Tja mein lieber: Die zwei Begriffe "FRAPORT" und "konkrete Zahlen" passen nicht zusammen, denn den Zusammenhang gibt es in diesem Tarifstreit nicht.
Es haben allerdings verschiedene Quellen hier dazu etwas gepostet (u.a. ich), sowas findet man auf den ersten Seiten dieser Diskussion. Da hast du doch bestimmt auch schon mitgelesen.....
Wieso immer wieder die alten, falschen Kamellen rausholen und wiederholen wie CD-Player der auf REPEAT steht?
Vorweg: ich finde es toll, dass foxyankee hier die Birne für die "andere Seite" hinhält bzw.
versucht, die Diskussion mal aus deren Seite zu sehen/zu führen, obwohl er nicht zu
den Betroffenen gehört wie er sagt.
Ich habe versucht mir ein sachliches Bild zu verschaffen, aber es ist mir ehrlich gesagt
nicht wirklich gelungen: Fraport hat die inzwischen berüchtigten Zahlen von bis zu
70% in den Raum geworfen, aber die GDF hat darauf leider nur ein "gar nicht wahr"
zurückgegeben, ohne ihrerseits wirklich Zahlen zu nennen. Ich habe mir den Schlichterspruch
auf der Homepage der GDF angeschaut, aber ohne die ursprünglichen Forderungen zu kennen
ist der schwer interpretierbar:
- für die Gehälter der Vorfeldkontrolle werden die Forderungen der GdF zugrunde gelegt
- bei den Höchststufen, die für Verkehrzentrale und Vorfeldaufsicht im Schlichterspruch
genannt sind fehlt zur Einordnung der aktuelle Stand.
Die GdF ist natürlich nicht verpflichtet, diese Zahlen bekannt zu geben - aber insbesondere
durch die 70%, die Fraport in den Raum geworfen hat müsste es doch in ihrem ureigensten
Interesse sein, dies durch die konkreten Zahlen zu widerlegen. Aber es ist -zumindet mir-
nicht gelungen, diese Informationen auf der Webseite der GdF zu finden.
Somit hat die GdF die "Macht über die Stammtische" der Fraport überlassen: fast immer wenn
in Unterhaltungen mit Leuten, die nur ein paar Meldungen in den Nachrichten gesehen/gelesen
hatten das Thema des Streiks aufkam waren die Meinungen identisch: Forderungen
nach 70% mehr Lohn sind überzogen und disqualifizieren die Streikenden und die GdF.
@ Foxyankee: Um wieder sachlich zu werden: Am Ende ging es zwischen GdF und Fraport nur noch um das Thema Vorfeldaufsicht. Für die Lotsen wäre der Schlichterspruch (über)erfüllt worden. Fakt ist, dass es einzelne Beschäftigte in den Follow-Me-Autos gibt, bei denen am Ende eine Gehaltssteigerung von 70% gefordert wird. Das mögen (wenige) Einzelfälle sein und natürlich macht Fraport mit der Behauptung "
bis zu 70% mehr Gehalt" auch Stimmung. Was bleibt der Fraport auch sonst, als die öffentliche Meinung auf ihre Seite zu bringen? Die können ja nicht die Mitarbeiter bestreiken. Der GdF steht es ja frei, mit Fakten dagegen zu halten. Was aber in der GdF Kommunikation
komplett fehlt, ist genau das: eine Aufstellung, wie die Verhältnisse waren bzw. sein sollen. Dazu gehört nicht nur Gehalt, sondern auch Zulagen, Arbeitszeit, Urlaub, ... Wenn die Forderungen im Lichte der Öffentlichkeit so maßvoll und berechtigt sind, warum veröffentlicht die GdF dann lediglich den (nichtssagenden) Schlichterspruch?
Wenn du meine Posts nochmal liest, erkennst du, dass es mir auch zuallererst um die Frage geht, ob eine kleine Zahl von Beschäftigten an neuralgischen Punkten tausende Menschen in Geiselhaft nehmen und Millionenschäden anrichten darf, nur um ihre Forderungen durchzusetzen. Du wirst ja sicherlich zustimmen, dass es den betroffenen Mitarbeitern schon jetzt nicht schlecht geht. Am Hungertuch nagt dort keiner. Es muss einfach zukünftig ein Verfahren geben, dass solche Aktionen erschwert bzw. auf ein vernünftiges Maß reduziert, ohne das Streikrecht und die Koalitionsfreiheit unverhältnismäßig zu beschneiden. Da sind sich inzwischen Politiker und Experten dank GdF fast alle einig.
Die jetzt laufenden Streiks im Öffentlichen Dienst betreffen erstens mehr Beschäftigte, zweitens agiert Verdi beim "Marketing" bzgl. der Forderungen offensichtlich deutlich intelligenter als die GdF und drittens streiken die im Moment mit Maß.
Nochmal: Wenige gutbezahlte Gewerkschaftsmitglieder an Monolpolpositionen, die sich für
erhebliche Verbesserungen verhalten wie Elefanten im Porzelanladen und Rücksichtslos auf unbeteiligte Reisende losgehen und hauptsächlich unbeteiligte Unternehmen (wie die LH) massiv schädigen, müssen sich am Ende nicht wundern, wenn nur Scherben übrigbleiben. Hoffentlich gibt das einen deftigen Schadenersatz.