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Reiseplan
RE 4423 – Oldenburg-Bremen
ICE 1531 – Bremen-Nürnberg
ICE 536 – Nürnberg-Bremen
RE 4426 – Bremen-Oldenburg
Da ich keine GCMap Alternative für die Bahn kenne, verzichte ich hier auf die obligatorische Einblendung der Reiseroute.
Pünktlich um 14:00 Uhr klappte ich den Laptop zu, ließ Arbeit Arbeit sein und nahm den Bus zum Oldenburger Hauptbahnhof. Die Hin- und Rückfahrt nach Nürnberg hatte ich mittels Bahn.Bonus Punkten gekauft, je Strecke für 1.500 Punkte (1. Klasse). Mit dem RE 4423 ging es pünktlich um 14:35 Uhr nach Bremen, kurze Umsteigezeit von 10 Minuten und anschließend für die nächsten 4h 13m im ICE 1531 bis nach Nürnberg.
Im ICE hatte ich dann den Sitzplatz 1A – sozusagen. Wagen 38, Platz 15, Panorama/Lounge.
Leider haben beide Triebfahrzeugführer, in Kassel (?) fand ein Wechsel statt, die Glasscheibe nicht auf Durchsicht gestellt – und so mussten wir mit der Milchglasscheibe Vorlieb nehmen.
Die Bordverpflegung fiel, wie üblich, ziemlich mau aus.
Wir kamen mit nur wenigen Minuten Verspätung in Nürnberg an. Das Wetter war schlecht, es nieselte und war ziemlich frisch. Zum Glück war das Hotel, ein Motel One, nur wenige hundert Meter entfernt. Ein großzügiges und funktional eingerichtetes Zimmer – man kennt es. Zwei Nächte für zusammen 138 EUR, ohne Frühstück, dafür, dank beOne Mitgliedschaft, mit Late Checkout bis 15 Uhr und einer Flasche „Viva con Agua“ aufs Haus.
Meine Abendpläne hatten sich Dank des Nieselregens in Luft aufgelöst, ich brauchte eine Alternative. Eigentlich wollte ich mit der Kamera und Stativ losziehen und ein paar Nachtfotografien machen, aber nicht, wenn es nieselt… Und so suchte ich nach einer netten Location für einen abendlichen Happen – und wurde relativ schnell fündig: das Shashamane Restaurant am Willy-Brandt-Platz. Ein äthiopisches Restaurant mit guten Bewertungen, fußläufig auch bei Nieselregen zu erreichen.
Das Restaurant war gut besucht und ich musste etwas warten, bis ich einen Tisch zugewiesen bekam. Die Karte ist überschaubar – nach nur wenigen Minuten hatte ich mich entschieden.
Zebidar Beer. Süffig und lecker.
Shashamane I Mixteller
Yebere key we’t (scharf) / የበሬ ቀይ ወጥ – Rindfleisch gekocht, Knoblauch, Tomaten, äthiopische Gewürze, äthiopischer Frischkäse, Salat, vegetarische Variationen, dazu wird Inschera, ein äthiopisches Sauerteig-Fladenbrot, serviert.
Traditionell wird in Äthiopien ohne Besteck gegessen. Das hat mit dem an der Seite liegenden Fladenbrot auch funktioniert, aber als das aufgebraucht war und ich nur noch das vor Soßen nass triefende, aber auch leckere Tellerbrot hatte, ließ ich mir Messer und Gabel geben und vollendete, was ich angefangen hatte.
Das Wetter hatte sich in der Zwischenzeit leider nicht verbessert, es nieselte weiterhin. Da es aber erst kurz nach 21 Uhr war, und ich noch nicht zurück ins Hotel wollte, entschied ich mich auf ein paar Bier in die quasi direkt gegenüber dem Hotel befindliche Bela Lugosi Kneipe zu gehen. Aus den Boxen donnerte Heavy Metal, die Bar war mit einer milchigen Folie abgeschirmt und ich verstand den Barkeeper nicht besonders gut. Ich bestellte Bier, er listete die vorhandenen Biersorten auf, ich zuckte mit den Schultern und stammelte „ein Helles!“ zurück. Quasi eine Sekunde später stand eine Flasche Grüner Vollbier hell vor mir. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nichts von der Rivalität zwischen Nürnberg und Fürth…
Ich hatte noch nicht ganz drei Schluck aus der Flasche getrunken, da quatschte mich auch schon der Typ links von mir an. Leicht lallend, mit Manowar T-Shirt bekleidet und einem glasigen Blick in den Augen saß er anscheinend schon länger dort. Wo ich denn herkomme und was ich in Nürnberg machen würde, Smalltalk eben. Und ich hasse Smalltalk. Ich beantwortete seine Fragen kurz und knapp, er exte, mehr oder weniger, sein Bier und bestellte sich noch ein neues. Der Barkeeper gab ihm zu verstehen, dass dies heute sein letztes Bier sein würde, „Jaja, nun gib schon her“ lautete seine Antwort. Und obwohl ich ihn so gut es ging ignorierte, er quasselte wie ein Wasserfall auf mich ein. Ein paar seiner Zitate:
Das mit dem Reich bleiben und Nazi sein hing irgendwie zusammen. Glaube ich. So ganz bin ich nicht durch sein Gerede durchgestiegen. Wie auch immer – ich trank mein Bier weiter und als ich am Boden der Flasche angekommen war, war auch mein Sitznachbar trocken gelaufen und verabschiedete sich endlich aus der Kneipe. Ich nutzte die Ruhe, bestellte ein neues Bier (dieses Mal ein Dunkles; es wurde ein Schloss Scheyern Kloster Export dunkel) und brachte die vorherigen zwei Bier weg.
Auf der Toilette.
Mittlerweile war es 23 Uhr. Ich bezahlte 5,60 EUR + Trinkgeld und ging die 200m ins Hotel. Ab ins Bett, noch ein paar Kapitel im Buch gelesen, Licht aus, Schlafen.
Der Wecker klingelte um 8 Uhr. Schnell unter die Dusche, rein in frische Klamotten und gegen 9 Uhr stand ich vor dem Hotel, bereit, Nürnberg zu erkunden.
Leider hatte sich das Wetter nicht wirklich verbessert. Es war zwar trocken, aber die Wolken raubten jede Sicht auf die Sonne – es war mit 8°C einfach nasskalt. Ich gab das erste Ziel ins Smartphone ein und lief los.
Bei einem Bäcker in der Innenstadt holte ich mir noch ein schnelles Frühstück.
Blick von der Museumsbrücke in Richtung Osten.
Der Hans-Sachs-Platz mit Markt. Im Hintergrund sind die Türme der St. Sebald Kirche zu sehen.
Die Frauenkirche direkt am Hans-Sachs-Platz.
An der Nordflanke des Platzes liegt die derzeit einzige Tourist Information in Nürnberg. Die Zweitfiliale am Hauptbahnhof ist wegen „C“ geschlossen.
Für 27,30 EUR erwarb ich eine Nürnberg Card + Fürth. Die Karte ist zwei Tage lang gültig und beinhaltet freie Fahrt mit dem ÖPNV und freien Eintritt in alle Museen und Sehenswürdigkeiten. Ein richtiges Schnapper und tolles Angebot für Touristen! *thumbs up*
Da mein nächstes Ziel genau in der anderen Richtung lag, drehte ich um und lief wieder zurück.
Ich nenne es „Kleine Flasche ganz allein“.
Die St. Lorenz Kirche. Dieses Bild konnte nur entstehen, weil ich rechts statt links abgebogen bin und wieder zurück musste…
Hinter der Kirche, etwas Kunst im Baum.
RE 4423 – Oldenburg-Bremen
ICE 1531 – Bremen-Nürnberg
ICE 536 – Nürnberg-Bremen
RE 4426 – Bremen-Oldenburg
Da ich keine GCMap Alternative für die Bahn kenne, verzichte ich hier auf die obligatorische Einblendung der Reiseroute.
Pünktlich um 14:00 Uhr klappte ich den Laptop zu, ließ Arbeit Arbeit sein und nahm den Bus zum Oldenburger Hauptbahnhof. Die Hin- und Rückfahrt nach Nürnberg hatte ich mittels Bahn.Bonus Punkten gekauft, je Strecke für 1.500 Punkte (1. Klasse). Mit dem RE 4423 ging es pünktlich um 14:35 Uhr nach Bremen, kurze Umsteigezeit von 10 Minuten und anschließend für die nächsten 4h 13m im ICE 1531 bis nach Nürnberg.
Im ICE hatte ich dann den Sitzplatz 1A – sozusagen. Wagen 38, Platz 15, Panorama/Lounge.

Leider haben beide Triebfahrzeugführer, in Kassel (?) fand ein Wechsel statt, die Glasscheibe nicht auf Durchsicht gestellt – und so mussten wir mit der Milchglasscheibe Vorlieb nehmen.
Die Bordverpflegung fiel, wie üblich, ziemlich mau aus.

Wir kamen mit nur wenigen Minuten Verspätung in Nürnberg an. Das Wetter war schlecht, es nieselte und war ziemlich frisch. Zum Glück war das Hotel, ein Motel One, nur wenige hundert Meter entfernt. Ein großzügiges und funktional eingerichtetes Zimmer – man kennt es. Zwei Nächte für zusammen 138 EUR, ohne Frühstück, dafür, dank beOne Mitgliedschaft, mit Late Checkout bis 15 Uhr und einer Flasche „Viva con Agua“ aufs Haus.


Meine Abendpläne hatten sich Dank des Nieselregens in Luft aufgelöst, ich brauchte eine Alternative. Eigentlich wollte ich mit der Kamera und Stativ losziehen und ein paar Nachtfotografien machen, aber nicht, wenn es nieselt… Und so suchte ich nach einer netten Location für einen abendlichen Happen – und wurde relativ schnell fündig: das Shashamane Restaurant am Willy-Brandt-Platz. Ein äthiopisches Restaurant mit guten Bewertungen, fußläufig auch bei Nieselregen zu erreichen.
Das Restaurant war gut besucht und ich musste etwas warten, bis ich einen Tisch zugewiesen bekam. Die Karte ist überschaubar – nach nur wenigen Minuten hatte ich mich entschieden.
Zebidar Beer. Süffig und lecker.

Shashamane I Mixteller
Yebere key we’t (scharf) / የበሬ ቀይ ወጥ – Rindfleisch gekocht, Knoblauch, Tomaten, äthiopische Gewürze, äthiopischer Frischkäse, Salat, vegetarische Variationen, dazu wird Inschera, ein äthiopisches Sauerteig-Fladenbrot, serviert.

Traditionell wird in Äthiopien ohne Besteck gegessen. Das hat mit dem an der Seite liegenden Fladenbrot auch funktioniert, aber als das aufgebraucht war und ich nur noch das vor Soßen nass triefende, aber auch leckere Tellerbrot hatte, ließ ich mir Messer und Gabel geben und vollendete, was ich angefangen hatte.
Das Wetter hatte sich in der Zwischenzeit leider nicht verbessert, es nieselte weiterhin. Da es aber erst kurz nach 21 Uhr war, und ich noch nicht zurück ins Hotel wollte, entschied ich mich auf ein paar Bier in die quasi direkt gegenüber dem Hotel befindliche Bela Lugosi Kneipe zu gehen. Aus den Boxen donnerte Heavy Metal, die Bar war mit einer milchigen Folie abgeschirmt und ich verstand den Barkeeper nicht besonders gut. Ich bestellte Bier, er listete die vorhandenen Biersorten auf, ich zuckte mit den Schultern und stammelte „ein Helles!“ zurück. Quasi eine Sekunde später stand eine Flasche Grüner Vollbier hell vor mir. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nichts von der Rivalität zwischen Nürnberg und Fürth…
Ich hatte noch nicht ganz drei Schluck aus der Flasche getrunken, da quatschte mich auch schon der Typ links von mir an. Leicht lallend, mit Manowar T-Shirt bekleidet und einem glasigen Blick in den Augen saß er anscheinend schon länger dort. Wo ich denn herkomme und was ich in Nürnberg machen würde, Smalltalk eben. Und ich hasse Smalltalk. Ich beantwortete seine Fragen kurz und knapp, er exte, mehr oder weniger, sein Bier und bestellte sich noch ein neues. Der Barkeeper gab ihm zu verstehen, dass dies heute sein letztes Bier sein würde, „Jaja, nun gib schon her“ lautete seine Antwort. Und obwohl ich ihn so gut es ging ignorierte, er quasselte wie ein Wasserfall auf mich ein. Ein paar seiner Zitate:
Ich bin reich und werde immer reich bleiben!
Mein Nachbar ist Nazi!
Ich trinke Fürther Bier – als Nürnberger!
Ich trinke dieses Bier nicht weil ich es muss!
Das mit dem Reich bleiben und Nazi sein hing irgendwie zusammen. Glaube ich. So ganz bin ich nicht durch sein Gerede durchgestiegen. Wie auch immer – ich trank mein Bier weiter und als ich am Boden der Flasche angekommen war, war auch mein Sitznachbar trocken gelaufen und verabschiedete sich endlich aus der Kneipe. Ich nutzte die Ruhe, bestellte ein neues Bier (dieses Mal ein Dunkles; es wurde ein Schloss Scheyern Kloster Export dunkel) und brachte die vorherigen zwei Bier weg.
Auf der Toilette.

Mittlerweile war es 23 Uhr. Ich bezahlte 5,60 EUR + Trinkgeld und ging die 200m ins Hotel. Ab ins Bett, noch ein paar Kapitel im Buch gelesen, Licht aus, Schlafen.
Der Wecker klingelte um 8 Uhr. Schnell unter die Dusche, rein in frische Klamotten und gegen 9 Uhr stand ich vor dem Hotel, bereit, Nürnberg zu erkunden.
Leider hatte sich das Wetter nicht wirklich verbessert. Es war zwar trocken, aber die Wolken raubten jede Sicht auf die Sonne – es war mit 8°C einfach nasskalt. Ich gab das erste Ziel ins Smartphone ein und lief los.
Bei einem Bäcker in der Innenstadt holte ich mir noch ein schnelles Frühstück.

Blick von der Museumsbrücke in Richtung Osten.

Der Hans-Sachs-Platz mit Markt. Im Hintergrund sind die Türme der St. Sebald Kirche zu sehen.

Die Frauenkirche direkt am Hans-Sachs-Platz.

An der Nordflanke des Platzes liegt die derzeit einzige Tourist Information in Nürnberg. Die Zweitfiliale am Hauptbahnhof ist wegen „C“ geschlossen.
Für 27,30 EUR erwarb ich eine Nürnberg Card + Fürth. Die Karte ist zwei Tage lang gültig und beinhaltet freie Fahrt mit dem ÖPNV und freien Eintritt in alle Museen und Sehenswürdigkeiten. Ein richtiges Schnapper und tolles Angebot für Touristen! *thumbs up*

Da mein nächstes Ziel genau in der anderen Richtung lag, drehte ich um und lief wieder zurück.
Ich nenne es „Kleine Flasche ganz allein“.

Die St. Lorenz Kirche. Dieses Bild konnte nur entstehen, weil ich rechts statt links abgebogen bin und wieder zurück musste…

Hinter der Kirche, etwas Kunst im Baum.

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