Deutscher stirbt auf Lufthansa-Flug

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Aur0ra

Erfahrenes Mitglied
22.07.2014
274
48
DFW / NUE
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Im Reddit-Thread dazu wird gemutmaßt, dass der Passagier einer Varizenblutung in Folge einer Leberzirrhose zum Opfer gefallen ist.

Dem angeblich 32-jährigen polnischen Arzt, der nur gebrochen englisch sprechen konnte, würde ich eher keinen Vorwurf machen. Wer weiß, wie genau der den Passagier vor Ort ohne Equipment und mit Sprachbarriere untersuchen konnte. Es wird aber für ihn bestimmt auch keine schöne Vorstellung sein, dass er eventuell Einfluss darauf hatte, ob der Passagier heute noch lebt - wenn er dem Pax kein fit-to-fly gegeben hätte, wäre er vielleicht am Flughafen besser untersucht worden.

Sehr bitter ist es wohl auch für die Ehefrau, die die Symptome ihres Manns heruntergespielt hat (wenn man dem Nachrichten / "Zeugenberichten" so glauben darf), damit beide fliegen können.
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
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BRU
ist das so, dass Lufthansa kulant und kostenlos umbucht, wenn man als statusloser Kunde mit billigstem Eco-Ticket die Hotline anruft und nett fragt, weil man sich nicht fit genug fühlt?
Das ziemlich sicher nicht, würden vermutlich auch zu viele Paxe missbrauchen, und jedes Mal, wenn sie nicht fliegen wollen, einfach behaupten, sie fühlen sich nicht fit genug. Plus der Aspekt, dass es für Kostenübernahme bei krankheitsbedingter Umbuchung sowas wie eine entsprechende Reiseversicherung gibt.

Wenn aber der Kapitän einem Pax wegen sichtbar schlechten Gesundheitszustandes die Beförderung verweigert? Wüsste jetzt aber auch nicht, wie das rechtlich in so einem Fall aussieht. Könnte mir durchaus vorstellen, dass da auch die Airline an einer "einvernehmlichen Lösung" interessiert ist, also den Pax kostenlos umbucht, und sei es beschränkt auf eigene Flüge.
 

Vollzeiturlauber

Erfahrenes Mitglied
27.11.2012
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Nord Europa
Also Krankenhaussystem in Thailand ist top. Solange Privatklinik wie Bangkok Hospitals oder Andere. Es kommen genug Auslaender, nicht nur Araber, zu allen moeglichen Untersuchungen extra nach Thailand.
Das ist wohl so richtig.
Ein Arbeitskollege bekam dort eine Rechnung über 200.000 (zweihunderttausend) Euro. Hat dann der Arbeitgeber bezahlt.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Weiß übrigens jemand , was da los ist wenn jemand offenbar ... Blut spucken muß ?
Klinik Diagnose vor einigen Wochen: (Ständig) Zu scharf gegessen.

Vor einigen Monaten hatte sich der Verdacht auf TBC nicht bestätigt.
 

Jens90

Aktives Mitglied
22.05.2017
241
204
awaywithdave.com
Also Krankenhaussystem in Thailand ist top. Solange Privatklinik wie Bangkok Hospitals oder Andere. Es kommen genug Auslaender, nicht nur Araber, zu allen moeglichen Untersuchungen extra nach Thailand. Zweitens . In solchen Fällen ist Lufthansa sicherlich kulant und bucht kostenlos um. Das machen andere Fluglinien auch. Und letztlich spart Lufthansa ja im Notfall doch Geld. Das war letztlich eine teure Diversion. Und zum Dritten. Das Personal beim Gate ist das Eine aber letztendlich entscheidet die Crew im Flugzeug. Und nachdem, was man so liest, hätte es da durchaus besser laufen koennen.

Kann ich leider nicht bestätigen. Lange Zeit in Thailand gewohnt und 3 verschiedene Privatkliniken bzw. Arztpraxen gesehen.

1.) Bin mit einer schweren Erkältung zum Arzt. Normalerweise wäre ich damit nicht zum Arzt gegangen, aber musste paar Tage später fliegen und wollte sicherstellen, dass ich flugtauglich bin. Der Arzt hat mir nach 30 Sekunden Antibiotika verordnet. Antibiotika helfen nur gegen Bakterien - bei viralen Infekten, wozu die allermeisten Erkältungskrankheiten gehören, sind sie wirkungslos. Hat den Arzt wenig interessiert.

2.) Hatte eine Mandelentzündung. Der Arzt hat von meiner deutschen Versicherung gehört und hat richtig losgelegt. Wollte die Brust röntgen, Blut abnehmen, Urintest etc. Völlig sinnbefreite Behandlungen die überhaupt nicht notwendig gewesen wären.

Könnte ich ohne Probleme weiterführen. Die Privatkliniken sind teilweise nett anzusehen. Schick gekleidete Empfangsdamen, Zimmer wie im 5 Sterne Hotel etc. Aber als Europäer wird man als laufender Geldautomat betrachtet. Inflationäre Verordnung von Antibiotika, völlig überzogene Behandlungen bei Europäern etc. Man weiß nie ob eine Behandlung notwendig ist, oder ob der Arzt nur monetäre Interessen hat.

Außerhalb von Bangkok wird es mit der medizinischen Versorgung auch schnell schwer. Auf Phuket gab es in 2023 ab 17 Uhr keinen Augenarzt. Die zwei bekanntesten Privatkliniken auf der Insel meinten ich soll am nächsten Tag wieder kommen. Schwierig, wenn man beim tauchen etwas ins Auge bekommen hat....

Will das thailändische Krankensystem (für reiche Personen mit internationaler Versicherung etc.) auch nicht zu schlecht machen. Gibt schlimmere Länder zum krank werden. Gibt dort sicherlich auch viele gute Ärzte etc. Aber großes Vertrauen hätte ich in das Gesundheitssystem dort auch nicht. Für Normalos bzw. Thais die keine Privatbehandlung bezahlen können, wird es schnell unangenehm. Mein Taxifahrer meinte, unter 8 Stunden Wartezeit kommt man in der Klinik nicht dran. Seine Tochter ist als Kind gestorben, weil eine Lungenentzündung auf dem Dorf nicht wirklich behandelt wurde.

Ohne Kreditkarte und internationaler Versicherung bzw. Barzahlung wird man bei den Privatkliniken auch im Notfall nur angelächelt. Will nicht wissen was die machen, wenn man da ohnmächtig reingetragen wird.... Vielleicht erst mal die Amex suchen?
 
Zuletzt bearbeitet:

spotterking

Erfahrenes Mitglied
14.07.2012
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FRA
ist das so, dass Lufthansa kulant und kostenlos umbucht, wenn man als statusloser Kunde mit billigstem Eco-Ticket die Hotline anruft und nett fragt, weil man sich nicht fit genug fühlt?
Ich meinte kulant wenn man schon am/ im Flieger ist und wieder ausgeladen wird. Also nur die wirklich kranken Paxe. Hier klang es so dass dann der Kranke trotzdem unbedingt fliegen will weil er Angst vor den Kosten hat.
Nicht Anruf vom Strand und hoffen dass man verlaengern kann.
 
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jodost

Erfahrenes Mitglied
23.10.2011
4.105
990
CGN
ich gehe ehrlich gesagt davon aus, wenn mir die Crew den Flug verweigert, dass das dann schon eine Umbuchung seitens der Airline nach sich zieht. IDB-Kompensation würde ich wohl eher nicht erwarten ;-)

Aber der Punkt ist: Du musst Dich dann extrem krank zum Flughafen schleppen und mindestens mal am CI-Schalter vorsprechen und fragen, ob man Dich vielleicht umbuchen kann, womöglich dann weiter durch die Siko bis in den Flieger rein, sitzt dann im Flugzeug ... ich könnte mir vorstellen, dass dann "jetzt haben wir's bis hier geschafft, jetzt können wir auch nach Hause fliegen und haben keine Ärger mit Sprache, Auslands-KV, Rückflug, ..."-Gedanken aufkommen.
 
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spotterking

Erfahrenes Mitglied
14.07.2012
5.050
3.294
FRA
Den Stecker zieht ja dann eher die Airline. Wenn man sich bis in den Flieger schleppt will man vermutlich irgendwie nach Hause. Aber die Crews sind durchaus angehalten nach potentiellen Abladekandidaten Ausschau zu halten. Was ja durchaus Sinn macht und auch regelmaessig Erfolg hat.
 
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Langstreckenpendler

Erfahrenes Mitglied
28.12.2021
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Im Reddit-Thread dazu wird gemutmaßt, dass der Passagier einer Varizenblutung in Folge einer Leberzirrhose zum Opfer gefallen ist.

Dem angeblich 32-jährigen polnischen Arzt, der nur gebrochen englisch sprechen konnte, würde ich eher keinen Vorwurf machen. Wer weiß, wie genau der den Passagier vor Ort ohne Equipment und mit Sprachbarriere untersuchen konnte. Es wird aber für ihn bestimmt auch keine schöne Vorstellung sein, dass er eventuell Einfluss darauf hatte, ob der Passagier heute noch lebt - wenn er dem Pax kein fit-to-fly gegeben hätte, wäre er vielleicht am Flughafen besser untersucht worden.
Das ist durchaus denkbar.
Ösophagus-Varizenblutungen (Speiseröhre) sind tückisch und sind immer ein Notfall.
Sie stoppen auch nicht einfach durch Gerinnung, da bei Funktionseinschränkungen der Leber im Endstadium der Quickwert häufig niedrig ist bzw. ein deutlich erhöhter INR-Wert bzw. eine entsprechend verlängerte Prothrombinzeit vorliegt.

Diese Varizen sind Ausstülpungen der Blutgefäße in die Speiseröhre infolge von Pfortaderhochdruck (das Blut sucht sich Wege an der Leber vorbei bis hin zu Umgehungskreisläufen), die z.B. (allerdings nur am häufigsten) bei der Leberzirrhose (Richtung Endstadium) auftritt, wenn aufgrund des zirrhotischen Umbaus der Leber u.a. der Blutfluss durch die Leber nicht mehr richtig funktioniert. Ursächlich ist das nur zu behandeln, indem die Lebererkrankung kurativ behandelt wird und nicht nur gemanaged wird. Das geht dann bei Eignung Richtung Lebertransplantation oder Palliativmedizin.

Bei mir wurden solche Ösophagus-Varizen erst bei der Evaluation zur Transplantation entdeckt und bekam danach Carvedilol. Das ist ein ziemlich wirksamer Blutdrucksenker/Betablocker, 6,25 mg haben meinen Blutdruck so gesenkt, dass ich nach Einnahme über Stunden erstmal kaum den Kopf heben konnte ohne dass mir schwarz vor Augen wurde. Mein Blutdruckprotokoll war schließlich ausschlaggebend um das Zeug nach TX nicht wieder nehmen zu müssen. Vom zeitlichen Ablauf heißt dass, dass sich das in unter 1 Monaten (Abstand zur letzten, unauffälligen Gastroskopie) entwickelt hat.
Häufig wartet man länger auf einen Facharzttermin.

Bei _bekanntem_ Pfortaderhochdruck und entsprechender Diagnose von Ösophagusvarizen ist man aber eher nicht mehr auf Reisen sondern körperlich bereits ziemlich am Abbauen und verbringt seine Tage eher im heimischen Bett.
Es ist aber durchaus denkbar als Arztvermeider nicht wirklich mit einer Lebererkrankung diagnostiziert worden zu sein (Leber tut nicht weh) und daher nicht über Komplikationen aufgeklärt zu sein.

Wenn keine Transplantation in Frage kommt ist das eventuell auch das letzte-Reise-Thema.

Bei mir wurde das ein paar Monate nach der Transplantation nochmals im Rahmen einer Kontrollgastroskopie kontrolliert - ohne Befund. D.h. diese Ausweichstrategien erledigen sich, wenn da wieder eine funktionierende Leber ist und ich durfte ein weiteres z.N. vor einer zuvor gestellten Diagnose vermerken lassen.

Hier ergeben sich folgende Themen:
a) wusste der Patient von seiner Lebererkrankung - sehr wahrscheinlich ja.
Leber tut zwar nicht unmittelbar weh, aber es gibt in diesem Stadium mehrere äußerliche Anzeichen, die jeder Hausarzt auch ohne Gespräch und Labor versteht: Ikterus (Gelbfärbung) von Haut und vor allem auch der Augen, der Bilirubin-Wert ist mehrfach erhöht, ggf. Aszites (Bauchwasser) - das Ausmaß ist sinnvoll aber auch nur mit Sonographie zur diagnostizieren, ggf. (aber nur manchmal) spider naevi auf der Haut, ggf. auch hepathische Enzephalopathie gleitend über 4 HE-Grade bis Leberkoma. HE Grad 1 fahren viele noch Auto, HE Grad 2 wäre unvernünftig, bei HE Grad 3 ist man unendlich müde und bei 4 im Krankenhaus.

b) kannte der Patient das aktuelle Stadium seiner Lebererkrankung?
Grading ist Facharztsache. In Behandlung kann ein Facharzt das einschätzen, einen entsprechenden Score bestimmen. Child-Pugh-Score A ist noch vergleichsweise unproblematisch (das ist quasi der Einstieg), B und C ist ein Problem. Da wird dann auch bereits in Richtung MELD-Score geschaut, der dann massgeblich für die Warteliste für eine Transplantation ist.
Kontrollen wären da bereits engmaschig, z.B. alle 3 Wochen Blutkontrolle, da sich sowas durchaus rapide fortschreitend entwickeln kann und es dann auch zu Ösophagusvarizenbildung, aber nicht notwendigerweise Blutungen kommen kann

c) Ist ein Patient mit Leberzirrhose fit to fly.
Ohne weitere Komplikationen: eher ja. Insbesondere auch undiagnostiziert bzw. Child-Pugh Grade A.
Es hat nichts mit dem Kabinendruck zu tun. Wenn es dem Patienten schlecht geht könnte ein Arzt an Bord auch nur die äußeren Zeichen sehen (und als Hinweis zur Diagnose nehmen).

d) Ist aus einem Blutspucken automatisch auf eine Varizenblutung zu schließen
Nein, dazu muss man sehen, wie das aussieht. Mit Blutsprenkeln und Schleim kann es z.B. auch aus einer Entzündung der Atemwege stammen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand Blut „hustet“ ist deutlich höher als das jemand Blut hochwürgt (da gibt es schließlich eine Ablaufmöglichkeit durch den Magen-Darm-Trakt.
Dem Patienten geht es durch diese innere Blutung durch den Blutverlust bereits schlecht, aber das geht meist noch in den Magen. Erst wenn er hochwürgt sieht man das Blut und dann ist es bereits spät und dringend.

e) Im Notfall (unbehandelt stirbt der Patient binnen weniger Stunden!) geht es zu einem Regionalversorger mit Gastroenterologie und Endoskopie inkl. Notaufnahme. Der Patient braucht auch Bluttransfusion um überhaupt Volumen im Blutkreislauf zu haben, das können durchaus 2 l sein.
Zur weiteren Behandlung braucht man stationäre Aufnahme, eine endoskopische Abteilung, einen erfahrenen Arzt der die Ligatur der Varizen (einzeln) machen kann.

Für mich bietet sich das Bild eines Patienten mit einer Lebererkrankung im Endstadium ohne Therapieoption,
möglicherweise bewusst auf seiner letzten Reise. Ich könnte das ein Stück weit nachempfinden.
Genauso gut ist aber auch möglich, dass der Patient seine Diagnose noch nicht in vollem Ausmaß kannte. Das ist im Volldurchlauf inkl. Klärung der Genese durchaus mehr als ein Monat mit diversen Untersuchungen - Blut, Ultraschall, Leberbiopsie samt Pathologie ist das Minimalprogramm.

Wie gesagt: ich bin kein Arzt, nur notgedrungen zum Profipatient geworden.
 

dplane

Erfahrenes Mitglied
04.01.2017
1.865
1.587
Bei aller Wertschätzung für Deine Geschichte und das angehäufte Wissen, gerade bei einer so spekulativen Ferndiagnose (die vermutlich auch nie öffentlich aufgelöst werden wird) hätte weniger Detailgrad ganz gut getan.
 

Langstreckenpendler

Erfahrenes Mitglied
28.12.2021
1.019
1.367
Bei aller Wertschätzung für Deine Geschichte und das angehäufte Wissen, gerade bei einer so spekulativen Ferndiagnose (die vermutlich auch nie öffentlich aufgelöst werden wird) hätte weniger Detailgrad ganz gut getan.
Eigentlich ist das noch ziemlich allgemein. Möglicherweise trotzdem too much information. Sorry.

Ich persönlich hab mich damals extrem schnell in diese Thematik einarbeiten müssen. Das ist Wissen, was mir geholfen hat, mich eine entscheidende Zeit länger oberirdisch zu halten.

Ich hab Menschen erlebt, denen geholfen werden konnte und ich habe Menschen erlebt, die nach 2 l Bluttransfusion eine Gastroskopie abgelehnt haben und sich nach Raucherpause im Rollstuhl umgehend selbst wieder entlassen haben. Muss man nicht alles verstehen, aber es ist menschlich und muss respektiert werden, denn man kann nicht Patienten gegen ihren Willen behandeln.

Die 2 kurzen persönlichen Absätze haben eigentlich 2 Aussagen:
Das sowas bei bekannter Diagnose entsprechend Leitlinie gemanaged wird (und man dann sicher nicht mehr fliegt - es sei denn mit dem letzte-Reise-Vorsatz), aber auch aus persönlicher Erfahrung darum, dass sich sowas schneller bilden kann als man z.B. in Deutschland u.U. Facharzt sagen kann.
Ersteres hätte ich unpersönlicher mit Hinweis auf diverse Leitlinien beschreiben können, letzteres kann man kaum in der Literatur finden, da zählen nur Erfahrungswerte. Die haben behandelnde Ärzte (allgemeiner) und behandelte Patienten (individuell). Und dieses Verständnis hilft bei der hier diskutierten Einschätzung ob man da bereits Wissen über die Erkrankung beim Patienten voraussetzen müsse. Ich denke nicht notwendigerweise, kann sein oder auch nicht sein.

Klugscheissermodus: Eine Diagnose (damit auch keine Ferndiagnose) ist das überhaupt nicht, weil ohne zugrundeliegende Krankheit (die zu diagnostizieren wäre) ist das ein Zustand, also ein Symptom oder auch eine Komplikation einer Krankheit. Wird auch gerne durcheinander gebracht, denn nicht alles was einen ICD-Code hat ist auch eine Diagnose. Die Existenz von Ösophagus-Varizen ist per se ein Zustand, behandelt werden aber nicht die Varizen sondern gastrointestinale Blutungen (und dafür gibts noch jede Menge andere Ursachen!)

Zu dem Thema, der Arzt hätte das schon erkennen müssen: Ich bin mir da überhaupt nicht sicher. Und das gilt nicht nur für diesen Fall. Mein Hausarzt war damals auch weder diagnostisch noch therapeutisch irgendwie hilfreich, da muss ich mich nicht über Ärzte in Bangkok (Hauptmerkmal nicht Qualifikation sondern in BKK ansässig) auslassen.

A) Das Fach spielt eine Rolle, weil das ein Facharztthema ist. Der Allgemeinmedizinier kann da maximal den Weg weisen und in Zusammenarbeit mit dem Facharzt mitbehandeln. Der Psychologe, Augenarzt etc. hat da keinen Auftritt, also eher der Gastroenterologe, Hepatologe, jemand der Endoskopie kann. Also bitte nicht „Treten Sie beiseite, ich bin Arzt“. Das kommt aus der Halbgötter-in-Weiss-Welt der Schwarzwaldklinik, ist sicherlich sehr beruhigend für manch eher einfach gestrickten Patienten aber hat mit komplexen medizinischen Themen nichts zu tun. Tatsächlich ist es so: ein Arzt hat auch „nur“ studiert. In seinem Fach, in seinem Schwerpunkt. Dazu kommen Spezialisierung, Erfahrung und irgendwann auch Intuition.
Es ist auch nicht die Technik sondern das Interesse am Patienten, dem Know-how beim Interpretieren und dem Festlegen einer Therapie. Mit Ultraschall und Röntgen kann ich auch Schweißnähte beurteilen (und kann das auch interpretieren, mein Arzt bleibt besser beim menschlichen Körper - ich bei den Schweißnähten).

Die meisten Ärzte bewegen sich übrigens ausschließlich innerhalb der Leitlinien weil sie aufgrund der Arbeitsumstände überhaupt nicht genug Spezialisierung erlangen können. Wenn Du die für dich relevanten Leitlinien als Patient kennst weisst Du meistens was kommt oder kommen kann. Und dann gibt es noch Ärzte, die tatsächlich solche Leitlinien auch weiterentwickeln, forschen etc. Da geht dann auch nach neuesten Erkenntnissen über Leitlinie hinaus.

B) Was erlebt dieser polnische (?) Arzt/Passagier in dieser Situation:
a) eine Kommunikationsbarriere wie beim Kinder- oder Tierarzt, wo der Patient nicht spricht.
b) wo der Patient nicht zeigen kann, was weh tut oder vielleicht nur auf den Magen weisst, weil ihm da übel ist und auch platzmäßig nicht mal eben entspannt hinlegen kann, weil man dann auch sinnvoll abtasten (Palpation) könnte.
c) Vitalzeichen: blasser, müder (nach Mitternacht), schwitzender Patient (soll vielen temperaturbedingt in BKK so gehen wenn man schon ein wenig in der Flugggastbrücke gestanden hat), aber kräftiger, regelmäßiger Puls. Kein Fieber. Selbst eine Blutdruckmessung ist nicht eindeutig, Pfortaderhochdruck ist eher ein lokales Thema. Ikterus von Sonnenbräune im Licht einer Flugzeuglampe zu unterscheiden ist auch nicht einfach.
d) Nun kommt da Blut aus dem Rachenraum. Ohne Schleim, nicht hellrot (sauerstoffreich) - also nicht direkt aus der Lunge. Tiefliegend Nasenbluten (viel häufiger) sieht vermutlich genauso aus, durch die Speiseröhre ablaufende Blut verursacht auch da Übelkeit. Wenn da keine Info zu Gerinnungsproblemen kommt wird da kein Notfall draus. Vor allem wenn das nicht erkennbar permanent läuft.
e) keine weitere Diagnosemöglichkeit
f) ein ansprechbarer Patient, der das Verlassen des Fliegers und eine weitere Untersuchung ablehnt.und vielleicht bei aller Unvernunft einfach nur froh ist im Sitz zu sitzen.
Was tun. Das Wille des Menschen ist sein Himmelreich.

Für die Menschen an Bord und die Airline ist das vielleicht ärgerlich, aber manchmal muss und darf die Welt auch mal anhalten dürfen. Vor allem auch wenn ein Mensch stirbt.
Das ist schließlich kein Skandal.
 
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spotterking

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14.07.2012
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Langstrecke

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31.08.2013
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LEJ
Ich ergaenze: immer mehr laengere Nonstop-Strecken gerade bei den Arabern. Da sind ja 14 h Fluege fast schon Standard. Gerade vom Golf Richtung Ozeanien und Usa/Suedamerika.

Eine Reise beginnt immer mit dem Verlassen des Hauses und endet dort wieder.
Diese Einsicht übergehen die meisten Leute und der Flug dorthin muss eben nur billlig sein.
Ein paar € mehr ausgeben und sich mehr Platz erkaufen oder eine Klasse "besser" und auch "gesünder" fliegen ist eine Fehlanzeige.
 
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rower2000

Erfahrenes Mitglied
Eine Reise beginnt immer mit dem Verlassen des Hauses und endet dort wieder.
Diese Einsicht übergehen die meisten Leute und der Flug dorthin muss eben nur billlig sein.
Ein paar € mehr ausgeben und sich mehr Platz erkaufen oder eine Klasse "besser" und auch "gesünder" fliegen ist eine Fehlanzeige.
Wobei ein paar Euro (zumindest mit meinem Wohnort Zürich), z.B. Richtung USA, gern auch mal 3000-4000 CHF extra für C statt Y (oder 1200-1500 CHF extra für PE statt C) sein können. Pro Kopf. Nicht jeder kann oder will sich das leisten. Ein C-Flug kostet da gern gleich viel wie der ganze Rest der zweiwöchigen Reise.

Und außerhalb der VFT-Bubble fängt auch keiner mit Positionierungsflügen nach ATH/ARN/BCN/etc. an, schon allein weil das oft einen zusätzlichen Urlaubstag beansprucht.
 
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aib

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18.01.2015
1.624
2.090
MZ
Unter den gegebenen Umständen zu starten war wohl eher "spannend":

1. Was hat der genannte Zwischenfall mit Discover zu tun?
2. Was hat das mit den Streiks zu tun?
3. Muss das hier noch zusätzlich diskutiert werden, obwohl es dazu bereits einen umfangreicheren Strang gibt! Vgl.: https://www.vielfliegertreff.de/forum/threads/deutscher-stirbt-auf-lufthansa-flug.158926/

In der Schule würde man sagen: Thema verfehlt.
 

Rennip

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28.02.2016
1.469
412
@118:
Was das der Vorfall in BKK mit den Streiks zu tun hat?
Wenn selbst ein Pilot der Hauptlinie so unzureichend reagiert, sollten die Angestellten des Konzerns vllt. erstmal ihre Arbeit ordentlich verrichten und nicht abwechselnd, aber ständig irgendwer, streiken.
 

Langstrecke

Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
11.070
10.078
LEJ
@118:
Was das der Vorfall in BKK mit den Streiks zu tun hat?
Wenn selbst ein Pilot der Hauptlinie so unzureichend reagiert, sollten die Angestellten des Konzerns vllt. erstmal ihre Arbeit ordentlich verrichten und nicht abwechselnd, aber ständig irgendwer, streiken.
Es schüttelt mich .....
Genauso kann ich sagen, der erste Weltkrieg wurde verloren, weil der Kaiser zu lange auf dem Klo saß.
Entschuldige die Deutlichkeit.
 
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TheWolf

Erfahrenes Mitglied
25.01.2018
794
724
[...]

Die Privatkliniken sind teilweise nett anzusehen. Schick gekleidete Empfangsdamen, Zimmer wie im 5 Sterne Hotel etc. Aber als Europäer wird man als laufender Geldautomat betrachtet. Inflationäre Verordnung von Antibiotika, völlig überzogene Behandlungen bei Europäern etc. Man weiß nie ob eine Behandlung notwendig ist, oder ob der Arzt nur monetäre Interessen hat.

[...]

Ohne Kreditkarte und internationaler Versicherung bzw. Barzahlung wird man bei den Privatkliniken auch im Notfall nur angelächelt. Will nicht wissen was die machen, wenn man da ohnmächtig reingetragen wird.... Vielleicht erst mal die Amex suchen?

Ich habe (glücklicherweise) nur eine Erfahrung mit dem thailändischen Privatkrankenhaussystem gemacht, kann diese Aussagen so pauschal aber nicht bestätigen. +1 musste mit Blutungen in der Schwangerschaft ins Krankenhaus - dort wurden die allgemeinen Vitalwerte überprüft und dann eine manuelle und eine Ultraschalluntersuchung gemacht, woraufhin glücklicherweise Entwarnung gegeben wurde. Das Ganze hat mit Anmeldung, Erstellung des Arztbriefs inkl. fit-to-fly und Bezahlung keine zwei Stunden gedauert und gut 180 Euro gekostet, und nach Kreditkarte und Versicherung hat vor den Untersuchungen auch niemand gefragt. Amex ging übrigens nicht, nur Visa und MC ;)
 
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odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
8.822
5.502
Z´Sdugärd
Könnte ich ohne Probleme weiterführen. Die Privatkliniken sind teilweise nett anzusehen. Schick gekleidete Empfangsdamen, Zimmer wie im 5 Sterne Hotel etc. Aber als Europäer wird man als laufender Geldautomat betrachtet. Inflationäre Verordnung von Antibiotika, völlig überzogene Behandlungen bei Europäern etc. Man weiß nie ob eine Behandlung notwendig ist, oder ob der Arzt nur monetäre Interessen hat.
Passt auch recht gut auf normale doitsche Kliniken. Nur als Beispiel: Verdacht auf Herzkasper und wasweisichwasalles für UNtersuchungen gemacht, am Morgen dann "War kein Herzkasper, gehen sie zum Hausarzt zwecks weiterer Behandlung, hier ihr Entlassungsbrief".

U.a. stand da drin "Röntgenbild vom Brutsraum gemacht, bis zur Entlassung aber nicht da gewesen zum anschauen". Rechnung aber anbei....
 
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ichbinswieder

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18.11.2010
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333
Eine Reise beginnt immer mit dem Verlassen des Hauses und endet dort wieder.
Diese Einsicht übergehen die meisten Leute und der Flug dorthin muss eben nur billlig sein.
Ein paar € mehr ausgeben und sich mehr Platz erkaufen oder eine Klasse "besser" und auch "gesünder" fliegen ist eine Fehlanzeige.
Die "paar Euro" können sich immer mehr Personen nicht leisten und nein, die machen keine Nachforschungen über Stunden, wenn man eine Reise in C in AMS / OSL / WAW oder sonst wo beginnt.

FRA BKK FRA in Eco 800 EUR für Max und Mini Mustermann pP. In C 4900 EUR pP. Für einigen "ein paar Euro", andere müssten dazu Jahre sparen, andere geben das an einem Abend in einem Restaurant aus.
 
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Langstrecke

Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
11.070
10.078
LEJ
Die "paar Euro" können sich immer mehr Personen nicht leisten und nein, die machen keine Nachforschungen über Stunden, wenn man eine Reise in C in AMS / OSL / WAW oder sonst wo beginnt.

FRA BKK FRA in Eco 800 EUR für Max und Mini Mustermann pP. In C 4900 EUR pP. Für einigen "ein paar Euro", andere müssten dazu Jahre sparen, andere geben das an einem Abend in einem Restaurant aus.
Die Antwort wird dir nicht gefallen, aber wer sich ein Ticket nicht leisten kann, hat eigentlich keinen Grund, "dorthin" zu reisen.

FRA-BKK mit TG in Y zur Zeit mit TG für 820€ plus 200€ für Notausstiegreihe oder Bulkhead.
PE bei AirChina um 1.100€ oder C mit TK um 2.300€ oder Thai um 3.000€. Alles 19.03-19.04..

Wie du auf die 4.900€ kommst, erscheint mir rätselhaft.
Wer eben keine 2.300€ für C, in diesem Fall TK, ausgeben kann, findet auch in Y oder PE Kompromisse.
 
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fiatstilojtd

Erfahrenes Mitglied
20.06.2022
1.608
1.328
Wer es noch nicht gesehen hat.

ARD - Flughafen Mittendrin. Dame in den Sechzigern, welche mit Ihrer Tochter mit LH 761, von Neu Delhi nach Frankfurt fliegt, geht nach dem Frühstück auf die Toilette...nachdem die Frau jedoch nicht zurück kommt, spricht die Tochter die FA an. Diese öffnen die Tür und finden die Frau leblos vor.

Obwohl sofort mit Resus Maßnahmen begonnen wird und selbst nach der Landung von zwei Notärzten alles versucht wird, verstirbt die Frau. Laut Obduktion Herzinfarkt.

 
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