Anschlussflug wegen Wetter verpasst - Entschädigung?

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Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.548
9.851
BRU
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Mir ist vor Jahren mal das selbe mit BA in LHR passiert. Hatte bereits vor Abflug um Umbuchung via XYZ gebeten. Keine Chance, koste es was es wolle musste ich nach LHR um dort mit Ansage zu stranden (wegen Nebels).

Das ist leider wirklich oft so, und mir auch schon passiert. Und erhöht zugegeben dann auch meine Bereitschaft, auf Ausgleichszahlung zu bestehen (zumindest in Fällen, wo man diskutieren kann, ob die Verspätung wirklich nur am Wetter lag….). Erst recht, wenn es am Abflug-Flughafen deutlich bessere Alternativen gegeben hätte, Plätze verfügbar waren, eine Umbuchung aber abgelehnt wurde.
 

qwertpoiuz

Erfahrenes Mitglied
30.04.2013
605
4
KLM verweigert eine Erstattung, da sie sich auf "außergewöhnliche Umstände" berufen. Das mag für den Zubringerflug zutreffen, aber sollte doch für den dadurch verpassten Anschlussflug nicht gelten?
Ich verstehe da deine Argumentation nicht so ganz. Du siehst ein, dass der Zubringerflug von außergewöhnlichen Umständen betroffen war, die eine direkte Auswirkung auf die Erreichbarkeit deines Anschlussfluges hatten, bezweifelst aber, dass das deine Entschädigungsansprüche beeinflussen könnte? Dass du den Flug nicht erreicht hast, liegt an der Verspätung des Zubringers. In klaren Worten: ohne Zubringer kein Anschluss. Die Argumentation mit der MCT wird nicht ziehen, da es unter normalen Umständen klappt. Was hätte KLM machen sollen? Dich per Fallschirm vor dem Gate absetzen?

Jetzt mal abgesehen von einer möglichen früheren Verbindung, die Airline hat dich zu spät nach AMS gebracht, weil es durch den Nebel Verkehrsbeschränkungen gegeben hat, das hat dafür gesorgt, dass dein Weiterflug nicht erreicht wurde. Schade, aber sowas passiert. Sie haben dich umgebucht, du hast akzeptiert, 24h Verspätung, dumm gelaufen.
Bin wirklich gespannt, ob eins der Portale deinen Fall übernimmt. Und wenn nicht, ob du die Sache gerichtlich klären lässt.
 
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Muc747

Neues Mitglied
11.03.2019
15
0
Einzige Frage, die ich mir in diesem Fall stelle, ist, ob es nicht eventuell mit einer anderen Airline eine frühere Alternative gegeben hätte, als den KLM-Flug einen Tag später (KLM aber darauf nicht umbuchen wollte). Oder KLM Dich nicht bereits in MUC hätte umbuchen können, anstatt in AMS stranden zu lassen.

Das haben ich und viele andere Passagiere versucht, leider ohne Erfolg. Man musste erst nach AMS und sollte sich dann dort um die Umbuchungen kümmern, lt. Aussage von KLM keine Chance etwas in MUC zu regeln. Es gab in jedem Fall mindestens noch einen TAP Flug am Nachmittag von AMS, aber eine Umbuchung von MUC konnte oder wollte man nicht durchführen. In AMS durfte man sich dann 4-5h in die Schlange einreihen, sofern die Umbuchung nicht am Self-Service ging. Der Flug über LIS war dann schon voll (ob er das auch frühmorgens schon war, entzieht sich meiner Kenntnis).

Und genau dahin zielt eigentlich auch mein Anliegen: Es geht ja nicht um die außergewöhnlichen Umstände an sich, sondern um die Frage, ob KLM wirklich alles Zumutbare getan hat, um die Verspätung zu vermeiden bzw. so gering wie möglich zu halten (wie z.B. eine Umbuchung noch am selben Tag). Die herrschende Meinung im Forum ist mir jetzt auf jeden Fall klar ;-)

Aber wieso denn? Es gibt doch viele Urteile, die seine Ansicht untermauern. Und er kann Urteilsbegründungen nicht nur lesen, sondern auch verstehen!

Ist ja wieder gut jetzt. Jedes Urteil zur Verordnung Nr. 261/2004 ist letztlich eine Einzelfallentscheidung. Aber der Tenor, "wenn Wetter schlecht, dann keine Chance" kann ich nicht ganz teilen, da es ja eben auch auf den o.g. Punkt "hat alles Zumutbare unternommen" ankommt. Exemplarisch zwei Urteile, die ich gefunden habe:

REISERECHT WIKI Schlechtes Wetter ist kein außergewöhnlicher Umstand | REISERECHT WIKI (ist AG, I know).
REISERECHT WIKI Schelchtes Wetter beim Flug | REISERECHT WIKI

Will nur sagen, so ganz schwarz/weiß ist es dann offensichtlich nicht. Wenn du aber im Umkehrschluss ein höchstrichterliches Urteil kennst, dass sich mit dem gleichen oder einem ähnlichen SV wie dem meinen befasst, lass es mich gerne wissen ;-)
 

overflowed

Aktives Mitglied
25.04.2018
129
4
Nebel kann sich schnell lichten, der Flieger kriegt in der letzten Minute doch noch einen früheren Slot, der Anschluss hat aus irgendwelchen Gründen Verspätung, bevor du nicht wirklich deinen Anschluss verpasst hast glaub ich nicht, dass es KLM irgendwie zuzumuten ist dir proaktiv Tickets bei einer Fremdairline zu kaufen. Das als du am Schlater warst kein Platz mehr frei war ist dann auch nicht das Verschulden von KLM. Selbst wenn der in der Reihe direkt vor dir das letzte Ticket bekommen hat, ist das wohl einfach Pech gehabt.

Auf alle Fälle wirst du schon konkret benennen müssen was sie denn unterlassen haben, einfach nur dein Gefühl das sie mehr tun hätten können wird nicht reichen.
 

qwertpoiuz

Erfahrenes Mitglied
30.04.2013
605
4
Es geht ja nicht um die außergewöhnlichen Umstände an sich, sondern um die Frage, ob KLM wirklich alles Zumutbare getan hat, um die Verspätung zu vermeiden bzw. so gering wie möglich zu halten (wie z.B. eine Umbuchung noch am selben Tag).
Das ist eine berechtigte Frage, die allerdings für mich in deinem Ausgangspost und auch danach nicht so klar herauszulesen war.
 

nhobalu

Forumskater
18.10.2010
11.048
590
im Paralleluniversum
Frage an den TO: Wenn Du doch alles so genau weisst und wenn Du sogar schon Urteile hast, warum suchst Du dann hier so intensiven Rat.
Und vor allen Dingen: Wenn Dir hier alle sagen "keine Chance", warum bellst Du dann hier so rum?

Verstehe ich nicht.

Ab zum Anwalt, durchfechten und gut is.
Du weisst doch alles, was dazu erforderlich ist und kannst dem Anwalt sicher Nachhilfe geben. Wenn es sein muss, wahrscheinlich sogar jedem Richter.

Pragmatisch betrachtet: Schaffe ein Referenzurteil und berichte hier darüber.
Dann haben alle gewonnen.
 
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Muc747

Neues Mitglied
11.03.2019
15
0
Und vor allen Dingen: Wenn Dir hier alle sagen "keine Chance", warum bellst Du dann hier so rum?

Verstehe ich nicht.

Erklär ich Dir: Ich war in der Annahme, das man sich (sachlich) über gemachte Erfahrungen/Meinungen austauschen kann - das ist eigentlich schon alles. Hat auf der Zielgeraden ja auch irgendwie geklappt, was deinen Post allerdings nicht einschließt.

Nebel kann sich schnell lichten, der Flieger kriegt in der letzten Minute doch noch einen früheren Slot, der Anschluss hat aus irgendwelchen Gründen Verspätung, bevor du nicht wirklich deinen Anschluss verpasst hast glaub ich nicht, dass es KLM irgendwie zuzumuten ist dir proaktiv Tickets bei einer Fremdairline zu kaufen. Das als du am Schlater warst kein Platz mehr frei war ist dann auch nicht das Verschulden von KLM. Selbst wenn der in der Reihe direkt vor dir das letzte Ticket bekommen hat, ist das wohl einfach Pech gehabt.

Auf alle Fälle wirst du schon konkret benennen müssen was sie denn unterlassen haben, einfach nur dein Gefühl das sie mehr tun hätten können wird nicht reichen.

Bin ich grundsätzlich bei Dir - wenn der andere (oder weitere) Flüge voll waren, dann wurde in der Tat alles versucht - mal abgesehen von der Frage, ob sie schon in MUC hätten umbuchen müssen. Darüber kann man dann wieder streiten. Einen Flieger herzaubern können sie aber wirklich nicht.

Für mich EOT an dem Punkt, merci für alle sachlichen Beiträge. Flightright hat den Fall angenommen (scheinen sie wohl lt. weiter oben grundsätzlich zu tun, daher heißt das nichts), ich berichte dann mal, wie es ausgeht. Klagen werde ich sicher nicht (war auch nie meine Intention), denn ich hab noch einen Satz eines meiner Profs im Hinterkopf: "Prozesse mit einem Streitwert <10k sind betriebswirtschaftlicher Unsinn". Mal ganz abgesehen vom persönlichen Zeitaufwand.

In diesem Sinne, servus.
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.548
9.851
BRU
Also es stimmt sicher, dass die Airlines sich gerne mit Wetter rausreden. Auch in Fällen, wo man diskutieren kann, ob 0,5 cm Schnee in Deutschland außergewöhnlich sind. Wo hier die Grenzen liegen, sind wohl wirklich Einzelfallentscheidungen / kann höchstens ein spezialisierter Anwalt einschätzen (und vermutlich auch der nicht sicher).

Und zugegeben: Wenn mich die Airline nach AMS schickt, obwohl klar ist, dass ich dort hängenbleibe, und ich dort dann auch noch 4-5h am Transferdesk anstehen muss, wäre ich wohl auch verärgert und würde schauen, ob es da nicht was zu holen gibt (worauf ich bei gutem Irreg-Handling auch schon verzichtet habe, selbst wenn ein Anspruch bestanden hätte – eine möglichst zeitnahe Ankunft ist mir i.d.R. nämlich wichtiger, als Entschädigung).

Nur im Unterschied zu Schnee, wo man argumentieren kann, der Flughafen hätte ja rechtzeitig ausreichend Räum- und Enteisungsgeräte bereitstellen müssen, ist es bei starkem Nebel schwierig zu sagen, was für Maßnahmen denn die Airline / der Flughafen hätte ergreifen können, um den Flug pünktlich durchführen zu können. Außer in Zukunft den gesamten Flugplan zu halbieren, so dass selbst bei dichtestem Nebel alle Flüge pünktlich stattfinden können….

Bleibt die Frage, ob es bessere Umbuchungsmöglichkeiten gegeben hätte und KLM dazu verpflichtet gewesen wäre, bereits in MUC umzubuchen. Wohl schwer zu beweisen, wäre auch überfragt, wer hier die Beweispflicht hat (da bliebe nur ein Anwalt). Oder das nächste Mal selber buchen und versuchen, sich das Geld zurückzuholen. Wo ich allerdings doch ein beträchtliches Risiko sehen würde, auf den Kosten sitzenzubleiben (und was ich nur machen würde, wenn ich a) unbedingt rechtzeitig am Zielort sein muss und b) bereit bin, zur Not die Kosten selber zu tragen).
 

A381

Erfahrenes Mitglied
07.04.2009
3.531
321
Singapore
Erklär ich Dir: Ich war in der Annahme, das man sich (sachlich) über gemachte Erfahrungen/Meinungen austauschen kann - das ist eigentlich schon alles. Hat auf der Zielgeraden ja auch irgendwie geklappt, was deinen Post allerdings nicht einschließt.



Bin ich grundsätzlich bei Dir - wenn der andere (oder weitere) Flüge voll waren, dann wurde in der Tat alles versucht - mal abgesehen von der Frage, ob sie schon in MUC hätten umbuchen müssen. Darüber kann man dann wieder streiten. Einen Flieger herzaubern können sie aber wirklich nicht.

Für mich EOT an dem Punkt, merci für alle sachlichen Beiträge. Flightright hat den Fall angenommen (scheinen sie wohl lt. weiter oben grundsätzlich zu tun, daher heißt das nichts), ich berichte dann mal, wie es ausgeht. Klagen werde ich sicher nicht (war auch nie meine Intention), denn ich hab noch einen Satz eines meiner Profs im Hinterkopf: "Prozesse mit einem Streitwert <10k sind betriebswirtschaftlicher Unsinn". Mal ganz abgesehen vom persönlichen Zeitaufwand.

In diesem Sinne, servus.

Nochmals: Bitte erkläre uns Vielfliegern mal, was für ein Verhalten du von einer Airline erwartest um eine solche Situation zu verhindern (von deinem Ausgangspost ausgegangen)?
 

Muc747

Neues Mitglied
11.03.2019
15
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Nochmals: Bitte erkläre uns Vielfliegern mal, was für ein Verhalten du von einer Airline erwartest um eine solche Situation zu verhindern (von deinem Ausgangspost ausgegangen)?

Eigentlich ja EOT, aber wenn ich so nett aufgefordert werde. Kurz: Das steht doch alles in den letzten Posts? Ich meine, vielleicht ist es ja möglich, dass die Airline den Nebel mit riesigen Ventilatoren wegbläst oder Chemie in den Himmel kippt, damit er sich auflöst. Zumutbar ist das aber sicher nicht. Ernsthaft: Unstreitig ist wohl, dass KLM nichts dafür kann, dass sie wg. Nebel erst 3h später als geplant starten können. Haken dran. Bleibt noch übrig, dass die Airline alles was möglich erscheint unternimmt, damit ich nicht volle 24h in AMS hängen bleibe. Das kann z.B. ein Umbuchen sein oder das könnte das Warten des Fliegers sein. Betonung auf könnte, wenn KLM gute Gründe hat (die es sicher geben kann), warum das in dem Fall keine guten Optionen wären, dann ist das so. Aber KL791 ist an dem Tag schon mit +1h raus und mit gerade mal ca. +30min in GRU gelandet. Ob nicht weitere 45min Wartezeit möglich gewesen wären (ich war nicht der Einzige, der diesen Flieger verpasst hat), kann man zumindest in Frage stellen. Wir reden hier schließlich nicht über zig Stunden. Wenn natürlich durch weiteres Warten Arbeitszeiten der Crew überschritten worden wären oder 100 Leute ihre Anschlüsse in GRU verpasst hätten oder es den Umlauf dann komplett zerhaut, fair enough - dann wäre weiteres Warten unverhältnismäßig. Aber KLM wird hierzu sicher Stellung nehmen und wenn die genannten Optionen keine waren, dann ist es so. Ich persönlich empfinde so knappe Umsteigezeiten grenzwertig und würde auch hier die Airline in die Verantwortung nehmen, dass FT das anders sehen ist mir schon klar. Und nein, es gab mit KLM keine andere Alternative und nein, eine andere Airline mit einem größeren Break kam für diese Verbindung aus ganz speziellen Gründen auch nicht in Frage.

Schönes WE.
 

christianskas

Erfahrenes Mitglied
06.11.2010
1.126
457
Lviv, Ukraine - Düsseldorf
Einzige Frage, die ich mir in diesem Fall stelle, ist, ob es nicht eventuell mit einer anderen Airline eine frühere Alternative gegeben hätte, als den KLM-Flug einen Tag später (KLM aber darauf nicht umbuchen wollte). Oder KLM Dich nicht bereits in MUC hätte umbuchen können, anstatt in AMS stranden zu lassen.

Für diese Fälle habe ich z.B. oft schon vor dem Flug selbst nach alternativen Möglichkeiten gesucht. Bei einer Umbuchung den Angestellten der Fluggesellschaft Vorschläge zu machen kam bisher immer recht positiv an. Denn die wollen die Leute in der Regel ja auch schnellstmöglich weiterbefördern und nicht unbedingt auf Kost und Logis dabehalten...
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
21.774
12.919
FRA/QKL
Die knappen Umsteigezeiten sind auch ein Resultat der ach so tollen modernen Internet Welt. Suchmaschinen optimieren nach Preis und Umsteigezeit. Zu lange Umsteigezeiten führen zu runter Priorisierung. Als ist keiner daran interessiert.
Einen Flieger weiter warten zu lassen für 45 Minuten klingt zunächst mal einfach, Aber was wenn der Slot dann endgültig weg ist und der nächste erst wieder 3 Stunden verfügbar wäre. Und die Slot Vergabe hängt nicht an der Airline.
 
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Muc747

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11.03.2019
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Für diese Fälle habe ich z.B. oft schon vor dem Flug selbst nach alternativen Möglichkeiten gesucht. Bei einer Umbuchung den Angestellten der Fluggesellschaft Vorschläge zu machen kam bisher immer recht positiv an. Denn die wollen die Leute in der Regel ja auch schnellstmöglich weiterbefördern und nicht unbedingt auf Kost und Logis dabehalten...

Hat das auch an Flughäfen geklappt, an denen die jeweilige Airline nicht beheimatet war?
 

NonstopLH

Erfahrenes Mitglied
03.03.2014
968
14
....eine andere Airline mit einem größeren Break kam für diese Verbindung aus ganz speziellen Gründen auch nicht in Frage.

Da sind wir jetzt aber gespannt was diese „speziellen Gründe“ sind!

PS: Manchmal darf man auch mal Zugeständnisse machen! Tut nicht weh!
 

hollaho

Erfahrenes Mitglied
22.10.2016
1.262
931
Mal was ganz anderes. Da nahezu alle Landungen an den Großflughäfen heute per ILS durchgeführt werden, müßte der Nebel schon so arg sein, daß am Boden kein Taxi mehr möglich ist. Landen und starten könne die quasi bei 0m Sicht. Da gibt es sicher eine gewisse Grauzone. Man müßte schauen, wie es mit der Mehrzahl der anderen Flüge zu der Zeit war. Ganz einfach ist es in den nicht ganz so eindeutigen Fällen sicher nicht.

Ansonsten scheint mir manchmal auch, daß einige der Vielflieger hier schon so ne Art "Stockholm Syndrom" haben. Irgendwie geht mir jedenfalls die Empathie gegenüber den knallhart durch-optimierten Fluggesellschaften ab, die andere zu haben scheinen. 4-5h am Transfer Desk anstehen um dann nen +24h Flug zu bekommen ist mal wieder kein gutes Krisenmanagement.
 
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Muc747

Neues Mitglied
11.03.2019
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Da sind wir jetzt aber gespannt was diese „speziellen Gründe“ sind!

Ach, nix für die Titelseite ;) Aber einige Vorgaben an den Reiseplan, hauptsächlich aber die Synchronisierung der Reise mit einer anderen Person, die am selben morgen nicht aus MUC angereist ist. Da gab es keine sinnvollen Alternativen zu der Verbindung.
 

Somewheretohide

Aktives Mitglied
02.04.2018
237
14
STR
somewheretohide1992.com
Ok, das widerspricht ziemlich den Urteilen, die ich bis dato zu dem Thema finden kann. "Außergewöhnliche Umstände" können es ja eher nicht gewesen sein, da viele Flüge rein- und rausgingen. Zumal, ist Nebel wirklich etwas, mit dem man um die Jahreszeit frühmorgens nicht rechnen muss und das entsprechend in der Flugplanung berücksichtigen muss? Mir ist am Ende immerhin ein ganze Tag flöten gegangen (bei einer Gesamtreisezeit von 1 Woche).

Any other opinions?
Sehe ich genau andersrum, ich finde kein Urteil, dass deinen Standpunkt bestätigt. Ist leider "Pech", vllt kannst du ja KLM KULANZWEISE nach einer Art Entschädigung fragen - das ist *nach* der Reise das einzig mögliche. Was ja ebenfalls schon genannt wurde: Beim nächsten Mal ne andere Ersatzverbindung raussuchen und diese der Airline vorschlagen.
 

Allererste Reihe

Erfahrenes Mitglied
07.05.2012
1.719
4
Süddeutschland
Mal was ganz anderes. Da nahezu alle Landungen an den Großflughäfen heute per ILS durchgeführt werden, müßte der Nebel schon so arg sein, daß am Boden kein Taxi mehr möglich ist. Landen und starten könne die quasi bei 0m Sicht. Da gibt es sicher eine gewisse Grauzone. Man müßte schauen, wie es mit der Mehrzahl der anderen Flüge zu der Zeit war. Ganz einfach ist es in den nicht ganz so eindeutigen Fällen sicher nicht.

Ansonsten scheint mir manchmal auch, daß einige der Vielflieger hier schon so ne Art "Stockholm Syndrom" haben. Irgendwie geht mir jedenfalls die Empathie gegenüber den knallhart durch-optimierten Fluggesellschaften ab, die andere zu haben scheinen. 4-5h am Transfer Desk anstehen um dann nen +24h Flug zu bekommen ist mal wieder kein gutes Krisenmanagement.
Eine Landung mit ILS fordert prinzipiell eine Wolkenuntergrenze nicht tiefer als 200 Fuß und mindestens 550 Meter Horizontalsicht. Es gibt auch CAT 2 und 3 a und b. CAT 2 braucht 100ft/300m, 3a und b kommen dann mit 50ft bzw ohne Mindestuntergrenze aus, die Mindestsicht ist aber selbst bei CAT 3b noch 75 Meter.

Das Problem sind zwei Dinge:
1) Bei wenig Sicht rollen Flugzeuge langsamer und es dauert daher einfach alles länger -> die Lotsen planen mehr Platz zwischen die Flugzeuge (erhöhte Staffelungswerte) was Kapazität kostet.
2) Um die Signalqualität des ILSs sicherzustellen muss ein weiterer Raum um die Landebahn frei von Flugzeugen bleiben (man sieht an Flughäfen die normalen Rollhalte vor der Startbahn und sehr viel weiter weg die CAT II/III Rollhalte). Es dauert einfach länger diesen größeren Bereich frei zu machen, ergo erhöhte Staffelung mit weniger Kapazität.

Man könnte das mit GBAS CAT II/III weitestgehend umgehen, das ist aber noch in der Erprobung.
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.548
9.851
BRU
Einen Flieger weiter warten zu lassen für 45 Minuten klingt zunächst mal einfach, Aber was wenn der Slot dann endgültig weg ist und der nächste erst wieder 3 Stunden verfügbar wäre. Und die Slot Vergabe hängt nicht an der Airline.
Davon abgesehen: 10 Minuten später kommt der nächste verspätete Flug an, mit weiteren 3 Anschlusspaxen, 25 Minuten später noch einer mit 5, 30 Minuten spätere weitere 2…. Sprich: Irgendwo wird die Airline einen Schlussstrich ziehen (müssen), sei es, weil wegen Slots / Gefährdung von Anschlüssen am Zielort / zu großer Verspätung auf dem Rückflug (und misconnections…) / Überschreitung der Crew-Arbeitszeit….

Die knappen Umsteigezeiten sind auch ein Resultat der ach so tollen modernen Internet Welt. Suchmaschinen optimieren nach Preis und Umsteigezeit. Zu lange Umsteigezeiten führen zu runter Priorisierung. Als ist keiner daran interessiert.

Ich denke, dass es v.a. darum geht, möglichst viele Verbindungen noch „mitnehmen“ zu können. Ob 45 Minuten Umsteigezeit oder 1h10m dürfte den meisten eher egal sein bzw. viele sogar die etwas längere Zeit bevorzugen. Nur eine Heraufsetzung der MCT um nur 10 oder 15 Minuten würde gleich eine ganze Reihe an Verbindungen unmöglich machen (und Zubringer 3 oder 4h Stunden früher die Verbindung dann doch unattraktiv machen).

Für diese Fälle habe ich z.B. oft schon vor dem Flug selbst nach alternativen Möglichkeiten gesucht. Bei einer Umbuchung den Angestellten der Fluggesellschaft Vorschläge zu machen kam bisher immer recht positiv an. Denn die wollen die Leute in der Regel ja auch schnellstmöglich weiterbefördern und nicht unbedingt auf Kost und Logis dabehalten...

Genau das mache ich auch. Und sofern das nachvollziehbare Wünsche waren (also nicht extra mit der Konkurrenz, obwohl es auch vergleichbare eigene Flüge bzw. zumindest innerhalb der gleichen Allianz gab), wird das normalerweise berücksichtigt.

Setzt aber voraus, dass das Personal an der Außenstation selber umbuchen darf (was oft nicht der Fall ist) bzw. dass Du eine kompetente Hotline erreichst (was ohne Status wohl oft auch schwierig ist).
 

unseen_shores

Erfahrenes Mitglied
30.10.2015
8.673
13.321
Trans Balkan Express
Aber KLM wird hierzu sicher Stellung nehmen und wenn die genannten Optionen keine waren, dann ist es so.

Ich fürchte, das werden sie nicht. Sie werden Flightrights lediglich mitteilen, dass die Verspätung dem Wetter geschuldet war und Filghtrights wird Dir die Ansprüche zurück abtreten. Sollte es anders kommen, würde ich mich freuen, wenn Du mich korrigierst.
 

Muc747

Neues Mitglied
11.03.2019
15
0
Ich fürchte, das werden sie nicht. Sie werden Flightrights lediglich mitteilen, dass die Verspätung dem Wetter geschuldet war und Filghtrights wird Dir die Ansprüche zurück abtreten. Sollte es anders kommen, würde ich mich freuen, wenn Du mich korrigierst.

Wie versprochen, hier der Outcome: Der Kandidat hat 100 Punkte ;-) Ist in der Tat genauso gekommen, wie von dir prophezeit. Fall kommt damit zu den Akten.

Unabhängig von meinem Fall: Gibt es Erfahrungen hier, dass diese Portale auch mal weiter gehen und ggf. klagen? Oder beschränkt man sich darauf, bei den klaren Fällen die Provision einzustreichen und alle Fälle mit Mehraufwand einfach zurück abzutreten?
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.548
9.851
BRU
Meine Vermutung:

In klaren Fällen würden sie wahrscheinlich auch klagen. Nur das wissen auch die Airlines, und zahlen lieber gleich.

Was ein Grund sein dürfte, dass die Airlines solchen Portalen gegenüber bei eindeutigen Fällen meist recht schnell zahlen (im Unterschied zu Privatpersonen, wo sie davon ausgehen, dass ein Großteil sich mit Textbausteinen einfach abwimmeln lässt und nur die wenigsten wirklich klagen).

Auf dieser Logik beruht letztendlich das Geschäftsmodell dieser Anbieter: Einfache Provision in eindeutigen Fällen...
 

bacchus85

Erfahrenes Mitglied
20.01.2018
678
648
HAJ
Erstmal danke für das Feedback!

Und zu Flightright: ich hatte einen Fall, der von Flightright übernommen und erst vor Gericht (zu meinen Gunsten) geklärt wurde. Die Verhandlung fand in Frankfurt statt und dauerte wohl laut Anwalt keine 15 Minuten. Ich selbst war ja nicht anwesend...

Damals (das müsste 2013 gewesen sein) ging es um einen technischen Defekt bei Condor und die Frage, ob ein technischer Defekt höhere Gewalt ist oder nicht (nein, ist es nicht).
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
12.437
10.294
Wobei es durchaus Urteile gibt, das Wetter allein noch kein "außergewöhnlicher Umstand" ist (sowas wie Nebel im Herbst oder Schnee im Winter ist für erfahrene Menschen absolut gewöhnlich...). Zu bestimmten Zeiten (Tages-/Jahreszeiten) ist Nebel in Dubai absolut normal.
z.B. REISERECHT WIKI Schelchtes Wetter beim Flug | REISERECHT WIKI
Das Amtsgericht Köln entschied in seinem Urteil (Az. 114 C 208/15), dass dem Fluggast sehr wohl eine Entschädigung in voller Höhe von 600 Euro zusteht. Begründung: Gewitter sind kein außergewöhnliches Wetterphänomen. Sie kommen so häufig vor, dass Airlinesmit dem Aufkommen von Blitz und Donner rechnen und gegebenenfalls Vorkehrungen für einen planmäßigen Ablauf des Flugverkehrs treffen müssten.

Die Frage ist daher: Hat die Airline "zumutbare Maßnahmen ergriffen" um das Problem zu vermeiden? Plant sie z.B. in der Nebelsaison die Zeiten etwas großzügiger?
Hat die Airline schlicht gar nichts gemacht, hat sie schlechte Karten.

Viele winken nach wie vor ab, sobald sie das Wort "Wetter" hören, es ist aber längst nicht mehr das Zauberword das vor allen Ansprüchen schützt.

Das Hauptproblem im aktuell hier diskutierten Fall, ist dass die EU 261/2004 schlicht gar nichts zu verpassten Anschlussflügen sagt. Entsprechend bunt ist die Vielfalt der entsprechenden Urteile.
Ich vermute sehr, das Problem ist völlig absichtlich nicht pauschal in der Verordnung geregelt worden, weil eben die Kundschaft keine 3 Stunden Umsteigezeit will, und wenn man hart an die MCT geht, genügen 15 Minuten Verspätung oft um 24 Stunden später am Ziel anzukommen. 15 Minuten Verspätung sind allerdings absolut nicht mit "zumutbaren Maßnahmen" vermeidbar, die können immer und überall vorkommen.
 
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