DAC 7, was kommt da auf uns zu?

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LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
14.062
7.121
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Hat sich schonmal jemand mit der EU Richtlinie (EU) 2021/514 bzw. DAC 7 beschäftigt. Was wird das in Zukunft z.B. für das vermieten über Air BnB oder Booking? Handel bei mobile oder ebay bedeuten?

Alle Umsätze jenseits einer Bagatell Schwelle sollen automatisiert von den Plattformen den Finanzämtern gemeldet werden, da werden wohl einige böse Post bekommen. In Sachen "Überwachung" finde ich das schon eine harte Nummer.
 

dermatti

Erfahrenes Mitglied
03.06.2019
1.564
2.435
CGN / MUC / ZRH / EWR
Gibt bei den Krokos dazu bereits einen großen Beitrag, Umsetzung der EU Richtlinie läuft ja bereits in DE unter dem Namen Plattformensteuertransparenzgesetz.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
14.062
7.121
Gibt bei den Krokos dazu bereits einen großen Beitrag, Umsetzung der EU Richtlinie läuft ja bereits in DE unter dem Namen Plattformensteuertransparenzgesetz.
Ich habe da mal ein wenig gegooglet das wird ja ein riesieger Spass für alle die z.B. "Ferienwohnungen" vermieten aber auch für alle die als digitale Nomaden arbeiten und noch irgendeinen Bezug zur EU haben. Auf Bali sitzen und als Texter für deutsche Unternehmen arbeiten? Das ganze vermittelt über eine Plattform und dann evtl. mit PayPal oder Revolut als Konto?

Sobald 2000€ Umsatz überschritten ist werden sämtliche Länder in Europa die von den Deals betroffen sind automatisch informiert, und den FAs liegen dann alle relevanten Daten vor. Da werden einigis sicher sehr doof schauen.
 

Razor2

Erfahrenes Mitglied
01.01.2020
984
1.334
Die große Frage ist ob das das Chaos bei der Versteuerung von Einkünften aus mehreren EU Ländern beseitigt. Derzeit das eine Katastrophe und braucht einen richtig gewieteten Steuerberater.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
14.062
7.121
Wo genau ist denn dein Problem? Fürchtest du jetzt, dass du Steuern für die Einkünfte aus deiner „Ferienwohnung“ zahlen musst?
Nö das ist nicht mein Problem, mein Problem ist das quer durch Europa Daten gesammelt und geteilt werden. Das legale, und auch steuerbefreite Aktionen plötzlich Steuerrelevant werden, da die Schwelle von 2000€ relativ schnell erreicht ist. Wer heute nicht darauf vorbereitet ist das er evtl. ab 2024 überprüft werden kann.

Du verkaufst ein eBike, ganz normal wie man das so mit gebrauchten Sachen macht, und in Zukunft gelangt diese Aktion in den Focus des FAs.

Um bei den eBike zu bleiben:

Du verkaufst es bei bei Plattform X (Sitz in Irland), es wird bezahlt mit PayPal (Sitz in Luxemburg), hast eine Steuer ID aus den Niederlanden und wohnst in Deutschland. Dann wird diese Transaktion an vier Finanzämter gemeldet die jeweils prüfen ob der Verkauf/Gewinn bei ihnen zu versteuern ist. Schon ein wenig Irrsinn - oder?

Unabhängig davon kenne ich eben einige Leute die z.B. als digitale Nomaden leben und daher in Zukunft Probleme bekommen können.

Ich persönlich bin in Sachen Steuern derart entspannt, das kannst du dir nicht vorstellen, allerdings möchte ich nicht überrascht werden, ich habe das hier eigentlich eher zur Information gepostet.
 

vapianojunkie

Erfahrenes Mitglied
15.01.2014
973
401
MUC
Um bei den eBike zu bleiben:

Du verkaufst es bei bei Plattform X (Sitz in Irland), es wird bezahlt mit PayPal (Sitz in Luxemburg), hast eine Steuer ID aus den Niederlanden und wohnst in Deutschland. Dann wird diese Transaktion an vier Finanzämter gemeldet die jeweils prüfen ob der Verkauf/Gewinn bei ihnen zu versteuern ist. Schon ein wenig Irrsinn - oder?

Unabhängig davon kenne ich eben einige Leute die z.B. als digitale Nomaden leben und daher in Zukunft Probleme bekommen können.
Finanzämter sind ganz gut darin, risikoorientiert vorzugehen. Deshalb werden die sich nicht für dein eBike interessieren. Eng wird es für den, der in Berlin 10 Wohnung zweckentfremdet und schwarz als AirBnB vermietet. Oder den, der mit Alibaba Reselling oder dem T-Shirt Business Gewinne erwirtschaftet.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
14.062
7.121
Finanzämter sind ganz gut darin, risikoorientiert vorzugehen. Deshalb werden die sich nicht für dein eBike interessieren. Eng wird es für den, der in Berlin 10 Wohnung zweckentfremdet und schwarz als AirBnB vermietet. Oder den, der mit Alibaba Reselling oder dem T-Shirt Business Gewinne erwirtschaftet.
Dein Wort in Gottes Ohr, ich finde die Schwellen halt sehr niedrig um daran zu glauben das es um die von dir genannten Fälle geht. Habe eher die Befürchtung das man sich in Zukunft die ganze Zeit für rechtlich einwandfreies privates handeln rechtfertigen muss.
 

vapianojunkie

Erfahrenes Mitglied
15.01.2014
973
401
MUC
Dein Wort in Gottes Ohr, ich finde die Schwellen halt sehr niedrig um daran zu glauben das es um die von dir genannten Fälle geht. Habe eher die Befürchtung das man sich in Zukunft die ganze Zeit für rechtlich einwandfreies privates handeln rechtfertigen muss.
EU Regeln sind für die ganze EU gemacht. In Rumänien sind 2k schon 25% vom Durchschnittseinkommen eines Single-Haushalts.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
14.062
7.121
EU Regeln sind für die ganze EU gemacht. In Rumänien sind 2k schon 25% vom Durchschnittseinkommen eines Single-Haushalts.
Du redest aber von Umsatz und nicht Gewinn, dann können 2K auch nur 2,5% des Durchschnittseinkommen eines rumänischen Single-Haushalts sein. Egal, ich es seltsam das wir darüber reden das man nur noch max. bis zu 10.000€ in bar bezahlen darf, gleichzeitig aber eine Meldepflicht für Online Umsätze ab 2000€ eingeführt wird.
 
Zuletzt bearbeitet:

Vollzeiturlauber

Erfahrenes Mitglied
27.11.2012
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2.242
Corona-Land
Da ich demnächst den hölzernen Schlafanzug anziehen werde, beabsichtige ich meinen Hausstand demnächst bei eBay zu verkaufen, bevor alles in den Container geht. Hoffe auf ca. 200k Erlöse. Habe bei einem Probeverkauf (ca. 100 Pakete) 20k erlöst. Muss man das jetzt, ab 2023, versteuern?
 

DUSZRH

Erfahrenes Mitglied
04.11.2018
1.863
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Da ich demnächst den hölzernen Schlafanzug anziehen werde, beabsichtige ich meinen Hausstand demnächst bei eBay zu verkaufen, bevor alles in den Container geht. Hoffe auf ca. 200k Erlöse. Habe bei einem Probeverkauf (ca. 100 Pakete) 20k erlöst. Muss man das jetzt, ab 2023, versteuern?
Es ändert sich ja nichts an der Besteuerung.

Nur, dass Plattformen gezwungen werden, Umsätze anzuzeigen.
 
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LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
14.062
7.121
Also weiterhin alles steuerfrei?
Sollte weiterhin steuerfrei bleiben, nur gerätst du auf den Schirm des FA, und die können bei Langeweile eine Steuerpflicht unterstellen - a la gewerbliches Handeln usw..

Bleibt abzuwarten wo die Ämter zunächst die Schwerpunkte anlegen, den rein theoretisch können sie auch heute schon Verkäufer identifzieren die Volumenmässig im gewerblichen Bereich unterwegs sind.
 
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