Beinah live - Mr. Hard macht weiter Ferien

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Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
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Tag 10 – Was ist das eigentlich für ein Vorum hier?

Oder die Frage, was kann man Fliegen, was man auch Fahren könnte?
Und als weiterer Untertitel:
Was ist ein Status wirklich wert?

Ganz klar, statt nach Los Angeles zu Fliegen kann man auch dorthin fahren, aber schließlich ist dies hier kein Fielfahrervorum sondern ein Vielfliegertreff. Also geht es heute nicht mit dem Camaro zurück nach Los Angeles, sondern by Plane nach Süden. Und auch nicht ab SFO sondern ab SMF via SFO nach BUR. Für die weniger Bedarften: Der Onkel fährt von San Francisco nach Sacramento um von dort über San Francisco nach Burbank zu fliegen.
Und warum? Weil er es kann! Ob die Idee allerdings gut war muss der Tag erst zeigen. Erster Stop: Das Outlet Center in Vacaville. Dieses kennt Mr. Hard bereits aus der Tour mit einem Senior und hier muss er Einkäufe im Wert von etwa 430 Euro tätigen. Anschließend geht es gen Sacramento. Leider bleibt keine Zeit um die Hauptstadt Kaliforniens zu erkunden. Vielmehr gilt es die letzten Stunden mit dem Camaro zu genießen. Woher der Wagen Hits wie „Down Under“ von Man at Work herholt um den Abschied zu erschweren bleibt sein Geheimnis. Aber die Boxen halten was aus.

In Sacramento checke ich ein und warte auf den Abflug – VFT-Business as usual. Die 150 USD für Freiwillige die sich irgendwie anders in den Großraum Los Angeles befördern lassen wollen lehne ich ab. Schließlich habe ich den Flug SMF-SFO mit dem Embraer120 Brasilia ebenso als Scenic-Flight gebucht wie den Weiterflug ab SFO nach BUR (Burbank).

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So schön der Scenic-Flight mit der EMB12 auch ist, so anstrengend wird es in SFO. Die Wartezeit für den Flug nach BUR, immerhin 1,5 Stunden verbringe ich bei Käse und Wein im United Club. Zur Boarding Time gehe ich zum Gate. Alles ist perfekt, einzig eine der beiden Flugbegleiterinnen fehlt. Also beschließe ich zurück zu Wein und Käse zu gehen. Etwa eine Stunde später wird der Flug gecancelt. Hier zeigt es sich wofür ein FielVliegerStatus wirklich taugt: Es ist nicht das Einchecken am anderen Schalter oder die paar Minuten Zeitgewinn an der Security, es sind nicht die Kartoffelsalatorgien vor Flügen von Frankfurt nach Berlin. Für die Behandlung wenn es mal nicht klappt hilft der Status, oder: What's happend in case of... (oder so). Kein Anstehen und Warten zum Umbuchen, einfach in der Lounge bleiben, ein Glas Wein trinken und eine neues Ticket für den nächsten Flug in Empfang nehmen.

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Nichts desto trotz ist es unangenehm mal wieder zwei Stunden Verspätung zu fangen. Umso trauriger auch, da der Flug tatsächlich direkt auf den Pazifik startet, über die Halfmoonbay dreht und dann über der Küste entlang des Ozean gen Süden verläuft. Mit dem Unterschied, dass ich nun nicht mehr rechts sitze sondern links, die Sonne bereits untergegangen ist und ich von dem Scenic Flight nichts mehr habe.

Der Tag endet in einem Holiday Inn, dass mich mit dem wohligen, immer frischen, in jedem Haus gleichen Geruch und mit einem Upgrade in das höchste Stockwerk empfängt. Leider habe ich auf Grund der kurzen verbleibenden Zeit kaum Möglichkeiten das Dargebotene zu genießen.


Etwas wenig Bilder - nächstes Mal mehr!
 
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Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
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Tag 11 - Coast Starlight Teil I

Von Burbank geht es mit dem Zug der MetroLink zur Union Station Los Angeles. Wer wie ich erwartet hatte, dass diese Züge werktags morgens brechend voll sind – weit gefehlt. Statt bequem mit dem Zug in die Innenstadt zu fahren nutzt der handelsübliche US-Amerikaner den Stau auf den 7-spurigen Highways zum Zeitvertreib.

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Downtown LA

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Union Station

Heutiges Ziel des Tages: Der Coast Starlight. Das ist ein Zug der von Los Angeles bis nach Seattle fährt. Hierfür kann man günstige Tickets im einfachen Coach-Sitz (economy) kaufen; oder für ein paar hundert Dollar mehr ein Ticket in einem eigenen Abteil (Business) erstehen. Für noch mehr Dollar gibt es auch noch mehr Platz und eine eigene Nasszelle (quasi First). Mir reicht die Roomette, also die mittlere Variante, das eigene Abteil. Bereits bei diesem Tarif inkludiert: Gepäckaufgabe, First-Class-Lounge in LA und volle Verpflegung. Nach kurzer Wartezeit werden die geneigten Vollzahler per Golfcar auf den Bahnsteig verbracht, wo der Zug mit seinen Doppelstöckigen Wagons bereits 30 Minuten vor Abfahrt bereit steht. Der Zug erinnert sowohl innen als auch außen, und später auf Teilen der Strecke, oft an Szenen aus dem Film Alarmstufe Rot II – bis auf den Unterschied, dass weniger Action ist.

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Coast Starlight

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Roomette

Pünktlich setzt sich der Zug in Bewegung und macht sich auf den Weg zu seiner annähernd 36-stündigen Reise. Gemächlich geht es von Los Angeles zunächst nach Burbank, Van Nuys und Simi Valley, und durch all die anderen, nicht enden wollenden Orte, im San Fernado Valley.

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Leaving LA

Wer gedacht hätte man könne direkt in den Aussichtswagen wechseln, genannt Pacific Parlour Car, der täuscht sich. Zunächst meldet sich erstmal die Wagenbegleiterin und kündigt eine Reihe von Ansagen an. Dann meldet sich der Zugchef und erklärt die Sicherheitshinweise und andere Spielregeln. Anschließend meldet sich die Schaffnerin um zu erklären, dass sie nun die Tickets kontrollieren wird, die zu diesem Zwecke bereit zu halten sind. Dann meldet sich der Restaurantchef aus dem Dining Car um zu erklären, dass das dieser Wagon noch geschlossen ist, und das man abzuwarten habe, bis die Reservierungen für Lunch und Dinner eingegangen sind. Danach meldet sich der Bartender aus dem Parlour Car um zu erklären, dass man nach erfolgter Reservierung sein Lunch auch bei ihm einnehmen könne, wenn auch mit schmalerer Auswahl. Auch dieser teilt mit, dass man weiterhin zu warten habe, bis alle Reservierungen eingesammelt sind.
Das ganze Prozedere der Ansagen dauert etwa eine halbe Stunde. Dazwischen werden noch die Tickets kontrolliert und dann kommt erstmal die Wagenbegleiterin um jedem der es möchte seine Roomette zu erklären. Eine Roomette ist ein Abteil mit zwei breiten, bequemen gegenüberliegenden Sitzen die man zu einem Bett zusammen schieben kann und mit einem weiteren Bett, das man von oben ausklappen kann. Es gibt eine eigene Temperaturregelung und eine paar Lampen, Tisch, Kleiderschrank, Mülleimer und all so nützliches Zeug. Wifi gibt es auch, aber nur im Parlour-Car, der wie beschrieben jedoch noch nicht geöffnet ist. Im Wagon selbst gibt es eine kleine Serviceecke mit Obst, Wasser, Säften und Kaffee. Oben gibt es einen Restroom, unten weitere drei und eine Dusche.

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San Fernando Valley

Als ich die Buchung für diesen „Bullet-Train“ der Amtrak-Gesellschaft platzierte, gab es zur Begrüßung auch noch ein Fläschchen Sekt und Knabberzeugs, sowie am Nachmittag Wein und Käse. Diese Annehmlichkeiten, das hatte man mich zwischenzeitlich per Mail wissen lassen, wurden allerdings gestrichen. Etwa eine Stunde nach Abfahrt werden dann auch die obligatorischen Reservierungen für das Mittagessen eingesammelt und man darf in die Waggons mit Aussicht wechseln. Davon gibt es wie bereits angeführt zum einen den Parlour-Wagen, oben mit breiten Sesseln und Sitzecken ausgestattet, unten mit einem Kinosaal, dann den eigentlichen Restaurantwagen (Dining Car) und noch einen Kaffeewagen, mit Aussichtsbänken oben und Cafeteria unten.

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ParlourCar Upstairs

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ParlourCar Downstairs

Ich wähle zunächst das Obergeschoss der Cafeteria. Wo ich noch vor ein paar Tagen mit dem Auto unterwegs war kann ich mich nun voll und ganz auf die Landschaft konzentrieren.

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CafeCar Upstairs

Besonders reizvoll wird es hinter Santa Barbara – passend zu meinem Mittagessen – als es parallel zur Küstenlinie erst west-, dann nordwärts geht. Hier um die Vandenberg Air Force Base bei Lompoc kann man nicht mit dem Auto fahren. Der Highway No. 1 führt durch das Landesinnere, während der Zug teilweise in Schrittgeschwindigkeit die Küste erkundet.

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Pazifikküste westlich Santa Barbara

Zur Landseite finden sich einige interessante Bauwerke, von denen man vermutlich überall hin auf die Welt Raketen schießen kann, und andere, von denen aus man wahrscheinlich alles auf der Welt sehen und hören kann. Im übrigen befinden sich hier auch Startrampen für das inzwischen ausgemusterte Spaceshuttle, dass hier einige Male gelandet ist.

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Aufgrund unseres Tempos erreichen wir San Luis Obispo 3,5 Stunden nach dem wir Santa Barbara verlassen haben etwa 30 Minuten behind of schedule. Insgesamt kann man sowieso nicht sagen, dass dieser Zug der effizienten Fortbewegung dienlich ist, vielmehr dient er der Entdeckung der Langsamkeit, frei nach dem Motto, der Weg ist das Ziel. Hinter San Luis Obispo schraubt der Zug sich dann in die Berge Richtung Paso Robles, so dass wohl auch Schweizer ihre Freude hätten.

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Südlich San Luis Obispo

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Nördlich San Luis Obispo

Weiter geht es durch kalifornisches Hinterland vorbei an endlosen Feldern und Plantagen.

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Als ich zum Abendessen gehe haben wir 45 Minuten Verspätung und passieren San Jose.

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Abendessen im ParlourCar

Als ich mich zum Schlafen in meine Roomette zurückziehe, auf Höhe Emeryville ist es ca. 22:00 Uhr. Ab diesem Zeitpunkt beginnt eine Zeit der Stille, bis 07:00 Uhr werden keine Ansagen gemacht, und etwa so lange kann ich bei dem angenehmen Schaukeln schlafen wie in Abrahams Schoß.
 
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Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
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Tag 12 - Coast Starlight Teil II

Als ich erwache überqueren wie grade die Grenze zu Oregon. Die Landschaft hat sich geändert. Von der Küste sind wir inzwischen weit entfernt. Weites grünes Land, hohe Berge und schneebedeckte Gipfel stehen hinter klaren dunklen Seen.

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Es ist kalt geworden, draußen und im Zug. Das lässt sich besonders beim Zwischenhalt in Klamath Falls erleben, ganze 4°C sind es hier heute morgen auf dem Bahnsteig.

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Inzwischen sind wir eine halbe Stunde ahead of schedule, was aber nicht bedeutet, dass im Bahnhof allzu lange gewartet wird. Ein paar Minuten für die Raucher, ein paar Schritte in der Morgensonne und schon tönt das Drucklufthorn wieder unablässig durch die Landschaft. Eine erfrischende Dusche und dann gibt es Frühstück Statt dem Parlour Car wähle ich heute den Dining Car, hier wird man mit Fremden an einen Tisch gesetzt und es ergeben sich mit jeder Mahlzeit neue Gesprächspartnerinnen und -partner und neue Gespräche (Where are you from? Oh germany, my father/grandpa/aunt/mother is from germany/was in germany.... Thank you for visiting our country). Jetzt, und später im Vormittag, geht es durch die Berge, vorbei an endlosen Tannenwäldern mit Blick in tiefe grüne Täler.

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Irgendwo auf der Strecke kurz vor Eugene parken wir dann für eine gute dreiviertel Stunde. Damit ist der Fahrplan dann wieder obsolet. Hinter Eugene macht die Landschaft auf und gibt den Blick in die Ferne frei.

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Beim Stop in Portland frohlockt das fahrende Personal. Da man hier pünktlich ist, rechnet man mit einer Ankunft in Seattle eine dreiviertel Stunde vor der Zeit.

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Aber da hat man die Rechnung ohne den Zug gemacht, der vor uns mit einem Schaden die Strecke blockiert. Erst im nirgendwo warten, dann zurücksetzen, um dann auf dem Gegengleis zu überholen.

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Den Sonnenuntergang erleben wir kurz vor Tacoma am malerischen Puget Sound. Hier gelingt mir auch ein Bild der Tacoma Narrows Bridge, die 1940 durch ihren spektakulären Einsatz traurige Berühmtheit erlangte.

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Seattle erreichen wir eine dreiviertel Stunde zu spät, genau als dass Football-Spiel endet. Somit gibt es kein Taxi und einen Fußmarsch ins Crowne Plaza, dass mich dafür mit einem Zimmer im obersten Stockwerk mit Blick auf den Space Needle entschädigt.

Fazit: Der Coast Starlight ist jeden Dollar wert und meine absolute Empfehlung.
 

mainz2013

Erfahrenes Mitglied
18.09.2013
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Vielen Dank für die schönen Bilder aus meiner zweiten Heimat "Oregon". "Daheim" ist Salem, OR. (meine Ehefrau ist von dort) + natürlich Portland. :)
 
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MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
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Dahoam
Danke für das mitnehmen auf diese tolle Reise. Der Westen der USA ist immer wieder eine Reise wert.

Fazit: Der Coast Starlight ist jeden Dollar wert und meine absolute Empfehlung.

Wer Zeit hat für den ist so ziemlich jede Langstrecken-Zugfahrt in den USA eine Empfehlung.
Als ich den Coast Starlight gefahren bin hatten wir vier Stunden Verspätung in Seattle, aber man fährt ja nicht um pünktlich anzukommen ;)
 

Mr. Hard

Spaßbremse
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Man munkelte im Zug, dass das Amtrak-Programm nicht mehr lange existieren könnte.
 

Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
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Tage 13 und 14 – Seattle

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Es ist doch tatsächlich trocken an diesem Vormittag, und das ist nicht gewöhnlich, denn schließlich ist die Stadt durch ihre Lage am Puget Sound klimatisch nicht besonderes begünstigt. Aber dennoch hat diese Stadt, die sich ähnlich wie San Francisco über viele Hügel verteilt einen ganz besonderen Reiz. Eine amerikanische Großstadt mit Wolkenkratzern aber voll grüner Vegetation und viel entspannter als die meisten anderen US-Städte dieser Größe. Die Innenstadt überzeugte mich schon einmal mit einer lockeren und lässigen Art. Hinter jeder Straßenecke ergeben sich neue Ausblicke oder ein weiterer Starbucks.

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Dazu gehört auch die Unterirdische Straße für Busse und Straßenbahnen.

Natürlich geht es zum Public Market, wo jeden Tag frische Fische, Blumen und Obst und Gemüse nicht nur für die Touristen feilgeboten werden. Gleich gegenüber befindet sich auch der erste Starbucks, ein Kaffee hier ist heute unvermeidlich.

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Public Market

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First Starbucks

Außerdem geht es mit der Monorail zum Space Needle. Da ich den Ausblick bereits kenne spare ich mir allerdings die Auffahrt.

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Anschließend geht es zu Hertz um einen Mietwagen zu übernehmen. Schließlich hat Seattle auch in der Umgebung einiges zu bieten. Durch die nachmittägliche rush-hour gehtes gen Everett. Die zweite Nacht verbringe ich hier, draußen im Staybridge Suites, damit ich am nächsten Morgen direkt die Boeing Werke besichtigen kann.

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Von der Boeing-Tour gibt es natürlich keine Bilder, da das Fotografieren dort verboten ist. Allerdings glaube ich nicht, dass die 20 Dollar für diese 90 Minuten gut angelegt sind. Der Film dauert sechs Minuten und hat nicht viel zu bieten. Die Halle, die dem Volumen nach wohl das größte Gebäude der Welt ist, ist zwar beeindruckend, aber die paar Blicke auf die Flugzeuge die sich in Fertigung befinden geben nur wenig Einblick in das was dort getan wird. Aber hinterher..., wenn man schon mal da ist, ist es trotzdem ein muss!

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Anschließend geht es wieder nach Süden, vorbei an Downtown Seattle nach Renton.

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Hier am Boeing Field wird nicht nurdie 737 gebaut, auch das Museum of Flight muss besichtigt werden. Hier finden sich einige Originale und auch Nachbauten berühmter Flugzeuge.

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Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
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Besonders das Außengelände hat was zu bieten, wenn die Maschinen auch teilweise in einen erbärmlichen Zustand sind.

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Dann gibt es noch den Nachbau der ersten Boeing Werkstadt:

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Anschließend geht es noch einmal zur Tacoma Narrows Bridge, bevor der Tag im Holiday Inn am SeaTac/Airport ausklingt.

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Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
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Tag 15 – Rückflug mit Hindernissen


Kaum zwei Wochen nach meiner Ankunftgeht es schon wieder zurück in die Heimat. Vom Hotel zumSeaTac-Airport ist es nur ein Katzensprung und das Abenteuer Fliegen kann erneut beginnen. Dank TSA-PreCheck bin ich in fünf Minuten vomShuttle-Parkplatz airside. Der erste heutige Flug geht nach Chicago.

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Dieses Leg wird von AmericanAirlines durchgeführt und mein Platz istin First. Dieses Ticket berechtigt allerdings nicht zu einemLounge-Aufenthalt, da es weder ein Transcon-Flug ist, noch bin ichMitglied im AmericanAirlinesClub. Unsicher ist man sich, ob einZugang möglich ist, wenn ein internationaler Anschluss im Ticketist, da die einzige Lounge aber von Alaska Airlines betrieben wirdist die Frage aber sowieso überflüssig. Es geht mit einer 737-800gen Osten und zwar mit richtigen Sessel (Recliner). Das ist er alsomein erster First-Flug. Der Flug verläuft unspektakulär, es gibtRühreipampe und Getränke nach Wunsch, und nach 3:30 ist der Spaßauch schon wieder vorbei, die Landung in ORD überpünktlich.

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Recliner

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Nun heißt es Gate-Wechsel. Hier bietet die British Airways einen speziellen Service nur für ihre Gäste:Mit Bussen wird man airside von einem Terminal ins andere gefahren.Ja, die BA, das ist schon eine „richtige“ Airline. Im Terminalgibt es auch eine Lounge für Business-Gäste und eine fürFirst-Gäste. Meine ist die für ClubWorld-Reisende, also Business.Die ist fensterlos, übervoll und mit mäßigem Angebot. Etwas besser wird es, nachdem die Cathay-Maschine nach HongKong gebordet hat. Für den späteren Flug nach LHR gibt es im übrigen noch einen besonderen Service, man kann in der Lounge ein PreFlightDinner einnehmen und dann im Flugzeug direkt schlafen gehen. Zum Boarding wird bereits 10Minuten vor der eigentlichen Zeit gerufen, und es geht auch direkt indie Maschine. Heute ist mein Platz im Upperdeck – also oben in der 747-400. Hier gibt es 20 Business-Plätze, 5 auf jeder Seite zumFenster die Rückwärts sind, und je Seite fünf Gangplätze die inFlugrichtung sind. Ich durfte nur noch zwischen Gang und Exit und Gang ohne Exit wählen, also sitze ich in Flugrichtung hinter dem Exit am Gang. Das hat den Vorteil, dass niemand auf dem Weg zumFenster über meine Beine steigen muss. Mein Nachbar, der mir quasischräg gegenüber sitzt kommt kurz nach mit und sortiertgeräuschvoll seinen Hausrat in diverse Fächer und Schubladen, dieer dann schwung- und geräuschvoll schließt. Alsbald klappt seinNotebook auf und flüstert in einer fremden Sprache seine E-Mails vorsich hin. Zum Start muss er den Apparat natürlich ausschalten undnach dem Sicherheitsvideo wird dann auch der Sichtschutz zwischen unsbeiden hochgefahren. Das hat leider auch den Nachteil, dass ich nichtaus dem Fenster sehen kann. Direkt nach dem Start beginnt auch gleichder Service.

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Alles in allem finde ich das Konzept der Gegenüber-Sitze nicht besonders gelungen – zumal sie mir sehr wackelig erscheinen. Grade wenn man nicht am Exit sitzt, müssen zudem die außen Sitzenden über den Nachbarn klettern, und im Main-Deck sah es für meine Begriffe sehr beengt aus Der Rest ist schnell erzählt: Champagner, Salat, Steak, Wein, Käse... das ganze Programm, schnell abgespult, Lichter aus. Deutlich besser undfreundlicher als bei meinem letzten LH C Flug von SFO nach FRA, abernoch lange nicht auf dem Niveau von LX, weder von Service noch vomSitz.

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Zur Erklärung: Vorspeisensalat mit Blauschimmelkäse und Nachtisch direkt vorab mit

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Die Landung in LHR 30 Minuten vor der Zeit, aber am Gate ist erst Niemand, und dann kann der Finger nicht ran gefahren werden. Es dauert mehr als eine halbe Stunde bis man eine Treppe bringt. Naja, es kommt ja nicht alle Tage ein Flugzeug aus Chicago, und dann auch noch so ein Großes. Geplante Ankunft:07:50 Uhr, Boarding Anschlussflug nach Brüssel: 8:25 Uhr. Hätte bequem sein können, wird jetzt aber eng. Ich bin mit unter den ersten die von Bord gehen. Zunächst geht es von Terminal 5 irgendwas nach Terminal 5 mit der Bahn, dann zu den Anschlüssen. Allerdings lässt man mich hier vor der Siko nicht mehr weiter, da mein Flug bereits geschlossen sei, es ist 8:10 Uhr. Keine Diskussion möglich, ich habe mich am Transferschalter anzustellen. Nach weiteren fünf Minuten kommt man aufgeregt auf mich zu und holt mich aus der Schlange, um mich so schnell wie möglich zum Gate zu bringen. Davor liegt aber die Sicherheitskontrolle und ratet mal wer da alles vor mir steht...
Langer Rede kurzer Sinn, Anschluss um 13 Minuten verpasst, Umbuchung auf den nächsten Flug nach Düsseldorf (statt nach Brüssel, wo mein Zug eh weg ist) auf Standby, keinen Platz bekommen und auf dem übernächsten Flug nach DUS gelandet.Ankunft in DUS um 15:40 Uhr, statt in BRU um 11:05 Uhr, schön istanders. Aber die Lounge ist beeindruckend.

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LHR-DUS
 
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ichundou

Erfahrenes Mitglied
05.11.2013
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FRA
Ja, war wirklich schön. Ich lese Deine Berichte immer gerne und diesmal hat besonders der Teil über Seattle Erinnerungen wach werden lassen. :)
 
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holli250

Reguläres Mitglied
26.03.2012
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Klass Report - vielen Dank dafür!!
Schade, dass Du schon wieder zurück bist ;-)
Und schon hab ich wieder was auf der Test-the-west To Do Liste stehen :)
 
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Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
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Fazit:


Das Ziel:
Die USA sind natürlich ein Land für sich. Schon an anderer Stelle habe ich darüber berichtet:


Unwillkürlich fällt mir plötzlich alles ein, was mich an den USA – die ich fast so liebe wie meine Heimat - immer wieder stört: die runtergekommenen Gegenden, die ewig gleichen Burgerbuden mit dem ewig gleichen Fraß – egal welche Marke man wählt. Burgerbuden und Handelsketten die dafür sorgen, dass jede Stadt gleich aussieht. Die Radiosender die immer nur fünf Kilometer klar bleiben und gefühlt mehr als die Hälfte der Zeit sinnfreie, verdummende Werbung bringen. Und erst das Fernsehen... Die schlechten Straßen, die Toll Routes, auf denen entweder lächerliche Beträge oder völlig überzogene Summen verlangt werden. Die Menschen, die überfreundlich den Service in Hotels und Restaurants machen, von denen kaum einer richtig englisch sprechen kann, geschweige denn dreimal hintereinander fehlerfrei eine Zimmerkarte programmieren kann. Der überall gereichte schlechte Kaffee, der offensichtlich nur so schlecht ist, um Ketten wie Starbucks einen Markt zu eröffnen. Das ewige Eis in allem und jedem Getränk, am besten aus gechlortem Wasser – schmeckt besonders in Weißwein. Die Einwegverpackungen und die Müllberge. Die sinnfreien Schlangen, die überall gebildet werden, und an denen Menschen in Phantasieuniformen stehen die wichtig gucken und alle einteilen...


Aber dafür entschädigt die Natur mit ihrer gesamten Pracht und die Menschen mit ihrer Freundlichkeit –wenn auch manchmal nur gespielt.

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Die Flüge:
Da es mein erstes Ticket auf BA seit langem war, war ich natürlich gespannt. Was ich für das zugegeben nicht besonders teure C-Ticket bekommen habe hat mich allerdings nicht immer nur begeistert. Der Flug via SNN mit der BA001 war natürlich schon etwas besonderes, der Sitz und der Service gut, aber nicht überragend. Der C-Sitz im A321T von AA war sehr gut, und der Service für amerikanische Verhältnisse auch gut. Der First-Flug SEA-ORD war wie erwartet nichts besonders, vom Sitz in der BA 747 war ich enttäuscht. Zwei Mal hat AA es auf dem Hinflug geschafft mein Gepäck zu verbummeln, ein AA Flug wurde gecancelt und der Ersatzflug dann in Y durchgeführt, hierzu hat sich BA nach mehr als einer Woche gemeldet und mich an AA verwiesen. Das ich auf dem Rückflug den Anschluss nicht geschafft habe ist für den Heimatflughafen der BA,bei einer Ankunft vor der Zeit ein absolutes Versagen. Nun halte ich zwar knapp zwei Jahre den Silber-Status, dass ich diesen nach dieser Geschichte jedoch auch oft auf BA nutzen werde glaube ich nicht.

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Die Hotels:
Bis auf das Windmill und natürlich den Coast Starlight waren alle Hotels aus der IHG-Gruppe.In jedem Haus wurde der Platinum gewürdigt und führte zu Upgrades oder zumindest zu Zimmern im jeweils höchsten Stockwerk. Insgesamt ist der Standard der IHG-Hotels in den USA einigermaßen hoch und daher gab es auch keine böse Überraschung.


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Die Autos:
Hertz lieferte sowohl in UK als auch in Seattle dass was bestellt war und war sowohl in Abnahme als auch Rückgabe schnell und unkompliziert. National lieferte mit dem Camaro das was bestellt war, allerdings hätte es auch ein Sebring werden können, was mir missfallen hätte. Eigenartig fand ich, dass man jedes Hotel meiner Reise wissen wollte, aber ansonsten war alles in Ordnung und der Camaro hat ne Menge Spaß gemacht.

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Der Zug:
Absolute Empfehlung!

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Zusammenfassung:
Langsam wird mir das Fliegen - selbstin komfortablen Klassen - immer lästiger und daher werden die Ziele,für die ich diesen Blödsinn in Kauf nehme weniger. Aber für dieUS-Westküste würde ich jederzeit wieder in ein oder mehrereFlugzeuge steigen. Land und Leute sind einfach toll und dieLandschaft ist von atemberaubender Schönheit. Das ganze vom Zug ausin langsamer Vorbeifahrt zu erleben war die absolute Krönung.


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So das war's, vielleicht hat es ja der Einen oder dem Anderen gefallen.
 
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Hristo

Aktives Mitglied
13.07.2010
169
4
ZRH
Wirklich toller Bericht! (y) Fairerweise hättest du im Eröffnungspost allerdings auf die Nebenwirkungen hinweisen können... ;) Zumindest bei mir hat dein Bericht akutes Fernweh nach der US-Westküste ausgelöst... :sick:
 
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koelntom

Erfahrenes Mitglied
09.10.2011
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27
Erstmal danke für den super Bericht (y)

Die Landung in LHR 30 Minuten vor derZeit, aber am Gate ist erst Niemand, und dann kann der Finger nichtran gefahren werden. Es dauert mehr als eine halbe Stunde bis maneine Treppe bringt.


Das Versteh ich auch nicht... Ist mir auch schon in Düsseldorf passiert, 30 Minuten zu früh da, Ansage herzlich willkommen in Düsseldorf heute sind wir schon 30 Minuten früher gelandet.:D
Am Gate angekommen: Leider hat keiner mit unserer Ankunft gerechnet, wir müssen jetzt leider noch auf das Bodenpersonal warten.:eek:

Obwohl wir ca. 4:30 geflogen sind, man sollte die Landezeit wohl schon kurz nach dem Start wissen:idea:

Kannst ja vieleicht noch 600€ oder ein paar Meilen von BA bekommen aufgrund deren Unfähigkeit.
 
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MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.096
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Dahoam
Klasse Bericht, super Fotos! Und ich schätze die offenen und direkten Worte dazu. Besonders das was Du über die USA oben selbst zitierst trifft es perfekt. Die Natur im Südwesten der USA ist einfach unbeschreiblich schön!
 
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Noskro

Erfahrenes Mitglied
Wirklich toller Bericht! (y) Fairerweise hättest du im Eröffnungspost allerdings auf die Nebenwirkungen hinweisen können... ;) Zumindest bei mir hat dein Bericht akutes Fernweh nach der US-Westküste ausgelöst... :sick:

Ja, das gleiche habe ich ja direkt von Anfang an schon bemängelt :D Aber wegschauen geht wie bei einem, Unfall dann ja auch nicht ... :cry:
 
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