Ich nutze oft RDP. Das geht zu Hause über mein VDSL gut, aber hier in Reutlingen mit 2 Balken LTE bzw. 2 Balken Hotel-WLAN eher nicht. Ethernet-Dose finde ich hier im Zimmer keine. Und selbst wenn würde ich meinen Laptop da vmtl nur ungern einfach so anstecken.
Ich würde nicht davon ausgehen, dass Du ein Problem mit zu hoher Latenz hast, denn die ist sowohl bei WLAN als auch bei 4G/LTE für RDP absolut ausreichend. Ich würde bei schwachem Empfang (nur 2 Balken) eher davon ausgehen, dass es zu einem gewissen Paketverlust kommt, auf die Deine RDP-Verbindung sensibel reagiert.
Insofern wäre eine kabelgebundene Ethernet-Verbindung wahrscheinlich besser.
Welcher Anbieter bietet denn 5G SA an? Bzw. wie definieren sich die 1% ohne 5G NSA?
Meines Wissen bieten sowohl T-Mobile als auch o2 in ihren eigenen Tarifen eine zeitlich befristete kostenlose 5G SA Option an. Bei Vodafone bin ich mir nicht sicher.
Der Unterschied zwischen 5G NSA, dem was heute zu 99% in Deutschland genutzt wird, und 5G SA ist wie folgt:
5G NSA (Non-Stand-Alone)
Man bucht sich immer zuerst über eine 4G/LTE-Zelle in das 4G/LTE-Netz des Anbieters ein. Hierzu wird die Signalisierung verwendet, die man auch bei älteren reinen 4G/LTE-Endgeräten verwendet. Empfängt das Endgerät jedoch auch 5G-Frequenzen desselben Anbieters, die dazu in den Nachbarschaften der genutzten 4G/LTE-Zelle definiert sind, fordert das Endgerät über den 4G/LTE-Kanal das Dazuschalten der jeweiligen 5G-Frequenz an. Die gesamte Steuerung der Datenverbindung erfolgt über den 4G/LTE-Kanal, der dann parallel zu dem 5G-Kanal genutzt wird.
Der Vorteil ist hier, dass man abhängig von Endgerät und den jeweils auf 4G und 5G verfügbaren Frequenzen des Anbieters beide Technologien und das auch ggf. mit mehreren Frequenzen bündeln kann. So kann man Datenraten von 500 MBit/s und mehr erreichen.
5G SA (Stand-Alone)
Sofern man eine entsprechend freigeschaltete SIM-Karte, einen entsprechenden Tarif und ein entsprechend freigeschalteten Endgerät hat, kann man sich auch direkt nur in das 5G-Netz einbuchen, ohne parallel den 4G/LTE-Kanal aufbauen zu müssen.
Da die 5G-Verbindung dann nicht mehr Huckepack zur 4G/LTE-Verbindung läuft, erreicht man so deutlich niedrigere Latenzen, wenngleich auch bei 4G/LTE die Latenzen im sehr niedrigen zweistelligen Millisekundenbereich liegen. Der Vorteil bei 5G SA ist daher für Autonormalkunde kaum bemerkbar.
Abhängig von genutztem Endgerät und der konkreten Frequenznutzung vor Ort kann 5G SA dann aber einen Vorteil oder auch einen Nachteil bei der maximal erreichbaren Geschwindigkeit bedeuten.
Auf dem platten Land wird man 5G meist nur auf 700MHz empfangen können, was viele Endgeräte nicht mit 4G/LTE auf 850/900MHz kombinieren können. Da dürfte 5G SA allein auf 700MHz eine höhere Bandbreite bringen als ein Endgerät mit 5G NSA, das nur 4G/LTE auf 850/900MHz nutzen kann und die 700MHz nicht dazu schalten kann.
In Ballungsbereichn hingegen, wo 5G meist auf 3.500MHz verfügbar ist, liefert 5G SA zwar die hohe Performance dieses hochkapazitiven Spektrums. Bei 5G NSA hingegen kann man dieses schnelle 5G auf 3.500MHz halt noch mit 4G/LTE kombinieren, das in Ballungsgebieten häufig mit mehreren Bändern parallel (900MHz, 2.100MHz, 2.400MHz) verfügbar ist, sodass man in Gesamtsumme eine noch höhere Bandbreite erhält.
Lange Rede kurzer Sinn: 5G SA bringt Stand heute nur in wenigen Szenarien einen wirklich messbaren Vorteil für den Endkunden. Und genau deswegen wird 5G SA von den Netzbetreibern in Deutschland aber auch im Ausland nicht gepusht.
Ich würde auch nicht davon ausgehen, dass 5G SA an Deiner Empfangssituation grundlegend was ändert.