Ins Land der Huzulen

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unseen_shores

Erfahrenes Mitglied
30.10.2015
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Trans Balkan Express
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Nachdem wir in den letzten beiden Jahren auf unseren „Eisenbahntouren“ auf die Eisenbahnlangstrecke, d.h. auf die Verbindungen von Belgrad nach Bar bzw. von Kars nach Ankara gesetzt haben, fiel die Wahl in diesem Jahr auf eine abgelegene Dampfloklinie, die Wassertalbahn in Rumänien, in veränderter Zusammensetzung. Auf unserer Reise begleitete uns diesmal @juliuscaesar, von dessen Ortskenntnis ich auf der dem zweiten Teil der Reise sehr profitiert habe. Für den ersten Teil der Reise hat sich ergeben, dass ich irgendwie eher ungewöhnliche Besichtigungsorte ausgewählt habe. Ich hoffe, ich habe mich damit nicht als Reisebegleiter für künftige Touren ins Abseits gestellt. Falls ich künftig wieder vermehrt aleine unterwegs sein sollte, habe ich es wohl mit den Besichtigungsorten übertrieben.

Der eigentliche Schienenabenteuerteil wird sicherlich wieder hier opulent bebildert gezeigt, so dass der erste Teil meines Berichts eher als Teaser zu verstehen ist, der die Vorfreude wecken soll. Ich möchte mich da gar nicht als Konkurrenz verstehen.


Jedoch hatten wir bei einem unserer letzten Stammtische das Thema Reiseberichte und @Biohazard fragte, ob ich über der geplanten Reise nicht einen Bericht fertigen könnte. Denn es sollte auf aktuell ungewohnte Pfade gehen.

Ein Blick auf die Landkarte zeigte nämlich, dass das Wassertal direkt an der ukrainischen Grenze liegt und sich die Reise mit einem kurzen Sprung nach Czernowitz verbinden ließe, wo ich immer schon einmal hin wollte. Bis zum Sommer 2025 war die Situation dort auch relativ ruhig und sicher. Dies änderte sich nach einem russischen Luftangriff im Juli 2025. Czernowitz kam somit auf die Beobachtungsliste und wurde später aus verschiedenen Gründen gestrichen. Allerdings erhielt ich die Gelegenheit einen Vortrag an einer Hochschule in Ivano-Frankivsk zu halten, außerdem war ich über Julius‘ Angebot mir Ivano-Frankivsk zu zeigen, sehr angetan. Dieses Angebot wollte ich nach Möglichkeit annehmen, denn es war zu verlockend. Jedoch stand die Entscheidung bis zum Schluss auf dem Prüfstand, da es in der Nacht vor unserer Einreise heftige Luftangriffe in der gesamten Ukraine gab. Am Morgen zeigte die WarnApp Warnungen im gesamten Grenzgebiet an. Die Karpatenregion ist jedoch relativ sicher. Dennoch fuhr ich mit einem mulmigen Gefühl los, eine Entscheidung, die ich nicht bereut habe. Zum einen sind wir auf extreme Dankbarkeit gestoßen, weil wir trotz der Gesamtsituation an die örtliche Hochschule gekommen bin, zum anderen stecken die Karpaten voller Überraschungen. Die Planung wurde unterwegs noch etwas an die Gegebenheiten angepasst.

Auf Lobesbekundungen für einen abgehalfterten KGB-Agenten, der sich für einen guten Staatspräsidenten hält, bitte ich an dieser Stelle zu verzichten. Ich versuche ein Bild von der Lage vor Ort darzustellen. Natürlich sind die Gedanken frei, aber nicht jeder Gedanke muss zwingend verschriftlicht werden.

Teile der Reise gingen durch das Siedlungsgebiet der Huzulen. Die Huzulen sind ein ostslawisches Volk und mittlerweile ausgesprochen pro-ukrainisch.


Dies war nicht immer so, denn in der Gegend, in der wir uns bewegt haben, gab es immer mal wieder größere Grenzverschiebungen.

Eine der bekanntesten Vertreterin der Huzulen ist die Sängerin Ruslana.


Auf andere wertvolle Beiträge der huzulischen Kultur komme ich an anderer Stelle zurück.

Tag 1: LEJ-VIE-OTP

Los ging es am 1. Oktober nach der Arbeit, relativ unspektakulär mit der S-Bahn zum Leipziger Flughafen.

Die Lufthansa-Abfertigungsgesellschaft ASL hatte gerade ihre Tätigkeit eingestellt. Das Groundhandling übernimmt ein anderer Dienstleister. Da ich, wie bereits geschrieben, während meines Studiums selbst in der Passagierabfertigung gearbeitet habe, war das ein trauriger Anblick. Auch nach vielen Jahren habe ich die kurzen Gespräche mit den ehemaligen Kollegen sehr geschätzt. Auch wurde mir, als ich selbst unterwegs war, gelegentlich mit meinen Problemen geholfen.



Ein trauriges Foto. Ein Grund weniger, ab dem LEJ zu fliegen.

Für mich ging es mit unseren österreichischen Freunden bzw. mit deren Auftragnehmer Braathens über Wien weiter nach Bukarest. Ein Prämienticket, das noch zu alten Konditionen gebucht wurde, musste noch abgeflogen werden. Eine anschließende Evaluierung der Pläne hat ergeben, dass eine Zugfahrt nach Nürnberg und das Besteigens eines Flugzeugs von Wizz wohl weniger aufwändig gewesen wäre. Doch wir sind ja hier im VFT. Daher sind drei Segmente besser als eins.

Nachts in Bukarest angekommen, musste ich mich noch ins Ibis-Styles in Flughafennähe durchschlagen. Die Taxis direkt am Flughafen riefen stolze Preise auf, mit einem Taxifahrer, der etwas abseits stand, wurde ich handelseinig. Ich kam Mitten in der Nacht an. Diese sollte sehr kurz werden, denn das letzte Flugsegment stand gleich am frühen Morgen an.

Auch Besichtigungszeiten müssen optimiert werden, deshalb werden die Flüge in die Tagesrandzeiten gepackt.
 
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juliuscaesar

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12.06.2014
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Danke @unseen_shores , dass du diesen Reisebericht startest, gerne beteilige ich mich daran. Die Anreise nach Rumänien meinerseits begann mit der Deutschen Bahn, kurzes Frühstück in der DB Lounge am Frankfurter HBF:
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und Weiterfahrt nach Mainz HBF. Von dort FlixBus in 1:00h zum Flughafen Hahn, um dann mit Wizz HHN-CLJ zu fliegen. Am Gate kam es zu chaotischen Szenen, weil Wizz scheinbar wegen Aircraft Change A321 -> A320 stark überbucht war und ~ 40 Pax stehen gelassen wurden. Die Gatemitarbeiterin sagte, dass das häufiger vorkomme und schon mal 65 Pax zurück bleiben mussten. Glücklicherweise konnte ich mitfliegen

Der Wizz Flug nach Cluj selbst verlief einwandfrei mit netter Crew:
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Nach der Landung in CLJ traf ich @unseen_shores und @schlepper und wir begannen unsere gemeinsame Erkundung der Innenstadt mit leckerem Abendessen.
 

schlepper

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31.08.2016
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Na gut, dann hänge ich mich hier auch mal rein, meine Anreise begann standesgemäß mit meiner Arbeitgeberin bis Nemberch Hbf, wo ich zu bester fränkischer Küche und dem von mir favorisiertem Gutmann (das dunkle, bei uns in der Gegend so gut wie gar nicht zu bekommen) gemeinsam mit dem Mitstreiter der bereits erwähnten Reisen der letzten zwei Jahre @red_travels ins Bruderherz ging.
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Nach dem Essen wurde ich noch zur U-Bahn gebracht, mit dieser ging es zum Albrecht Dürer und mit Wizz Air nach Cluj Napoca. Ankunft in der Nacht gegen 01:00 Uhr, ich brauchte zum Glück nur die Straßenseite wechseln und war direkt in meiner Herberge für den Rest der Nacht, dem Sky Airport Hotel, welches sich als sehr modern herausstellte.
 

unseen_shores

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30.10.2015
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Trans Balkan Express
Interessantes Format:) Da reise ich mit...

Diese setzt mich aber etwas unter Druck. Denn zunächst war nicht klat, ob ich es rechtzeitg nach Cluj-Napoca schaffe:

Tag 2: Treffen in Cluj-Napoca

Am nächsten Morgen flog ich nach Cluj-Napoca. Es ging mit einem Fehlstart los. Das angekündigte frühe Frühstück bestand aus einer Banane und einem Kaffee. Die Dame an der Rezeption schaffte es auch nicht, alle Gäste für den Flughafentransfer zu melden, so dass dieser fast ohne drei andere Gäste und mich abgefahren wäre. Jedoch konnte ich den Fahrer noch aufhalten, so dass einer pünktlichen Abreise nichts im Wege stand.

In Bukarest regnete es. Regen sollte ein treuer Begleiter auf dieser Reise werden, d.h. eigentlich waren wir die meiste Zeit zu viert unterwegs

Abflug vom OTP:

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Am Flughafen CLU traf ich mich mit dem @schlepper. Wir holten den Mietwagen ab, begaben uns in die Stadt und suchten nach einem Parkplatz. Die Stadt ist mit Autos verstopft, die Parkplatzsuche gestaltete sich als problematisch. Danach noch etwas Sightseeing, wobei ich an dieser Stelle nicht zu sehr spoilern möchte, sondern mich auf einige Perlen der Stadt beschränke.


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Der erste Eindruck

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Matthias-Corvinus-Statue


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Denkmal für die Memorandisten, die sich im Jahr 1892 für die Stärkung der rumänischen Sprache einsetzten.


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Neu errichtetes Woodrow-Wilson-Denkmal. Das Denkmal wurde Ende vergangenen Jahres eingeweiht und soll Wilsons Verdienste um die Zugehörigkeit Siebenbürgens zu Rumänien würdigen. Für die Kategorie unnützes Wissen: Woodrow Wilson Denkmäler scheint es hauptsächlich in den Ländern zu geben, die in den Pariser Vorortverträgen nach dem Ende des ersten Weltkriegs gut weg gekommen sind. Das wohl größte Woodrow Wilson Denkmal steht in Prag. Sollte ich falsch liegen und jemand ein Woodrow Wilson Denkmal in Ungarn entdeckt haben, bitte gerne hier teilen. Man lernt ja bekanntlich nie aus.

Für wen, wo welches Denkmal steht, finde ich immer spannend. Die Reise sollte diesbezüglich noch weitere Erkenntnisse bringen. Man kann immer etwas über grenzüberschreitende Toleranz lernen.

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Moldauischer Wojwode vor einer Architekturperle.


Abends holten wir Julius vom Flughafen ab. Da ich mich immer in den Dienst der Gruppe stelle und nur der Beifahrer war, hatte ich mich vorher beim Mittagessen geopfert und alle Gratiswodkas alleine getrunken. Verkehrssicherheit geht vor. Das Mittagessen war Übrigens hervorragend in einer abgelegenen Kaschemme.

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unseen_shores

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30.10.2015
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Tag 3: Bistrița

Am nächsten Morgen stand die erste gemeinsame Etappe an. Erstes Reiseziel war das rumänische Bistrița (Bistritz). Die Stadt liegt etwa zwei Fahrstunden nördlich von Cluj und wird den sieben Burgen Siebenbürgens zugeordnet.

Da unsere Reisen unter dem Thema Eisenbahn stehen, lotste ich den Fahrer in die Nähe des Nordbahnhofs, wo eine alte Dampflok zu finden ist.


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Wir schauten uns kurz auf dem Bahnhof um und liefen dann weiter in die Stadt.

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Zunächst kamen wir an einem Denkmal von Mihai Eminescu, dem rumänischen Nationaldichter vorbei. Eminescu ist wohl in jeder Stadt Rumäniens zu sehen, ebenso in den Nachbarländern Moldau und überraschenderweise auch der Ukraine (dazu später).

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Die Stadt Bistritz wurde im 12. Jahrhundert von deutschen Siedlern gegründet wirkt recht verschlafen.

Wir liefen durch die Altstadt in Richtung Museum.

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Evangelische Kirche, diese hat einen deutschen Pfarrer


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Katholische Kirche



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Das Museum hat vier Abteilungen. Wir entschieden uns für die Abteilungen Geschichte und Völkerkunde.

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Die Reformation erreichte Sibenbürgen sehr früh.

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Alter Tonträger aus meiner Heimatstadt.


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In der Nähe des Museums befindet sich die Synagoge des Ortes, die heute als Kulturzentrum genutzt wird.

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Direkt davor befindet sich ein Denkmal für die im Jahr 1944 ermordeten Juden der Region.

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Das Jahr 1944 war das tödlichste in der Region. Bistritz wurde im Jahr 1944 Ungarn zugeordnet. Im Frühjahr 1944 fiel die Entscheidung zur Ermordung der „ungarischen“ Jude, die gründlich von Adolf Eichmann und seinen Helfern umgesetzt wurde. Im April 1944 brachen die slowakischen Juden Rudolf Vrba und Paul Wetzler aus Auschwitz aus, um vor dem Vernichtungsplan zu warnen. Sie schafften es durch Polen bis nach Zilina, wo sie verschiedene Personen warnten. Leider blieb die Warnung folgenlos. Das Ausmaß der Vernichtung über das Gebiet des heutigen Ungarns hinaus sieht man auf den Gedenksteinen. Was im Einzelnen mit den Informationen Vrba und Wezlers passierte, darüber streiten die Historiker. Nachlesen kann man dies bei Hannah Arendt bzw. bei Vrba selbst. Die Zahlen sind erschütternd. Die Spuren jüdischen Lebens findet man immer noch mehr oder weniger versteckt in die Gegend.

Wir liefen nach einer Pause zurück zum Auto.

Ein Relief am Staatsarchiv. Dieses liegt praktischerweise neben der Securitate.

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Für uns ging es nach einer umfangreichen Geschichtslektion weiter in Richtung der Berge. Unser Freund der Regen gesellte sich wieder zu uns.
 

juliuscaesar

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Auffällig sind in Rumänien die vielen EU-Flaggen neben der rumänischen Flagge:

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Bistritz ist wirklich verschlafen, hat aber einen wunderschönen mittelalterlichen Stadtkern:
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Das Wagenmaterial der rumänischen Eisenbahn besteht zum Teil aus ausgemusterten westdeutschen Wagen, teilweise ist sogar noch die „DB“ oder „bayerische xyz-Bahn“ Lackierung erhalten:
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schlepper

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Das Wagenmaterial der rumänischen Eisenbahn besteht zum Teil aus ausgemusterten westdeutschen Wagen, teilweise ist sogar noch die „DB“ oder „bayerische xyz-Bahn“ Lackierung erhalten:
Wenn meine Erinnerung nicht trügt, verrichtete dieses Exemplar Ende der 90er Jahre seinen Dienst im Limburger Raum.
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Auch sonst stand hier noch einiges Material rum.
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Und noch ein 628:
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Das Museum hat vier Abteilungen.
... und einen schönen Innenhof, in dem heute ein Flohmarkt stattfindet, wo gespendete Kleidung und Spielsachen aus Österreich verkauft werden.
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unseen_shores

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Tag 3/4: Wassertalbahn (Vișeu de Sus)

Das nächste Ziel war Vișeu de Sus, der Ausgangspunkt der Wassertalbahn und das Hauptziel unserer Reise zu dritt. Die Wassertalbahn führt praktischerweise an einem Fluss namens Vaser entlang. Die touristische Strecke ist etwa zehn Kilometer lang. Hauptzweck der Linie war jedoch der Holztransport. Die Strecke führt tief in die Karpaten hinein. Die Bahn ist die letzte ihrer Art in Rumänien. In der Ukraine gibt es wohl noch eine andere. In den Fokus der „Westler“ gelangte die Bahn durch ein Folge der Sendung „Eisenbahnromantik“ aus dem Jahr 2008:


Jüngst gab es noch einen anderen Bericht über die Wassertalbahn:


Seitdem hat sich einiges geändert. Für die Touristen werden mittlerweile Schweizer Waggons eingesetzt.

Unsere Vorfeude stieg, jedoch musste das Ziel noch erreicht werden.

Auf der Route von Bistrița nach Vișeu di Sus wurde der Weg wilder. Die Straße führte an einer stillgelegten Bahstrecke vorbei.

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(nicht unsere Straße)


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Nach unserer Ankunft im Ort verschafften wir uns einen Überblick und machten schon einmal ein paar Fotos in Bahnhofsnähe.

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Die Draisinen erinnern an die Fahrzeuge in Mokra Gora, sind aber keine Filmkulisse, sondern werden zum Transport von Waldarbeitern genutzt.

Den Abend verbrachten wir damit, zwei örtliche Lokale zu testen.

Am nächsten Morgen ging es endlich los, wobei wir einen früheren Zug als den gebuchten nutzen durften. Die Tour kann ich uneingeschränkt empfehlen.

Am Tag an dem wir fuhren – es war ein Samstag - gab es fünf Züge. Die touristische Strecke wird außer in den Wintermonaten täglich mit mindestens einem Zug bedient. Die Fahrkarten (wahlweise mit oder ohne Verzerrgutschein) können online erworben werden. Zwei von uns erworbene Features - strömender Regen und Zug springt aus der Schiene und wird wieder eingesetzt - wurden vom Veranstalter ohne Aufpreis umgesetzt. Wobei Letzteres war sehr interessant. Der Zug fuhr über Holz auf der Strecke, ein Waggon sprang aus der Schiene. Der Schaden war innerhalb von zehn Minuten behoben, in dem die nicht entgleisten Waggons abgekoppelt und der entgleiste Waggon mit Hilfe einer Vorrichtung in die Spur gebracht wurde.


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Es gab zwei Pausen, auf der letzten wurde eine Grillplatte gereicht:
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Über die Qualität der Speisen lässt sich streiten. Auf jeden Fall wussten einige lokale Hunde, warum sie auf die Touristen warteten.

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Am frühen Nachmittag war das Vergnügen und damit der Höhepunkt unserer gemeinsamen Reise vorbei und wir fuhren in Richtung der nächsten Sehenswürdigkeit...
 

juliuscaesar

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Die Fahrt mit der Wassertalbahn war ein wirklich schönes Erlebnis. Auch von mir vollständige Empfehlung:
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Die Waggons, in denen wir saßen, stammen von der Wengernalpbahn:


In jedem Waggon sorgte ein Holzofen für Wärme.

Die speziellen Dampflokomotiven für die Waldbahnen wurden im kommunistischen Rumänien noch bis in die späten 1980er gebaut.
 
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schlepper

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Am Vorabend der Fahrt erkundeten wir bereits das Gelände, Vorteil waren hier die nicht vorhandenen Menschen und der abwesende Regen.
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Der Waggon der WAB von innen.
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Auch steht hier eine E-Lok der Mariazellerbahn (Bericht könnte ich auch mal darüber machen), Wikipedia meint dazu:
1099.003, 005, 009 und 012 wurden im Juli 2015 an die private Eisenbahnwerkstätte CFI (Calea Ferata Ingusta) in Rumänien verkauft, ein Erhalt als statische Schaustücke ist vorgesehen.
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Und ein paar regelspurige Waggons aus Reichsbahnbeständen sind auf dem Gelände abgestellt.
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Nachdem wir genug gesehen haben, beziehen wir unser Nachtlager, hier ein Blick vom Balkon.
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Beim Frühstück stellt sich heraus, dass unser Haus komplett belegt ist, die Reisegruppe aus dem Schwäbischen hat die Eisenbahnfahrt am Vortag gemacht und hat heute eine Seilbahnfahrt auf dem Programm. Wir kommen, wie schon oben erwähnt, eine halbe Stunde früher weg, wurde schon der Regen erwähnt?
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Glücklicherweise hört er eine halbe Stunde nach Fahrtbeginn auf, so dass doch noch ein paar Bilder möglich sind. Hier vom Zwischenstop in Glimboaca.
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Und noch ein paar von unterwegs.
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Und hier die Endstation für Touristen, Paltin.
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Hier stehen zwei der drei Gleise dem Verkehr zur Verfügung, die Züge fahren nach dem Ausstieg der Fahrgäste weiter in den nächsten Bahnhof, wo die Lok und der Materialwagen umgesetzt werden.

Ein folkloristisches Mitmachprogramm wurde auch angeboten.
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Nach dem opulenten Mal suchte ich mir noch ein Stelle, um die Ankunft des nächsten Zuges festzuhalten.
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Unser Plan, auch hier schon früher wieder zurück zu fahren, ging nicht auf.
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Anscheinend hat sich hier am 30.04.2012 ein Unglück ereignet, dazu konnte ich aber nichts finden.
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Schnell noch die nächste Einfahrt abgelichtet, bevor es für uns auch zurück ging.
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"Höhepunkt" der Rückfahrt war sicher die Ent- und anschließende Aufgleisung.
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Die erkennbare Routine lässt schlussfolgern, dass das so selten nicht vorkommt.
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Und hier sehen wir auch den eigentlichen Zweck der Bahn.
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In Viseu de Sus führt Strecke direkt an der Straße entlang.
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Lok und Wagen werden wieder umgesetzt.
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Damit ist der Eisenbahnteil der Reise für mich abgeschlossen.
 
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Aladin

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03.03.2020
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Chersonesus Cimbrica
Anscheinend hat sich hier am 30.04.2012 ein Unglück ereignet, dazu konnte ich aber nichts finden.
Perplexity hilft:

Am 30. April 2012 ereignete sich in Paltin, einer Ortschaft im Kreis Vrancea in Rumänien, ein Zugunglück, bei dem ein Personenzug entgleiste, nachdem starker Regen und Erdrutsche das Bahngleis beschädigt hatten.

Der Regionalzug war auf der Strecke Focșani – Paltin unterwegs, als er aufgrund eines plötzlichen Erdabgangs entgleiste. Laut damaligen Berichten kamen vier Menschen ums Leben, und mehrere Passagiere erlitten Verletzungen.

Der Unfall ereignete sich in einer bergigen Region mit schwierigen Witterungsverhältnissen, was die Rettungsarbeiten erschwerte. Die Ursache wurde auf Schäden durch Unwetter und unzureichende Hangabsicherung zurückgeführt; technische Fehler am Zug selbst konnten nicht eindeutig nachgewiesen werden.

Die rumänischen Behörden leiteten eine Untersuchung ein, um strukturelle Probleme an der Bahnstrecke zu prüfen. Das Unglück gilt bis heute als eines der schwereren Zugunglücke dieser Region in den 2010er Jahren.
 

unseen_shores

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30.10.2015
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Tag 4/5 Außergewöhnliche Zwischenstopps oder wie weit kann ich bei der Wahl der Besichtigungspunkte gehen?

Für mich sollte die Weiterfahrt fast ausschließlich auf dem Schienenweg erfolgen, aber das wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Zunächst galt es, zwei weitere Besichtigungsorte zu besuchen, die ich heraus gesucht hatte. Rom ist nicht in der Nähe, obwohl die Rumänen sehr bedacht auf ihre römischen Wurzeln sind. Die Sehenswürdigkeiten in der Region sind daher arg begrenzt, insbesondere, wenn der Auftrag der Mitreisenden ist, beim Wandern nicht vom Bären gefressen zu werden. Ich persönlich bin nach früheren Begegnungen mit wilden Hunden etwas vorsichtig geworden, was Betätigungen im Freien betrifft.

Die Maramures ist nur ein Straßenpass entfernt. Die Region ist bekannt für ihre Holzkirchen. Ein paar säumten unseren Weg.

Erstes außergewöhnliches Ziel war das Barsana-Kloster. Das Kloster besteht aus Holzgebäuden und wird von Nonnen bewohnt. Praktischerweise ist es das bekannteste Kloster der Region. Die Wurzeln des Klosters liegen im Jahr 1390. Irgendwann wurde es verlassen und erst in den 1990er Jahren wieder als solches genutzt. Für das Kloster erwies sich als hilfreich, dass Ende der 1990er Jahre eine französische Wissenschaftlerin in das Kloster kam, sie war bereits um die 90 und starb dort. Das Kloster wurde als Erbe bedacht.

Die Anlage ist weitläufig und sehr grün gehalten. Es blieb Zeit für eine kürzere Runde. Sollte es nicht geregnet haben, wäre meine Erinnerung falsch.

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Als Übernachtungsort haben wir uns Sighetu Marmației ausgewählt. Verwenden wir der Einfachheit halber den Kurznamen Sighet. Sighet liegt an der Theiß. Über diese führt eine Holzbrücke in die Ukraine. Der Grenzübergang ist der Einzige in der näheren Umgebung.

Doch zunächst stand ein Abendspaziergang und ein Abendessen im lokalen Spezialitätenrestaurant an. Sighet hatte vor dem Krieg eine große jüdische Gemeinde. Ca. 20.000 ihrer Mitglieder kamen nachdem die Region an Ungarn gefallen ist, im Jahr 1944 nach dem Transport nach Auschwitz ums Leben. Bekannteste Söhne der Stadt sind Elie Wiesel, der über diese Zeit berichtete und ein Rabbiner der jüdischen Satmarer Gemeinde, die durch die Geschichte von Deborah Feldmann bekannt wurde. An Elie Wiesel erinnert sein Geburtshaus.


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Spuren der Satmarer findet man wohl eher in Brooklyn.

Über der Stadt liegt ein dunkler Hauch, denn auch das Memorial Sighet, eine Gedenkstätte für die Opfer des Kommunismus befindet sich im ehemaligen Gefängnis der Stadt. Man braucht nicht viel Phantasie, um sich vorzustellen, wie die Securitate dort gewütet hat. Bei unserer Ankunft hatte das Museum bereits geschlossen.


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Im Zentrum der Stadt steht eine Taras Shevchenko-Statue. Shevchenko ist der ukrainische Nationalschriftsteller. Die kulturellen Grenzen der Region sind sehr durchlässig.

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Mit etwas mehr Zeit gibt es wesentlich mehr zu entdecken.

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Ukrainische Kirche

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Nebenstraße in der Altstadt

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Orthodoxe Synagoge

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Rathaus

Nach dem Abendessen ging es ins Bett.

Ein Blick auf das Telefon am frühen Morgen zeigte, dass die ukrainische Drohnen-WarnApp die gesamte Nacht sehr aktiv war. Tatsächlich erlebte die Ukraine eine der schlimmsten Nächte seit Langem. Details kannte ich zu diesem Zeitpunt glücklicherweise noch nicht.

Wir frühstückten dennoch in Ruhe, denn zunächst sollte noch das zweite außergewöhnliche Ziel auf dem Programm stehen: Friedhof von Sapanta. Die Antwort auf die Frage eines Mitreisenden, wie ich solche Ziele finde, kann ich mittlerweile rekonstruieren: ich hatte mir vor einigen Jahren einmal einen Rumänienreiseführer angeschaut, so kam er auf die Zielliste und rückte irgendwann aus dem Hinterkopf wieder weiter nach vorne.

Einen Bericht über den Friedhof gibt es hier:


Auf dem Fröhlichen Friedhof befinden sich geschnitzte Holztafeln auf den Gräbern. Auf diesen wird liebevoll über das Leben der Toten berichtet. Durch Google-Lens gehen Teile der ursprünglichen Bedeutung der Inschriften jedoch verloren.


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In der Nähe des Fröhlichen Friedhofs befindet sich noch eine Holzkirche.

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Außerdem findet man versteckt am Ortsrand einen jüdischen Friedhof.


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Nach der Erkundung von Sapanta gab es keinen Grund mehr diesen Teil der Reise zu verlängern und es ging direkt in Richtung Grenze.
 

unseen_shores

Erfahrenes Mitglied
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Tag 5: "поїзд? у немає не поїзд"

Ich presche mal vor, da der Urlaub ansteht und ich vorher noch möglichst viel berichten möchte.

Wie bereits im Parallelthread geschrieben: Der Grenzübertritt gestaltete sich sehr entspannt. Wir sind von einem Mitforisten bis an die Brücke gefahren worden und dann zu Fuss über die Grenze gelaufen. Das hieß auch Abschied bis zur nächsten Reise zu nehmen. Irgendwann (ich schreibe nicht ab wo) ging es nämlich nur noch zu zweit weiter.

Für Autoverkehr gibt es wohl stundenweise eine Sperrung der Brücke. Für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen ist der Grenzübergang tabu. Entgegen der bei Google angezeigten Zeiten wäre eine Überquerung mit dem Auto wohl möglich gewesen. Die Holzkonstruktion der Brücke ist interessant, jedoch blieb die Kamera aus nachvollziehbaren Gründen in der Tasche. Die Formalitäten waren schnell erledigt und schon waren wir in Solotwyno, einem verschlafenen Grenzort. Krankenversicherungsnachweise wollte niemand sehen.

Da wir gut in der Zeit lagen, wiegten wir uns in Sicherheit und nutzten Gelegenheit, den kleinen Ort zu erkunden.


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Willkommen in der Ukraine, den Minderheitenrechtler freut die dreisprachige Ausschilderung. In der Zwischenkrisgszeit gehörte die Region zur Tschechoslowakei.

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Miahai Eminescu vor der rumänischen Schule.

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Jüdischer Friedhof

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Stefan III. cel Mare/Stefan der Große, dessen Denkmäler man in Teilen Rumäiens aber auch in Chisinau entdecken kann.

Irgenwann ging es weiter zum Bahnhof. Dort traf gerade ein Zug ein. Wir konnten daher mit einem ebenfalls ankommenden Taxi einen Preis aushandeln, für den wir in den nächstgelegenen Ort gebracht wurden. Das Taxi fuhr uns nach Dilove. Die Straße führte direkt an der Theiß, dem Grenzfluss zu Rumänien entlang, deshalb gab es eine Polizeikontrolle. Außerdem ist die Grenze durch Draht gesichert. Wehrpflichtige, die keine Lust auf den Dienst in der ukrainische Armee haben, müssen sich andernorts ein Schlupfloch suchen, was mittlerweile gefährlich werden kann.

In Dilove sollte durch zwei Quellen bestätigt in zwei Stunden ein Zug nach Ivano-Frankivsk fahren. Dilove liegt an der von den Österreichern erbauten Bahnstrecke von Sighet nach Ivano-Frankivsk. Ab Rumänien fahren derzeit keine Züge, was den Grenzübergang zu Fuß notwendig macht. Google zeigte den gewünschten Ort an, der Fahrplan auch. Wir drehten eine kleine Runde durch Dilove, tranken noch einen Kaffee und warteten, was passieren würde. Im Ort wurden wir freundlich beäugt. Mein Ukrainisch ist noch nicht wirklich small talk tauglich.

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Griechisch-katholische Kirche.


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Blick über die Theiß.

Als wir am Bahnhof standen, kamen zunächst zwei Omchen, die sich nicht sicher waren, ob der Zug auch fahren würde. Danach kontrollierte uns eine Polizeistreife. Dies deutete für uns darauf hin, dass der Zug kommt. Der Nackenschlag waren dann drei etwa zehn jährige Mädchen, die lässig an uns vorbei liefen und sagten: "поїзд? у немає не поїзд". Für diese Aussage reichte unser Ukrainisch, auch war sie absolut glaubwürdig. Also zurück zur Straße, erfolglos versucht zu trampen und ein Taxi in die nächste größere Stadt erwischt. Dilove blieb daher als Bonusort auf unserer Reise. Ein nettes Dörfchen in dessen Umgebung man sicher sehr schön wandern kann. Ein Hotel hätte es auch gegeben. Allerdings hatte ich uns in Jaremtsche eingebucht. Im dortigen Hotel gab es Probleme mit der Überweisung der Übernachtungskosten, weshalb den Hotelbetreibern meine Aussage reichte, wir würden tatsächlich erscheinen. Damit lag ein gewisser Druck auf uns, denn der Ruf der Zuverlässigkeit der Deutschen stand auf dem Spiel.

Die Taxifahrt nach Rakhiv dauerte nur kurz, wir kamen an einem der Mittelpunkte Europas vorbei.


Für einen Stopp blieb keine Zeit.

Der Taxifahrer war in Rakhiv bemüht, uns bei der Suche nach dem Anschluss zu helfen. Als er am Bahnhof war, hatten allerdings bereits eine Fahrkarte erstanden. Denn glücklicherweise sollte bald ein Bus nach Jaremtsche fahren. Es blieb noch eine knappe Stunde im Ort. Rakhiv ist das Tourismuszentrum der Region. Wegen der Kürze der Zeit und des Regens drehten wir nur eine kleine Runde.

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Die Theiß in Rakhiv.


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Huzulisches Denkmal


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Gedenkorte für gefallenen Soldaten, die aus der Region stammten sieht man überall in der Ukraine.

Mit einer Marschrutka ging es nach Jaremtsche und dort zu Fuß weiter in das Hotel, in dem wir schon erwartet wurden. Unterwegs stiegen viele Wanderer ein, die von einer Tagestour zurückkehrten. Auch im Minibus wurden wir herzlich aufgenommen.

Weil es bereits dunkel war, gingen wir nur noch in unser neues Stammlokal in Jaremtsche auf einen Schaschlik. Was im Restaurant, aber auch andernorts auffiel, war, dass es relativ wenige Männer gibt. Am nächsten Abend sollte das Verhältnis zwischen männlichen und weiblichen Gästen ausgewogener sein.

Die Stimmung im Ort war sehr entspannt. Jaremtsche, der Luftkurort, ist das Reiseziel vieler inländischer Touristen, insbesondere aus dem Osten, die dem Krieg für ein paar Tage entkommen möchten. Es gibt direkte Zugverbindungen fast überall ins Land. Im Herbst war es allerdings eher ruhig.