Wie versprochen mein Bericht:
Ankunft: auffällig war gleich die wesentlich geschmackvollere Dekoration im Außenbereich, 2 Krippen links vom Eingang, wenn man davor steht. Die Krippen kommen mir bekannt vor, vermutlich aus dem Inventar des Schlosses.
Rezeption von 2 jungen Herren besetzt, ist dort wo kurz vor Schließung des Sheraton Snacks und Getränke gekauft werden konnten, links vom Eingang. Nervosität war hoch, als ich fragte, ob mir jemand mit dem Gepäck helfen kann (2 Erwachsene, 2 Kinder). Zuerst wurde von einem Hilfe bejaht, der zweite Herr meinte, das sei nicht vorgesehen. Ergebnis: es wurde mir der Gepäckwagen gezeigt und noch beim Ausräumen des Autos geholfen, ab der Lobby war der Rest dann meine Sache.
Am Hotelzimmer waren 2 große Römerquelle Flaschen frei zur Verfügung.
Mini Bar gibt's keine mehr, wie auch schon gegen Ende des Sheraton.
Duschschlauch und Duschkopf waren sichtlich erneuert. Eine Dichtung wurde vergessen, weshalb das Wasser beim Duschkopf teilweise den Schlauch hinunterfloss.
Pool, Sauna, Gym plus minus gleich geblieben, bei den Umkleiden wurde die Zuordnung geändert.
Beschriftung wurde erneuert, was zu lustigen Ergebnissen führte: 0 Rezeption ist im Lift angeschrieben, die Taste trägt die Bezeichnung E.
Dort wo früher die Bar war ist nun ein Café und ein Shop. Der Teil mit dem Shop gibt mir Rätsel auf, passen tut es nicht.
Gleich beim Eingang rechts ist so eine Art Greißler geplant, mit regionalen Produkten. Soll auch für externe zugänglich sein. Ist noch weit weg vom Vollausbau.
Am ersten Abend zu einem Abendessen zu kommen, war zunächst nicht so einfach wie gedacht. Um 19:45 ins Suite-Pad (Tablet mit Kommunikationsfeatures, die wir auch von Bonvoy teilweise kennen) die Öffnungszeiten nachgesehen und festgestellt, dass das Wirtshaus Cervus in 15 Minuten schließt. Bar hat bis 22 Uhr essen. Ob Zimmerservice möglich ist, war damals dem Suite-Pad nicht zu entnehmen. Ein Besuch an der Bar hat mir dann eröffnet, dass ich gerne was bestellen kann, aber ins Zimmer bringen sollte ich das Essen selbst. Die Kollegin vom Barmanager war dann so nett mir bei den 4 Tellern Richtung Zimmer behilflich zu sein. Für mich würde das somit einwandfrei an diesem Abend gelöst.
Apropos Bar: In der vormaligen Grillerei ist nun die Bar untergebracht, finde ich eine hervorragende Idee. Der Barmann war 2009 schon mal hier. Ist freundlich schnell und sehr bemüht. Cocktails in der Karte waren teilweise Abwandlungen bekannter Cocktails, die Klassiker konnten auch bestellt werden. Tischlampen sind akkubetrieben.
Frühstück fast wie gewohnt mit Buffet, nur das Waffeleisen um Waffeln selbst zu machen ging mir ab. Omlette udgl. müssen am Tisch bestellt werden. Personal sehr freundlich und überraschend viele Kellner unterwegs, hin und wieder noch ein wenig unkoordiniert. Bei einem Frühstück war der Lachs nicht in Ordnung, wurde wirklich sofort getauscht.
Abendessen im Cervus brachte gutes Essen (lediglich beim Kindergulasch war das Fleisch etwas zäher, hat mein Kind nicht gestört). Bei der Essensabfolge passierte ein grobes Malheur, nach Vorspeise und Suppe und äußerst langer Wartezeit wurde mir der Nachtisch (Parfait) serviert. Auf die Nachfrage, was denn der Hauptgang war, kam ein "ich dachte sie haben nur 3 Gänge bestellt", worauf ich nur meinte, was bei 3 Gängen der Hauptgang sei. Einige Entschuldigungen und 5 Minuten später gab es einen schmackhaften Hauptgang und das Dessert war auch sehr lecker. Auch in der Anbahnung des Abendessens war der Hund drinnen: Reservierung via Suite-Pad kam nicht an, war jedoch kein Problem, Tisch werde sofort gefunden. Erklärung war, dass im elektronischen System bei der Datenübergabe was noch nicht passt.
Fuxbau habe ich nicht ausprobiert. Raucherzimmer wurde keines eingerichtet (zu viele rechtliche Problembereiche).
Im Halbstock zwischen Cervus und Bar ist ein Spielraum für Kinder eingerichtet, mit Carrera Bahn und auch sonst viel Spielzeug, Kuschelecke und dergleichen (bekannt für jene, die zwischen Weihnachten und Neujahr kurz vor Ende von Sheraton da waren, nur der Ort ist jetzt woanders). Tür war aufgekeilt (zB mit Bobby Car), wenn sie zufällt war sie nur von innen zu öffnen.
Bei der Abreise habe ich den Zahlbetrag erfahren, gezahlt und erst auf meine Nachfrage wurde mir dann die Rechnung gezeigt. Auch hier sofortige Entschuldigung, dass dies ein Handhabungsfehler sei. Aus der Rechnung habe ich dann erfahren, dass rund 50€ von der Restaurantrechnung von dem Abend runter genommen wurden, wo das Malheur mit den vorgezogenen Gängen passiert ist. Sehr freundlich.
Im Übrigen, falls es jemanden interessiert: die beiden Hotels (Schloss/Jagdhof) sind jetzt in eigene juristische Personen aufgetrennt.
Personal ist viel vom Schloss da (habe ich zwar nicht erkannt, aber Verwandtschaft wurde mir zugeordnet).
Ob es nach der Wiedereröffnung des Schlosses wieder eine Kooperation geben wird (Shuttle, Spa, etc.) steht in den Sternen.
Mein Fazit: Für 250€ die Nacht war der Aufenthalt für mich in Ordnung. Wer Ruhe sucht, findet sie hier. Dass es Unzulänglichkeiten geben wird, wenn ich am ersten Wochenende nach der Eröffnung buche, war klar. Gerade diese Missgeschicke machten den Aufenthalt sehr menschlich und das wichtigste für mich: die "Reparatur" wurde immer freundlich und sofort in Angriff genommen.
Für mich bleibt nur ein Widerspruch im Fokus auf die Zielgruppe als Problem des Hotelmanagements: Kinderspielzimmer verträgt sich nicht mit fehlendem Zimmerservice, da ein Elternteil schon mal auf dieses angewiesen sein wird.