Diskussionen zu den LH-Pilotenstreiks

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rat

Aktives Mitglied
10.01.2016
226
0
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In jedem Arbeitskampf gibt es Unbeteiligte Dritte, das liegt so in der Sache. Und es ist eben das letzte Mittel der AN ihre Forderungen durchzusetzen. Von dem Mittel wird in unserem Lande sehr wenig Gebrauch gemacht wird/werden muss. Zu jedem Konflikt gehören immer mindestens 2 Parteien, damit ist LH mitten drin. Andere Geschäftsführungen schaffen es, intern die Lage, die Ziele und den Weg dahin zu vermitteln und die Belegschaft hinter sich zu bringen (siehe momentan VW, die Oberen haben den Diesel-Skandal eingebrockt, der Betriebsrat ist mit dabei wieder die Zukunft zu sichern...).
Es ist eine der wesentlichen Führungsaufgaben einer Geschäftsführung, für die sie ein fürstliches Salär bekommt. Es gibt genug Beispiele die das belegen, Voraussetzung ist aber das gegenseitige Vertrauen.
Die Fluggäste als "Geiseln" zu bezeichnen ist zwar populär, aber ziemlich daneben. Wenn andere "Schläge des Lebens", sei es dass Wetter oder ein Vulkan den Flugverkehr beeinträchtigen dann ist das eben auch so.
Wenn ich so manche Beiträge hier lese und sehe, wie der eine oder andere zu einem Raubtier wird, Prügel androht oder sonst was, nur weil sein Beförderungswunsch nicht wunschgerecht ausgeführt wird, bin ich mir nicht im klaren ob ich mich nur wundern soll oder besser Mitleid angebracht wäre.
Das Format eines Menschen erkennt man am besten im Sturm und nicht bei Schönwetter.

Dann zitiere ich mich halt mal selbst:

Es ging um die INFORMATIONS-Pflicht, die nach meiner Auffassung eine Selbstverständlichkeit jenseits aller Juristerei ist. Schlimm, dass man darüber diskutieren muss!


Und zu den Geiseln: Warum genau wurde Cargo nicht bestreikt?.:p
 

Ragesh

Erfahrenes Mitglied
19.02.2014
659
9
nein, wenn man nur die Chance erhält, aber bei Mißerfolg kein Risiko tragen muss, ist man de facto kein Mitunternehmer ...

Die Realität ist doch nicht dass variable Teile einfach "on top" sind, sondern Teil des Gesamtpakets. Der AG legt den variablen Teil ja üblicherweise nicht als Herzensgüte drauf...

Daher hat doch jeder mit einem variablen Gehaltsbestandteil das Risiko eines Malus, nämlich 0 variablen Teil zu bekommen...

Nochmal anhand eines einfachen fiktiven Beispiels: Ich vergüte für die Stelle 100k anstelle von 110, dafür hat der MA die Chance auf 20% Bonus. Sprich wenn ich nicht den Bonus bekomme sind mir die 10k entgangen. Der AG schenkt mir ja nicht die 20% sondern nutzt diese zur Risikoverlagerung bzw. zum Ansporn "unternehmerisch" zu handeln...
 

rat

Aktives Mitglied
10.01.2016
226
0
Egal wie: Aus dem Inhalt der Pressemitteilung zu fordern, die VC- Tarifkommission möge sich weniger binnen Stunden rückäußern, ist - mit Verlaub - pure Kinderei.
Sich zu der Frage zu äußern, ob zehntausende Kunden, die gebuchte und bezahlte Tickets haben weiter zittern müssen ist alles, aber keine Kinderei! Das ist eine Selbstverständlichkeit. Oder anders herum: Dies zu unterlassen sagt viel über die Arroganz der Herren aus!
 

Mr. Tequilla

Erfahrenes Mitglied
03.04.2014
2.698
7
Die Realität ist doch nicht dass variable Teile einfach "on top" sind, sondern Teil des Gesamtpakets. Der AG legt den variablen Teil ja üblicherweise nicht als Herzensgüte drauf...

Daher hat doch jeder mit einem variablen Gehaltsbestandteil das Risiko eines Malus, nämlich 0 variablen Teil zu bekommen...

Nochmal anhand eines einfachen fiktiven Beispiels: Ich vergüte für die Stelle 100k anstelle von 110, dafür hat der MA die Chance auf 20% Bonus. Sprich wenn ich nicht den Bonus bekomme sind mir die 10k entgangen. Der AG schenkt mir ja nicht die 20% sondern nutzt diese zur Risikoverlagerung bzw. zum Ansporn "unternehmerisch" zu handeln...
ich weiß ...

ich würds vielleicht machen, weil ich Unternehmergeist in mir habe.
ABER, und jetzt das entscheidende, nicht bedingungslos!
und genau da gehen die Feinheiten los ...
 

InsideMUC

Kostenfaktor
06.11.2009
8.206
6.276
Fluchhafen
Auf Youtube findet sich ein halbstündiger Mitschnitt der Demo gestern: https://youtu.be/nD1NpwNDCAA

Garnadt in üblicher arroganter Art, Hohmeister blass, einzig Volkens findet in meinen Augen Worte und reicht die Hand. Bezeichnend aber auch die Reaktion darauf vom VC-Vorstand, der auch nicht nur ein Fünkchen Einigungswillen demonstriert.

"Kein Mensch steht hier heute auf diesem Platz und streikt wegen einer Eurowings. Das haben wir auch in der Vergangenheit nie getan. Wir haben nie gesagt, dass wir eine Eurowings verhindern wollte."

:blah:
 
F

feb

Guest
@feb: Und selbst die Aussage von Cockpit-Tarifchef Ingolf Schumacher, dass es sich um ein Angebot handele, reichen Dir nicht aus?

Ich glaube, du hast in unserer Debatte schon verstanden, dass ich zwischen einem Angebot und einem Angebot im Rechtsinne unterscheide.

Wenn ich "anbiete", einen florierenden Agavenschnapsvertrieb oder eine Regionalfluglinie oder eine Anwaltskanzlei für € 1 Mio zu kaufen, ist das ein - meinetwegen, ich springe über meinen Schatten - "Angebot". Wir beide wissen aber, dass wir in ernsthafte Verhandlungen erst und damit in die Nähe eines Angebotes im Rechtssinne kommen, wenn alle essentialia negotii auf dem Tisch sind.
 
F

feb

Guest
Sich zu der Frage zu äußern, ob zehntausende Kunden, die gebuchte und bezahlte Tickets haben weiter zittern müssen ist alles, aber keine Kinderei! Das ist eine Selbstverständlichkeit. Oder anders herum: Dies zu unterlassen sagt viel über die Arroganz der Herren aus!

Die Streikaktion vom Di/Mi war befristet. Eine neue Streikaktion ist nicht angekündigt. Selbst die LH geht wie selbstverständlich davon aus, dass alle zukünftigen Flüge stattfinden.

Was hättest du denn gerne? Eine "Nichtstreikgarantie" der VC für die nächste Woche/ den nächsten Monat/ das nächste Jahr??
 

miles&weg

Erfahrenes Mitglied
05.10.2011
478
35
Die Fluggäste als "Geiseln" zu bezeichnen ist zwar populär, aber ziemlich daneben. Wenn andere "Schläge des Lebens", sei es dass Wetter oder ein Vulkan den Flugverkehr beeinträchtigen dann ist das eben auch so.
Wenn ich so manche Beiträge hier lese und sehe, wie der eine oder andere zu einem Raubtier wird, Prügel androht oder sonst was, nur weil sein Beförderungswunsch nicht wunschgerecht ausgeführt wird, bin ich mir nicht im klaren ob ich mich nur wundern soll oder besser Mitleid angebracht wäre.

Ein Streik ist selbstverstaendlich kein Grund, irgendjemandem Pruegel anzudrohen und das Wort "Geisel" ist natuerlich auch Populismus (der allerdings in solchen Auseinandersetzungen von allen Seiten gerne bemueht wird). Und ja, es gibt eine ganze Anzahl von Ereignissen, die die geplante Durchfuehrung eines Fluges kurzfristig ueber den Haufen werfen koennen und mit denen man dann Leben muss. Der Unterschied zwischen einem Vulkanausbruch und einem Streik besteht aber darin, dass letzterer von der dazu aufrufenden Gewerkschaft im Prinzip mit einem gewissen Vorlauf planbar ist. Wenn man, wie immer gerne in den Medien behauptet wird, das Unternehmen und nicht die Passagiere treffen moechte, koennte man Streiks ja durchaus mit mehr Vorlauf ankuendigen. Finanziellen Schaden fuegt man dem Arbeitgeber dann trotzdem zu, sprich man baut Druck auf, um neue Verhandlungsbereitschaft / neue Angebote zu erzwingen, aber man reduziert den Stress, dem die Passagiere ausgesetzt sind. Mit der gegenwaertigen kurzen Ankuendigungsfrist, die den Passagieren oft die Moeglichkeit nimmt, zu reagieren, baut man hohen Druck bei Dritten auf, in der Hoffnung, dass dieser sich letztlich gegen das Unternehmen richtet, und deshalb fuehlen diese Dritten sich im uebertragenen Sinne zum Teil "als Geiseln genommen".

Und ich glaube nicht, dass dieser Teil der Strategie gut ist. Einmal fuer die Piloten in diesem speziellen Fall, da ich den Eindruck habe, dass bei vielen Passagieren eher Unverstaendnis fuer die Piloten vorherrscht als fuer die Luftansa, als auch im allgemeinen: Wenn es sich (zumindest gefuehlt) haeuft, dass relativ kleine Gruppen zur Durchsetzung ihrer Partikularinteressen regelmaessig das Leben Unbeteiligter, aus deren Sicht ueber Gebuehr, beeintraechtigen, werden automatisch auch politische Forderungen laut, das Streikrecht in seiner momentanen Form zu ueberdenken. Das reicht dann von Forderungen, die sich mehr mit den Auswirkung befassen und nach meiner persoenlichen Meinung durchaus sinnvoll sein koennten, wenn sich solche Situationen in verschiedenen Branchen haeufen, wie z.B. dem hier schon diskutierten Vorschlag einer Verpflichtung einen Schlichtungsversuch zu unternehmen, bevor gestreikt werden darf, oder der Pflicht zur Ankuendigung der geplanten Streikmassnahmen mit einer bestimmten Vorlaufzeit, geht aber eventuell bis zu Forderungen in das Grundrecht zu streiken noch viel tiefer einzugreifen. Und ob letzteres, oder allein auch nur eine groessere Debatte darueber, im Angesicht des allgemein um sich greifenden Populismus unserer Gesellschaft wirklich gut taete, ist doch sehr fragwuerdig.
 
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PBN

Erfahrenes Mitglied
12.09.2016
609
1
GRZ
Die Streikaktion vom Di/Mi war befristet. Eine neue Streikaktion ist nicht angekündigt. Selbst die LH geht wie selbstverständlich davon aus, dass alle zukünftigen Flüge stattfinden.

"befristet" im Sinne von mehr hat die VC mal nicht angekündigt ... die haben ja mögliche Streiks auf unbefristeten Zeitraum ausgerufen, mit einer Vorlaufzeit von 24h in der man einen Streiktag ankündigt


Was hättest du denn gerne? Eine "Nichtstreikgarantie" der VC für die nächste Woche/ den nächsten Monat/ das nächste Jahr??

ja, sowas in der Art ... "wir prüfen das Angebot und brauchen dafür noch x Tage und streiken in der Zeit nicht" oder so ähnlich
 
F

feb

Guest
Laut VC sind Streiks jederzeit mit einer Ankündigungsfrist von 24h möglich. Ich hätte es gerne, dass VC offiziell davon abrückt und zumindest zusagt, dass bis zum Zeitpunkt x / auf Weiteres nicht gestreikt wird.

Gut, es wäre nett gegenüber dem Fluggast, wenn dieser wenigstens für eine gewisse Zeit Planungssicherheit erhält.

Unter den Tarifvertragsparteien gelten aber zwei knallharte Regeln nach der Art "entweder/oder": Laufender Tarifvertrag bedeutet Friedenspflicht. Außerhalb eines laufenden Tarifvertrags besteht keine Friedenspflicht, sondern das Streikrecht.

Wenn man das versteht, wird man einen längeren Streikverzicht der VC nicht wirklich erwarten können - sie wird das Schwert des Streikrechts niederlegen, aber nicht das Schwert einschmelzen.

Nachdem in den vergangenen Tagen von beiden Seiten viel Schaufenstergerede präsentiert wurde, deute ich die jetzige Ruhe in der Medienlandschaft als gutes Zeichen. Den Gesprächsführern und den Tarifkommissionen auf beiden Seiten wünsche ich Kraft und guten Kaffee, denn Vorgespräche, Gespräche, Sondierungen, Verhandlungen (younameit) mit dem Ziel einer Schlichtung oder besser eines Tarifabschlusses dauern und dauern und dauern.
 
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SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
21.936
13.402
FRA/QKL
Nochmal anhand eines einfachen fiktiven Beispiels: Ich vergüte für die Stelle 100k anstelle von 110, dafür hat der MA die Chance auf 20% Bonus. Sprich wenn ich nicht den Bonus bekomme sind mir die 10k entgangen. Der AG schenkt mir ja nicht die 20% sondern nutzt diese zur Risikoverlagerung bzw. zum Ansporn "unternehmerisch" zu handeln...
Der AG macht das natürlich auch, um die Fixkosten nicht zu hoch zu treiben. Das schont die Kasse in schlechteren Zeit und minimiert das Risiko von Entlassungen für die AN. ;)
 
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DIFMag

Erfahrenes Mitglied
20.07.2011
432
306
Von der VC Webseite ...
"Die Fortsetzung der Streiks in dieser Woche und deren Begleitung durch die VC-Demo führten zu einer hohen Emotionalität. Unter Umständen haben einzelne Piloten in dieser Phase Aussagen gegenüber der Presse getätigt, die weit über den augenblicklichen Konflikt hinausgingen und nicht die Meinung der VC widerspiegeln, was den Hintergrund des Streiks und der Verhandlungslösung angeht. Während der gestrigen Kundgebung bekräftigte VC-Präsident Ilja Schulz daher erneut, dass das Streikziel in einem neuen Vergütungstarifvertrag zu sehen ist. Hierzu erwartet die VC ein belastbares und klares Angebot, um die Wiederaufnahme von Verhandlungen, ggf. unter Einbeziehung eines Schlichters, beurteilen zu können."

heisst dann wohl

eventuell haben einige Exvorstandsmitglieder uns einen Bärendienst erwiesen und die wahren Hintergruende des Streiks in den Vordergrund gestellt. Aus taktischen Gründen distanzieren wir und davon, sonst wird uns der Streik wieder verboten ....
 

rat

Aktives Mitglied
10.01.2016
226
0
Unter den Tarifvertragsparteien gelten aber zwei knallharte Regeln nach der Art "entweder/oder": Laufender Tarifvertrag bedeutet Friedenspflicht. Außerhalb eines laufenden Tarifvertrags besteht keine Friedenspflicht, sondern das Streikrecht.

Wenn man das versteht, wird man einen längeren Streikverzicht der VC nicht wirklich erwarten können - sie wird das Schwert des Streikrechts niederlegen, aber nicht das Schwert einschmelzen.
Sorry, aber das ist nicht wahr.
Keine Friedenspflicht besteht seit 5 Jahren und keine Friedenspflicht bedeutet nicht Streikpflicht.

Es ist schon ein Unterschied, ob ich das Recht habe etwas zu tun oder ob ich es tatsächlich tue.

Und das Streikrecht wird nicht dadurch eingeschränkt, dass man das Vorliegen eines neuen Angebots bestätigt. Genauso wenig wie das Verhandeln über ein Angebot dies täte. Richtig ist lediglich, dass gleichzeitiges Streiken und Verhandeln keinen Sinn ergibt und daher meist nicht stattfindet. Über die Frage, ob gestreikt wird, entscheidet alleine VC (oder ggf. ein Gericht). Niemand hindert also VC, die Opfer zu informieren.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.902
S. Genauso wenig wie das Verhandeln über ein Angebot dies täte. Richtig ist lediglich, dass gleichzeitiges Streiken und Verhandeln keinen Sinn ergibt und daher meist nicht stattfindet. Über die Frage, ob gestreikt wird, entscheidet alleine VC (oder ggf. ein Gericht). Niemand hindert also VC, die Opfer zu informieren.

Wenn VC heute sagen würde - wir verhandeln jetzt und streiken die nächsten XX Monate nicht würde man sie über den Zeitraum erpressbar machen - gerade in der jetzigen Situation macht es keinen Sinn da Zugeständnisse zu machen - nur wenn ein drohender Streik in der Luft liegt wird auch ernsthaft verhandelt.

Von einer Streikpflicht hat der von dir zitierte User feb doch gar nicht geschrieben - das bringst du hier auf den Tisch.
 
F

feb

Guest
Ich hätte die gerne. Da würde mir die VC auf Anhieb um 200% sympatischer werden und wäre dann nur noch mit 700% im Minus... ;)

Es ist bald Weihnachten.

Du (und sicher eine Menge weiterer Foristen und Paxe) und die LH wünschen sich die Nichtstreikgarantie. Die VC wünscht sich einen Arbeitgeber, der eine nicht ganz unwesentliche Gruppe von Mitarbeitern nach jahrelanger Quarantäne endlich abholt.

Halt, ich wünsch' mir auch noch etwas: Der Aufsichtsrat möge diese traurigen Gestalten, die für alles Übel, das hier im Forum Tausende Posts füllt - von NEK bis Füsselsitze, von Meilenkürzungen bis HON-Meilen, von Lounge-Zutrittsregeln bis nicht upgradefähige Klassen, von Superduper-IT bis Kaffeestreichung, von German- bis Eurowings .......- hochkantig 'rauswerfen.
 
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jetty

Aktives Mitglied
29.05.2010
237
0
Es ist bald Weihnachten.

... Halt, ich wünsch' mir auch noch etwas: Der Aufsichtsrat möge diese traurigen Gestalten, die für alles Übel, das hier im Forum Tausende Posts füllt - von NEK bis Füsselsitze, von Meilenkürzungen bis HON-Meilen, von Lounge-Zutrittsregeln bis nicht upgradefähige Klassen, von Superduper-IT bis Kaffeestreichung, von German- bis Eurowings .......- hochkantig 'rauswerfen.

Was hast Du denn gerade geraucht? [emoji33]
 

PMc

Erfahrenes Mitglied
12.07.2015
307
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FRA
Die Fluggäste als "Geiseln" zu bezeichnen ist zwar populär, aber ziemlich daneben.

Was bitte ist daran "daneben"?

Wenn andere "Schläge des Lebens", sei es dass Wetter oder ein Vulkan den Flugverkehr beeinträchtigen dann ist das eben auch so.

Und wenn Dir ein Straßenräuber Deine Tasche wegnimmt, dann ist das auch "eben so", und es gibt keinen Grund Gegenmaßnahmen zu fordern?

Wenn ich so manche Beiträge hier lese und sehe, wie der eine oder andere zu einem Raubtier wird, Prügel androht oder sonst was, nur weil sein Beförderungswunsch nicht wunschgerecht ausgeführt wird, bin ich mir nicht im klaren ob ich mich nur wundern soll oder besser Mitleid angebracht wäre.

Vielleicht wäre ein bischen Realitätsabgleich auf Deiner Seite nötig.

Konkret:
Ich will eine Auffürung an der Scala besuchen. Ich kaufe also Eintrittskarten und buche ein Hotel in Mailand.
Fall 1: Vor dem Hotel entreisst mir ein Vespa-Gangster die Tasche. Eintrittskarten weg, Geld weg.
Ergebnis: Aktion geplatzt, ne menge Stress, 500 EUR Verlust.
Fall 2: Der Flug wird wegen Streik gecancelt. Ein Ersatzflug ist erst am nächsten Tag möglich - was natürlich sinnlos ist. Der Flugpreis wird erstattet, Hotelkosten und Eintrittskarte sind nicht stornierbar.
Ergebnis: Aktion geplatzt, ne menge Stress, 500 EUR Verlust.

Was also bringt Dich auf das schmale Brett, dass gegen einen Straßenräuber Maßnahmen zu ergreifen sind -unterstelle ich mal-, bei einem Streik jedoch keinesfalls - wo doch die faktische Auswirkung dieselbe ist?
Man könnte dazuhin noch zu bedenken geben, dass ein Krimineller ein Opfer sozialer Umstände sein kann und tatsächlich benachteiligt und von daher Verständnis verdienen kann, die Streikenden jedoch aus reiner egoistischer Gier handeln.

Man möge sich auch daran erinnern, dass Arbeitskämpfe traditionell eine Spielwiese der Mobster sind - von daher finde ich die hehre Berufung auf Grundrechte eher scheinheilig.
 

brummi

Erfahrenes Mitglied
21.12.2010
3.132
237
FRA
Was hast Du denn gerade geraucht? [emoji33]

feb ist Anwalt - nimm ihm das nicht übel [emoji6]

Deine (feb) Äusserungen sind einfach nur ganz untere Schublade; sogar nich schlimmer als von Richter und (das will was heissen) Handwerg
 
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