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"Reisebericht" ist vielleicht etwas übertrieben ... aber weil in http://www.vielfliegertreff.de/airl...ure-unbeliebtesten-airlines-8.html#post807773 nach Erfahrungen mit Ryanair gefragt wurde, hier mal ein paar Erinnerungen an meine erste (und bisher einzige) Reise mit Ryanair. Anlass war eine Motorrad-Tour durch Andalusien.
Buchung:
Gebucht wurde relativ kurzfristig, darum war der Flugpreis mit knapp 200 Euro incl. 10kg Gepäck nicht gerade günstig. Günstigere Alternativen gab es aber auch nirgends, also Ryanair gebucht und damit auf den gleichen Flug wie ein Freund, der die Tour auch mitmacht. Webseite, Buchungsvorgang und nachher auch die Buchungsbestätigung/Bordkarte sind für meinen Geschmack viel zu überladen mit bunten Werbebannern für Dritte, die eigentlichen Informationen muss man vor lauter Blinken erstmal suchen, und als wären Zusatzgebühren für Gepäck und Kartenzahlung und und und nicht schon genug, bekommt man auch ständig irgendwelchen Blödsinn angeboten, den man verneinen muss. Hat aber geklappt, und mehr muss ein Online-Bestellvorgang ja auch nicht können.
Flughafen Weeze:
Der Flughafen in Weeze ist klein, aber gar nicht sooo schlecht. Etwa 10km vorher wird man erstmal geblitzt (spätestens, als mein Kumpel seinem Bruder noch Geld für das Knöllchen zugesteckt hat, wäre der ShuttleBus ab Köln billiger gewesen). Kleiner Flughafen = kurze Wege, vom Aussteigen aus dem Auto bis zum CheckIn-Schalter keine 30 Sekunden Fußweg. Gepäckabgabe, dann die glaube ich eine Stunde Zeit totschlagen. Lounges kannte ich damals eh noch nicht, also in das einzige Restaurant. Vielversprechend sah die Auslage eigentlich nicht aus, das Essen war aber erstaunlich lecker, frisch und vom Preis-/Leistungsverhältnis auch völlig ok. Von der Außenterasse ht man eine brauchbare Sicht auf's Rollfeld.
Ab zur Sicherheitskontrolle. Bei mir ging's problemlos, mein +1 dagegen musste erstmal Stiefel ausziehen, dann seinen Rucksack halb leerräumen, wieder und wieder wurde der durchleuchtet. Irgendwann dann die Frage "haben Sie da irgendwas rundes drin?" der Siko-Frau und zeigt auf den Monitor, das sähe aus wie Sprengstoff. Also nochmal Sachen rausgeholt aus dem Rucksack, das Ersatzvisier (ist ja auch halb rund), aber der runde Sprengstoff war immer noch da, nur jetzt woanders. Ratlosigkeit, als der Rucksack dann leer wieder durchleuchtet wurde, kam die Erleuchtung: "Ahhh, das ist ein Tankrucksack für's Motorrad. Der wird mit mehreren Magneten am Tank befestigt - kann es sein, dass Sie die Magnete sehen?" ... ah ok. Keine weitere Prüfung, ob das wirklich Magnete waren, wir durften gehen. Ursprünglich wollten wir in kompletter Motorradkombi fliegen (die lässt sich wegen der Protektoren nicht gescheit zusammenfalten, und die ist relativ schwer ... also für CheckIn-Gepäck eher nachteilig), das wäre bestimmt ein Heidenspaß an der Siko geworden. Zum Glück hatte sich das erledigt, da wir unser Haupt-Gepäck ein paar Tage vorher den Motorradspediteur anvertraut haben
Immerhin hat uns die ganze Siko fast 30 Minuten gekostet, darum kam auch schon "Herr jodost+1 und Herr jodost, gebucht mit Ryanair nach Sevilla, bitte begeben Sie sich umgehend zum Ausgang 1" (es gibt glaube ich auch nur den einen). Also kleiner Spurt durch die Zwangs-Shoppingmeile, als die letzten beiden dann das Gate passiert, und direkt zu Fuß zum Flugzeug (bzw. in die Schlange eingereiht).
Hinflug FR8622 NRN - SVQ, 09.04.2011, 17:00 Uhr bis 19:45 Uhr: Freie Sitzplatzwahl führt zu noch mehr Gedränge beim Einsteigen als manche ohnehin schon an den Tag legen. Und doch haben wir zwei Sitzplätze nebeneinander bekommen. Enges Flugzeug, die Beinfreiheit war aber gar nicht sooo schlimm, wie ich erwartet hätte. Das ganze Flugzeug wirkte irgendwie "billig" durch das viele gelbe Plastik an den Vordersitzen sowie den darauf aufgeklebten Sicherheitshinweisen (statt Sicherheitskarten) und vor allen Dingen auch durch die Bandenwerbung an den Overhead-Bins. Endgültig aus war's bei mir, als die übliche Sicherheitseinweisung aus dem Lautsprecher kam. Oder besser danach, denn wenige Sekunden später kam (in gleicher Länge und auch mehrsprachig) ebenfalls aus dem Lautsprecher Werbung im Jahrmarkt-Niveau für irgend einen Losverkauf, und die Flugbegleiterin, die vorher noch den Gurt und die Sauerstoffmaske hochgehalten hat, hat jetzt ein übergroßes Beispiel-Los hochgehalten.
Den eigentlichen Flug habe ich als ganz normal in Erinnerung, auch z.B. der Bordverkauf war nicht penetranter als irgendwo anders. Landung in Sevilla dann irgendwo rund 8 Fußminuten vom Terminal entfernt, Busse werden halt gespart. Der lange Fußmarsch hat den Vorteil, dass das Gepäck dann schon da ist. Leider hat die nette Dame in Weeze den kleinen Barcode-Aufkleber, den man manchmal bekommt, instinktiv auf das Sichtfenster für's Navi geklebt (ich hatte einen Tankrucksack als Gepäck aufgegeben).
Rückflug FR8623, 28.04.2011, 20:15 Uhr bis 23:05 Uhr. CheckIn usw. wie bei jeder richtigen Fluglinie auch, außer, dass man vorher seine quasi-Bordkarte online ausdrucken muss (was im Urlaub aber ja geht, nette Hotel-Mitarbeiter machen's möglich). Siko diesmal ohne Probleme, da wir sowieso nur noch minimalstes Gepäck dabei hatten (alles andere war morgens dem Motorradspediteur mitgegeben worden). Am Gate dann drei Reihen vor uns zwei 18jährige Mädels, die sich Unterwäsche über ihre Klamotten ziehen und darüber dann nochmal eine Fuhre Klamotten. Dann kam auch schon die Ryanair-Mitarbeiterin mit ihrem Angst und Schrecken verbreitenden "wenn Ihr Handgepäck hier reinpasst, darf es mit"-Metallding und es war klar, dass die Mädels noch weit entfernt davon waren, da reinzupassen (also nicht die beiden, sondern ihr Gepäck), dafür nah dran, wegen den zu erwartenden 70 Euro Nachzahlung zu heulen. Also mein Handgepäck meinem +1 gegeben (mein MacBook passte in seinen Rucksack noch rein) und den beiden angeboten, ihnen was abzunehmen.
Nachdem ich mit meinem BeautyCase und einer Tüte voller Frauenklamotten das Gate passiert habe, folgten wieder 8 Minuten Fußmarsch bis zum Flieger, diesmal kein Losverkauf, ansonsten Flug wie gehabt. In Weeze dann direkt raus (wir hatten ja kein Gepäck) und dann rund eine Stunde Wartezeit auf den Shuttle-Bus - an einem Flughafen, bei dem um diese Zeit nur noch das Reinigungspersonal rumläuft. Immerhin hatte eine Bar offen. Der Bus-Transfer nach Köln ist recht komfortabel.
Insgesamt: Ich hätte es mir schlimmer vorgestellt. Der erste Eindruck im Flugzeug (Bandenwerbung, billiges Plastik-Innendesign, Losverkauf) ist übel, aber ansonsten absolut normaler Flug, und die Beinfreiheit bei dieser Flugzeit auch ok. Zeitvorteil des "Direktfluges" für mich als Kölner gleich Null (AirBerlin mit Umstieg in PMI dauert genauso lange, aber ich fliege halt lieber als dass ich Bus fahre). Wenn der Preis stimmt, würde ich auch nochmal RyanAir fliegen, aber eine Freude macht man mir nicht.
Buchung:
Gebucht wurde relativ kurzfristig, darum war der Flugpreis mit knapp 200 Euro incl. 10kg Gepäck nicht gerade günstig. Günstigere Alternativen gab es aber auch nirgends, also Ryanair gebucht und damit auf den gleichen Flug wie ein Freund, der die Tour auch mitmacht. Webseite, Buchungsvorgang und nachher auch die Buchungsbestätigung/Bordkarte sind für meinen Geschmack viel zu überladen mit bunten Werbebannern für Dritte, die eigentlichen Informationen muss man vor lauter Blinken erstmal suchen, und als wären Zusatzgebühren für Gepäck und Kartenzahlung und und und nicht schon genug, bekommt man auch ständig irgendwelchen Blödsinn angeboten, den man verneinen muss. Hat aber geklappt, und mehr muss ein Online-Bestellvorgang ja auch nicht können.
Flughafen Weeze:
Der Flughafen in Weeze ist klein, aber gar nicht sooo schlecht. Etwa 10km vorher wird man erstmal geblitzt (spätestens, als mein Kumpel seinem Bruder noch Geld für das Knöllchen zugesteckt hat, wäre der ShuttleBus ab Köln billiger gewesen). Kleiner Flughafen = kurze Wege, vom Aussteigen aus dem Auto bis zum CheckIn-Schalter keine 30 Sekunden Fußweg. Gepäckabgabe, dann die glaube ich eine Stunde Zeit totschlagen. Lounges kannte ich damals eh noch nicht, also in das einzige Restaurant. Vielversprechend sah die Auslage eigentlich nicht aus, das Essen war aber erstaunlich lecker, frisch und vom Preis-/Leistungsverhältnis auch völlig ok. Von der Außenterasse ht man eine brauchbare Sicht auf's Rollfeld.
Ab zur Sicherheitskontrolle. Bei mir ging's problemlos, mein +1 dagegen musste erstmal Stiefel ausziehen, dann seinen Rucksack halb leerräumen, wieder und wieder wurde der durchleuchtet. Irgendwann dann die Frage "haben Sie da irgendwas rundes drin?" der Siko-Frau und zeigt auf den Monitor, das sähe aus wie Sprengstoff. Also nochmal Sachen rausgeholt aus dem Rucksack, das Ersatzvisier (ist ja auch halb rund), aber der runde Sprengstoff war immer noch da, nur jetzt woanders. Ratlosigkeit, als der Rucksack dann leer wieder durchleuchtet wurde, kam die Erleuchtung: "Ahhh, das ist ein Tankrucksack für's Motorrad. Der wird mit mehreren Magneten am Tank befestigt - kann es sein, dass Sie die Magnete sehen?" ... ah ok. Keine weitere Prüfung, ob das wirklich Magnete waren, wir durften gehen. Ursprünglich wollten wir in kompletter Motorradkombi fliegen (die lässt sich wegen der Protektoren nicht gescheit zusammenfalten, und die ist relativ schwer ... also für CheckIn-Gepäck eher nachteilig), das wäre bestimmt ein Heidenspaß an der Siko geworden. Zum Glück hatte sich das erledigt, da wir unser Haupt-Gepäck ein paar Tage vorher den Motorradspediteur anvertraut haben
Immerhin hat uns die ganze Siko fast 30 Minuten gekostet, darum kam auch schon "Herr jodost+1 und Herr jodost, gebucht mit Ryanair nach Sevilla, bitte begeben Sie sich umgehend zum Ausgang 1" (es gibt glaube ich auch nur den einen). Also kleiner Spurt durch die Zwangs-Shoppingmeile, als die letzten beiden dann das Gate passiert, und direkt zu Fuß zum Flugzeug (bzw. in die Schlange eingereiht).
Hinflug FR8622 NRN - SVQ, 09.04.2011, 17:00 Uhr bis 19:45 Uhr: Freie Sitzplatzwahl führt zu noch mehr Gedränge beim Einsteigen als manche ohnehin schon an den Tag legen. Und doch haben wir zwei Sitzplätze nebeneinander bekommen. Enges Flugzeug, die Beinfreiheit war aber gar nicht sooo schlimm, wie ich erwartet hätte. Das ganze Flugzeug wirkte irgendwie "billig" durch das viele gelbe Plastik an den Vordersitzen sowie den darauf aufgeklebten Sicherheitshinweisen (statt Sicherheitskarten) und vor allen Dingen auch durch die Bandenwerbung an den Overhead-Bins. Endgültig aus war's bei mir, als die übliche Sicherheitseinweisung aus dem Lautsprecher kam. Oder besser danach, denn wenige Sekunden später kam (in gleicher Länge und auch mehrsprachig) ebenfalls aus dem Lautsprecher Werbung im Jahrmarkt-Niveau für irgend einen Losverkauf, und die Flugbegleiterin, die vorher noch den Gurt und die Sauerstoffmaske hochgehalten hat, hat jetzt ein übergroßes Beispiel-Los hochgehalten.
Den eigentlichen Flug habe ich als ganz normal in Erinnerung, auch z.B. der Bordverkauf war nicht penetranter als irgendwo anders. Landung in Sevilla dann irgendwo rund 8 Fußminuten vom Terminal entfernt, Busse werden halt gespart. Der lange Fußmarsch hat den Vorteil, dass das Gepäck dann schon da ist. Leider hat die nette Dame in Weeze den kleinen Barcode-Aufkleber, den man manchmal bekommt, instinktiv auf das Sichtfenster für's Navi geklebt (ich hatte einen Tankrucksack als Gepäck aufgegeben).
Rückflug FR8623, 28.04.2011, 20:15 Uhr bis 23:05 Uhr. CheckIn usw. wie bei jeder richtigen Fluglinie auch, außer, dass man vorher seine quasi-Bordkarte online ausdrucken muss (was im Urlaub aber ja geht, nette Hotel-Mitarbeiter machen's möglich). Siko diesmal ohne Probleme, da wir sowieso nur noch minimalstes Gepäck dabei hatten (alles andere war morgens dem Motorradspediteur mitgegeben worden). Am Gate dann drei Reihen vor uns zwei 18jährige Mädels, die sich Unterwäsche über ihre Klamotten ziehen und darüber dann nochmal eine Fuhre Klamotten. Dann kam auch schon die Ryanair-Mitarbeiterin mit ihrem Angst und Schrecken verbreitenden "wenn Ihr Handgepäck hier reinpasst, darf es mit"-Metallding und es war klar, dass die Mädels noch weit entfernt davon waren, da reinzupassen (also nicht die beiden, sondern ihr Gepäck), dafür nah dran, wegen den zu erwartenden 70 Euro Nachzahlung zu heulen. Also mein Handgepäck meinem +1 gegeben (mein MacBook passte in seinen Rucksack noch rein) und den beiden angeboten, ihnen was abzunehmen.
Nachdem ich mit meinem BeautyCase und einer Tüte voller Frauenklamotten das Gate passiert habe, folgten wieder 8 Minuten Fußmarsch bis zum Flieger, diesmal kein Losverkauf, ansonsten Flug wie gehabt. In Weeze dann direkt raus (wir hatten ja kein Gepäck) und dann rund eine Stunde Wartezeit auf den Shuttle-Bus - an einem Flughafen, bei dem um diese Zeit nur noch das Reinigungspersonal rumläuft. Immerhin hatte eine Bar offen. Der Bus-Transfer nach Köln ist recht komfortabel.
Insgesamt: Ich hätte es mir schlimmer vorgestellt. Der erste Eindruck im Flugzeug (Bandenwerbung, billiges Plastik-Innendesign, Losverkauf) ist übel, aber ansonsten absolut normaler Flug, und die Beinfreiheit bei dieser Flugzeit auch ok. Zeitvorteil des "Direktfluges" für mich als Kölner gleich Null (AirBerlin mit Umstieg in PMI dauert genauso lange, aber ich fliege halt lieber als dass ich Bus fahre). Wenn der Preis stimmt, würde ich auch nochmal RyanAir fliegen, aber eine Freude macht man mir nicht.