chaos möglichst weit vorne zu stehen...