Was ihr immer alle vergesst: Alle rufen nach einem schlanken Staat und effezienter Verwaltung.
Also wird ein externes, bekanntes Beratungsunternehmen für einige Millionen bestellt, das sich die Abläufe anguckt, und die Hände über dem Kopf zusammenschlägt.
Nach einem halben Jahr Analyse gehen sie dann stolz zum Ministerium, und präsentieren ihre (unfehlbare) Analyse, das SiKo Mitarbeiter im Schnitt 1438 Minuten in der Woche einfach nur Däumchen drehen, an einer leeren Schleuse steht! Und nicht nur einer, da stehen immer 5 an der leeren Schleuse!!!! (Ein Auspackbetreuer, ein Räntgenbildschirmgucker, ein männlicher und weiblicher Abtaster und ein Einpackbetreuer). Kein Wunder dass der Staat so hoch verschuldet ist...
Also wird rationalisiert, Belegschaft eingespart, nach der Rasenmähermethode (weil ja sonst immer einzelne kommen und sagen, sie hätten noch nie nur rumgestanden), mit der Logik: Wenn ich einen Sumpf trockenlegen will, frage ich nicht die Frösche.
Die dann noch verbliebenen, zu 40% der Woche völlig hoffnungslos überlasteten Mitarbeiter auf deren Rücken das alles ausgetragen wird reagieren völlig logisch: sie arbeiten nach Vorschrift, streng nach den Vorgaben der unfehlbaren Unternehmensberatung. Wenn erwartet wird, das sie nie Däumchen drehen, dann müssen sie eben in Stoßzeiten eine Riesenmenschenmenge aufbauen, die sie dann über die gesamte Saure-Gurken-Zeit wieder so langsam abarbeiten, dass sie gerade zur nächsten Stoßzeit wieder fertig sind.
Und dann wundern wir uns über lange Wartezeiten zu Stoßzeiten.
Und am Ende dieser unsinnigen Planwirtschaft reagiert am Ende der Markt: Durch Abstimmung mit den Füßen. Und dann wundert sich der Airport über schrumpfende Passagierzahlen.
Gestern in Düsseldorf war es auch wieder völlig chaotisch organisiert. Eine Priority Lane auf (und leer), eine von 5 "Proletenlinien" auf. Auspackzone vor dem Körperscanner maximal 2 Meter, nur für maximal zwei Auspacker geeignet. Einen Auspackhelfer der immer die Wannen längs dreht, die die Passagiere immer platzsparend quer hinlegen, so dass auch ganz sicher immer nur einer auf einmal auspacken kann... Hin und wieder ranzen sie dann noch mal ihre Kunden, sie sollten sich doch gefälligst auf die zwei offenen Linien verteilen... (auch auf die mit dem ganz großen roten Schild "Priority Lane"). Da wiederum werden sie dann angeranzt, sich an der Pöbellinie anstellen zu müssen. Am Ende etwa 20 Minuten für Security an einem sehr, sehr leeren Flughafen (auch wegen
Chaos auf der Schiene)
Es gibt so Tage, da weiss ich wieder ganz genau, warum ich in den letzten 10 Jahren ganze 6 private freiwillige Flüge, aber viele hunderte geschäftliche Pflichtflüge gemacht habe. Wer nicht muss, nimmt den Bus...(oder das Auto)