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Die Zeit in Brazzaville werde ich zusammenfassen. Ich war dort von Sonntag bis Freitag. Ich hätte nicht gedacht, dass ich dort solange bleiben würde, aber einerseits gefiel es mir dort echt gut, andererseits wurde ich überall vor Kinshasa gewarnt.
Mein Hotel, das Hippocampe, war solide. Die Basic-Zimmer (28.000 CFA) einfach, aber die Lage gut. Das erste Mal auf der Reise hatte ich ein eigenes Moskitonetz. Zwar hatte ich ein mobiles dabei, war aber immer zu faul dieses aufzuhängen. Jedenfalls habe ich morgen immer ein paar Mücken im Zelt gehabt.
[![Bild img_3918hcfn1.jpg auf abload.de](https://abload.de/img/img_3918hcfn1.jpg)](https://abload.de/image.php?img=img_3918hcfn1.jpg)
Es gibt aber auch ein Radisson:
Brazzaville gefiel mir unter anderem so gut, weil es sauber (mehrfach die Müllabfuhr gesehen) sowie (gefühlt) sicher ist, der Verkehr überschaubar und die Leute nett. So habe ich dann am Ende Urlaub und „Abenteuer“ gut vereinen können. Morgens ausschlafen, dann zu Fuß in die Stadt oder einfach Mal den Tag bei Serien/ einem Buch im Bett verbracht. Ich bin normalerweise überhaupt kein Fußgänger, aber in Brazzaville bin ich so viel gelaufen wie nie. Nachfolgend ein paar Eindrücke:
Die schon eingangs erwähnte Residenz des Botschafters:
Und die Botschaft. Das Gelände teilen wir uns mit den Franzosen:
Die Kathedrale Sacre Coeur, direkt beim Botschafter um die Ecke:
Nicht mit der Basilique Sainte Anne zu verwechseln:
Denkmal von Pierre Savorgnan de Brazza (https://de.wikipedia.org/wiki/Pierre_Savorgnan_de_Brazza), dem Namensgeber:
Blick rüber nach Kinshasa (oder kurz Kin genannt)
Ein Tag stand ein Ausflug zu den Stromschnellen des Kongos, Les Rapides, aus. Das Internet ist sich unschlüssig, von wo diese am besten betrachtet werden können. Ich wollte es hinter der Point du Djoué probieren, verwarf dieses Vorhaben jedoch, als mir der Kellner im Restaurant sagte, dass es dort nicht sicher sei. Das konnte ich mir schon vorstellen, da meine Quelle sagte, es sei ein kleiner Pfad hinter der Brücke – wenn ich diesen überhaupt gefunden hätte. Stattdessen ging es zum Restaurant „Les Rapides“. Und zum Unverständnis des franz. Besitzers mit dem Minibus.
Wie ihr seht, sehr ihr nichts bis kaum was. Vielleicht wäre ein anderer Spot doch besser gewesen.
Dafür gab es einen Elefanten aus Müll zu bestaunen:
Bei meinen Streiftouren durch die Stadt habe ich auch das ein oder andere Elektroauto ausgemacht:
Es gibt auch noch ein E-Cabrio-Taxi, leider hat sich keine Fahrt ergeben:
Vor diesem Hintergrund ist der Begriff Entwicklungsland für viele Mal neu zu denken. Während der ganzen Zeit hatte ich im Kongo 4G und überall kann man Rechnungen bequem per Handy begleichen (per einfacher SMS). Besonders im letztgenannten Bereich sind uns viele afrikanische Staaten weit voraus. Nicht ganz dazu passte eine Beobachtung vom Donnerstag bzw. Freitag. Um meine Rechnung im Hotel begleichen zu können, wollte ich am Donnerstag noch Geld am ATM abheben. Als ich bei der Bank ankam, wartete dort eine Menge an Leute. Ca. 50 Personen drängten sich vor den beiden Automaten. Kein Fortschritt zu erkennen. Also bin ich zur nächsten Bank. Dort erwartete mich das gleiche Bild. Viele Menschen, die sich vor dem Automaten stauen. Ich reihte mich ein. Aus Neugier fragte ich, was den los sei. Daraufhin wurde mir mitgeteilt, dass die Gehälter angekommen seien, das war der 6. Dezember. Und wenig später wurde mir auch klar, warum das pro Person so lange dauerte: zuerst wurde erst der Kontostand geprüft und dann sämtliches Geld abgehoben. Das konnte ich auch nur beobachten, weil es keinerlei Privatsphäre gab. Es wurde Null Abstand gelassen. So konnte ich auch sehen, dass die „reichste“ Person in meinem Beisein rund 280.000 CFA (ca. 420 Euro) besaß und alles abhob. Als ich an der Reihe dran war, versuchte ich, meine PIN möglichst gut zu verbergen. Gespannt wurde mir zugeguckt, wie ich eine 3 gefolgt von Nullen eintippte. Nach 4 Nullen (=30.000 CFA) war jedoch Schluss, denn mehr brauchte ich nicht. Ich konnte die Enttäuschung der Anderen förmlich spüren, dass ich nur so wenig abheben möchte. Als dann aber die Aktion erfolglos abgebrochen wurde, war ich nicht allzu traurig, obwohl ich rund eine Stunde gewartet hatte. So musste ich immerhin nicht mit Bargeld, Kreditkarte und Pin, den womöglich irgendwer gesehen hatte, durch die mittlerweile dunkle Stadt laufen. Am nächsten Morgen ging ich wieder zu ersten Bank und konnte nach nur 30 Minuten meine paar Kröten ziehen, wie alle anderen auch.
Gegessen und getrunken habe ich meistens in der hintersten Ecke des Hafens. Zum einen, weil es hier deutlich günstiger war und zweitens, weil ich die Abläufe erkunden wollte, wie der Transfer per Boot nach Kinshasa abläuft, um bei meiner Überfahrt nicht wie der letzte Tourist rüberzukommen.
Insgesamt war dich dort mehrere Male und gehörte irgendwann einfach dazu. Zum Vergleich: am ersten Tag habe ich in der Stadt gegrillten Fisch mit Pommes und Cola konsumiert. Dafür wurden rund 8.000 CFA fällig. In meinem Hafen“restaurant“ bezahlte ich für Fisch, Maniok und 4, 5 Getränke um die 5.000 CFA. Einen Qualitätsunterschied konnte ich auch nicht ausmachen und der Platz im Hafen hatte wesentlich mehr Charme.
Noch ein paar Eindrücke:
Kunst gibt es auch zu kaufen:
Newspaperstände gab es auch viele:
url=https://abload.de/image.php?img=img_3892ztcg6.jpg]
[/url]
Am Bahnhof (Blick weg vom HBF) von Brazza:
Kurz nachdem ich das Foto gemacht hatte, kam ein junger Soldat auf mich zu. Ich hatte schon wieder schlimmste Befürchtungen, dass ein Schmiergeld fällig wird, aber er wollte sich nur nett unterhalten.
Der Nabemba-Tower ist mit etwas über 100 m das höchste Gebäude. Nach Meinung der locals kann man aber nicht auf das Dach des Turms.
Mit etwas gutem Willen könnte man den Herren als Dandy (Africa Rising: Mode, Design und Lifestyle aus Afrika - SPIEGEL ONLINE) bezeichnen:
[![Bild img_3905jgeyh.jpg auf abload.de](https://abload.de/img/img_3905jgeyh.jpg)](https://abload.de/image.php?img=img_3905jgeyh.jpg)
Im einzigen westlichen Supermarkt der Stadt konnte ich auch das Rätsel mit den lokalen Bierflaschen lösen: Wenn man keine leere Flasche mitbringt, kann man nur eine Volle bekommen, wenn man ca. 250 CFA extra zahlt. Quasi ein Pfandsystem. Das finde ich generell gut, nur sollte dies auch auf Plastikflaschen (Cola etc.) erweitert werden. Denn wenn Müll rumliegt, dann meistens davon. Oder Plastiktüten. Die werden oft an der Straße gefüllt mit Wasser gekauft. Davon habe ich mich aber ferngehalten, da ich den Ursprung des Wassers nicht kenne.
Einen Sortie (Ausgang) habe ich auch gemacht. Es ging ins No Stress in der Nähe vom Bahnhof. Dort war es unter der Woche aber ziemlich leer. In der der Straße vor dem Club gibt es Denkmäler mehr oder weniger bekannter Persönlichkeiten (Fotos noch vom Tage):
Insgesamt fand ich Brazzaville echt top und habe gleich mal geguckt, wie es beim Auswärtigen Amt eingestuft wird. Zone 20 von 20. Viel und fällt mir noch heute schwer zu verstehen, warum der Standort als so herausfordernd eingestuft wird. Aber klar, als Tourist, der nur kurz in der Stadt ist, ist das schwer einzuschätzen. Ein Faktor wird mit Sicherheit die ärztliche Versorgung sein – ein weiter möglicherweise die Langeweile.
Mein Hotel, das Hippocampe, war solide. Die Basic-Zimmer (28.000 CFA) einfach, aber die Lage gut. Das erste Mal auf der Reise hatte ich ein eigenes Moskitonetz. Zwar hatte ich ein mobiles dabei, war aber immer zu faul dieses aufzuhängen. Jedenfalls habe ich morgen immer ein paar Mücken im Zelt gehabt.
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Es gibt aber auch ein Radisson:
Brazzaville gefiel mir unter anderem so gut, weil es sauber (mehrfach die Müllabfuhr gesehen) sowie (gefühlt) sicher ist, der Verkehr überschaubar und die Leute nett. So habe ich dann am Ende Urlaub und „Abenteuer“ gut vereinen können. Morgens ausschlafen, dann zu Fuß in die Stadt oder einfach Mal den Tag bei Serien/ einem Buch im Bett verbracht. Ich bin normalerweise überhaupt kein Fußgänger, aber in Brazzaville bin ich so viel gelaufen wie nie. Nachfolgend ein paar Eindrücke:
Die schon eingangs erwähnte Residenz des Botschafters:
Und die Botschaft. Das Gelände teilen wir uns mit den Franzosen:
Die Kathedrale Sacre Coeur, direkt beim Botschafter um die Ecke:
Nicht mit der Basilique Sainte Anne zu verwechseln:
Denkmal von Pierre Savorgnan de Brazza (https://de.wikipedia.org/wiki/Pierre_Savorgnan_de_Brazza), dem Namensgeber:
Blick rüber nach Kinshasa (oder kurz Kin genannt)
Ein Tag stand ein Ausflug zu den Stromschnellen des Kongos, Les Rapides, aus. Das Internet ist sich unschlüssig, von wo diese am besten betrachtet werden können. Ich wollte es hinter der Point du Djoué probieren, verwarf dieses Vorhaben jedoch, als mir der Kellner im Restaurant sagte, dass es dort nicht sicher sei. Das konnte ich mir schon vorstellen, da meine Quelle sagte, es sei ein kleiner Pfad hinter der Brücke – wenn ich diesen überhaupt gefunden hätte. Stattdessen ging es zum Restaurant „Les Rapides“. Und zum Unverständnis des franz. Besitzers mit dem Minibus.
Wie ihr seht, sehr ihr nichts bis kaum was. Vielleicht wäre ein anderer Spot doch besser gewesen.
Dafür gab es einen Elefanten aus Müll zu bestaunen:
Bei meinen Streiftouren durch die Stadt habe ich auch das ein oder andere Elektroauto ausgemacht:
Es gibt auch noch ein E-Cabrio-Taxi, leider hat sich keine Fahrt ergeben:
Vor diesem Hintergrund ist der Begriff Entwicklungsland für viele Mal neu zu denken. Während der ganzen Zeit hatte ich im Kongo 4G und überall kann man Rechnungen bequem per Handy begleichen (per einfacher SMS). Besonders im letztgenannten Bereich sind uns viele afrikanische Staaten weit voraus. Nicht ganz dazu passte eine Beobachtung vom Donnerstag bzw. Freitag. Um meine Rechnung im Hotel begleichen zu können, wollte ich am Donnerstag noch Geld am ATM abheben. Als ich bei der Bank ankam, wartete dort eine Menge an Leute. Ca. 50 Personen drängten sich vor den beiden Automaten. Kein Fortschritt zu erkennen. Also bin ich zur nächsten Bank. Dort erwartete mich das gleiche Bild. Viele Menschen, die sich vor dem Automaten stauen. Ich reihte mich ein. Aus Neugier fragte ich, was den los sei. Daraufhin wurde mir mitgeteilt, dass die Gehälter angekommen seien, das war der 6. Dezember. Und wenig später wurde mir auch klar, warum das pro Person so lange dauerte: zuerst wurde erst der Kontostand geprüft und dann sämtliches Geld abgehoben. Das konnte ich auch nur beobachten, weil es keinerlei Privatsphäre gab. Es wurde Null Abstand gelassen. So konnte ich auch sehen, dass die „reichste“ Person in meinem Beisein rund 280.000 CFA (ca. 420 Euro) besaß und alles abhob. Als ich an der Reihe dran war, versuchte ich, meine PIN möglichst gut zu verbergen. Gespannt wurde mir zugeguckt, wie ich eine 3 gefolgt von Nullen eintippte. Nach 4 Nullen (=30.000 CFA) war jedoch Schluss, denn mehr brauchte ich nicht. Ich konnte die Enttäuschung der Anderen förmlich spüren, dass ich nur so wenig abheben möchte. Als dann aber die Aktion erfolglos abgebrochen wurde, war ich nicht allzu traurig, obwohl ich rund eine Stunde gewartet hatte. So musste ich immerhin nicht mit Bargeld, Kreditkarte und Pin, den womöglich irgendwer gesehen hatte, durch die mittlerweile dunkle Stadt laufen. Am nächsten Morgen ging ich wieder zu ersten Bank und konnte nach nur 30 Minuten meine paar Kröten ziehen, wie alle anderen auch.
Gegessen und getrunken habe ich meistens in der hintersten Ecke des Hafens. Zum einen, weil es hier deutlich günstiger war und zweitens, weil ich die Abläufe erkunden wollte, wie der Transfer per Boot nach Kinshasa abläuft, um bei meiner Überfahrt nicht wie der letzte Tourist rüberzukommen.
Insgesamt war dich dort mehrere Male und gehörte irgendwann einfach dazu. Zum Vergleich: am ersten Tag habe ich in der Stadt gegrillten Fisch mit Pommes und Cola konsumiert. Dafür wurden rund 8.000 CFA fällig. In meinem Hafen“restaurant“ bezahlte ich für Fisch, Maniok und 4, 5 Getränke um die 5.000 CFA. Einen Qualitätsunterschied konnte ich auch nicht ausmachen und der Platz im Hafen hatte wesentlich mehr Charme.
Noch ein paar Eindrücke:
Kunst gibt es auch zu kaufen:
Newspaperstände gab es auch viele:
url=https://abload.de/image.php?img=img_3892ztcg6.jpg]
Am Bahnhof (Blick weg vom HBF) von Brazza:
Kurz nachdem ich das Foto gemacht hatte, kam ein junger Soldat auf mich zu. Ich hatte schon wieder schlimmste Befürchtungen, dass ein Schmiergeld fällig wird, aber er wollte sich nur nett unterhalten.
Der Nabemba-Tower ist mit etwas über 100 m das höchste Gebäude. Nach Meinung der locals kann man aber nicht auf das Dach des Turms.
Mit etwas gutem Willen könnte man den Herren als Dandy (Africa Rising: Mode, Design und Lifestyle aus Afrika - SPIEGEL ONLINE) bezeichnen:
[![Bild img_3905jgeyh.jpg auf abload.de](https://abload.de/img/img_3905jgeyh.jpg)](https://abload.de/image.php?img=img_3905jgeyh.jpg)
Im einzigen westlichen Supermarkt der Stadt konnte ich auch das Rätsel mit den lokalen Bierflaschen lösen: Wenn man keine leere Flasche mitbringt, kann man nur eine Volle bekommen, wenn man ca. 250 CFA extra zahlt. Quasi ein Pfandsystem. Das finde ich generell gut, nur sollte dies auch auf Plastikflaschen (Cola etc.) erweitert werden. Denn wenn Müll rumliegt, dann meistens davon. Oder Plastiktüten. Die werden oft an der Straße gefüllt mit Wasser gekauft. Davon habe ich mich aber ferngehalten, da ich den Ursprung des Wassers nicht kenne.
Einen Sortie (Ausgang) habe ich auch gemacht. Es ging ins No Stress in der Nähe vom Bahnhof. Dort war es unter der Woche aber ziemlich leer. In der der Straße vor dem Club gibt es Denkmäler mehr oder weniger bekannter Persönlichkeiten (Fotos noch vom Tage):
Insgesamt fand ich Brazzaville echt top und habe gleich mal geguckt, wie es beim Auswärtigen Amt eingestuft wird. Zone 20 von 20. Viel und fällt mir noch heute schwer zu verstehen, warum der Standort als so herausfordernd eingestuft wird. Aber klar, als Tourist, der nur kurz in der Stadt ist, ist das schwer einzuschätzen. Ein Faktor wird mit Sicherheit die ärztliche Versorgung sein – ein weiter möglicherweise die Langeweile.