Ich habe das schon immer so empfunden.
Solange die Opfer schon tot sind, sehe ich das als letzten Dienst an den Kameraden und für mich wäre das im umgekehrten Fall auch ok, also als Tote dem Überleben zu dienen.
Niemand mental Gesundes wird gerne oder ohne Not zum "Kannibalen", wenn es- wie in diesem Fall- der einzige Weg ist zu überleben dann ist es eben so.
Ganz pragmatisch.
Ich habe das noch nie als anstößig empfunden, als "pervers" oder sonstwas.
Wir sind auch nur sehr hoch entwickelte Säugetiere und sollten im Notfall alles tun, um das Überleben zu sichern.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich es könnte,
es gibt einfach Menschen mit mehr Kraft und Überlebenswillen als andere, das weiß man erst in so einer Ausnahmesitutation.
Manche werden dann zum Opfer, auch weil sie "zu zivilisiert" sind, sie können nicht Erziehung und Konventionen verdrängen, sie ergeben sich der Situation,
manche finden diese Kraft in sich und können so überleben.
So wie auch in anderen Fällen ( z.B. Überfällen) Menschen starr vor Angst werden während andere sich wehren.
Oder zum Opfer werden, während andere alles tun, um ihr Überleben zu sichern.
Ich habe im Freundeskreis eine alte Dame, die hat sich bei einem Überfall in den Tropen in ihr Haus,
nachdem ihr Mann schon schwerstverletzt (beinahe tödlich) wurde, so gewehrt, daß der Angreifer zu Tode kam.
Daran hatte sie lange schwer zu tragen, während ich (wieder pragmatisch) nur sehe, es konnte nur einer überleben. Leider, so war die Situation.
Natürlich ist es tragisch und schrecklich, aber besser der Verbrecher als das Opfer...
Mir täte es auch sehr leid und ich wäre traurig, daß sowas geschehen mußte...
Aber ich sehe kein Unrecht darin, um sein Leben zu kämpfen...
Aber niemand sollte seinen eigenen Tod um Konventionen und Ethik willen in Kauf nehmen müssen, wenn man wie in diesem Fall einfach nur verwertet, was sich einem bietet.
Und deshalb haben auch die Absturzopfer dieses Flugzeugunglückes meinen größten Respekt.