Kampfansage der EK an LH? *** Emirates Positionspapier zu Subventionen ***

ANZEIGE

Peter

Erfahrenes Mitglied
06.11.2010
298
0
FRA
ANZEIGE
Ich bin gerade in einem anderen Forum über einen, wie ich finde, sehr interessanten Link gestolpert:

http://e.emirates.travel/a/hBPl9WuB8aE-aB8idM4AAAZsraf/subsidy

Sicher dies ist ein Positionspapier der EK, aber die Inhalte haben sich - insbesondere für *A und LH Gruppe - gewaschen.

Auf den ersten Blick wirkt das Papier gut recherchiert - wenngleich man es als "Positionspapier" mit der notwendigen geistigen Distanz lesen muss.

Für mich ein sehr gezielt gesetzter Nadelstich in Richtung LH - gerade vor dem Hintergrund der aktuellen, m.E. selbstverschuldeten Misere hoch brisant.
Ich halte es für denkbar dass LH sich in nicht allzu weiter Ferne um staatliche Unterstützung bemüht - wie auch immer diese aussehen könnte.
Dabei dürfte das Thema "Golf Carrier" eine tragende Rolle spielen.
 

flamboyant 1

Erfahrenes Mitglied
14.06.2009
958
0
Vielen Dank, Peter - sehr interessant und nett gemachte Praesentation - u.a. die kleinen Flugzeuge auf Seite 9.
 

Mantegna

Erfahrenes Mitglied
21.05.2009
3.025
17
MUC
Auf Seite 17 wird das LH Problem dann deutlich: viel zu hohe Personalkosten im Vergleich zu den anderen Airlines - auch in Europa.

Die Zahlen sind wirklich mehr denn deutlich. Ich fürchte allerdings, dass das Problem nicht im Bereich der Client Facing Employees liegt, denn dort wird man von einem Gehalt im 6-stelligen Bereich nur träumen können. Das Problem besteht wohl in einem Wasserkopf im Managementbereich.
 

Peter

Erfahrenes Mitglied
06.11.2010
298
0
FRA
Labour is the key

"If we do not want to make losses again, we have to do something about our personel costs.
Otherwise I can calculate right now when we go bust, at what ticket price."
Juergen Weber, CEO Lufthansa, The Times, 27 Februar 1997, London

Traditionell werden Arbeitskosten seitens der Airlines seit Jahrzehnten als "gegeben" und wenig beeinflussbar hingenommen.
Weil der Einfluss des Managements auf die Arbeitsstückkosten minimal ist (starke Gewerkschaften), hat sich die Lufthansa, wie die meisten anderen Gesellschaften auch,
auf die Sigerung der Produktivität konzentriert: Größere Flugzeuge, Standardisierung aller Geschäftsprozesse usw. während man die Anzahl der MA
im Konzern mit allen Mitteln konstant gehalten zw. gesenkt hat (Einstellungsstopp etc.).

Wie Weber es schon 1997 formuliert hat - die heutige Krise ist konsequentes und unvermeidbares Ergebnis dieses schwerwiegenden Denkfehlers.
Dabei trifft die Schuld des Versagens alle Beteiligten des Managements und der Arbeitnehmervertreter gleichermaßen.

Das Festhalten an "heiligen Kühen", der Hype um den gelben Ausweis - alles Versuche die strukturellen Probleme zu überdecken.

Das bei Lufthansa hohe Gehälter bezahlt werden ist übrigens ein Witz - nur im Vergleich zu anderen Airlines ist dies zutreffend, gemessen an der freien Wirtschaft sind die
Gehälter "ein Witz". Das gilt für den Ticketing Agent am Schalter, für den Line Maintenance Engineer, für den Management Trainee und schlussendlich auch für den Vorstandsvorsitzenden.

Ich schätze Herr Gemkow wird durch seinen Wechsel zu Haniel sein Gehalt spielend verdreifachen / vervierfachen.
 
Zuletzt bearbeitet:

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.617
521
Die Zahlen sind wirklich mehr denn deutlich. Ich fürchte allerdings, dass das Problem nicht im Bereich der Client Facing Employees liegt, denn dort wird man von einem Gehalt im 6-stelligen Bereich nur träumen können. Das Problem besteht wohl in einem Wasserkopf im Managementbereich.

Sehe ich auch so. Daher wohl auch das bestreben alle regionalen services, bis auf die reinen longhaul feeder nach FRA und MUC in eine separate Gesellschaft mit wenig overhead auszugliedern. Macht für mich durchaus Sinn, es wird aber nicht einfach sein das zu verwirklichen.
Den Wasserkopf zu reduzieren wird die schwierigste Aufgabe.

Dieses Paket mal ausgegliedert wird die operating reat mile cost zwar nicht auf das Niveau der anderen senken, aberw enigstens der Abstand wird geringer.

Bin mal gespannt wie das einschlägt. Muß gleich mal in der Crew Lunge nachsehen, ob dieses Papierd a auch schon aufgetaucht ist.

Gruß

Flyglobal
 
Zuletzt bearbeitet:

TAZO

Erfahrenes Mitglied
09.04.2009
4.570
0
"If we do not want to make losses again, we have to do something about our personel costs.
Otherwise I can calculate right now when we go bust, at what ticket price."
Juergen Weber, CEO Lufthansa, The Times, 27 Februar 1997, London

Traditionell werden Arbeitskosten seitens der Airlines seit Jahrzehnten als "gegeben" und wenig beeinflussbar hingenommen.
Weil der Einfluss des Managements auf die Arbeitsstückkosten minimal ist (starke Gewerkschaften), hat sich die Lufthansa, wie die meisten anderen Gesellschaften auch,
auf die Sigerung der Produktivität konzentriert: Größere Flugzeuge, Standardisierung aller Geschäftsprozesse usw. während man die Anzahl der MA
im Konzern mit allen Mitteln konstant gehalten zw. gesenkt hat (Einstellungsstopp etc.).

Wie Weber es schon 1997 formuliert hat - die heutige Krise ist konsequentes und unvermeidbares Ergebnis dieses schwerwiegenden Denkfehlers. Dabei trifft die Schuld
des Versagens alle Beteiligten des Managements und der Arbeitnehmervertreter gleichermaßen.

Haeehh?

Welche Krise?

Vorsicht bei Airlinepersonalkosten !!!

Die eine oder andere Airline macht aus fixen Kosten gerne mal variable Kosten und positioniert sich so gleich anders in diversen Tabellen...

Netter EK Ansatz.

Angriff ist die beste Verteidigung ( ausser bei Hertha BSC )
 

krypta

Erfahrenes Mitglied
23.05.2009
3.493
2
Auf Seite 17 wird das LH Problem dann deutlich: viel zu hohe Personalkosten im Vergleich zu den anderen Airlines - auch in Europa.

auch aufschlussreich die tabelle auf s. 20:
die weltweit größten airports, gemessen an pax, und wer dort die nase vorne hat.

(allerdings ist bei dubai der vergleich mit 4% *alliance zu plump! fairer wäre es hier skywards zu nennen)
 

MLang2

Moderator / Newbie-Guide
08.03.2009
8.229
7
MUC
auch aufschlussreich die tabelle auf s. 20:
die weltweit größten airports, gemessen an pax, und wer dort die nase vorne hat.

(allerdings ist bei dubai der vergleich mit 4% *alliance zu plump! fairer wäre es hier skywards zu nennen)

Dachte ich mir auch. Man sucht als Benchmark eben immer Dinge heraus, die einem gelegen kommen. Und unter dem Gesichtspunkt könnten - da fehlt mir das Hintergrundwissen - auch andere Passagen "optimiert" betrachtet worden sein.
 

AUA772

Erfahrenes Mitglied
10.08.2011
4.252
45
Na ja, das Papier ist schon mit einer gewissen Vorsicht zu genießen...gewisse Passagen sind sehr geschönt.
Lieb finde ich allerdings Seite 4 links oben und die ominösen Artikel auf Seite 7.
 

TAZO

Erfahrenes Mitglied
09.04.2009
4.570
0
Dachte ich mir auch. Man sucht als Benchmark eben immer Dinge heraus, die einem gelegen kommen. Und unter dem Gesichtspunkt könnten - da fehlt mir das Hintergrundwissen - auch andere Passagen "optimiert" betrachtet worden sein.

Was die Hansa kann, kann man am Golf mittlerweile doch auch.

Lobbying mit zum Teil dumm-dreisten Fakten, die recht subjektiv dargestellt werden...
 

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.617
521
Was die Hansa kann, kann man am Golf mittlerweile doch auch.

Lobbying mit zum Teil dumm-dreisten Fakten, die recht subjektiv dargestellt werden...

Na ja, ein gewisses Tuning nicht auszuschließen, aber das gesamte Positionspapier kommt doch in der Summe mit Hand und Fuß rüber und bemüht sich klar um Sachlichkeit.

Da muß man erstmal auch in der Sache degegen Argumentieren.
Im Vergleich mit dem LH Gejmmer würde ich daher LH eher als Dummdreist bezeichnen als das Emirates.

Ein früherer LH Vorstand nun in Diensten von Emirates hat da bestimmt auch dran mitgewirkt, wenn es nicht sogar von ihm ist.

Gruß

Flyglobal
 
E

enrico

Guest
Auf Seite 17 wird das LH Problem dann deutlich: viel zu hohe Personalkosten im Vergleich zu den anderen Airlines - auch in Europa.

Logisch! Kein Wunder lächeln die TG Girls - für sie ist der Job ein Privileg... die LH Fregatten sind bloss sauer und unzufrieden mit ihren 2000 Euro...
 

jubo14

Erfahrenes Mitglied
29.03.2010
1.027
0
zwischen DTM und PAD
Für sich betrachtet, ist dieses Papier natürlich erst einmal schlüssig.
Das sind die Papiere von LH gegen Emirates übrigens genau so! ;)

Aber bei genauerer Betrachtung muss man sich dann doch schon einige Fragen stellen.
Zum einen sind die 800 Mio aus 1995, die man LH als Subventionen zurechnet in der Tat Zahlungen des Staates an die LH. Nur hierbei handelt es sich ja nun unbestritten um den Übertrag der Altersvorsorge vom Staat auf das Unternehmen. Es handelte sich hingegen nicht um Geld für das operative Geschäft.
Und ob nun die genannten 45.000 USD wirklich ein so erstrebenswertes Ziel für einen Durchschnittsverdienst sind, möchte ich auch einmal dahingestellt lassen.
Abgesehen davon, dass man die Löhne und Gehälter innerhalb der LH-Group schon sehr schlecht vergleichen kann, wage ich übrigens zu behaupten, dass im Gehaltsvergleich Äpfel mit Birnen verglichen werden.

Schmunzeln musste ich jedoch an der Stelle, wo darauf abgehoben wird, dass die Entstehung von Emirates ja so grundsätzlich anders war, als die der großen Europäischen Airlines.
Während die Airlines in Europa von den jeweiligen Staaten gegründet und finanziert wurden, um sie dann später zu privatisieren, hat man in Dubai seitens des Staates lediglich das Startkapital und die ersten beiden Flugzeuge zur Verfügung gestellt.
Ich erkenne das absolut keinen prinzipiellen Unterschied! Lediglich die Größenordnung ist eine andere. Nur das liegt dann weniger am bösen Protektionismus, sondern doch wohl ehr daran, dass die Europäischen Airlines in der Regel über 50 Jahre älter als Emirates sind.
 
  • Like
Reaktionen: fabiMUC

TAZO

Erfahrenes Mitglied
09.04.2009
4.570
0
Genau so sieht es doch aus.

Muss sich Pan Am dafuer rechtfertigen, dass man als çhosen instrument eine gewisse Regierungslinie ausfuehren sollte, die damals sicherlich geopolitische Relavanz hatte? Suedamerika, Mittelamerika, der Panamakanal?

Muss sich die Hansa noch fuer Unterstuetzung bei der Privatisierung rechtfertigen, die schwer zu umgehen war? ( Beamte und Rentenzahlungen sind ein heisses Thema )

Sicherlich nicht...

Allerdings haben wir auf dieser Welt seit 2007 wieder mehr und mehr protektionistische Ansaetze, die einige Laender ja auch nie abgeschafft haben, diese bekommt EK ja auch mehr und mehr zu spueren.

EK muss einfach verstehen, dass man ein Szenario wie in England nicht noch einmal wiederholen kann, gerade ueber England ( Bermuda I und II ) muss man ja wirklich schmunzeln, die schotten 60 Jahre ihren Markt gnadenlos ab und bekommen dann einen auf den Deckel, da man in wenigen Jahren alles ueber den Haufen werfen muss.

Als Heimatmarkt-Wutziputz will man immer Open Skies ( schon in Chicago 1944 wollten Holland, Daenemark Open Skies oder mindestens die 5. Freiheit ) , von daher ist es doch normal, dass Dubai alles will und auch gerne "alles" gibt ( ist nicht wirklich viel )

Kennen wir von Belgien, Island und Holland und die Stakes waren hoch...F16 Jets und Atom U-Boote fuer Verkehrsrechte...

EK muss einfach etwas geduldiger werden oder verstehen, dass man in Partnerschaften wachsen muss, ansonsten rennt man immer vor die selben Waende, auch wenn man wunderbare Papiere aufsetzt. Jetzt heisst es erst einmal, wie bei KLM oder SAS in den USA vor 30,40 Jahren die Ziele auszubauen, die man schon inne hat, in Frankfurt ist man ja bereits bei 21/7, IIRC, da waere STR toll, aber 28/7 ex FRA mit Rail&Fly oder LH Feeder ist wohl realistischer...