Ljubljana: nicht nur eine LH-Surprise

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Nitus

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04.04.2013
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MUC
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Bereits einen guten Monat zuvor überlegte ich, wie man das durch Mariä Himmelfahrt verlängerte Wochenende reisetechnisch nutzen könnte. Nachdem wir an diesem verlängerten Wochenende während der Sommerferien (in zumindest vielen deutschen Bundesländern) wenig erschwingliche Optionen erwarteten, kam mir die Lufthansa-Surprise-Seite in Erinnerung. Ich probierte verschiedene Reisethemen durch und dank des Ausschlussverfahrens erkannte ich, dass die einzige für uns valide buchbare Option Ljubljana sein sollte.

Ich recherchierte ein wenig und befand, dass ein Flug in die Luftlinie nur 300km entfernte slowenische Hauptstadt sich lohnen könnte. Mit dem Auto würde die Reise wohl mindestens fünf Stunden dauern, Blockabfertigung und damit verbundene Wartezeiten vor dem Karawankentunnel nicht einkalkuliert.

Aufgrund der nur knapp 300.000 Einwohner in Ljubljana (bei nur ca. 2,1 Millionen Einwohner insgesamt in Slowenien) erwartete ich nicht zu viel, war jedoch nach ein wenig Internet-Recherche schnell angetan von der Stadt und dem Land, sodass ich die LH-Surprise-Option for 149€ pro Person buchte. Zu meiner Überraschung wurden es die zum Buchungszeitpunkt nicht günstigsten Flüge, sondern jene, die unseren Aufenthalt in Slowenien maximieren sollten: Freitagmorgen 08:00 MUC - 08:55 LJU und Montagabend 20:00 LJU - 20:55 MUC

Schnell war ein Tag Gleitzeitabbau für den Montag beim Arbeitgeber eingereicht und die Detailplanung konnte starten.

Hatte ich zwischenzeitlich angenommen, dass wir uns vor Ort allein mit den öffentlichen Verkehrsmitteln bewegen könnten, ging mir erst zwei Tage vor Abreise auf, dass das bei der niedrigen Frequenz der Busse und den vermutlich vielen reisenden Personen an diesem auch in Slowenien langen Wochenende nicht besonders geschickt sein könnte. So buchte ich kurzfristig noch einen Mietwagen. Das mit knapp 200 Euro günstigste Angebot hätte man möglicherweise bei vorausschauender Buchung unterbieten können, aber ich war froh, uns einen "Peugeot E-208 Electric" bei einem lokalen Vermieter gesichert zu haben.

Gerade aufgrund meiner Marriott-Treue sollte das Hotel der Wahl mit dem "Four Points by Sheraton Ljubljana Mons" auch ziemlich weit außerhalb des Stadtzentrums liegen, sodass sich ein Mietwagen wirklich anbot. Ich ärgerte mich nur ein wenig, das nicht vorher realisiert bzw. genauer geplant zu haben.

Dennoch freuten wir uns kurz vor Abreise sehr auf diese viertägige Reise, die uns dann auch tatsächlich begeistern sollte. Auch wenn wir auf dem Kontinent bleiben und gar nicht so weit von daheim unterwegs sind, würde es mich freuen, Euch wieder mitnehmen zu können.
 

Nitus

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04.04.2013
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MUC
Tag 1 - Von MUC über LJU zum Bleder See 1/3

Abflug 8:00 bedeutete zwar einerseits, am Reiseziel am selben Tag noch viel erleben zu können, aber eben auch ein frühes Aufstehen, denn unser Vertrauen in die S-Bahn, die uns regelmäßig zum Flughafen München bringt, ist dank zahlloser Ausfälle und noch viel mehr Verspätungen überschaubar. Dazu erwarteten wir aufgrund dieses langen Feiertagwochenendes mitten in den bayerischen Sommerferien einen starken Andrang am Flughafen. So war die Nacht um kurz vor 5 Uhr für uns vorbei. Gegen 5:30 standen wir somit am Bahnsteig bereit und warteten auf die so früh fast pünktliche S1, in welcher wir zu dieser Uhrzeit auch noch Sitzplätze finden konnten.

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Den Flughafen erreichten wir um kurz nach 6 Uhr. Die reguläre Sicherheitskontrolle hätte wohl nur eine geringe Wartezeit erfordert, aber als *A-Gold gibt man sich ja mit nichts Geringerem als der First-Sicherheitskontrolle zufrieden. Dort konnten wir zwar ohne Wartezeit unsere Sachen in die entsprechenden Wannen packen, aber gab es einen langen Rückstau an Wannen, die auf Nachkontrolle warteten. So erging es auch jeweils dem Gepäck von +1 und mir. Bei ihm war es sein kleines Taschenmesser, das er unwissentlich dabei hatte, aber aufgrund einer Klingenlänge von unter 6cm dennoch behalten durfte. Bei mir wollte der Beutel mit Flüssigkeiten nochmal gecheckt werden.

Ca. 20 Minuten nach Ankunft am Flughafen München erreichten wir dann auch schon die Senator-Lounge bei G24, die heute ein ganz solides Frühstücksangebot bieten sollte.

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Ich langte kräftig zu, denn trotz der frühen Uhrzeit knurrte der Magen.

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Wenige Minuten vor der auf der Bordkarte ausgewiesenen Boardingzeit standen wir am Bus-Gate bereit, wenngleich der CRJ900 erst kurz zuvor mit ein wenig Verspätung aus STR gelandet war.

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Als Boardinggruppe 2 waren wir auf diesem schlecht gebuchten Flug die ersten Passagiere, die boarden bzw. den Bus betreten durften.

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Schnell füllte sich der Bus und es ging zu einer Parkposition etwas abseits des Satellitenterminals. Nicht ganz überraschend aufgrund der verspäteten Ankunft aus STR sollte es noch eine Weile dauern, bis durch den CRJ durchgefeudelt war. Wir genossen in der Zwischenzeit die Aussicht auf u.a. einen A350 der Thai Airways.

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Irgendwann öffneten sich die Türen und die Massen drängten hinaus. Nachdem mit "Delivery at Aircraft" das Prinzip "Wer zuerst kommt, hat auch sicher Platz für sein Handgepäck in den Gepäckfächern." nicht gilt, waren wir entspannt und warteten.

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Nahezu pünktlich um 8:00 setzte sich das Flugzeug in Bewegung und rollte zur Startbahn, von der wir kurz darauf abhoben.

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Wenig später erkannte ich den Chiemsee.

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Die Alpen waren dann auch schnell erreicht.

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Keine halbe Stunde nach dem Start erreichten wir den Ossiacher See bei Villach in Kärnten.

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Momente später waren dann auch die Karawanken erreicht.

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1,5 Minuten später erkannte ich den Bleder See im Nordwesten Sloweniens mit der Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt (passend zum Feiertag!), die in diesem auf einer kleinen Insel liegt. Nachdem wir den Bleder See späer noch besuchen wollten und sollten, machte ich bereits zahllose Fotos.

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Fünf weitere Minuten später überflogen wir Ljubljana. Neben dem Bahnhof konnte ich die Burg Ljubljanas auf dem Berg erkennen.

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Die Ankunft am Flughafen LJU erinnerte uns daran, dass wir kurz hinter den Alpen gelandet waren.

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Am Mietwagenschalter des lokalen Mietwagenanbieters musste ich kurz warten, denn vor mir wurde noch ein Schaden bei der Rückgabe eines Mietwagens aufgenommen. Anschließend war ich an der Reihe. Man fragte mich, ob ich mir bewusst sei, ein Elektroauto gemietet zu haben. Ich bejahte dieses. Daraufhin wurde mir erklärt, dass die wenigsten Kunden, die ein E-Auto reserviert bzw. gebucht hätten, sich darüber bewusst wären. Ich erwiderte, dass ich gerne E-Autos fahren und mieten würde. Ich erhielt eine Empfehlung einer lokalen App, um Ladesäulen finden und nutzen zu können. Anschließend versuchte der ansonsten freundliche Mitarbeiter noch, mir für 32€ die Initialladung zu verkaufen. Bei einer 50kWh-Batterie und Preisen von 0,30 - 0,40 €/kWh in Slowenien schien mir dies jedoch überteuert. Auch die zusätzlichen Versicherungen schlug ich aus, sodass ich wenig später an einen Kollegen verwiesen wurde, der uns zum Auto führen sollte.

Im Mietwagenparkhaus des Flughafens stand der Renault Zoe bereit. Der Mitarbeiter zeigte eine unendlich lange Liste an Vorschäden und erklärte, dass der Wagen in der Vergangenheit als Car-Sharing-Auto im Einsatz gewesen sei und daher überall vermackt sei. Die Aufnahme weiterer Schäden wäre daher sinnlos. Ich stimmte zu und erhielt Schlüssel und Papiere.

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Der Zoe war tatsächlich zu 100% aufgeladen und es sollte eine Weile dauern, bis die Ladeanzeige auf 99% fiel. Ich steuerte den Wagen hingegen in Richtung des Bled, der Stadt mit dem schönen See, den ich bereits aus der Luft gesehen hatte. Wenig überraschend an diesem Freitag, der mittden in der Ferienzeit auch in Slowenien ein Feiertag war, stockte der Verkehr allerdings kurz nach Abfahrt von der Autobahn.

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In der Ferne konnte man bereits die Burg von Bled erkennen.

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Der Verkehr stockte immer wieder und es ging nur langsam voran. Irgendwann bog ich jedoch ab, nachdem ich schon vor unserem Flug einen günstigen Parkplatz etwas außerhalb des Zentrums von Bled bzw. etwas abseits des Seeufers gefunden hatte. Glücklicherweise hatte es hier auch noch genügend freie Parkplätze.

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Nachdem ich am Parkautomaten ein Ticket für 3 Stunden Parkzeit (für 7,50€) gelöst hatte, spazierten wir in Richtung des Sees und konnten dabei erneut die Burg sehen.

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Da sich so langsam etwas Hunger breit machte, stoppten wir an einer Bäckerei, die ich ebenfalls vor Abreise bei Google Maps markiert hatte.

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Es sollten je ein Burek mit Rindfleisch und eine Art Quarkstrudel sein, welche +1 und ich uns im Außenbereich der Bäckerei Beide teilen sollten.

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Anschließend spazierten wir weiter zum See.

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Wir entschlossen uns, entgegen des Uhrzeigersinnes um den See zu spazieren. Die örtliche Burg stellte das erste Highlight dar. Aufgrund des steilen Aufstieges und des steilen Eintrittspreises entschieden wir uns jedoch dagegen, diese genauer zu erkunden.

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Bei bestem Sonnenschein wäre das wenig später passierte Freibad am See eine gute Wahl gewesen, aber hatten wir keine Badesachen dabei.

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Nitus

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04.04.2013
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Tag 1 - 2/3 - Vom Bleder See zum Wasserfall / zur Klamm

Wir setzten den Spaziergang um den Bleder See fort und blickten u.a. auf eine Villa am gegenüberliegenden Ufer, die sich später als Hotel herausstellen sollte.

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Auch näherten wir uns der sich auf einer eigenen Insel befindlichen Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt, die ich bereits beim Überflug erkannt hatte.

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Ca. zehn Minuten später erreichten wir einen Ruderbootverleih, den wir jedoch nicht nutzen sollten.

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Ein Stückchen weiter entdeckten wir einen Zulauf klaren Wassers zum Bleder See.

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Auch im weiteren Verlauf passierten wir viele Badegäste.

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Gegenüber unserem Startpunkt wirkte das Panorama mit sowohl der Bleder Burg als auch der Wallfahrtskirche schon sehr nett.

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Mit jedem Schritt änderte sich die Aussicht, die nicht schlechter werden sollte.

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Tatsächlich war es übrigens mit ca. 30°C ziemlich warm. Bei wolkenlosem Himmel brannte die Sonne dazu auf uns hinab. Somit waren wir sehr dankbar, dass rund um den See Trinkwasserspender aufgestellt waren, mit denen wir unsere Wasserflaschen auffüllen konnten.

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Und auch bei dem weiteren Spazieren konnte ich von der Ansicht des Sees mit der Kirche, der Burg und den Bergen im Hintergrund kaum genug bekommen.

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Irgendwann konnten wir auch den Anleger und die Treppe der Wallfahrtskirche erkennen.

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Und auch die Perspektive auf die Burg änderte sich ein wenig.

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Wir machten eine Pause und +1 kühlte seine Füße im lauwarmen Seewasser.

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Kurz vor der Rückkehr zu unserem Ausgangspunkt in der Ortschaft Bled entdeckten wir ein interessantes zugewachsenes Gebäude.

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In Bled gab es nahe des Ufers eine kleine Partymeile mit einem kleinen Angebot an Speis und Trank sowie einer Bühne, von der jedoch nur Retortenmusik dröhnte. Wir gönnten uns jeder ein Pils einer Kärtner Brauerei und erholten uns ein wenig von den sechs Kilometer Seeumrundung.

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Da es erst 13 Uhr war, suchte ich mit Google Maps auf dem Handy nach einem weiteren Ausflugsziel für den Tag. Ich fand einen Wasserfall, der einerseits vielversprechend aussah und andererseits nur eine gute Viertelstunde Autofahrt entfernt lag.

Wir erreichten einen großen Parkplatz, wo durchaus einige Autos parkten. Man konnte kostenlos ein Parkticket für zwei Stunden lösen oder kostenpflichtig ein Ganztagesticket erwerben. Ich entschloss mich für die kostenfreie Variante.

Anschließend folgten wir der Fußgänger-Navigation von Google Maps zu dem Wasserfall. Nachdem sich der Weg sehr zog, fragten wir irgendwann ein uns entgegen kommendes Paar, ob wir auf dem richtigen Weg zum Wasserfall seien. Sie erklärten in einem Englisch mit leicht französischem Akzent, dass wir den gleichen Fehler machen würden wie sie selbst. Der Wasserfall wäre zwar nur noch wenige Fußminuten entfernt, aber von dort hätte man noch einen fast einstündigen Weg zum Parkeingang vor sich. Sie wären eigentlich am Morgen angekommen und nun schon extrem lange unterwegs. So ganz verstanden wir die Ausführungen nicht und fragten nochmal nach, ob der Wasserfall denn auf diesem Weg erreichbar sei. Dies wurde bestätigt.

Tatsächlich sollten wir nach einer Weile endlich den ersehnten Wasserfall erreichen.

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Hier ging uns dann auf, dass der Wasserfall offenbar am Ende einer Klamm lag, die man kostenpflichtig besichtigen konnte, wenn man nicht am Ende sondern am Eingang dieser starten würde.

Wir spazierten die Treppe zur Endstation des Klammpfades hinauf, wo stetig Besucher Klamm eintrafen, die hier ihre Schutzhelme zurück gaben, die man offenbar auf dem Weg durch die Klamm tragen musste. Über die Brücke, die wir von unten vom Wasserfall bereits gesehen hatten, konnten wir einen kleinen Eindruck der Klamm erhaschen.

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Dazu genossen wir das tosende Wasser unter der Brücke.

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Wir fragten uns, ob wir nicht doch irgendwie zum Eingang der Klamm wandern sollten, um das gesamte Naturschauspiel bewundern zu können. Einerseits waren es unglaubliche Menschenmassen, die stetig hier am Ende des Wanderweges entlang der Klamm eintrafen. Andererseits sagte Google Maps, dass viele Besucher der Klamm eben genau diese Menschenmassen als störend empfanden, da diese den Blick auf das Naturschauspiel verdeckten. Nachdem wir aber auch nicht zu viel Zeit hier verbringen wollten, genossen wir den Anblick des Wasserfalls noch etwas, bevor wir uns auf den anstrengenden Rückweg zum Parkplatz machten.

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Auch zurück am Parkplatz konnten wir nicht wirklich herausfinden, wie man denn nun zum Weg entlang der Klamm gekommen wäre, und wie ein Besuch hier in diesem offenbar wunderschönen Park vorgesehen war. Auch bei Google wurden wir nicht wirklich schlauer, hätten das aber wohl in Ruhe ausgiebig von Zuhause vorab recherchieren sollen.
 

Nitus

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04.04.2013
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Tag 1 - 3/3 - Kranj und Ankunft im Hotel

So langsam machte sich bei +1 und mir Hunger breit. Bereits von zu Hause hatte ich über die Webseite des Guide Michelin recherchiert, was es in Slowenien an Empfehlungen gibt. Etwas außerhalb von Kranj, der drittgrößten slowenischen Stadt, die auf Deutsch auch Krainburg genannt wird, und die wir auf dem Weg zum Hotel im Süden von Lubljana passieren sollten, sollte "Gostilna Krištof" liegen.

Nachdem mich die aktuelle Speisekarte sehr ansprach, lenkte ich unseren Zoe dorthin. Über die beim Guide Michelin angegebenen Öffnungszeiten von 14 Uhr bis 22 Uhr war ich etwas verwundert, aber nachdem diese sowohl auf der eigenen Webseite als auch bei Google Maps ebenso erwähnt waren, war ich guter Dinge. Leider war der Gasthof geschlossen und sollten wir somit leicht enttäuscht zurück bleiben.

Ich suchte spontan, wo man in der Umgebung gegen Nachmittag etwas zu Essen bekommen könnte. In Kranj schienen an diesem Freitag- und Feiertagnachmittag nicht allzu viele Optionen geöffnet zu haben. So fiel die Wahl auf das erstaunlich gut bewertete Restaurant "Das ist Walter", was eher ein Kettenimbiss mit bosnischer Küche zu sein schien, und dessen deutschsprachiger Name sich auch nicht auf der Homepage des Unternehmens erklärte.

Mittlerweile hatten wir gelernt, dass in Slowenien nicht bewirtschafteter Parkraum die absolute Ausnahme zu sein schien. Unweit von der lokalen "Das ist Walter"-Filiale hatte es jedoch einen riesigen öffentlichen Parkplatz, der bis zu zwei Stunden kostenloses Parken erlaubte. Dazu erspähten wir eine Ladestation für E-Autos und wollten somit die Batterie unseres Zoe nachfüllen.

Leider war diese Ladesäule in der eFREND-App, die mir der Mitarbeiter der Autovermietung empfohlen und die ich anschließend installiert hatte, nicht gelistet. Ich scannte den QR-Code an der Säule, die mich zu einer weiteren App führte. Der Link auf den Google-Play-Store sorgte allerdings für eine Fehlermeldung, dass diese App nicht gefunden werden könne. +1 probierte es mit seinem IPhone und konnte tatsächlich im Apple App Store die notwendige App herunterladen, sodass wir nach einer länglichen Anmeldeprozedur endlich unseren Zoe etwas Energie gönnen konnten.

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Wir hingegen machten uns auf zur lokalen Niederlassung von "Das ist Walter". Wenig später stand das Hausbier, das als Bier aus Bosnien verkauft und in der EU gebraut wurde, jedoch mit einer Firmenadresse im slowenischen Bled versehen war, auf unserem Tisch. Es schmeckte solide.

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Gute zehn Minuten später erreichte uns die bestellte "Grillplatte für zwei".

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Beim Anschnitt der Würstchen spritzte heißes rot gefärbtes Fett nur so heraus. Die Cevapcici waren leicht trocken und eher gummiartig als fluffig. Und die Pleskavica hatte keinen Kern aus Schafskäse sondern waren kleine Schafskäsestücke in das Hackfleisch geknetet. Irgendwie war Alles eher von billiger Qualität. Da habe ich in München schon deutlich bessere Cevapcici und Pleskavicen gegessen.

Auch die Beilage, ein sehr fettig gebratenes oder frittiertes (?) Brot konnte es nicht rausreißen.

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Bei ca. 20 Euro für den Grillteller für zwei Personen war die billige Qualität zu verschmerzen, aber irgendwie hatte ich mir hier besseres authentisches Essen gewünscht. Satt aber nicht ganz zufrieden zahlten wir die überschaubare Rechnung.

Da es erst kurz nach 16 Uhr war, wollten wir die uns eingeräumten kostenlosen zwei Stunden Parkzeit nutzen und Kranj erkunden. Zu unserer leichten Irritation wirkte an diesem Feiertag (Mariä Himmelfahrt) die Stadt trotz wolkenlosem Himmel ziemlich verwaist.

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Das Zentrum von Kranj schien auf einem Felsen, der von einem Tal umgeben war, gebaut worden zu sein. Leider war der Aussichtspunkt am Ende der Altstadt aufgrund gebrochenen Glases gesperrt.

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Von der Seite konnte man aber dennoch einen Blick von der Aussicht, die sich gar nicht als so besonders darstellte, erhaschen.

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Auf dem Rückweg zum Parkplatz stelten wir bei der Überquerung der Kokra fest, dass diese einerseits zahlreiche Meter unter uns verlief und andererseits relativ wenig Wasser führte.

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Zurück an unserem Mietwagen stellten wir fest, dass dieser auch nach einer guten Stunde nicht komplett voll geladen war. Die Ladezustandsanzeige verharrte bei 99%. Die knapp sechs Euro für die Ladung, die von meiner Kreditkarte abgebucht wurden, schienen jedoch dennoch ein guter Gegenwert für die zahlreichen heute bereits zurückgelegten Kilometer.

Eine halbe Stunde später trafen wir an dem gebuchten Hotel für die nächsten drei Nächte ein, dem Four Points by Sheraton Ljubljana Mons. Auch wenn das Hotel relativ weit außerhalb des Stadtzentrums Ljubljanas lag, konnte ich als selbsternannter Marriott-Fanboy nicht anders, als uns in dem einzigen Hotel meiner Lieblingskette in Slowenien einzubuchen.

Ich parkte unseren Miet-Zoe auf dem Parkplatz hinter dem Hotel, welcher auf der einen Seite von Tesla-Super-Chargern und auf der anderen Seite von Car-Sharing-Parkplätzen mit Ladesäulen gesäumt war.

An der Rezeption trafen wir auf eine relativ junge Mitarbeiterin, die uns eröffnete, dass es für mich als Titanium ein Upgrade auf einen Superior Room mit King Size Bett geben würde. Dies hatte ich tatsächlich auch zuvor in der Bonvoy-App wahrgenommen. Sie fügte hinzu, dass man voll gebucht sei, und daher kein besseres Upgrade für uns hätte, was ich tatsächlich in der App auch nachvollziehen konnte. Nachdem wir uns statt der 1.000 Punkte für das tägliche Frühstück entschieden hatten, fragte ich noch nach einem Late-Check-Out. Die junge Mitarbeiterin versicherte sich noch bei ihrem offenbar deutlich seniorigen Kollegen, der nickte, sodass wir unser Zimmer am Abreisetag bis 16 Uhr behalten durften.

Meine Frage, ob man eine Ladestation für E-Fahrzeuge hätte, sorgte zu unserer Überraschung zu der Auskunft, dass wir als Bonvoy Titanium kostenfrei im Parkhaus des Hotels parken dürften, in welchem es sechs Ladestationen zum kostenlosen Laden geben würde. Normalerweise würde das Parkhaus 20€ pro Nacht kosten, aber eben nicht für uns. Ich ärgerte mich direkt ein wenig, zuvor 5€ an einer öffentlichen Ladestation ausgegeben zu haben.

Das erhaltene Superior-Zimmer war wirklich in Ordnung, zumal das vermeintliche King Bett echt eine angenehme Größe hatte.

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Dazu lag auf dem Zimmer nicht nur ein Willkommensbrief bereit, sondern warteten dort auch Weingummis, Erdnüsse, zwei mit "Four Points" gebrandete Schokolädchen und ein Gutschein für wahlweise eine Limonade oder ein kleines Bier auf uns.

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Einerseits müde vom heutigen frühen Aufstehen und andererseits noch satt von der Grillplatte Walters entschieden wir uns dagegen, am Abend noch den weiten Weg ins Zentrum auf uns zu nehmen, und begaben uns in die Hotelbar.

Von 17 bis 20 Uhr gab es dort das unfiltrierte Bier der lokalen Union-Großbrauerei in der 0,5l-Dosis zum Preis des 0,3l-Glases, sodass wir hier den Abend zubrachten.

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Die beiden sehr freundlichen Damen hinter dem Tresen waren trotz des teilweise starken Andrangs nicht aus der Ruhe zu bringen. Weder die diversen Bitten, die jeweiligen Trinkwasserflaschen der jeweiligen Gäste kostenlos mit Trinkwasser aufzufüllen, noch die Fragen einer amerikanischen Großfamilie nach 6 Tellern, Messern, Gabeln und Löffeln brachten die Beiden aus dem Konzept. Alle Anfragen, noch so dreist ich diese empfand, wurden durch die Beiden freundlichst und professionell erfüllt. Mein Lob bezüglich der ausgestrahlten Ruhe und Freundlichkeit wurde mit enormer Positivität begegnet. Man schien den Job sehr zu lieben.
 

globetrotter11

Erfahrenes Mitglied
07.10.2015
16.011
12.523
CPT / DTM
Wirklich ein hübsches Fleckchen. Werde ich mir merken.
Danke schön

Wenn aus dem "Merken" tatsächlich "Reisen" wird: 3 Tipps.....

1. Mit dem Auto unbedingt zur Burg hochfahren. Atemberaubender, fast senkrechter Blick auf den See und die Insel, sollte man nicht verpassen! Parkplätze vor der Tür.

2. Die "Villa Bled" besuchen. Monumentaler Bau im sozialistischen Brutalismus. Innen wie außen. Trotzdem, oder gerade auch deswegen: sehenswert. War eine der Residenzen von Tito, heute Hotel. Das Restaurant im Hotel ist sehr gut und war bis vor einigen Jahren Michelin 🌟 gekrönt. Herrliches Ambiente auf der Terrasse mit dem schönsten Blick auf die Insel, unglaublich guter Service. Leider nur noch abends geöffnet. In der Mittagszeit kann man einen Brunch buchen. Man bekommt dafür ein Ruderboot am privaten Anleger und einen köstlich gefüllten Picknickkorb. Für eine Kaffeepause ist auch das Café Belvedere auf dem riesigen Grundstück zu empfehlen, dort gibt es die lokale Spezialität Bleder Cremeschnitten.. Und Maximierer stellen auf dem Hotelparkplatz ihr Auto kostenlos ab, während sie einen Verdauungsspaziergang am Seeufer unternehmen.

3. Mit dem Boot zur Insel und die Treppe hoch zur Kirche. Dort hängt die Wunschglocke. Wer sie läutet kann sich etwas wünschen. Geht in Erfüllung, kann ich bestätigen!
 

Rantala

Erfahrenes Mitglied
19.12.2016
381
584
Mir war Bled immer viel, viel zu voll.
Das wurde in den letzten Jahren nahezu unerträglich (für meinen Geschmack).
Ansonsten hat das Land aber unfassbar viel zu bieten und bleibt (hoffentlich) noch etwas länger von der ganz großen Schar der Instagram Touris verschont.

Aber mal etwas positives: Schöner Reisebericht und tolle Bilder!
 

Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
6.120
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MUC
Keine Höhlen und Buddhas.... :(

Geduld!

Ja, Bled ist leider komplett überlaufen, insbesondere jetzt zur Hauptreisezeit. Etwas ruhiger (aber nicht viel), dafür landschaftlich schöner mit dem Triglav-Massiv im Hintergrund wird es am Talende beim Wocheiner See.

Ich hätte es mir nach dem Stau auf der Fahrt nach Bled noch schlimmer vorgestellt. Die Tourimengen verliefen sich bei der Seeumrundung schnell.


Korrekt, das wär die wohl gewesen. Die war aber tatsächlich sehr überlaufen. Da kamen am Ende Massen von Leuten raus.

Wäre wohl wie Bled ein Ziel, das man lieber in der Nebensaison besucht.
 

PollyEsther

Erfahrenes Mitglied
17.08.2024
393
599
Ich probierte verschiedene Reisethemen durch und dank des Ausschlussverfahrens erkannte ich, dass die einzige für uns valide buchbare Option Ljubljana sein sollte.

Ich recherchierte ein wenig und befand, dass ein Flug in die Luftlinie nur 300km entfernte slowenische Hauptstadt sich lohnen könnte. Mit dem Auto würde die Reise wohl mindestens fünf Stunden dauern, Blockabfertigung und damit verbundene Wartezeiten vor dem Karawankentunnel nicht einkalkuliert.

Seitdem Eurowings Ljubljana von Düsseldorf aus anfliegt, hat man deutlich bessere Chancen, das bei Lufthansa Surprise zu bekommen. Ich hatte das mehrmals angeklickt und nie bekommen, zu Ostern hat es dann geklappt.

Man kann auch sehr schön ein Stück mit der Wocheinerbahn nach Nova Gorica fahren, @schlepper hat das ausführlich beschrieben.
 
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Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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Tag 2 - 1/2 - Ausflug nach Koper, an die Adria und auf Stippvisite in Italien

Das Frühstück im Four Points wurde in einem ziemlich großen dedizierten Frühstücksrestaurant eine Etage unterhalb der Rezeption mit Blick auf den Außenparkplatz angeboten. Um kurz nach 8 Uhr morgens war es angenehm leer. Dazu befanden wir die Auswahl an Speisen als überraschend gut.

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Die Knödel mit Semmelbröselbutter fanden mein besonderes Interesse, da diese mich an die Pflaumenklöße meiner Großmutter erinnerten.

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Tatsächlich waren diese aber nicht mit ganzen Zwetschgen oder Powidl sondern mit einem stark eingekochten Aprikosenmus gefüllt. Dennoch wurden Kindheitserinnerungen wach, da die Konsistenz des Kloßteigs mir sehr vertraut vorkam.

Gut gestärkt brachen wir kurz vor 10 Uhr am Hotel auf. Heute wollten wir die slowenische Adriaküste erkunden. Wie ich am frühen Morgen noch gecheckt hatte, sollte die Fahrt vom Hotel nach Koper eine gute Stunde dauern. Eine ähnliche Fahrzeit zeigte uns das Navi unseres Renault Zoe an, wenngleich dieses offenbar keine aktualisierten Verkehrsinformationen empfangen bzw. verwenden konnte. So waren wir äußerst überrascht, als wir wenige Momente später bereits in dichtem Stau zum Stillstand kamen.

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Wir überlegten, ob wir umkehren oder den ursprünglichen Plan mit dem Besuch der Adriaküste weiter verfolgen sollten. Google Maps erklärte, dass wir in Summe mit fast einer Stunde Verzögerung durch den Stau rechnen müssten. Allerdings lag auch die nächste Abfahrt, von der wir umdrehen könnten, noch weit entfernt. Google Maps empfahl, bei dieser nächsten Abfahrt die Autobahn zu verlassen, um anschließend über Landstraße parallel zur Autobahn zu fahren und um bei der darauffolgenden Anschlußstelle wieder auf die Autobahn zurück zu kehren. So sollte die Verzögerung nur ca. 30 Minuten betragen. Nachdem die Rückkehr zum Hotel bzw. eine Fahrt in das Stadtzentrum Ljubljanas auch sehr lange gedauert hätte, entschieden wir uns für einen Besuch am Mittelmeer und die Abfahrt eine Ausfahrt weiter.

Es sollte jedoch noch länger dauern, bis wir endlich von der Autobahn abfahren konnten. Dazu waren die Verkehrsverhältnisse leicht chaotisch, da sich insbesondere die ausländischen Autofahrer offenbar nach den deutlichen Verzögerungen nicht mehr an geltende Verkehrsregeln halten wollten. So wurden wir an der Abfahrt von zahlreichen PKW über die Geradeausspur überholt, die dann vor uns von dieser dennoch links auf die parallel zur Autobahn verlaufenden Landstraße bogen.

Auf der Landstraße floss der Verkehrs halbwegs und zurück auf die Autobahn ging es eine Auffahrt später auch ohne nennenswerten Stillstand. Dennoch ging es nur langsam voran, bis wir ein paar Hunder Meter später auf der Autobahn die verunfallten Fahrzeuge, die sich samt Abschleppfahrzeugen bereits auf dem Standstreifen befanden, begutachten konnten. Anschließend flutschte der Verkehr ohne Probleme.

Dennoch waren es fast zwei Stunden nach Abfahrt am Hotel, als wir endlich am vorab ausgewählten riesigen öffentlichen Parkplatz in Koper einparkten. Ich löste wieder ein Parkticket für drei Stunden, das hier mit 3,50€ in meinen Augen fair bepreist war.

Es sollten dann aber nur noch wenige Schritte vom Parkplatz sein, bis wir die Mittelmeer- bzw. die Adriaküste Sloweniens erreichen sollten.

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In der Ferne konnten wir einen Strand erkennen.

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Auf dem Weg in die (Alt-)Stadt von Koper passierten wir eine interessante Wasserinstallation.

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Wir liessen die Altstadt jedoch erstmal links bzw. eigentlich rechts liegen.

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Entlang der Küste liefen wir auf das Kreuzfahrtterminal und den Hafen Kopers zu, vor denen sich ein Strandbad befand.

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Im Hafen lag ein TUI-Kreuzfahrtschiff, wobei wir wenig später bemerken sollten, dass dieses zahllose britische Touristen in die überschaubare Stadt spülen sollte.

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Vom Hafen spazierten wir in die nahegelegene Altstadt Kopers, wo wir an einem zentralen Platz eine Kirche bewunderten.

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Wir betraten diese.

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Daneben ging es in schmale Gassen.

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Da sich so langsam etwas Hunger einstellte, suchte ich nach einem guten Restaurant in der Nähe. Die Wahl sollte auf das Stella Maris fallen, ein Restaurant, das sich auf einem festgemachten Boot befand. Da das Restaurant gut besucht bzw. reserviert war, mussten wir mit Plätzen am Kai vorlieb nehmen.

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Die Wahl zwischen Krombacher und Estrella Damm fiel auf das nicht deutsche Bier.

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Als Essen hatten wir uns für die "Fischplatte für zwei" entschieden, die uns nicht enttäuschen sollte.

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Bevor ich weiterfahren wollte, wollte ich gerne noch unseren E-Mietwagen aufladen. Die Fahrt vom offenbar deutlich höher gelegenen Ljubljana hierher verlief über weite Teile abwärts. Auch wenn die Batterie während der Fahrt hierher nur auf knapp unter 65% entladen war, hatte ich Sorge, dass unserem Zoe auf dem Rückweg bei dem steilen Weg bergauf zurück unterwegs die Ladung ausgehen könnte.

Wir steuerten eine Ladesäule an, die in der App aufgeführt war, die +1 sich am Vortag für das Laden in Kranj heruntergeladen hatte. Allerdings konnten wir die in der App erwähnten Ladesäulen nicht finden. So schaute ich in der App nach, die mir der Angestellte der Autovermietung empfohlen hatte. So steuerten wir die lokale Bauhaus-Filiale an. Dort gab es zwar mehrere Ladesäulen, aber diese hatten allesamt andere ID-Nummern, als in der App vermerkt waren. Das Scannen der jeweiligen QR-Codes der Ladesäulen mit der App führte daher nur zu Fehlermeldungen.

Alternativ listete meine App noch Ladesäulen bei der lokalen Porsche-Niederlassung in Koper. Wir fuhren den kurzen Weg dorthin, nur um festzustellen, dass an diesem Samstagnachmittag die Porschefiliale geschlossen hatte und somit die Zufahrt zu dem Gelände, auf dem sich die Ladesäulen vermutlich befanden hatten, gesperrt war. Ich war genervt.

Schließlich fand ich einen DC-Schnelllader neben einem Supermarkt über die erwähnte empfohlene App, den wir gute fünf Minuten später erreichen konnten. Tatsächlich war hier ein Laden möglich, wenngleich sich der stolze Aufpreis für das DC-Laden nicht wirklich lohnte, denn unser Zoe wurde hier auch nur mit ca. 29kW geladen. An den deutlich billigeren AC-Ladesäulen war ein Laden mit 22kW kaum langsamer.

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Wir schauten uns im Supermarkt ein wenig das lokale Angebot an und kauften Getränke ein, bevor wir unseren Mietwagen mit knapp über 90% Ladezustand von der Schnellladesäule abstöpselten.

Um die slowensiche Küste noch ein wenig idyllischer genießen zu können, fuhr ich uns nördlich über Ankaran nahe der Küste in Richtung der slowenisch-italienischen Grenze. Kurz vor dieser parkte ich ein und löste für eine Ein-Euro-Münze ein Parkticket für eine Stunde. Anschließend spazierten wir in Richtung des Wassers.

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Nachdem wir ein wenig die Aussicht genossen hatten, gingen wir zurück zur Straße und folgten dieser in nördlicher Richtung. Bereits nach wenigen Schritten erreichten wir die Grenze nach Italien, die wir überquerten.

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Wir schauten uns hier kurz um und entschieden uns, direkt in der Strandbar bzw. dem Strandrestaurant Mytilus einzukehren.

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Nur wenige Meter hinter der slowenisch-italienischen Grenze lief bereits ausschließlich italienische Musik und um uns herum nahmen wir ausschließlich italienischsprachige Unterhaltungen wahr. Dafür war das angebotene Bier, das mit 6€ für den halben Liter fast doppelt so teuer daher kam wie in Slowenien, ein bayerisches Gebräu.

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Kurz bevor unser Parkticket ausgelaufen wäre, überquerten wir die Grenze zurück nach Slowenien.

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Die Rückfahrt zum Hotel sollte glücklicherweise nun nur eine Stunde und ca. 15 Minuten dauern. Trotz der über weite Zeiträume starke Entladung aufgrund der deutlichen Steigung trafen wir am Hotel mit noch 34% Restladung ein. Das wäre sich dann wohl auch ohne das Schnelladen von den zusätzlichen ca. 17% gut ausgegangen. Weitere 5€, die ich umsonst ausgegeben habe.

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Wir verbanden den Zoe mit einer der Wallboxen des Hotel, um nun kostenlos zu laden, bevor wir uns verschwitzt und etwas erschöpft auf unser Hotelzimmer begaben, um uns ein wenig zu erholen und frisch zu machen.
 
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Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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MUC
Tag 2 - 2/2 - kurzes Kennenlernen des Zentrum Ljubljanas & viele Gänge mit abwechslungsreichen lokalen Weinen

Nachdem wir aus ausreichend von dem Ausflug erholt und frisch gemacht hatten, bestellte ich uns über die Uber-App ein Taxi in das Stadtzentrum. Tatsächlich gibt es in Ljubljana keine Uber-Fahrer, sondern werden über die Uber-App Taxen vermittelt. Unser Fahrer kam daher mit einer E-Klasse vorgefahren und fuhr uns sehr souverän zum gewählten Zielort in der Innenstadt, wofür 11,50€ fällig wurden. In der Uber-App wurde zuvor angezeigt, dass die Fahrt 10-12€ abhängig von den realen Taxigebühren kosten würde.

Für 19 Uhr hatte ich uns einen Tisch zum Abendessen reserviert. Da es erst 18:20 war, spazierten wir ein wenig bei bester Abendsonne im Zentrum Ljubljanas umher.

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Besonders interessant befanden wir eine schmale Gasse, in welchem aus einem Brunnen, der einer Hand nachempfunden war, Wasser durch eine zentrale Rinne lief, die mit Metallskulpturen gefüllt war, die an menschliche Köpfe erinnerten.

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Wir stellten fest, dass am Abend rund um den Fluss Ljubljanica viel los war.

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Kurz vor 19 Uhr waren wir dann bereits auf dem Weg zum reservierten Restaurant, welches ich durch den Guide Michelin gefunden hatte.

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Im reservierten Restaurant PEN KLUB waren wir das zweite Paar, das im Außenbereich Platz nahm.

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Die Speisekarte schwieg sich leider über das konkrete Menü aus, wenngleich es bei der Preisgestaltung leicht fiel, sich für das 8-gängige Menü mit Weinbegleitung zu entscheiden.

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Als Amuse Bouche gab es eine aufgeschäumte Butter mit Kräutertee und eine Leberpaté...

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... sowie Lollies aus eingelegtem Pfirsich mit Entenschinken.

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Der als erster Gang servierte Fenchelsalat mit Zitrusfrüchten und wilden Kräutern war ein sehr erfrischender Einstieg.

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Zweiter Gang war eine Languste mit u.a. Tomatenwasser.

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Zu jedem Gang wurde ein jeweils passender und teilweise besonderer lokaler slowenischer Wein serviert. Von dem sehr motivierten, wissenden und freundlichen Kellner konnten wir lernen, wie vielfältig die Weinkultur in Slowenien ist.

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Der dritte Gang begeisterte mich: Rosmaringnocchi mit einem geflämmten Stück Makrele, fermentierter Kirsche mit Senf und Shiso und Limettenzeste

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Gang vier war dann ein Stück Oktopus, das in Schweinehaut gesteckt wurde. Dadurch wurde dieses Stück Meeresgetier, an welches ich mich nun langsam gewöhne, knusprig wie ein bayerischer Schweinekrustenbraten. Zusammen mit dem Knoblauchpürree und der tollen Sauce aus geräucherten Aprikosen war es ein Genuss.

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Als fünften Gang sollte es Foie Gras geben. Daher fragte unser sehr bemühter Kellner uns, ob es typisch französisch dazu ein Süßwein oder eher wie außerhalb von Frankreich ein Pinot Noir sein sollte. +1 wählte den Süßwein und ich den Pinot Noir, wobei beide slowenische Weine uns begeistern sollten.

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Das Foie Gras kam mit Macadamia-Streuseln und einem Fruchtkompott an den Tisch.

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Als nächstes gab es ein Gurkensorbet mit Gin-Tonic-Gelee, Zitronenmerengue und Feigenblattöl.

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Der sechste Gang war dann ein Steinbuttfilet mit Schweinegrieben, einem Brokkolipürree und einer Beurre-Blanc-Sauce mit getrockneten Tomaten.

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Fast schon satt erlebten wir den siebten Gang als besonders große Portion: Kaninchenragout mit Ziegenkäse und Schalottenschaum

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Der achte und offiziell letzte Gang war dann eine Crème aus weißer Schokolade mit u.a. schwarzem Tee und sauer eingelegter Pastinake, was perfekt harmonierte.

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Der ältere Herr, der uns den ganzen Abend sehr aufmerksam und professionell bedient hatte, fragte, was "Pastinak" auf deutsch heißen würde. Er war sichtlich überrascht, als ich ihm erklärte, dass wir dies "Pastinake", also fast genauso wie auf slowenisch, nennen würden.

Anschließend servierte er uns die Petit Fours.

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Sehr satt konnten wir sein Angebot nicht ausschlagen, einen Verdauungsschnapps zu nehmen, wenngleich wir erst auf der Rechnung sehen sollten, was der Quitten- und der Aprikosenbrand kosten sollten.

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Dafür wurde wie so mancher Wein auch der Schnapps nochmal kostenfrei nachgefüllt, sodas wir schon sehr gut in der Fröhlichkeit waren, als die Rechnung kam, die entsprechend mit einem großzügigen Trinkgeld beglichen wurde.

Nachdem das andere Paar mittlerweile gegangen war, waren wir den Abend über dennoch nicht die einzigen Gäste geblieben, denn ein älteres französischsprachiges Paar genoss ebenso ein mehrgängies Menü wie zwei junge italienische Herren und eine größere US-amerikanische Gruppe.

Tatsächlich befanden wir das Essen als ziemlich gut, aber gerade die Reise durch die verschiedenen slowenischen Weinregionen und fast vergessenen lokalen Rebsorten mit den ausführlichen Erläuterungen unseres sehr bemühten Gastgebers war äußerst interessant. Tatsächlich hatten wir auf anderen Urlaubsreisen schon etwas raffinierter gegessen, aber das Gesamtkunstwerk in diesem gemütlichen Garten stimmte nichtsdestotrotz einfach.

Zufrieden und weinseelig spazierten wir zur Hauptstraße und warteten vor der amerikanischen Botschaft in Slowenien auf das über die amerikanische Uber-App bestellte Taxi, welches uns bei lautem slowenischen Schlagern und kaltem Rauch dennoch sicher und zügig zurück zum Four Points bringen sollte.
 

Pegasos

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01.02.2017
1.040
1.150
Alpen
Toller Bericht wie immer.
war eine Woche eher auch eine Nacht im FP LJU musste beruflich allerdings nach Novo Mesto und hab von der Stadt nichts gesehen. Werd den bericht sicher als grunlage für einen längeren aufenthalt im Kopf behalten 😀.
 
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globetrotter11

Erfahrenes Mitglied
07.10.2015
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CPT / DTM
Die Knödel mit Semmelbröselbutter fanden mein besonderes Interesse, da diese mich an die Pflaumenklöße meiner Großmutter erinnerten.

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Tatsächlich waren diese aber nicht mit ganzen Zwetschgen oder Powidl sondern mit einem stark eingekochten Aprikosenmus gefüllt. Dennoch wurden Kindheitserinnerungen wach, da die Konsistenz des Kloßteigs mir sehr vertraut vorkam.

Herzlichen Dank für den, wie immer, opulent bebilderten und interessanten Report!

Da bin ich wieder sehr gerne mit an Board.....

In der K&K-Region nennt man diese Köstlichkeit "Marillenknödel". Man nimmt eine entsteinte Aprikose/Marille, füllt den Leerraum vom Stein mit einem Stück Würfelzucker und umgibt die so gefüllte Frucht mit dem Kloßteig....

Klugscheissermodus aus....
 
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unseen_shores

Erfahrenes Mitglied
30.10.2015
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14.081
Trans Balkan Express
Mein Beitrag aus der Kategorie "Unnützes Wissen "kommt leider etwas spät.

Das Walter-Bier fällt wohl in die Kategorie Revolutionskitsch.

Das Bier "Das ist Walter" stammt nicht aus Sarejavo, sondern bezieht sich auf den Partisanen-Schinken "Walter verteidigt Sarajevo", der in Jugoslawien Kult-Status hatte und weltweit außer in der DDR und der Bundesrepublik ausgestrahlt wurde. Besonders beliebt war er wohl in China.

Im Film jagt ein Wehrmachtsoffizier einen Partisanen namens Walter. Der Film ist ein ziemliches Gemetzel. Am Ende des Films schaut der deutsche Offizier auf die Stadt und sagt: "Das ist Walter" und meint damit ganz Sarajevo. Die Szene hat Kult-Status.


Das Skurile an diesem Film ist, dass man in den Szenen auch die Neubauten der Stadt sehen kann, ab 1:07.

Walter dient wohl der Verklärung der Partisanen. Andererseits gab es im Jahr 1992 eine "Valter-Bewegung" zur Erhaltung des Staates Bosnien-Herzegowina. Schüsse im April 1992 auf deren Demonstranten markierten den Beginn des Bosnienkriegs. Die bosnische Ska-Band Dubioza Kolektiv thematisierte in einem Lied in den 2010er Jahren, dass die Ideale von Walter im neuen Bosnien verloren gegangen sind. Walter wird im dazu gehörigen Video als abgehalfterer Superman dargestellt.
 

Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
6.120
31.683
MUC
Das Walter-Bier fällt wohl in die Kategorie Revolutionskitsch.

Das Bier "Das ist Walter" stammt nicht aus Sarejavo, sondern bezieht sich auf den Partisanen-Schinken "Walter verteidigt Sarajevo", der in Jugoslawien Kult-Status hatte und weltweit außer in der DDR und der Bundesrepublik ausgestrahlt wurde. Besonders beliebt war er wohl in China.

Im Film jagt ein Wehrmachtsoffizier einen Partisanen namens Walter. Der Film ist ein ziemliches Gemetzel. Am Ende des Films schaut der deutsche Offizier auf die Stadt und sagt: "Das ist Walter" und meint damit ganz Sarajevo. Die Szene hat Kult-Status.

Vielen Dank für die Aufklärung! Fand den Namen der Fastfood-Kette irgendwie merkwürdig, hatte mir aber nicht die Mühe gemacht, das mal zu googeln.

Gibt ja tatsächlich sogar eine Webseite "Wer ist Walter?", die Deine Beschreibung etwas ausführlicher bestätigt:

 
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