Sehr sehr viel! Ohne Arbeiterkammer sind die Gewerkschaften so gut wie tot. Beides sind politische Instrumente von einer Partei, besonders wichtig um eigene Leute zu parken. Bricht jetztder eine Teil ab wird es lustig. Ohne AK kann die Gewerkschaft viel schwerer ihre wünsche durchsetzen.
Langsam wirds verschwörerisch...
Abseits davon kann ich den Unmut in der Belegschaft ja durchaus verstehen, auch weil im Unternehmen die Stimmung trotz guter Zahlen ziemlich mies ist. Das beginnt bei unterschiedlichen Gehaltsvorstellungen und führt am Ende zu einer nach wie vor unsicheren Zukunft als Netzwerkcarrier, weil das Management die Flottenentscheidung auf der Langstrecke immer weiter verschiebt und hier konzept-, hilf- und bisweilen auch skrupellos agiert und diese Entscheidung (bzw. das Nichttreffen derselben) stets als Druckmittel (zuerst gegen die Luftverkehrsabgabe, jetzt gegen die Belegschaft) einsetzt.
Der Betriebsrat agiert aber auch nicht besonders clever. Typen wie Minhard und Stratberger wirken in der Öffentlichkeit stets abgehoben bis arrogant. Sie schaffen es nicht, der Öffentlichkeit ihre Ziele zu vermitteln bzw. diese auch verständlich zu begründen und den ewigen Neid ("fliegen gratis um die Welt", "verdienen 20k mit 5 Flügen im Monat", "haben 1 Woche Urlaub auf Mauritius als Dienstzeit", ...) gegenüber den Crews zu entschärfen. Nebenbei trägt natürlich auch noch das Verhalten mancher Mitarbeiter (Begünstigung von F&F, mieses Auftreten gegenüber Kunden) dazu bei, dass das öffentliche Verständnis für jegliche Arbeitskampfmaßnahmen bei OS (beginnend bei einer BV) gegen Null tendiert. Mit einem Chaos zu Ostern machen sie das - neben all dem wirtschaftlichen Schaden auf vielen Ebenen - noch viel schlimmer.