Beinah live - Jahresabschluss mit Mr. Hard

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Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
10.805
3.343
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Ein weiterer Tag in Singapur

Ein weiterer Tag in Singapur

Beim Frühstück beobachte ich die Leute, wie sie beinahe alle unentwegt in ihre Handys tippen oder telefonieren. Auch wenn ich mich selbst oft beim Griff zum Smartphone erwische, so wünsche ich mir doch manchmal, in einem anderen Zeitalter unterwegs zu sein. Wie entspannt muss es gewesen sein, als man noch unerreichbar in die Ferne reiste, als man Mahlzeiten noch zelebrierte und dem Ort, den man bereiste, und den Menschen dort, seine ganze Aufmerksamkeit schenkte. Eine wichtige oder dringende Nachricht konnte nur per Telegramm übermittelt werden, und wenn mich ein Kontakt vor Ort ansprechen wollen würde, so geschähe dies, in dem jemand mit einer Tafel durch die Lobby liefe, auf der stünde: „Mr. Hard, Sie werden am Telefon verlangt“.

Singapur, Moderne und Geschichte zugleich. Schmelztiegel der Kulturen, womöglich das Beste Asiens, vielleicht der Welt auf engstem Raum. Unvergleichliche Architektur, kulinarische Genüsse und auch im friedlichen Zusammenleben verschiedenster Religionen ist dieser Ort wohl einzigartig. Politisch gesehen ist dieser Staat eigentlich unvorstellbar für uns „Demokraten“, zu reglementiert für uns „Liberale“, und doch möglicherweise einer der lebenswertesten Orte auf diesem Planeten. Man sollte durch Little India streifen, Chinatown erleben und vielleicht einen Tempel besuchen.
Stattdessen machen wir uns auf nach Sentosa, um auch dieses touristische Highlight mitzunehmen. Hier, wo man am Strand liegen und auf Palmen schauen kann, wo nahezu ununterbrochen Bungee gesprungen wird, wo Delfine sich mit Menschen vergnügen, wo das Paradies gleichzeitig greifbar und unendlich weit entfernt scheint.

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Singapur, diese inspirierende Stadt! Auch Ich beginne aufzublühen, geneigte Leser bemerken es an meiner Art zu Schreiben.

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Später geht es in den botanischen Garten, den hinter dem Marina Bay Sands. Der Blick schweift am Hotel vorbei zur Skyline. Weiter Richtung Riesenrad, streift die unzähligen Schiffe, die auf Rede liegen, bis nach Indonesien. Es wird indochinesische Küche serviert und der Abschied fällt wieder mal schwer. Aber es hilft nichts. Wir müssen zurück um unser Gepäck im Hotel abzuholen. Es ist Abend geworden, und Changi ruft unüberhörbar.

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Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
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Das Beste kommt zum Schluss

​Das Beste kommt zum Schluss

Changi Airport, Terminal 2, Silver Kris First Lounge. Also wenn das alles ist, was sie hochgelobte SQ zu bieten hat...

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Immerhin werden Weihnachtslieder gespielt - auch wenn ich es nicht mehr hören kann.

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Dann werden wir abgeholt und an Bord gebracht. In Reihe eins funktioniert die Trennwand nicht, daher dürfen wir in Reihe 2 die Plätze D und G einnehmen, mit jeweiligem Bett auf A und K. Reihe 1 wird entgegen vorheriger Ankündigung auch belegt.

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Der Kapitän begrüßt uns persönlich. Er erwartet tatsächlich 13:00 Stunden Flug - am Ende wird es sogar etwas mehr. Genug Zeit um den Service zu genießen. Der ist perfekt, nicht auf einem Möchtegern-Niveau, nicht verspielt, nicht überzogen, nicht abgespeckt, nein, einfach perfekt. Schweizerische Klasse, höchstes Niveau und warmherzige Freundlichkeit machen den Flug unvergesslich.

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Mit der Limousine vom Ankunftsgate zur Lounge, eine Dusche und etwas Ruhe, bevor LX2290 nach Kiev ruft. Mein erster CS300 ist defekt, daher bringt uns die Limousine erst hin, dann zurück und etwa 45 Minuten später wieder aufs Vorfeld zum Ersatzflugzeug - ebenfalls ein Airbus 220-300.

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Wenn man nichts mehr erwartet, erschafft man den Raum, in dem alles möglich wird: erneut eine perfekte Crew. Harmonisch aufeinander eingestimmt, mit Spaß an der Arbeit, machen sie auch diesen Flug zum Erlebnis. Zwei warme Gerichte zur Auswahl, guter Wein. Möge er doch nie zu Ende gehen, dieser Flug.

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Die Verspätung erspart uns einen längeren Aufenthalt in Boryspil. Stattdessen geht es alsbald an Bord der Maschine nach Frankfurt. Auch die Lufthansa hält immer noch eine Überraschung bereit. Keine Sülze, keine Kleinigkeiten, nein, plötzlich gibt es auch hier wieder zwei warme Gerichte zur Auswahl.

Wir übernachten noch einmal in Frankfurt, bevor es am nächsten Morgen nach QKL geht. Damit ist diese Reise zu Ende
 
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west-crushing

Erfahrenes Mitglied
03.08.2010
7.804
2.312
CGN
Beim Frühstück beobachte ich die Leute, wie sie beinahe alle unentwegt in ihre Handys tippen oder telefonieren. Auch wenn ich mich selbst oft beim Griff zum Smartphone erwische, so wünsche ich mir doch manchmal, in einem anderen Zeitalter unterwegs zu sein. Wie entspannt muss es gewesen sein, als man noch unerreichbar in die Ferne reiste, als man Mahlzeiten noch zelebrierte und dem Ort, den man bereiste, und den Menschen dort, seine ganze Aufmerksamkeit schenkte. Eine wichtige oder dringende Nachricht konnte nur per Telegramm übermittelt werden, und wenn mich ein Kontakt vor Ort ansprechen wollen würde, so geschähe dies, in dem jemand mit einer Tafel durch die Lobby liefe, auf der stünde: „Mr. Hard, Sie werden am Telefon verlangt“.

Singapur, Moderne und Geschichte zugleich. Schmelztiegel der Kulturen, womöglich das Beste Asiens, vielleicht der Welt auf engstem Raum. Unvergleichliche Architektur, kulinarische Genüsse und auch im friedlichen Zusammenleben verschiedenster Religionen ist dieser Ort wohl einzigartig. Politisch gesehen ist dieser Staat eigentlich unvorstellbar für uns „Demokraten“, zu reglementiert für uns „Liberale“, und doch möglicherweise einer der lebenswertesten Orte auf diesem Planeten. Man sollte durch Little India streifen, Chinatown erleben und vielleicht einen Tempel besuchen.
Stattdessen machen wir uns auf nach Sentosa, um auch dieses touristische Highlight mitzunehmen. Hier, wo man am Strand liegen und auf Palmen schauen kann, wo nahezu ununterbrochen Bungee gesprungen wird, wo Delfine sich mit Menschen vergnügen, wo das Paradies gleichzeitig greifbar und unendlich weit entfernt scheint.

So ist es!

Wie auch dieser Bericht: Einfach nur gut.
 
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Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
10.805
3.343
Ende und Fazit

Und da sitze ich wieder in der Luft, irgendwo zwischen Zürich und Kiev, oder zwischen Kiev und Frankfurt. Am Ende einer Reise durch die Welt, und zugleich mitten in der wichtigsten, der schönsten Reise. Dieser wundervollen großen Reise, die sich Leben nennt.
Ich bin weiter gekommen als ich mir je zu träumen wagte. Nicht nur was die Entfernung von Zuhause aus angeht, nicht nur was die Reiseklasse betrifft. Auch älter als ich es mir je vorstellen konnte. Unterwegs zwischen gestern und morgen, schaue ich auf die Welt, wie sie unter mir vorbeizieht. Noch kaum in der Lage die Eindrücke aus China, Malaysia und Singapur zu verarbeiten. Noch damit beschäftigt dass Erlebnis First zu begreifen.

Es sind diese Momente im Leben, wo ich für eine kurze Zeit innehalte und nachdenklich werde. In acht Tagen nach Asien und zurück, drei Metropolen, ohne wirklich Zeit dafür zu haben. Dafür soviel Geld ausgeben? Es sind diese Zweifler die so viel anders leben als ich. Fixiert auf Reihenhaus, Wochenende und Rentenbeginn. Sicherlich keine schlechtere oder bessere Variante des Lebens, einfach nur ein ander Kurs auf dieser großen Reise. Reinhard Fendrich sang „Alles ist möglich - aber nix ist fix!“ zumindest wenn ich es recht erinnere. Und genau das trifft es, was dieses Leben für mich bedeutet. Es ist nicht die geplante Zukunft, es sind nicht „Versicherungen“, die Glück versprechen (und selten halten) oder gar bedeuten. Es ist der Moment, den es zu genießen gilt, zu greifen und zu erleben. Gestern ist eine schöne Erinnerung, Morgen eine Illusion, eine Hoffnung, aber niemals eine Garantie.
Wie schon oft in solchen Momenten steigt unerwartet die Dankbarkeit in mir auf und Gänsehaut überkommt mich. Draußen ist es Nacht geworden, am Himmel ist das Sternbild des großen Wagen zu erkennen.

Das Verlinken von Videos ist eine Spezialität des überaus geschätzten Hauptmann Fuchs - er möge mir verzeihen, dass ich sein Stilmittel benutze, um ein einfaches aber treffendes Lied zu verlinken. Wer mich kennt, weiß bereits jetzt welcher Musiker es ist:
https://youtu.be/c3b0m2pP05A


Danke für alle die mitgereist sind, ich hoffe es hat der einen oder dem anderen gefallen.
 

concordeuser

Erfahrenes Mitglied
01.11.2011
5.755
1.806
Hamburg
Ende und Fazit

Und da sitze ich wieder in der Luft, irgendwo zwischen Zürich und Kiev, oder zwischen Kiev und Frankfurt. Am Ende einer Reise durch die Welt, und zugleich mitten in der wichtigsten, der schönsten Reise. Dieser wundervollen großen Reise, die sich Leben nennt.
Ich bin weiter gekommen als ich mir je zu träumen wagte. Nicht nur was die Entfernung von Zuhause aus angeht, nicht nur was die Reiseklasse betrifft. Auch älter als ich es mir je vorstellen konnte. Unterwegs zwischen gestern und morgen, schaue ich auf die Welt, wie sie unter mir vorbeizieht. Noch kaum in der Lage die Eindrücke aus China, Malaysia und Singapur zu verarbeiten. Noch damit beschäftigt dass Erlebnis First zu begreifen.

Es sind diese Momente im Leben, wo ich für eine kurze Zeit innehalte und nachdenklich werde. In acht Tagen nach Asien und zurück, drei Metropolen, ohne wirklich Zeit dafür zu haben. Dafür soviel Geld ausgeben? Es sind diese Zweifler die so viel anders leben als ich. Fixiert auf Reihenhaus, Wochenende und Rentenbeginn. Sicherlich keine schlechtere oder bessere Variante des Lebens, einfach nur ein ander Kurs auf dieser großen Reise. Reinhard Fendrich sang „Alles ist möglich - aber nix ist fix!“ zumindest wenn ich es recht erinnere. Und genau das trifft es, was dieses Leben für mich bedeutet. Es ist nicht die geplante Zukunft, es sind nicht „Versicherungen“, die Glück versprechen (und selten halten) oder gar bedeuten. Es ist der Moment, den es zu genießen gilt, zu greifen und zu erleben. Gestern ist eine schöne Erinnerung, Morgen eine Illusion, eine Hoffnung, aber niemals eine Garantie.
Wie schon oft in solchen Momenten steigt unerwartet die Dankbarkeit in mir auf und Gänsehaut überkommt mich. Draußen ist es Nacht geworden, am Himmel ist das Sternbild des großen Wagen zu erkennen.

Danke fürs mitnehmen und insbesondere für dein Fazit. Hat mich beeindruckt:)
 
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A

Anonym71082

Guest
Ich bin weiter gekommen als ich mir je zu träumen wagte. Nicht nur was die Entfernung von Zuhause aus angeht, nicht nur was die Reiseklasse betrifft. Auch älter als ich es mir je vorstellen konnte. Unterwegs zwischen gestern und morgen, schaue ich auf die Welt, wie sie unter mir vorbeizieht. Noch kaum in der Lage die Eindrücke aus China, Malaysia und Singapur zu verarbeiten. Noch damit beschäftigt dass Erlebnis First zu begreifen.
Um knallhart zu urteilen: Das Fazit ist mir zu theatralisch. Trotzdem: Toller Bericht! Besonderes Lob für die schönen Fotos!
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.089
8.190
Dahoam
Dankeschön für diesen tollen Bericht! Super zu lesen, fast schon poetisch. Das sind die Perlen unter den Reiseberichte in diesem Forum.
 
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bcs

Reguläres Mitglied
08.05.2013
45
4
DUS
Vielen Dank für den wunderbaren Bericht und das Fazit. Schöne Erinnerungen sind durch nichts zu ersetzen und das Wertvollste was am Ende bleibt. In diesem Sinne ein gutes Jahr 2019 und weiterhin viele schöne Momente.
 
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JoergLo

Aktives Mitglied
29.01.2016
163
2
TXL
Ich bedanke mich leider viel zu selten für viele wundervolle Reiseberichte.

Diesmal aber aus vollen Herzen. Das Fazit hat mich sehr bewegt, wunderschön.

Einen Guten Rutsch ins neue Jahr wünsche ich Dir und allen anderen Foristen.
 
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globetrotter11

Erfahrenes Mitglied
07.10.2015
13.623
9.148
CPT / DTM
Auch ich bedanke mich für diesen besinnlichen Ausklang des Jahres.

Das Mitreisen hat mir viel Freude und Spaß gemacht.

Wieso eigentlich: Spaßbremse?
 
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Ein Klavierspieler

Erfahrenes Mitglied
10.04.2015
622
151
Lieber Mr.,

Wünsche mir für 2019 etwas weniger bedeutungsschwere Bilanzen,
als vielmehr den guten alten HolidayInn Esprit zurück

Nicht bös sein,denn ich lese immer gerne mit

Weiterhin Alles Gute
 
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Zottel

Erfahrenes Mitglied
19.03.2014
409
47
Fellbach
Herzlichen Dank für den Reisebericht und vor allem auch für das Fazit (y)und das Video!

Alles Gute für 2019

vom Reisezottel
 
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