Rechtsform für Hobby

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creasot

Erfahrenes Mitglied
14.04.2019
1.121
965
MUC
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Für mein Hobby muss ich des öfteren mit Unternehmen zu tun haben, die nur auf dem B2B Markt tätig sind. Sie verkaufen nicht an Privatpersonen und erbringen für die auch keine Dienstleistungen.

Wie würdet ihr dieses Problem lösen? Gewerbe anmelden ohne Gewinnansicht? Dass mein Hobby grundsätzlich nicht gewinnbringend sein kann, haben in den letzten Jahrzehnten mehrere Gerichte wiederholt festgestellt. Alle Finanzämter ausnahmslos bewerten diese Tätigkeit als Liebhaberei, was sie tatsächlich ist. Wie kann ich allein und in Eigenverantwortung als juristische Person mein eigenes Geld ausgeben? Da sonst niemand dabei ist, kommt ein e.V. nicht in Frage.

Jetzt agiere ich unter einem Fake-Firmennamen. Das funktioniert aber nur so lange, bis der Geschäftspartner meinen Gewerbeschein oder Handelsregisterauszug sehen will.
 

eham

Erfahrenes Mitglied
22.03.2023
1.137
1.231
NRW
Nicht rechtsfähiger Verein? Damit verschaffen sich einige auch einen Metro-Ausweis.
 

CuriousSLF

Reguläres Mitglied
05.12.2023
49
81
Wie würdet ihr dieses Problem lösen? Gewerbe anmelden ohne Gewinnansicht? Dass mein Hobby grundsätzlich nicht gewinnbringend sein kann, haben in den letzten Jahrzehnten mehrere Gerichte wiederholt festgestellt.

Also ich (das ist keine Rechts/Steuerberatung) würde einfach zur Stadt/Gemeinde gehen und ein Gewerbe anmelden mit irgendwie passender Tätigkeit (die haben eine Art Katalog um rauszufinden welche Kammer zuständig). Musst dir was raussuchen was ohne Meister geht. Solange du keine Gewinne machst oder Verluste geltend machen willst, sollte da vom Finanzamt nix kommen. Was kommt, ist ein Gebührenbescheid der IHK, wo man dann erklären kann, daß man nichts eingenommen hat und daher vom Beitrag befreit werden will (muß man aber alle Jahre wieder machen).
Jedenfalls haben das meine Eltern damals so gemacht ("Hausverwaltung"), um in Metro/Handelshof/Elektrogroßmarkt einzukaufen. Außer der IHK hat nie jemand gefragt.
 

alex42

Erfahrenes Mitglied
02.04.2012
4.210
485
MUC
Wollen die Geschäftspartner einen Gewerbeschein sehen oder reicht eine Umsatzsteuer ID? Letztere gäbe es nämlich recht einfach als Freiberufler.
 
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Simineon

Erfahrenes Mitglied
23.03.2013
6.513
5.185
FRA
Sie verlangen eben Gewerbeschein oder Handelsregisternummer.
Wenn jemand einen Gewerbeschein wollte, dann hab ich immer ein vorbereitetes Schreiben über meinen Status als Freiberufler hochgeladen und noch nie hat sich jemand darüber beschwert.

Man hat als (Kleinst-)unternehmer auch Rechte und Pflichten, die sollte man dann auch erfüllen.
 

Mr.Tequila

Erfahrenes Mitglied
21.05.2025
634
431
Für mein Hobby muss ich des öfteren mit Unternehmen zu tun haben, die nur auf dem B2B Markt tätig sind. Sie verkaufen nicht an Privatpersonen und erbringen für die auch keine Dienstleistungen.

Wie würdet ihr dieses Problem lösen? Gewerbe anmelden ohne Gewinnansicht? Dass mein Hobby grundsätzlich nicht gewinnbringend sein kann, haben in den letzten Jahrzehnten mehrere Gerichte wiederholt festgestellt. Alle Finanzämter ausnahmslos bewerten diese Tätigkeit als Liebhaberei, was sie tatsächlich ist. Wie kann ich allein und in Eigenverantwortung als juristische Person mein eigenes Geld ausgeben? Da sonst niemand dabei ist, kommt ein e.V. nicht in Frage.

Jetzt agiere ich unter einem Fake-Firmennamen. Das funktioniert aber nur so lange, bis der Geschäftspartner meinen Gewerbeschein oder Handelsregisterauszug sehen will.
welches Hobby ist das denn?
 
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Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.458
39
Daran denken jede juristische Person, jede Gewerbeanmeldung zieht steuerlich Pflichten nach sich, mindestens eine jährliche Steuererklärung.

Wenn es denn wirklich sein muss, ein Kleingewerbe in DE anmelden, und dann jährlich eine Steuererklärung mit Null abgeben bzw. die Verluste melden.
 

Mr.Tequila

Erfahrenes Mitglied
21.05.2025
634
431
mal ganz dumm gefragt:

wenn man für sein privates Hobby B2B einkauft, umgeht man ja unter Umständen die Umsatzsteuern
ist das nicht Steuerhinterziehung?

also, klar, jeder der irgendwie kann, kauft Materialien oder Werkzeuge für den Privatgebrauch über die Firma, spart man sich immerhin die 19% MWSt, die man im Baumarkt zu bezahlen hätte
es muss nur halt auch glaubhaft sein, und zum Metier dieser Firma irgendwie passen
(wenn ne Softwarebude andauernd Akkuschrauber, Ziegelsteine und Zementsäcke für den Privatgebrauch des Eigentümers kauft, wirds halt unter Umständen schwieriger, das dem Betriebsprüfer klar zu machen, als Inhaber einer Baufirma gehts schon eher durch)

aber ganz streng genommen ist das doch Steuerhinterziehung, oder etwa nicht?
 

Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.458
39
mal ganz dumm gefragt:

wenn man für sein privates Hobby B2B einkauft, umgeht man ja unter Umständen die Umsatzsteuern
ist das nicht Steuerhinterziehung?

also, klar, jeder der irgendwie kann, kauft Materialien oder Werkzeuge für den Privatgebrauch über die Firma, spart man sich immerhin die 19% MWSt, die man im Baumarkt zu bezahlen hätte
es muss nur halt auch glaubhaft sein, und zum Metier dieser Firma irgendwie passen
(wenn ne Softwarebude andauernd Akkuschrauber, Ziegelsteine und Zementsäcke für den Privatgebrauch des Eigentümers kauft, wirds halt unter Umständen schwieriger, das dem Betriebsprüfer klar zu machen, als Inhaber einer Baufirma gehts schon eher durch)

aber ganz streng genommen ist das doch Steuerhinterziehung, oder etwa nicht?
Wenn du ein Gewerbe anmeldest, die Steuern ordentlich erklärst ist das erstmal keine Steuerhinterziehung, das FA wird aber schnell feststellen das keine Gewinnerzielungsabsicht vorhanden ist und ein Hobby vorliegt und schwupp musst du die Steuern nachzahlen.

Daher ja Kleingewerbe, da gibt es keine Probleme mit der USt/MwSt.
 

Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.458
39
Bezahlen muss man die USt ja erstmal trotzdem. Auch wenn der Händler die Preise in netto ausweist - die Rechnung kommt brutto!
Ja aber du musst dann erstmal monatlich eine USt. Erklärung abgeben und bekommst eine Erstattung. Und wenn du im Ausland bestellst wird die USt. erst gar nicht fällig.
 
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Mr.Tequila

Erfahrenes Mitglied
21.05.2025
634
431
erstmal wäre ja wichtig zu wissen, um welches Hobby es sich überhaupt handelt

sind das rein fiktiv angenommen Segeljachten oder Segelflugzeuge, also vergleichsweise ziemlich teure Hobbys, wird da schon ein gewisser Verdacht aufkommen, warum man deren Unterhalt, Ersatzteilbeschaffung oder ähnliches jetzt unbedingt in eine Firma packen will !?
 

Waldemar_von_Gallenstein

Erfahrenes Mitglied
05.06.2019
1.226
2.551
FRA
erstmal wäre ja wichtig zu wissen, um welches Hobby es sich überhaupt handelt

sind das rein fiktiv angenommen Segeljachten oder Segelflugzeuge, also vergleichsweise ziemlich teure Hobbys, wird da schon ein gewisser Verdacht aufkommen, warum man deren Unterhalt, Ersatzteilbeschaffung oder ähnliches jetzt unbedingt in eine Firma packen will !?
Du wirst vermutlich die Frage noch ein paar Mal stellen können. Der OP dürfte aber – aus welchen Gründen auch immer – bewusst darauf verzichtet haben, sein Hobby hier im Detail zu offenbaren. Vielleicht belassen wir's dann einfach mal dabei und ergehen uns nicht in Mutmaßungen, solange wir nichts Sinnhaftes beitragen können?
 

Mr.Tequila

Erfahrenes Mitglied
21.05.2025
634
431
es wird sich wohl kaum um Fußballspielen als Hobby handeln
so einen Wind und ein Bohei zu machen, um sich an der Umsatzsteuer vorbei ein paar Fußballschuhe von adidas zu kaufen, dürfte wohl kaum der Grund hier sein
 

CuriousSLF

Reguläres Mitglied
05.12.2023
49
81
es wird sich wohl kaum um Fußballspielen als Hobby handeln
so einen Wind und ein Bohei zu machen, um sich an der Umsatzsteuer vorbei ein paar Fußballschuhe von adidas zu kaufen, dürfte wohl kaum der Grund hier sein
Was ist hier eigentlich immer mit der Umsatzsteuer? Die kann er doch sowieso nicht sparen - Jeder Unternehmer zahlt die auch erstmal (außer bei B2B-Transaktionen mit einem anderen EU-Land), und bekommt die dann im Rahmen der Umsatzsteuervoranmeldung/-erklärung wieder zurück. Da der OP aber klar kommuniziert hat daß es keine Gewinnerzielungsabsicht gibt, sollte er bloß nicht versuchen, die USt zurückzubekommen, das mag das Finanzamt mit Sicherheit nicht.
Bei der ganzen Sache dürfte es doch eher darum gehen, daß viele Firmen hierzulande einfach nicht an Endverbraucher verkaufen wollen aufgrund der umfangreichen Gewährleistungs- und Rücktrittsrechte, die man B2C einfach nicht ausschließen darf. Oft gibt es für spezielle Dinge auch schlicht keinen Einzelhändler, der den Kram an Verbraucher verkauft - der potentielle Ärger übersteigt einfach den potentiellen Gewinn. Also kommt man da nur dran, wenn man z.B. ein Gewerbe anmeldet.
 

Mr.Tequila

Erfahrenes Mitglied
21.05.2025
634
431
Was ist hier eigentlich immer mit der Umsatzsteuer? Die kann er doch sowieso nicht sparen - Jeder Unternehmer zahlt die auch erstmal (außer bei B2B-Transaktionen mit einem anderen EU-Land), und bekommt die dann im Rahmen der Umsatzsteuervoranmeldung/-erklärung wieder zurück. Da der OP aber klar kommuniziert hat daß es keine Gewinnerzielungsabsicht gibt, sollte er bloß nicht versuchen, die USt zurückzubekommen, das mag das Finanzamt mit Sicherheit nicht.
Bei der ganzen Sache dürfte es doch eher darum gehen, daß viele Firmen hierzulande einfach nicht an Endverbraucher verkaufen wollen aufgrund der umfangreichen Gewährleistungs- und Rücktrittsrechte, die man B2C einfach nicht ausschließen darf. Oft gibt es für spezielle Dinge auch schlicht keinen Einzelhändler, der den Kram an Verbraucher verkauft - der potentielle Ärger übersteigt einfach den potentiellen Gewinn. Also kommt man da nur dran, wenn man z.B. ein Gewerbe anmeldet.
2 Beispiele ?
 

Simineon

Erfahrenes Mitglied
23.03.2013
6.513
5.185
FRA
Ja aber du musst dann erstmal monatlich eine USt. Erklärung abgeben und bekommst eine Erstattung. Und wenn du im Ausland bestellst wird die USt. erst gar nicht fällig.
Nur, wenn du kein Kleinunternehmer (<25.000 EUR netto) bist.

Einfach Kleinunternehmertum ohne Ausweis der USt. beantragen und du zahlst eh Bruttopreise und kannst nix zurückholen.
 

Mr.Tequila

Erfahrenes Mitglied
21.05.2025
634
431
Diverse elektronische Bauelemente. Farnell und Schukat liefern z.B. nicht an Endverbraucher. Viele Chemikalien dürfen nur noch von einem geschulten Verkäufer (viel zu teuer im Laden) oder gar nicht mehr an Endverbraucher abgegeben werden (verbleites Lötzinn, Schwefelsäre etc.)
und da hilft dann der Gewerbeschein, oder das Miniunternehmen ??! :oops:
 

creasot

Erfahrenes Mitglied
14.04.2019
1.121
965
MUC
@CuriousSLF , exakt so ist es. Es gibt Waren und Dienstleistungen, die nur für B2B-Verkauf erlaubt sind. Und ja, Garantie bzw. Gewährleistung ist ein gaaanz großes Thema. Wer das überprüfen möchte, kann z.B. versuchen, einen gebrauchten LKW oder Ähnliches als Privatperson zu kaufen. Klar, dass die Verkäufer in allermeisten Fällen das Gewebe nicht nachprüfen. Im Vertrag steht aber dann eine entsprechende Formulierung.
"Normale" B2B Firmen verlangen aber sehr wohl Nachweise über eine gewerbliche Tätigkeit, und selbst da kannst Du keine Märchen über angebliche Gebäudereinigung erzählen.
Außerdem gibt es auch Messen und Ausstellungen für Fachleute mit ähnlichen Regeln.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

BTW, mit der Umsatzsteuer gibt es keine Probleme, solange man als Kleinunternehmer gilt und auf diese Option verzichten.
 
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odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
8.875
5.578
Z´Sdugärd
Um was geht es den nun genau?

Immer wenn ich was von einer Firma (für privat) kaufe, lass ich das über dir Firma laufen.

"Normal" juckt nur die Umsatzsteuernummer, die nehm ich von meinem Arbeitgeber (mit dessen Wissen), lass es mir in die Firma schicken (solange es kein Überseecontainer ist) und bezahl entweder mit Paypal, oder eben auf Rechnung.

Warum man sowas macht? Das fängt beim reparieren von Trocknern an, und hört bei Chemikalien (erstaunlicher Weise Autopflege von Kock Chemie) auf.