ansonsten ist das forum hier ja auch nicht besser als vff.. spekulieren was geht
ALLE Meinungen sind Spekulation, solange nicht ein abschließender Untersuchungsbericht vorliegt. Und auch dieser kann angesichts der Umstände nichts anderes als Spekulation auf allerhöchstem wissenschaftlichen Niveau sein.
ABER, wenn man sich in verschiedenen Quellen informiert ergibt sich doch so langsam ein Bild an Tatsachen, die zumindest erste Meinungsbildungen zulassen. So scheint es seit heute gesichert, dass die Maschine tatsächlich mitten in die Gewitterfront reingebrettert ist. Anhand der letzten bekannten Flugrouten, der Wettersatelittendaten kann mit ziemlich hoher Wahrsheinlichkeit richtig zu liegen spekuliert werden, dass die crew davon ausgegangen ist in einer Lücke zwischen zwei Gewitterfronten durchzufliegen, welche sich aber außergewöhnlich schnell verschlossen hat. Das dürfte, wenn man mal "bewusstes Achterbahnfahren mit suizidaler Neigung" der Piloten ausschließt als ziemlich gesichert gelten.
Als sicher, weil eine reine Rechenaufgabe kann auch gelten, dass ein vollständiges Umfliegen der Gewitterfront, die unwahrscheinlich breit war, dazu geführt hätte, dass der Flug nicht nach CDG hätte durchgeführt werden können, sondern auf den Azoren, in Ghana oder - mit letzten Reserven - allerspätestens in Portugal hätte abgebrochen werden müssen. Und zwar inklusive Crewechsel, welche die maximale Flugzeiten überschritten hätten.
Pure Spekulation ist es jetzt natürlich wieder ob die Piloten angesichts des nicht zu Ende führenden Fluges in ihrer Einschätzung was die Lücke zwischen den beiden Gewitterfronten angeht eher zu optimistisch waren, und ob die Aussicht nicht nach Hause fliegen zu können die Risikobereitschaft nicht doch etwas erhöht hat. Ich tendiere dazu, den Piloten hier zumindest eine kleine Teilschuld zuzuschreiben. Aber wie gesagt, DAS ist pure Spekulation.
Die Bombentheorie halte ich, nachdem klar ist, dass AF 447 in die Gewitterfront reingebrettert ist, für weitgehend obsolet. Mir persönlich wären das einfach zu viele Zufällen, dass das Bömbli ausgerechnet in dem Moment hohgeht, als der Flieger gerade durch die Luft hüpft wie ein Känguru in der Australischen Steppe. Allerdings ist damit die Möglichkeit einer Zerstörung ( evtl. durch Explosion ) von Innen bei weitem nicht ausgeschlossen. Es bleibt immer noch die Möglichkeit, z.B. einer Sauerstofflasche oder von nicht ausreichend gesicherter Ladung, welche während der extremen Turbulenzen die Außenhülle beschädigt haben ( Druckverlust ist ja ebenfalls bestätigt ). Man stelle sich nur vor, ein im Frachtraum auf Palette transportierter LKW Motor löst sich aus der Sicherung und fliegt gegen die Außenwand. Auch das ist wieder pure Spekulation. Aber diese Spekulation ist zumindest durch Wahrscheinlichkeitsrechnung ( Bombe ) verworfen worden, oder ist ein Versuch aus Tatsachen ( Sauerstoffflasche ist erst vor kurzem vorgekommen, schwerste Turbulenzen durch Gewitterfront sind belegt, Fracht wäre eine Erklärung für den bestätigten Druckverlust ) eine mögliche Erklärung zu finden.
Wer sich für Luftfahrt interessiert, macht sich Gedanken darüber, was da schreckliches passiert ist. In dem Moment, in dem diese Gedanken geäußert werden, ist es zwangsläufig Spekulation. Allerdings, und das ist ein gewaltiger Unterschied, unterstelle ich den hier versammelten Foristen dass sie sich ernsthafte Gedanken machen und versuchen das erworbene Wissen in logische Bahnen zu lenken. Und wenn mal einer über Meteoriten oder Außerirdische fabuliert ist das wohl eher ein ironischer Hinweis darauf, dass wir nichts wissen.
Aber eines weiß ich ganz genau. HIER gibt es keine Dummschwafler, die eine Argumentationskette aufbauen, dass Franzosen eh doof und arrogant sind, und wegen der dort angeblich fehlenden Sprachkenntnisse so ein Vorfall sowieso irgendwann kommen musst. Dieser Schwachfug, der sich auf dem intellektuellen Niveau einer Kakerlake bewegt, lassen wir doch bitte im VFF, dort gehört er auch hin. Von daher verbieten sich solche Vergleiche doch für die Zukunft. D' accord?