Äthiopien / Malaria Chemoprophylaxe

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anonimous

Erfahrenes Mitglied
20.02.2017
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Ich möchte bitte fragen, welche Medizin habt Ihr als Malaria–Prophylaxe in Äthiopien von einem Facharzt angeordnet bekommen und ob Ihr schon vor der Reise genommen habt.

Es geht vor allem um Reise in Dezember nach Nord- (Tana Lake) und Südäthiopien (Omo, Mago, Chamo Lake) und Gebiete unterhalb von 2500 Meter.

Ich bedanke mich im voraus.
 
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Seemann

Erfahrenes Mitglied
23.03.2010
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MUC
Nachdem Malaria "dynamisch" ist empfehle ich dringend beim Tropeninstitut in Hamburg oder München nachzufragen.
Die kennen die aktuelle Situation und beraten fachkundig.
 

anonimous

Erfahrenes Mitglied
20.02.2017
460
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Vielen Dank, ich habe bereits 2 Fachmediziner konsultiert und beide haben Malarone vergeschlagen. Einer, der selber viel reisst, hat gesagt, kann als stand-by Medizin mitnehmen und der andere meinte, dass man mit Chemoprophylaxe schon vor der Reise anfangen soll.
 

globetrotter11

Erfahrenes Mitglied
07.10.2015
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CPT / DTM
Zum Thema stand-by Medikation:

Schön wenn man so etwas dabei hat.

Aber wie willst Du wissen, ob Du an Malaria erkrankt bist und die Medikation erforderlich ist???

Dazu musst Du zu einem lokalen Arzt. Die Ärzte in Malariagebieten sind mit dieser Krankheit bestens vertraut und können sicher diagnostizieren (was hier in Europa nicht häufig der Fall ist...). Bei Bedarf wird der lokale Arzt ein geeignetes Medikament verordnen. Und die sind vor Ort erheblich billiger als hier....

Allerdings: Wenn Du die ersten Anzeichen verspürst, ist es schon zu spät.

Also besser Prophylaxe einnehmen.
 
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weltbuerger

Erfahrenes Mitglied
06.02.2018
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Allerdings: Wenn Du die ersten Anzeichen verspürst, ist es schon zu spät.
Ein Cousin hatte 2019 gleich zweimal extrem heftig Malaria nach Reisen nach Äthiopien (NICHT Hochebenen) mit Standby Malarone. Nur so als eine Anekdote, die sich mit globetrotters Kommentar deckt.
Ich hätte ja nach ein mal heftig krank mit Malaria spätestens bei der nächsten Reise Chemoprophylaxe betrieben...
 

anonimous

Erfahrenes Mitglied
20.02.2017
460
121
Ein Cousin hatte 2019 gleich zweimal extrem heftig Malaria nach Reisen nach Äthiopien (NICHT Hochebenen) mit Standby Malarone.

@weltburger darf ich fragen, Dein Cousin hat während der Reise oder nach der Reise Malaria bekommen? Ich habe gehört, dass man sogar nach einem Jahr, nach der Reise bekommen kann.
 

weltbuerger

Erfahrenes Mitglied
06.02.2018
2.089
1.697
@weltburger darf ich fragen, Dein Cousin hat während der Reise oder nach der Reise Malaria bekommen? Ich habe gehört, dass man sogar nach einem Jahr, nach der Reise bekommen kann.
Es war glaube ich einmal während, einmal danach. Ich muss mich auch korrigieren: Ich meine mich nun zu erinnern, es war nur einmal Äthiopien, das zweite Mal war Sierra Leone
 
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Nitus

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04.04.2013
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MUC
Da ich eher zu den ängstlichen und vorsichtigen Reisenden gehöre, hatte ich mich für unseren Besuch im Krüger Nationalpark im Dezember 2018 auch für Malaria-Prophylaxe mit Malarone entschieden. Wir hatten mit der Einnahme zwei Tage vor Einreise in das Risikogebiet begonnen. Sowohl +1 als auch ich hatten dies gut vertragen.

Bei Unsicherheiten empfehle ich aber den Besuch eines guten Tropen-/Reisemediziners. Wir hatten uns nach eigener Recherche selbst für Malarone entschieden und das Rezept dafür von einem "normalen" Arzt auf unseren Wunsch hin bekommen.
 

anonimous

Erfahrenes Mitglied
20.02.2017
460
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Bei Unsicherheiten empfehle ich aber den Besuch eines guten Tropen-/Reisemediziners.

Einen guten Tropenmediziener muss man zuerst finden, viele von denen haben keine richtige Reiseerfahrung, waren noch nie in den Tropen, schauen Unterlagen und Malaria Karte von dem Land an und verordnen eine Anti–Malaria Chemoprophylaxe, lieber mehr als weniger.
 

globetrotter11

Erfahrenes Mitglied
07.10.2015
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CPT / DTM
@weltburger darf ich fragen, Dein Cousin hat während der Reise oder nach der Reise Malaria bekommen? Ich habe gehört, dass man sogar nach einem Jahr, nach der Reise bekommen kann.

Fachleute sagen zur Inkubationszeit: Die Krankheit bricht erst aus, wenn sich die Malariaerreger in den roten Blutkörperchen (Erythrozyten) vermehren. Die ersten Symptome können bei der Malaria tropica und der seltenen Knowlesi-Malaria frühestens 6 Tage nach der Übertragung des Erregers auftreten. Meist beträgt die Zeitspanne bis zum Ausbruch der Erkrankung 2 - 4 Wochen. Insbesondere bei Teilimmunen, wie z.B. Einwohnern von Malariagebieten, kann die Inkubationszeit gelegentlich bis zu mehreren Monaten dauern. Bei Malaria tertiana und Malaria quartana schwankt die Inkubationszeit meist zwischen 10 Tagen und 8 Wochen, sie kann jedoch Monate und in Einzelfällen sogar einige Jahre betragen. Komplikationen und lebensbedrohliche Verläufe sind bei diesen beiden Malariaformen im Gegensatz zur Malaria tropica selten. Die Symptome erlauben jedoch keine sichere Unterscheidung der verschiedenen Malariaformen.


Daher mein Hinweis, dass ein Stand-By Medikament völlig sinnlos ist. Oft tritt die Erkrankung erst nach der Rückreise auf und unsere Ärzte hier haben keine Erfahrung damit....
 

globetrotter11

Erfahrenes Mitglied
07.10.2015
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Vielen Dank, ich habe bereits 2 Fachmediziner konsultiert und beide haben Malarone vergeschlagen. Einer, der selber viel reisst, hat gesagt, kann als stand-by Medizin mitnehmen und der andere meinte, dass man mit Chemoprophylaxe schon vor der Reise anfangen soll.

Der Vielreise-Facharzt scheint sehr wohl eher auf Gynäkologie spezialisiert zu sein...:doh:
 

globetrotter11

Erfahrenes Mitglied
07.10.2015
13.611
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Es geht vor allem um Reise in Dezember nach Nord- (Tana Lake) und Südäthiopien (Omo, Mago, Chamo Lake) und Gebiete unterhalb von 2500 Meter.

So wie es aussieht, gilt ganz Ethiopien als Hochrisikogebiet....

41090285vi.png


Quelle: https://www.fitfortravel.nhs.uk/destinations/africa/ethiopia/ethiopia-malaria-map
 

anonimous

Erfahrenes Mitglied
20.02.2017
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Sorry @globetrotter11, aber das kann nicht stimmen, der Facharzt hat mir eine andere Karte gezeigt. Er meinte, weil er selber mehrmals pro Jahr zu den Tropengebieten reist, man kann Reisepläne anpassen und sich nur in den Gebieten mit low risk aufhalten, so kann man auf die Chemoprophylaxe verzichten und das Medikament nur als stand-by mitnehmen.
 

Hauptmann Fuchs

Erfahrenes Mitglied
06.04.2011
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GRQ + LID
Aber liebe/r @anonimous: was möchtest du jetzt genau wissen? Im Allgemeinen gibt es zwei Gruppen: eine Gruppe nimmt prophylactisch alles was angeboten wird, und eine andere Gruppe nimmt lieber ein Risiko und nimmt erst etwas wenn es Probleme gibt.

Ich selbst denke: die hier kennen sich nicht aus mit Malaria und denken vielleicht auch nicht daran, wenn ich wieder zu Hause bin oder gar wieder auf eine andere Reise und nehme alles was geboten wird. Ich bin ja sowieso schon ein chemisches Wunder, eine Tablette mehr ist kein Problem. Eine andere Meinung ist aber genau so valide, mag ja auch Leute geben die lieber die Risikofaktoren genaustens meiden weil sie auf die Prophylaxe verzichten möchten.

Eigenverantwortung ist hier wichtig, die Informationen gibt es zuverlässig und abgewogen an vielen Stellen im Netz, viele Ärtzte lesen auch nur das ab (und das ist mir persönlich egal). Vielen suchen nach schwarz oder weiss, vielmehr gibt es aber vor allem Graustufen - dabei können Ärtzte helfen die eigen Risikofaktoren zu deuten - letztendlich bleibt es die Entscheidung des Patienten.
 

Seemann

Erfahrenes Mitglied
23.03.2010
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Sorry @globetrotter11, aber das kann nicht stimmen, der Facharzt hat mir eine andere Karte gezeigt. Er meinte, weil er selber mehrmals pro Jahr zu den Tropengebieten reist, man kann Reisepläne anpassen und sich nur in den Gebieten mit low risk aufhalten, so kann man auf die Chemoprophylaxe verzichten und das Medikament nur als stand-by mitnehmen.
Wenn man sich die von mir genannte Quelle
https://www.dtg.org/images/Startseite-Download-Box/2020_DTG_Empfehlungen_Malaria.pdf
die ich für sehr seriös halte, anschaut, kommt man zum selben Schluss wie die Karte von Globetrotter11.
Die Tabelle auf Seite 29 sagt ebenfalls deutlich: alles < 2500 m ist Hochrisiko-Gebiet ganzjährig, außer Addis Abeba
Hinter diesen Aussagen stehen die Tropeninstitute in Hamburg und München, die beiden kompetentesten Stellen in Deutschland, Hamburg seit 1900.
Ich würde deren Empfehlung beachten.
 

anonimous

Erfahrenes Mitglied
20.02.2017
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Lieber @Hauptmann Fuchs vielen Dank, aber wir weichen von dem Thema ein wenig ab, meine Frage war eher, welches Medikament haben die Tropenmediziner für Äthiopien bei den verschiedenen Weltbummler verordnet und ob ich prophylaktisch schlucken werde, ist ein anderes Thema, habe kein Problem damit. Es gibt sicher viele Medikamente auf dem Markt wie z.B Malarone und Generika. Lariam (habe früher auch genommen) ist vermutlich Schnee von gestern und sogar als gefährlich eingestuft. Ich weiss auch, dass es Touristen gibt, die sogar vor Ort kaufen, weil dort billiger ist, aber das habe ich nicht vor. Schönen Abend.
 
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Karl Langflug

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22.05.2016
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Ich bekam damals Lariam mit. Und mir ging es richtig übel. Wenn ich mich recht erinnere, hatte ich Tabletten bereits vor der Abreise einnehmen müssen. Mit jeder Tablette verstärken sich die Nebenwirkungen und die wurden immer übler. Ich habe sonst nie irgendwelche Probleme und bin nie krank. Von einer schönen Reise konnte keine Rede mehr sein.

Die Nebenwirkungen kamen mit jeder Tablette stärker auf und klangen dann ab, bis die nächste Tablette fällig wurde. Das begann mit übler Laune, Durchfall, Kotzen. Dann wurde es immer unheimlicher. Ich hatte dauernd das Gefühl, einen Herzinfarkt zu bekommen, dann krochen Ameisen durch meinen Körper, alles kribbelte, dann hatte ich brutal kalt, obwohl meine Temperatur normal war und so ein Zeug. Als ich zu Hause war, wurde es richtig übel (man muss ja noch zu Hause eine Tablette nehmen), ich ging zum Tropenarzt, die winkte ab und meinte, das seien typische Nebenwirkungen, das gehe vorbei. Ich hätte mir vorher nie vorstellen können, dass es sowas gibt.
 
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Xray

Erfahrenes Mitglied
13.04.2017
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In Deutschland ist Lariam ja auch quasi nicht mehr zu bekommen.

Die fachliche Empfehlung lautet wegen der unerwünschten Wirkungen übrigens, schon zwei bis drei Wochen vor der Reise mit Lariam anzufangen. Wenn man nach den ersten zwei Einnahmen noch keine Nebenwirkungen gemerkt hat, dann verträgt man es wahrscheinlich gut und kann es weiter nehmen. Wenn man zum psychiatrischen Wrack wird, absetzen, andere Prophylaxe auswählen und nie wieder im Leben Mefloquin einnehmen. Die ärztliche Empfehlung, die Therapie bei ausgeprägten Nebenwirkungen weiter durchzuziehen, ist aus meiner Sicht übrigens bedenklich. Selbstverständlich wäre in jeder Phase der Prophylaxe eine sofortige Umstellung der Medikation möglich und richtig gewesen. Seit 2013 musste jeder Patient darüber auch eine schriftliche Information in einem Patienten-Pass mitbekommen.

Aber wie gesagt, die Diskussion ist eh hinfällig. Obwohl diejenigen, die es in der Vergangenheit gut vertragen haben, es weiter nehmen könnten. Für die ist es ein sehr gutes Mittel.
 
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anonimous

Erfahrenes Mitglied
20.02.2017
460
121
Das Medikament Lariam kann Psychosen und Halluzinationen auslösen. Die Folgen sind unkalkulierbar.
Zum Glück gibt‘s andere Anti Malaria Chemo-Medikammente.