04.11.16: DY - Norwegian: Cockpit Crew "Messes up" and decide to quit after 1 leg

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ANK660

Erfahrenes Mitglied
01.09.2009
3.603
103
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Man soll schon die Kirche im Dorf lassen! Es ist keiner zu Schaden gekommen und das ist gut so.

Wenn man Piloten findet die für wenig Geld fliegen, ist es ok und zeigt wie überbezahlt so mancher Pilot ist. Wie viele Unfälle gibt es beim Busfahren und wie viele bei Airlines wie DY?

Der Markt macht den Preis und nicht die Arbeitnehmer.

Alle die jetzt laut schreien sollten mal nachdenken wie sie buchen. Bei annähernd 100% der Passagiete muß es billig sein. Für nur 10€ weniger Flugpreis würde der überwiegende Teil der Passagiere auf 10cm Sitzabstand verzichten.
 

musty97

Erfahrenes Mitglied
25.04.2014
304
1
Insel im roten Meer
Man soll schon die Kirche im Dorf lassen! Es ist keiner zu Schaden gekommen und das ist gut so.

Wenn man Piloten findet die für wenig Geld fliegen, ist es ok und zeigt wie überbezahlt so mancher Pilot ist. Wie viele Unfälle gibt es beim Busfahren und wie viele bei Airlines wie DY?

Der Markt macht den Preis und nicht die Arbeitnehmer.

Alle die jetzt laut schreien sollten mal nachdenken wie sie buchen. Bei annähernd 100% der Passagiete muß es billig sein. Für nur 10€ weniger Flugpreis würde der überwiegende Teil der Passagiere auf 10cm Sitzabstand verzichten.

Dann könntest du sicher auch ersetzt werden, weil ein Bursche aus der Ukraine deine Arbeit für 80% weniger ausübt, richtig?
 

berlinet

Erfahrenes Mitglied
21.07.2015
5.345
3.040
Wenn man Piloten findet die für wenig Geld fliegen, ist es ok und zeigt wie überbezahlt so mancher Pilot ist. Wie viele Unfälle gibt es beim Busfahren und wie viele bei Airlines wie DY?

Es zeigt einfach, dass jetzt noch ein gewisser Standard bei der Ausbildung herrrscht. Man hat ja gesehen, was passierte, als die schlecht bezahlten LKW-Fahrer über Europa hereinbrachen und die Unfälle mit Todesfolge massiv stiegen. Wenn man anführt, dass auch der Verkehr zugenommen hat: Das gilt für den Luftverkehr genauso, wie ein Blick auf flightradar zeigt. Umso wichtiger, dass nur echte Profis im Cockpit sind.
 

ANK660

Erfahrenes Mitglied
01.09.2009
3.603
103
Dann könntest du sicher auch ersetzt werden, weil ein Bursche aus der Ukraine deine Arbeit für 80% weniger ausübt, richtig?

Genau richtig! Das gilt für so gut wie alle. Ich finde jetzt auch nichts schlevhtes daran, denn wir haben zum Glück einen freien Markt!
 
B

Boeing736

Guest
OT
Muss das "angezeigt" werden?

Imho ja, und zwar spätestens auf dem Boarding
Pass - welcher als Anerkennung des Luftfrachtvertrages inkl Haftung gilt.

Die verschiedenen Aviation Authorities verschiedener Länder, allen voran das US DOT verlangen eine Information für Passagiere. Gerade wegen der drakonischen US DOT Strafen nehmen die Airlines das schon recht genau. Kurzfristige Einsätze von wet-lease Material sind allerdings auch ohne pre-information gestattet. Das könnte hier der Fall gewesen sein.
 

Flo10

Erfahrenes Mitglied
23.05.2015
632
2.067
Da hat sich Norwegian ( wahrscheinlich in weiser Voraussicht) doch tatsächlich im sogenannten "Wissensmagazin" Galileo eingekauft. Der "Bericht" war der reinste Imagetrailer. Zum Unfall wurde natürlich kein Wort gesagt, investigativer Journalismus sieht anders aus!
 

Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
10.928
4.422
Man kann hier lange über die verschiedenen Airlines und ihre Methoden hin und her diskutieren. Aber solange die Kunden nicht bemerken, dass sie am falschen Ende sparen, wird sich nichts ändern.
 
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DerSimon

Erfahrenes Mitglied
01.03.2015
7.354
9
Da hat sich Norwegian ( wahrscheinlich in weiser Voraussicht) doch tatsächlich im sogenannten "Wissensmagazin" Galileo eingekauft. Der "Bericht" war der reinste Imagetrailer. Zum Unfall wurde natürlich kein Wort gesagt, investigativer Journalismus sieht anders aus!
Die Begriffe Galileo und Journalismus passen genau so gut zusammen wie Eurowings und pünktlich.

Aber solange die Kunden nicht bemerken, dass sie am falschen Ende sparen, wird sich nichts ändern.
Sind den Billigflieger signifikant unsicherer als Legacies? Signifikant mehr Unfälle sind mir da jetzt nicht bekannt.
 

Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
10.928
4.422
Sind den Billigflieger signifikant unsicherer als Legacies? Signifikant mehr Unfälle sind mir da jetzt nicht bekannt.

Immer wenn etwas besonders billig ist, sollte dem Kunden klar sein, dass irgend jemand anders, die Zeche bezahlen muss. Vorerst jedenfalls, am Ende zahlt er sie dann meistens doch selbst.

Mit Argumenten wie, der freie Markt wird es schon richten, kann man sich natürlich alles schön reden.
 

Karl Langflug

Erfahrenes Mitglied
22.05.2016
3.545
3.669
Man soll schon die Kirche im Dorf lassen! Es ist keiner zu Schaden gekommen und das ist gut so.

Der Markt macht den Preis und nicht die Arbeitnehmer.

.

Ist es so einfach? Ich behaupte, erst der freie Arbeitsmarkt ermöglicht solche Konstrukte wie das von Norwegian. Der Faktor Mensch, geht dabei völlig vergessen. Er kann oft nicht das beste Angebot wählen, sondern muss akzeptieren, was ihm angeboten wird. Da dank dem freien Arbeitsmarkt es immer genügend Leute gibt, die froh sind, überhaupt Arbeit zu haben, funktionieren diese Arbeitsmodelle. Es hat aber Auswirkungen auf die Wirtschaft. (Abgesehen von der Minderung der Kaufkraft) Denn wenn sich der Mensch sich von "Billigarbeitern" verdrängt fühlt oder gar glaubt, dass Zuwanderer ihnen die Arbeit wegschnappen oder den Lohn drücken (unabhängig davon, ob es stimmt), dann - so glaube ich - stimmen sie für den Brexit, sie wählen Trump oder träumen den Grossmachtsplänen von Putin und Erdogan nach. Sie wählen ausländerfeindliche Parteien. Das wiederum ist für Unternehmen problematisch, denn sie wollen Planungssicherheit und kein "wie geht es echt politisch weiter?" oder instabile politische Verhältnisse, Sanktionen für Russland, Exempel an den Briten u.s.w.

Wir bilden in grosser Zahl Pflegekräfte aus, weil wir einen Personalnotstand bei den Pflegefachkräften haben. Die Realität ist, dass nur rund 5% (ich bilde sie aus) von denen nach der Lehre eine Anstellung als Pflegefachkraft finden - wegen dem freien Arbeitsmarkt. Da holt man lieber Billigpersonal aus Osteuropa. Dasselbe auf dem Bau. Längere Arbeitszeiten, weniger Ferien, Gratis-Überstunden und sogar Gratisarbeit sind in nicht wenigen Firmen Alltag. Sie tun es, um zu überleben. Daher will der Mensch Schutz vor der Billigkonkurrenz, damit er Planungssicherheit für sein Leben hat und investieren kann. Wen wählt er? Sicher keine Partei, die den freien Markt predigt oder Europa und ihren vier Freiheiten die Stange hält. Durch diese Ablehung entstehen dann erst die richtigen Probleme für die Wirtschaft und dem freien Markt.

Von daher - so mein Fazit - muss der Staat dem freien Markt Schranken setzen, in dem er allen Wettbewerbern gleich lange Spiesse garantiert. Damit der freie Markt von der Gesellschaft weiterhin akzeptiert wird und wir nicht in den Projektionismus verfallen. Firmenkonstrukte, wie sie Norwegian anwenden, gehören verboten, weil sie den Markt verzerren und die Gesellschaft zersetzen. Zumindest so sehe ich das.
 

Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.492
20
Farewell City
Immer wenn etwas besonders billig ist, sollte dem Kunden klar sein, dass irgend jemand anders, die Zeche bezahlen muss. Vorerst jedenfalls, am Ende zahlt er sie dann meistens doch selbst.

Mit Argumenten wie, der freie Markt wird es schon richten, kann man sich natürlich alles schön reden.

Wieso so pauschal? Gib doch einmal konkrete Ansätze für eine Diskussion.


Eine 737 / A320 lässt sich einfach sehr günstig betreiben - dabei spielt es keine Rolle,
ob FR / EZY oder LH aussen lackiert ist.

Aber diese Unternehmen haben alle unterschiedliche Setups - dass ist es was den Unterschied ausmacht imho.

Was John Ruskin angeht: Er ist der einzige Emporkömmling / Nachfahre einer sehr reichen Familie - und musste
sich niemals Sorgen machen, geschweige denn mit seinem Geld haushalten. Ich gönne es ihm von Herzen -
kein Neid! Aber eine Relativierung dieses wahren, aber sehr wenig übertragbaren Zitats (das ihm noch nicht einmal
fest zugeordnet werden kann).

Ich frage mich, was mehr Nutzen stiftet: Die 26 jährige Teilzeit Check In Kraft bei einer Servicegesellschaft der LH
für 1650 Euro - die darauf angewiesen ist, im Rheinmain Gebiet in einer WG oder mit einem Freund zu leben ODER
eine 25 jährige Frau aus Temesvar die für FR für 1650 Euro ex HHN an Bord arbeitet, und mit dem Gehalt zuhause
eine komplette Familie inklusive Grosseltern durchbringt...

Kapitalismus ist ein Mist - einverstanden. Alle können reich werden - aber eben nicht jeder (V Pispers)
 
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berlinet

Erfahrenes Mitglied
21.07.2015
5.345
3.040
Ich frage mich, was mehr Nutzen stiftet: Die 26 jährige Teilzeit Check In Kraft bei einer Servicegesellschaft der LH
für 1650 Euro - die darauf angewiesen ist, im Rheinmain Gebiet in einer WG oder mit einem Freund zu leben ODER
eine 25 jährige Frau aus Temesvar die für FR für 1650 Euro ex HHN an Bord arbeitet, und mit dem Gehalt zuhause
eine komplette Familie inklusive Grosseltern durchbringt...
Die 26-Jährige möchte sich aber gerne ein Kind leisten und mit den Arbeitsbedingungen wird es schwer: Beim CI muss man entweder mitten in der Nacht los oder kommt abends erst sehr spät nach Hause. Beides ist mit einem Kind unvereinbar. Die Tochter einer Bekannten hat es versucht -- sie ist mit Familie gescheitert.
 
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Foxfire

Füchslein
10.09.2012
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1.024
MUC/EDMM
Die 26-Jährige möchte sich aber gerne ein Kind leisten und mit den Arbeitsbedingungen wird es schwer: Beim CI muss man entweder mitten in der Nacht los oder kommt abends erst sehr spät nach Hause. Beides ist mit einem Kind unvereinbar. Die Tochter einer Bekannten hat es versucht -- sie ist mit Familie gescheitert.
Und DAS wusste sie bei der Berufswahl nicht?
Erinnert mich an Leute, die preisgünstig eine Wohnimmobilie in Airportnähe erwerben und sich dann über Fluglärm beschweren.
 

Karl Langflug

Erfahrenes Mitglied
22.05.2016
3.545
3.669
Und DAS wusste sie bei der Berufswahl nicht?
Erinnert mich an Leute, die preisgünstig eine Wohnimmobilie in Airportnähe erwerben und sich dann über Fluglärm beschweren.

Vielleicht schon, vielleicht nicht. Aber das ist meines Erachtens nicht das entscheidende Kriterium. Was spricht denn gegen faire Arbeitsmodelle? Höhere Löhne erhöhen die Kaufkraft, davon profitiert die Wirtschaft und das Geld wird nicht in ein anderes Land abgezügelt, sondern wird in die deutsche Wirtschaft gepumpt. Die Menschen haben Planungssicherheit, bleiben gesünder, liegen dem Staat nicht auf der Tasche, zahlen dafür aber Steuern und sind - so behaupte ich - glücklicher.

Was ist dann der Gewinn DIESES "freien Marktes", der die Lohnunterschiede der verschiedenen Länder nicht berücksichtigt und somit nicht für alle Teilnehmer gleiche Bedingungen schafft. Firmen nutzen das aus und setzen alle anderen unter Druck. Ich kann darin nichts Gutes erkennen. Es zerstört nur die Kaufkraft.

Und dann nützt es - so glaube ich - auch nichts, wenn ich dem lohnklagenden Arbeiter sage, du hast ja den Job selber ausgesucht und ihm den Schwarzen Peter zuschiebt. Der Arbeitgeber soll anständige Löhne zahlen, dort muss man ansetzen. Arbeitskraft hat einen Wert, den man nur dank dem freien Arbeitsmarkt drücken kann.
 
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Foxfire

Füchslein
10.09.2012
5.559
1.024
MUC/EDMM
(...) Der Arbeitgeber soll anständige Löhne zahlen, dort muss man ansetzen. Arbeitskraft hat einen Wert, den man nur dank dem freien Arbeitsmarkt drücken kann.

Was Du schreibst, ist korrekt und stellt das ideale Modell der sozialen Marktwirtschaft dar.
Leider bewegt sich unsere Gesellschaft davon weg. Allerdings sind Unternehmen keine caritativen Einrichtungen.
Der einzige Zweck eines Wirtschaftsunternehmens besteht in der Absicht Gewinne/Profite zu erzielen!
 

Wolke7

Erfahrenes Mitglied
30.08.2010
3.191
1.090
Was spricht denn gegen faire Arbeitsmodelle?

Der Job in dem zitierten Beispiel war nicht geeignet wegen Schichtdienst. Die Antwort auf Deine Frage lautet also: die Kundenwuensche in Kombination mit der vorhandenen Infrastruktur. Wer im Geschaeft mit Konsumenten arbeitet, muss das tun, wann es die Kunden moechten. Das gilt fuer Aviation, Restaurants und alle anderen Serviceanbieter.
 

alxms

Erfahrenes Mitglied
23.10.2016
749
1.416
HAM / MUC / MOW
Ich finde es auch ein Unding, da einfach Fremdpiloten ins Norwegian-Cockpit zu setzen. Bei "echtem" operated by Go2Sky steht ein entsprechender Vermerk im Buchungssystem, und jeder Passagier kann selbst entscheiden, ob er bucht oder nicht. Das wird so natuerlich gepflegt umgangen.

Die Lösung ist relativ einfach: gar nicht mehr Norwegian buchen.
 
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flyer09

Erfahrenes Mitglied
04.11.2009
12.173
2.436
Es gibt nochmal ein Update zu der Geschichte:
On Mar 11th 2017 The Aviation Herald became aware of a letter in Norwegian dated Feb 20th 2017 that Norway's AIBN sent to Norway's Ministry of Transport stating that after review of the available information the occurrence was rated an incident and is not being investigated by the AIBN.

The AIBN reported that the occurrence had not been reported to the AIBN prior to media contacting the AIBN. The AIBN secured data of the flight including communication, flight data recorder and radar data.

The AIBN reported that the flight had a number of hours delay due to weather at Oslo's Gardermoen Airport. The flight then received a slot to depart from Kristiansand. The aircraft was ready for departure about 5 minutes prior to the slot time assigned to the flight. With no other traffic around the aircraft received clearance to line up and wait as needed. The aircraft taxied into position and held, the park brake was set as a natural choice. Upon slot time the aircraft was cleared for takeoff, the engine power was increased for takeoff, due to the park brake still being set the takeoff configuration warning activated.

The first officer (881 hours total, 445 hours on type) accidentally shut down both engines, which resulted in the loss of electrical power for most systems depending on electrical power, the aircraft was powered only by battery. According to the flight data recorder the aircraft rolled for 20 meters and stopped.

Tower observed that the aircraft blacked out, but the exterior emergency lighting came on.

To restart the aircraft the crew first needed to start the APU, also needed to start the air conditioning and cabin pressure system. After some time both engines were restarted and the navigation systems of the aircraft were put back into operation (editorial note: the aircraft transponder's position registers are being supplied by the navigation systems, the transponder then transmits those position data, which showed a movement of 230 meters - the AIBN report now offers an explanation for this suggesting - without actually writing it - that the navigation system and its position data were no longer reliable when the engines were shut down).

As the aircraft was still ahead of the runway threshold, no recomputation of takeoff performance was needed. The pilots did not announce that cabin crew should take their seats for departure, and the takeoff roll began before cabin crew were seated and strapped in.

Following departure the aircraft began to climb to planned cruise level FL330. However, when the aircraft climbed through FL140 the crew received a warning concerning the cabin pressure and stopped the climb at FL150. The crew discovered that the cabin pressurization had not been turned on and engaged the cabin pressurization, however in such a way that cabin pressure could not quickly be recovered. The cabin pressure alert continued to sound for 5 minutes. The crew advised ATC they had a technical problem and requested to continue the flight to Oslo at FL150, however no priority and no assistance was needed at Gardermoen.

The AIBN reported that cabin crew heard continous alert sounds from the cockpit and felt at the same time that the cabin pressure was not normal. The purser attempted to contact the cockpit via Intercom, however, was unable to reach the cockpit crew due to the aircraft system assigning priority to the aural alerts over the Intercom. As the cabin crew could not get into contact with the flight crew and was worried about what was going on on the cockpit, the purser used the emergency access code to the cockpit and entered the cockpit, however, due to language problems could not get reasonable explanation as to what had happened. Cabin crew therefore, on own initiative, decided to don their oxygen masks.

Radar and communication data suggest that the flight progressed without any further difficulty from there on. After landing cabin crew left the aircraft.

Incident: Go2Sky B738 at Kristiansand on Nov 4th 2016, "racing start"