Das ist leider eine Berufskrankheit. Jeder denkt immer sein Job sei der wichtigste. Ich habe selber BWL und Jura studiert. Trotzdem würde ich behaupten, dass viele einfache juristische Fragen schnell und einfach selber geklärt werden können. Es gibt mittlerweile sehr gute Literatur, Verbraucherzentralen, Vorlagen etc.
Beispielsweise Geld von einer Airline bei einer Verspätung fordern. Das kann in den meisten Fällen jeder Dulli selber machen. Dafür braucht man keinen Anwalt.
Ich habe sowohl privat als auch beruflich die Erfahrung gemacht, dass man mit Anwälten sehr viel Geld verbrennen kann. Anwälte raten immer dazu, dass man einen Anwalt nehmen sollte. Selbst für einfachste Schreiben werden schnell 2 - 3 Stundensätze abgerechnet. Das lohnt sich einfach bei kleinen Streitwerten oftmals nicht. Ich finde durchaus, dass ein Anwalt von einer Hotline der Rechtschutzversicherung auch reicht. Oder eine Vorlage einer Verbraucherzentrale, welche ebenfalls von Juristen erstellt wurde.
Ich finde es begrüßenswert, wenn sich auf der Otto-Normalbürger fortbildet und beispielsweise juristisches Grundwissen hat. Beispielsweise was für Rechte man bei einem Sachmangel etc. hat.
Bei komplexen Sachverhalten, großen Streitwerten etc. ist natürlich ein guter Anwalt gold wert bzw. ein Gamechanger.
Übrigens wird nur in Deutschland so inflationär für irgendwelche Dullie Fragen ein Anwalt genommen. In UK beispielsweise fangen viele Anwälte bei 1000€ die Stunde an. Dort würde kein Mensch auf die Idee kommen sich einen Anwalt zu holen, weil er 350€ von einer Arline bekommt.