FR: Arbeitsverträge Ryanair

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GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.159
477
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24.98 ist immer noch ein extremer Dumpingpreis:

Die Sitzplatzkosten be Easyjet liegen bei etwa 60 Euro und mehr. Ryanair ist ähnlich, bei 2500 Kilometer gehts dann aber wohl eger auf die 100 Euro zu.

Allerdings ist es ja nicht so, daß FR alle 189 Sitze in einer 738 für 24,98 verkauft, sondern auch hier gibt es eine Misch-Kalkulation. Und 60 EUR sind die Durchschnittskosten, die Grenzkosten dürften eher bei 1-2 EUR liegen.
 
M

Mr.Burns

Guest
Ja, das ist starker Tobak. Vor einem deutschen Arbeitsgericht würde der Prozessbevollmächtigte von Crewlink in einem gedachten Arbeitsrechtsstreit eine Ganzkörperhandlung mit Teer- und Federauftrag erhalten. Freilich sollte der Fairness wegen erwähnt werden, dass die festangestellten Ryanair-FB nach Presseberichten zwar unter ebenfalls brutalen Arbeitsvertragsregeln leiden, aber wenigstens eine auskömmliche Vergütung erhalten.

Nun, der Arbeitsplatz der Ryanair-FB sind irische Flugzeuge, daher gilt (auch dies halte ich für disputabel) das Arbeitsrecht der Republik Irland. Dieses nationale Recht lässt solche Arbeitsverträge augenscheinlich zu. Warum? Weil die vom irischen Staatsbürger gewählte Volksvertretung eben diese Rechtslage willentlich herbeigeführt hat. Soll ich jetzt die Iren schelten? Nein, sicher nicht. Sie mögen ihre Volksvertretung und damit auch ihr Arbeitsrecht bestimmen, wie es Ihnen beliebt.

2006 habe ich viele Wochen die Republik Irland bereist und dort gute alte Freunde getroffen, die seinerzeit unter Versicherung der tiefen Anteilnahme an dem Niedergang der deutschen Wirtschaft sehr euphorisch die irische Wirtschaft und deren unaufhaltsamen Aufstieg priesen. Seinerzeit war die Republik Irland (auch und gerade Dank kräftiger EU- Hilfen) eine EU- Boomregion, heute aber sitzen die Iren im Tal der Tränen.

Ja, jede der europäischen Demokratien gibt sich die Rechts- und Wirtschaftsordnung, die der Wahlbürger durch seine demokratische Teilhabe wünscht.

Fazit?

Ich bin sehr überzeugt, dass wir in Deutschland vom Kräfteverhältnis der Tarifparteien eine gerade noch ausgewogene "Machtverteilung" haben. Diese Machtverteilung ist essentieller Bestandteil der deutschen Wirtschaftsordnung und des schon Jahrzehnte währenden und vor allem auch gegenwärtigen Erfolges. Das Beispiel Irlands zeigt, dass man die Kräfteverhältnisse auch so ordnen kann, dass jeder kleine Schnupfen der Weltwirtschaft zu einer lebensbedrohenden Lungenentzündung der nationalen Wirtschaft führen kann.

Meinen Vorpostern economyflyer und Ostschneiser stimme ich zu und setze hinzu: Wenn man solchen Junkies wie M. O'Leary die Prägung der Wirtschaftordnung überlässt....darf man über die Folgen nicht verwundert sein.

Mein werter Hintern wird jedenfalls auf absehbare Zeit keinen FR- Sitz belasten.


Bin ausgesprochen überrascht einen solchen Beitrag hier zu lesen.
Da die meisten Teilnehmer diesen Beitrag jedoch weder lesen, noch verstehen, bin ich wiederum beruhigt.
 

mayrhuber

Erfahrenes Mitglied
19.08.2012
1.565
1
Das dürfte doch genau nach dem "Geschmack" einiger hier sein, die Mitarbeiter nur mit Brosamen zu bezahlen, weil der "Kuchen" noch nicht groß genug für den Unternehmer ist.
 
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NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
07.03.2009
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Duisburg
Das dürfte doch genau nach dem "Geschmack" einiger hier sein, die Airlines fliegen, die Mitarbeiter nur mit Brosamen bezahlen, weil es niemals "billig" genug sein kann.
 
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NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
07.03.2009
6.183
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Duisburg
Ich würde meinen Hintern auch niemals in eine FR-Maschine tragen - weil die Mitarbeiter mau bezahlt werden, weil Subventionen von Landes-/Provinzfürsten eingesackt wird, die unsere Steuergelder für unnötige Flughäfen verplempern und weil auf Kosten der Sicherheit Grenzen angetastet werden. Nur die mir wichtigsten Gründe.

Fakt bleibt jedoch, dass genug Leute darauf anspringen und dadurch andere Marktteilnehmer gezwungen werden, zu reagieren.
 
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F

feb

Guest
Nun ist AB aber eine britische plc. Weiß jemand ob bei AB britisches oder deutsches Recht gilt?

Nun, AB ist eine PLC & Co.KG mit Handelsregistersitz in Berlin und hat eine deutsche LBA- Zulassung. Die Arbeitsverträge müßten daher zweifelsfrei deutschem Recht unterliegen. Was AB dort tatsächlich 'reinschreibt, entzieht sich meiner Kenntnis.
 

snickerz

Erfahrenes Mitglied
07.01.2013
1.045
-1
FRA & VIE
Nun, AB ist eine PLC & Co.KG mit Handelsregistersitz in Berlin und hat eine deutsche LBA- Zulassung. Die Arbeitsverträge müßten daher zweifelsfrei deutschem Recht unterliegen. Was AB dort tatsächlich 'reinschreibt, entzieht sich meiner Kenntnis.

bei austrianaviation.net wurden die Arbeitsverträge, zumindest in Auszügen, der "hauseigenen" Personalleasing Gesellschaft "Labour Pool" veröffentlicht.

Austrian Aviation Net: Harte Landung: Der Traum vom Fliegen
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.159
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Nun, AB ist eine PLC & Co.KG mit Handelsregistersitz in Berlin und hat eine deutsche LBA- Zulassung. Die Arbeitsverträge müßten daher zweifelsfrei deutschem Recht unterliegen. Was AB dort tatsächlich 'reinschreibt, entzieht sich meiner Kenntnis.

Ist das Vermutung, oder Faktenwissen, daß die Arbeitsverträge auf die KG lauten und nicht auf die plc? Ich weiß es nicht, ich frage nur.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.159
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Freilich sollte der Fairness wegen erwähnt werden, dass die festangestellten Ryanair-FB nach Presseberichten zwar unter ebenfalls brutalen Arbeitsvertragsregeln leiden, aber wenigstens eine auskömmliche Vergütung erhalten.

Das dürfte doch genau nach dem "Geschmack" einiger hier sein, die Mitarbeiter nur mit Brosamen zu bezahlen, weil der "Kuchen" noch nicht groß genug für den Unternehmer ist.


Hmmmm.....
 
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F

feb

Guest
Das ist jetzt doch nicht schwer:

Nun ist AB aber eine britische plc. Weiß jemand ob bei AB britisches oder deutsches Recht gilt?

Meine Antwort hierauf:

Nun, AB ist eine PLC & Co.KG mit Handelsregistersitz in Berlin und hat eine deutsche LBA- Zulassung
Ich liefere auch Quellen nach: Air Berlin – Wikipedia. Gleiches ist im AB Geschäftsbericht zu lesen http://www.google.de/url?sa=t&rct=j...=DTL-vY1M-DiJRUbDuDx64w&bvm=bv.45512109,d.Yms

Können wir uns im ersten Schritt einigen, dass AB somit eine deutsche, nicht eine britische Firma ist?

Alles weitere ist freilich spekulativ: Wenn AB eine deutsche Firma ist und deren Mitarbeiter auf deutschen Luftfahrzeugen arbeiten, MÜSSTE deutsches Arbeitsrecht zwingend gelten. Ich habe allerdings in der Arbeitswelt schon dermaßen viele Taschenspielertricks von bekannten deutschen Arbeitgebern gesehen, dass ich nur noch einmal mit dem Konjunktiv wiederholen kann: Es müsste deutsches Arbeitsrecht gelten.
 
F

feb

Guest

Ja, ich habe noch nie eine Gehaltsabrechnung eines FB in den Händen gehabt. Die in der Presse vermeldeten Gehaltszahlen sind, je nachdem wer hinter dem Bericht steht (AG, Gewerkschaft, Politik...) gefärbt. Ein klein wenig Konsens lese ich freilich schon heraus: Die Verleiher (Post#1) zahlen ein schäbiges Entgelt. FR zahlt angeblich und erstaunlicherweise ein Einstiegsentgelt oberhalb der LH, die LH-FB überholen aber rasch mit zunehmender Betriebszugehörigkeit.

Das ist so der Querschnitt über die Pressemitteilungen. Wenn jemand konkrete Vergleichszahlen hat - bitte her damit.

Die Gehaltsfrage soll aber bitte nicht ablenken von den wesentlichen Arbeitsvertragsbedingungen. Da möge bitte ein jeder der VF nochmals den Arbeitsvertrag (Link im Post#1) lesen und sich fragen, was er seiner Tochter, die ein solches Papier zu Hause bringt und dessen Inhalt bewertet haben will, antwortet?
- Keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall? Kain Broblem, Mädsche. Du bischt eh gsund und wänn ned, dann hasch ja noch misch.
- 24 Tage Urlaub? Mädsche, du bisch ja ohnehin dauernnd unnerwägs, isch fascht n Urlaub
- Für einen Tag Stand- by am Flughafen (in Uniform) eine Vergütung von 30 EUR? Mädsche, am Ärbort triffste eh lauder nedde Mänschn, auch so manchen Fielvliescher!
 
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GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.159
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Das ist jetzt doch nicht schwer:



Meine Antwort hierauf:

Ich liefere auch Quellen nach: Air Berlin – Wikipedia. Gleiches ist im AB Geschäftsbericht zu lesen http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&ved=0CDIQFjAA&url=http%3A%2F%2Fir.airberlin.com%2Fdms%2Finvestor-relations%2FDE%2FPublikationen-und-Finanzberichte%2FGeschaefts-und-Zwischenfinanzberichte%2F2012%2Fairberlin_GB2012_De%2Fairberlin_GB2012_De.pdf%3F1363758573&ei=8PZzUfKjKsLLtQb0lICQDw&usg=AFQjCNFUUX9ZvVKi5Uj59Q9BlaprnBq-eA&sig2=DTL-vY1M-DiJRUbDuDx64w&bvm=bv.45512109,d.Yms

Können wir uns im ersten Schritt einigen, dass AB somit eine deutsche, nicht eine britische Firma ist?

Alles weitere ist freilich spekulativ: Wenn AB eine deutsche Firma ist und deren Mitarbeiter auf deutschen Luftfahrzeugen arbeiten, MÜSSTE deutsches Arbeitsrecht zwingend gelten. Ich habe allerdings in der Arbeitswelt schon dermaßen viele Taschenspielertricks von bekannten deutschen Arbeitgebern gesehen, dass ich nur noch einmal mit dem Konjunktiv wiederholen kann: Es müsste deutsches Arbeitsrecht gelten.

Ganz so einfach ist es nicht:
1. die plc&Co KG ist eine deutsche Firma. Die plc dagegen nicht. Ob die FB's bei der Co KG angestellt sind oder bei der plc wissen wir nicht.
2. Warum sollte beispielsweise am Hub PMI deutsches Arbeitsrecht gelten? :confused:
 
G

getflyer

Guest
Dass immer mehr Unternehmen CSR haben/umsetzen/wert drauf legen beweist doch letztlich nur, wie wichtig es ist, in der gesellschaft als gutes UN wahrgenommen zu werden.

Und jeder weiß doch, wie Ryanair tickt und wo überall gespart wird. Ob sowas langfristig rentabelt isT? Der Blick auf dubiose EU-Subventionen (s. Lübeck) untermauert doch nur, dass ein solches Untenrhemen nicht am Markt stasndhalten kann.
Sicher ist, dass in DE Angestellte besser vergütet werden und bessere bedingungen haben! Und gegen AN-Rechte etwas zu sagen, ist hirnverbrannt; egal wie kapitalistisch ich eingestellt bin, zufriedene Mitarbeiter sind das A&O.

(ein Blick auf Amazon zeigt, dass auch (gerade?) deutsche Firmen zu katastrophahlen Hungerlöhnen einstellen..)

irgendwie leicht offtopic...
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.159
477
Sicher ist, dass in DE Angestellte besser vergütet werden und bessere bedingungen haben! Und gegen AN-Rechte etwas zu sagen, ist hirnverbrannt; egal wie kapitalistisch ich eingestellt bin, zufriedene Mitarbeiter sind das A&O.

(ein Blick auf Amazon zeigt, dass auch (gerade?) deutsche Firmen zu katastrophahlen Hungerlöhnen einstellen..)

irgendwie leicht offtopic...

:doh: .
 

maex

Erfahrenes Mitglied
10.10.2009
3.788
24
Bei AB sind Flugbegleiter bei der "CHS Cabin und Handling Service GmbH" angestellt, also nix mit PLC.
 

Perisai

Meilenausquetscher
31.08.2012
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121
LON
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mayrhuber

Erfahrenes Mitglied
19.08.2012
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Geplapper, geplapper: Dass Ryanair teilweise Subventionen bezieht, ist bekannt. Aber dann sollen die Kritiker doch bitte mal eine detaillierte Übersicht liefern, um wieviel Geld es sich jeweils handelt und wofür es genau ausgebeben wird. Ich glaube nicht, dass man vereinfacht dargestellt, ein paar Säcke mit Euro an FR übergibt, nur damit sie fliegen.

Es hängen Arbeitsplätze an den Regio-Airports daran, es gibt Strukturförderungen, und es mag Regionen geben, wo das gerechfertigt ist. Wir können übrigens auch darüber reden, inwiefern LH vom Staat profitiert hat, oder wieviel Geld und vor allem warum vor gar nicht allzu langer Zeit für das T2 in MUC (wird von LH genutzt) geflossen ist...

Wenn Gelder wirklich verschwendet werden, ist die Empörung gerechtfertigt. Aber Plattitüden über "Fürsten" und "verplempern" haben Stammtisch-Niveau ohne eine fundierte Grundlage. Dass FR - die ich nicht sonderlich schätze - im übrigen auch ohne Suventionen funktioniert, zeigt der Trend, ebenfalls die großen Airports anzufliegen. Wald und Wiese ist nicht mehr allein das Markenzeichen.
 

NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
07.03.2009
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Duisburg
Substanzlose Plätitüden, die hier aus der immer gleichen Richtung von/mit den immergleichen Claqueren abgesondert werden.

Wenn die Argumente ausgehen, wird zum Sezieren aufgefordert ohne dass man selber liefern könnte und am Ende wird man an irgendeinen Stammtisch gesetzt. Gerne auch mal im Münchener Bürgerbräukeller.

Alles schon von zig Nicks gelesen.
 

mayrhuber

Erfahrenes Mitglied
19.08.2012
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Substanzlose Plätitüden, die hier aus der immer gleichen Richtung von/mit den immergleichen Claqueren abgesondert werden.

Wenn die Argumente ausgehen, wird zum Sezieren aufgefordert ohne dass man selber liefern könnte und am Ende wird man an irgendeinen Stammtisch gesetzt. Gerne auch mal im Münchener Bürgerbräukeller.

Alles schon von zig Nicks gelesen.

Schade, ich hatte Dich wirklich zeitweilig für schlauer eingeschätzt.
Aber, ok, ich erkläre Dir - mal wieder - die Welt: Gemeinhin ist es bei Diskussionen so, dass derjenige, der etwas zuerst in Raum wirft, tatsächliche Fakten dazu haben sollte, damit er glaubwürdig bleibt und mit seiner Position überzeugen kann. Wenn Du jetzt behauptest, dass Provinzfürsten für FR Steuergelder verschwenden, so würden mich wirklich diese Fakten dazu interessieren. Ich freue mich sehr auf Deine detaillierten Argumente.