12.08.16 Geiselnahme bei LH in MUC?

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travelben

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
3.273
44
MUC
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Was ist denn das für eine lächerliche Diskussion?

Alle Sondereinsatzkräfte der Stadt bzw. vom Land Bayern sind beim OEZ Einsatz bzw. im Stadtbereich gebunden.
Ein Sondereinsatzkommando befindet sich in Zufahrt/Anflug.
Eine Lageentwicklung am Flughafen bedarf eines Sondereinsatzkommandos.
Jetzt geht es nur noch nach Raum- und Zeitansätzen.
Hubschrauber am OEZ oder Stachus landen lassen und andere Stadt-/Landeskräfte auslösen, um deren Job zu übernehmen und diese dann womöglich per Fzg (ca. 30-45min) nach MUC zu bringen?

Völliger Schwachsinn. Die Kräfte, die noch auf dem Marsch sind, bleiben auf dem Marsch zum neuen Ziel und nutzen die Zeit sich von den Kräften vor Ort einweisen zu lassen.
Die Kräfte am OEZ/Stachus bleiben in der Lage und müssen nichts übergeben bzw. eine neue Lage annehmen.

Alles richtig gemacht.

Und ja: Bei jeder gegenwärtigen Lage mit Waffeneinsatz, wird ein Sondereinsatzkommando angefordert. Die sind dafür ausgebildet und trainieren das regelmäßig.
Die einfachen Streifenwagenbesatzungen gehen bewusst und zurecht nicht in eine solche Lage, wenn sie es nicht unbedingt müssen.
Keiner muss und soll Rambo spielen!!!!
 
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MisterG

Stein-Papier-Schere Profi
02.01.2012
10.555
5
Wien
Nur zur Info. In Wien ist vor kurzem bei einem Routinefall - in einem Supermarkt geht der Alarm los und eine Streife geht "nachschauen" ein Polizist erschossen worden. Vom Räuber.
 
B

Bergmann

Guest
Es ist keineswegs eine "lächerliche" Diskussion. Ich gehöre eben zu den Leuten, die die Einsatzstrategie kritisch sehen - auch am Flughafen. Hätte bei einem tatsächlichen Terroranschlag diese Strategie wirklich geholfen? Es gibt Zweifel. Solch kritische Betrachtungen gehören aber zu meinem Beruf. Ich muss das tun. Ich werde sofort hellhörig, wenn Zeugen von "Langwaffen" gesprochen haben sollen, so wie in diesem Fall. Da kann etwas nicht stimmen. Denn kein Zeuge nimmt das Wort "Langwaffen" in den Mund, schon gleich gar nicht in solch einer psychosozialen Belastungssituation wie beim Amoklauf in München. Da sagt man als Zeuge: Gewehr. Sonst nichts. Vielleicht noch Maschinengewehr, wenn es denn eines gewesen ist. Aber man redet nicht von "Langwaffen".

Und zu den neusten Ermittlungsergebnissen, gerade aktuell nachzulesen in der Süddeutschen Zeitung. Der Amokläufer war auf dem Parkdeck. Es gab dort eine Streit-Diskussion mit einem Anwohner und einem erfolglosen Zugriff durch die Polizei. Anschliessend soll der Amokläufer durch die nähere Umgebung "spaziert" sein. Er soll von Passanten und Anwohner erkannt worden sein, wurde aber erst um etwa 20:30 Uhr von der Polizei gefunden. Das Ende ist bekannt.

So, und nun ziehe ich mich aus dieser Diskussion zurück und sende @feb in den nächsten Tagen noch eine Privat-Nachricht, denn sein letzter Beitrag war juristisch fundiert und gibt die rechtlichen Rahmenbedingungen ganz gut und auch verständlich wieder. Das gelingt Juristen nicht immer (ich bin übrigens keiner ;) )
 
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hippo72

Erfahrenes Mitglied
11.03.2009
11.537
4.047
Paralleluniversum
Ein Anwohner hat ihn sogar gefilmt. Ein anderer Anwohner hat den Täter in eine Diskussion verstrickt - und damit auf den Täter so eingewirkt, dass er zwar auf ihn, aber nicht mehr auf andere schoss (meiner Meinung nach ist dieser Anwohner der Held, der Schlimmeres verhindert hat, er wurde aber angezeigt!).

Was wird ihm vorgeworfen?
 
B

Bergmann

Guest
Die Anzeigenerstatterin wirft dem Anwohner vor, dass er durch sein Verhalten, insbesondere die gegen den Amokschützen ausgesprochenen Beleidigungen, den Amokschützen erst zur Tat provoziert habe. Dieser Vorwurf stimmt jedoch nicht, denn zu der Diskussion kam es erst nach den Todes-Schüssen. Vielmehr hat der Anwohner genau das richtige gemacht (obwohl er es nicht wusste) und durch die Diskussion die Lage de-eskaliert: Der Amokschütze hatte noch über 300 Schuss Munition dabei, jedoch nach der Diskussion nicht mehr geschossen. Die Staatsanwaltschaft wird auch keine Ermittlungen gegen den Anwohner einleiten (nach meinem Kenntnisstand)
 
Zuletzt bearbeitet:
B

Bergmann

Guest
Dieses ernste Thema sollte nicht ins Lächerliche gezogen werden, denn es gibt Zweifel. Ich spreche sogar von Einsatz-Pannen:

17:50 Uhr. Der Täter erschiesst im MCDonalds mehrere Jugendliche. Eine Hundertschaft der Polizei und auch das SEK sind schnell vor Ort, finden ihn nicht.

18:20 Uhr. Der Täter erschiesst nun im Olympia-Einkaufzentrum gegenüber mehrere Jugendliche und einen Mann. Das Grossaufgebot der Polizei findet ihn nicht. Der Täter flieht in das Parkhaus des Einkaufszentrums, schiesst dort wild um sich, Polizisten hören es und verfolgen ihn bis zum obersten Parkdeck, können ihn aber nicht ausschalten. Vielmehr gelingt es dem Täter, vom obersten Parkdeck wieder nach unten zu fliehen. Anwohner sehen es.

Es werden Anti-Terroreinheiten angefordert. Die neu gegründete Berliner Spezialeinheit "Plus" kann gar nicht nach München fliegen, weil kein einsatzbereiter Hubschrauber zur Verfügung steht. Und die GSG 9 aus Bonn muss auf dem Flughafen München erst einmal zwischenlanden, weil es dort zu einer Beziehungstat gekommen ist.

Im Hofbräuhaus kommt es zu einer Massenpanik, weil es Falschmeldungen über Schüsse in den Innenstadt gibt. Der Vater des Täters meldet sich bei der Polizei.

Der Täter spaziert nach erfolgreicher Flucht vom Parkdeck fast 2 Stunden unerkannt in der direkten Nachbarschaft des Tatortes umher, geht sogar in Häuser rein. Das Grossaufgebot der Polizei (2.300 Mann) findet ihn nicht, obwohl es schon Bilder vom Täter gibt. Erst um 20:30 wird der Täter von Polizisten entdeckt. Der Täter erschiesst sich. Um 01:30 gibt die Polizei Entwarnung.

Für mich gab es beim Amoklauf Pannen. Da kann man schon Zweifel bekommen, ob man sich bei einem tatsächlichen Terroranschlag sicher fühlen kann. Doch bevor dieses ernste Thema weiter ins Lächerliche gezogen wird, sollte man hier besser zumachen oder das Thema verschieben, denn mit der Lufthansa hat diese Diskussion nichts zu tun.

Ich jedenfalls bin aus der Diskussion aber nun endgültig draussen.
 
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travelben

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
3.273
44
MUC
Mit Verlaub:

Das ist ein riesengroßer Mist!

Wir alle kennen das Video in dem der Kerl aus dem McD herauskommt und schießt.
Danach ist er direkt in das OEZ gegangen und hat weiter gewütet.
Selbst wenn mit Abgabe des ersten Schusses die Polizei informiert worden wäre, hätte es nichts verhindert.

Ich wohne zufällig unweit vom OEZ. Warst Du mal an einem Freitagnachmittag zur Rush Hour dort?
Selbst wenn 2300 Kräfte dort anrauschen -und ich bezweifele sehr stark, dass diese sofort zur Verfügung standen-, dann sehen diese sich einer Gruppe von mind. mehreren Hundert, gar Tausend plus panischen Menschen gegenüber. Dazu noch die Verletzten und Toten.
Es gibt zu dem Zeitpunkt KEIN Lagebild, aber umso mehr Gerüchte, falsche Bilder, etc.

Glaubst Du, dass die heranfahrende Streifenwagenbesatzung jetzt den Held spielt und sofort irgendwo hinein rennt?
Jeder der Leute, die ihnen aus dem OEZ entgegen gerannt kommt, könnte ein Täter sein.

Es gilt immer noch das Prinzip der Eigensicherung bei unseren Polizisten.

"Wirkung vor Deckung" bekommen andere ausgebildet. Und die stehen im Inneren nicht zur Verfügung.

Selbst auf dem Parkdeck wird sich ein einfacher Polizist nicht auf Pistolenschussdistanz (20-30m) ihm nähern, weil er keine Deckung hat. Dazu ist er nicht ausgebildet und das ist ihm einsatztaktisch auch untersagt.

"Überschlagendes Vorgehen unter Feuerschutz" machen andere.

Ich halte es für sehr anmaßend hier von "Pannen" zu sprechen.

Und ob 2300 Mann eine einzelne Person, die sich in einer Hochhaussiedlung versteckt hält schnell finden kann, ist für mich relativ gut beantwortbar:

Schnell? Nein!
Eigensicherung geht vor. Systematische Suche ebenfalls.
Wild irgendwo hineinstürmen mit vorgehaltener Waffe? NEIN!

Wir können froh sein, dass nicht noch mehr passiert ist. Das lag aber allein daran, dass der Täter scheinbar nicht entschlossen genug war.
 
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Luftikus

Megaposter
08.01.2010
21.838
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irdisch
Was sind denn hier im Forum plötzlich für Armchair-Polizeipräsidenten unterwegs? Ich denke Vielflieger? Und alle von Euch zugleich können wohl nicht noch im Nebenberuf Bayerischer Innenminister sein?
 
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Travelling_Geek

Erfahrene Reiseschreibmaschine
17.05.2009
1.845
3
HKG
Ich werde sofort hellhörig, wenn Zeugen von "Langwaffen" gesprochen haben sollen, so wie in diesem Fall. Da kann etwas nicht stimmen. Denn kein Zeuge nimmt das Wort "Langwaffen" in den Mund, schon gleich gar nicht in solch einer psychosozialen Belastungssituation wie beim Amoklauf in München. Da sagt man als Zeuge: Gewehr. Sonst nichts. Vielleicht noch Maschinengewehr, wenn es denn eines gewesen ist. Aber man redet nicht von "Langwaffen".
Hast Du einen der Zeugen von "Langwaffen" reden hören? Oder vielleicht doch eher den Polizeisprecher, in dessen Sprachschatz das Wort hoffentlich fest verankert ist?

Deine endlose Aufzählung von bekannten Fakten bringt weder Dich noch sonst jemanden hier weiter, solange Du keine halbwegs nachvollziehbaren Gegenvorschläge bringst, wie das Ganze (noch) besser hätte laufen können.
Ich jedenfalls habe (ausnahmsweise) kaum etwas am Verhalten der Polizei auszusetzen. Selbst wenn Du noch 20mal "Beziehungstat" (hinterher ist man immer schlauer) ins Rennen bringst.