Diskussionen zu Kernenergie (aus "Elektromobilität")

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ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
4.792
4.082
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Wo kommen die genannten "10 Jahre" her?
Kannst auch 20 oder 30 draus machen, China sagt von sich aus, in den nächsten 75 Jahren Klimaneutral zu werden. Und von China, Indien, den BRICS generell und den USA hängt alles ab.
 
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Rantala

Erfahrenes Mitglied
19.12.2016
380
581
Bin gerade auf einen schönen Artikel von Heiner Flassbeck (ein von mir sehr geschätzter Ökonom) gestoßen, der meine Gedanken recht exakt auf den Punkt bringt
und durch konkrete Forderungen ausdrückt.

Ganzer Artikel

Auszüge:

"Es hat so kommen müssen. Weil deutsche und europäische Politiker sich beharrlich weigern, auch nur eine Sekunde nachzudenken, bevor sie agieren, marschiert man in Sachen Klima nun mit lautem Trompeten ins Nirgendwo. Verbrennerverbot im Jahr 2035, Öl- und Gasheizungsverbot schon 2024, Privatjetverbot am besten übermorgen. Die Liste ließe sich beliebig verlängern, und bei jeder Einzelmaßnahme wird der gesamte Politikbetrieb für Monate nahezu lahmgelegt. Auf der einen Seite bringen sich die Lobbys in Stellung, um das aus ihrer Sicht Schlimmste zu verhindern, während die „letzten Generationen“ die Halbherzigkeit beklagen, mit der die Politik immer wieder einmal ein kleines Problem löst, den großen Wandel aber scheut.

So wird das jetzt noch einige Jahrzehnte weitergehen. Weil es keine globale Strategie gibt, gibt es auf nationaler Ebene nur staatliches Gewurstel in den wenigen reichen Ländern, die immerhin ein schlechtes Gewissen haben. Das Problem wird auf diesem Wege zwar niemals gelöst, aber die Lösungsversuche, so viel ist sicher, werden immer skurriler werden und das gesellschaftliche Klima wird auf Dauer massiv vergiftet. Das Schlimmste dabei ist: Weil das Gewurstel das globale Problem nicht löst, aber in den betroffenen Ländern großen wirtschaftlichen Schaden anrichtet, werden früher oder später Regierungen gewählt, die das Klimaproblem weitgehend ignorieren oder, wie dereinst Donald Trump, glatt bestreiten.

[...]

Einige Male sind die Preise schockartig nach oben geschnellt wie zuletzt im vergangenen Jahr, doch danach sind alle froh, wenn sich der Preis wieder normalisiert. Seit Beginn der siebziger Jahre ist selbst in Europa und Deutschland, wo man ja stolz auf die eigenen Anstrengungen in Sachen Kilmaschutz ist, der reale Preis für Öl, also das, was wir an Arbeitszeit aufwenden, um einen Liter Öl zu kaufen, nicht gestiegen. Verglichen mit dem Beginn der sechziger Jahre ist er, wie Friederike Spiecker und ich im jüngsten Atlas der Weltwirtschaft gezeigt haben, deutlich gesunken.

Solange sich daran nichts ändert, sind alle Versuche auf nationaler und sogar europäischer Ebene, mit Steuern, Subventionen oder Vorboten den Konsum fossiler Energieträger hie und da einzuschränken, vollkommen sinnlos. Jeder Einsparversuch in Deutschland und Europa wird mit hundertprozentiger Sicherheit zu einem Mehrverbrauch im Rest der Welt führen, wenn das gesamte globale Angebot an fossilen Energieträgern nicht reduziert wird. Was aus der Erde gefördert wird, wird auch verbraucht.

[...]

Das Pariser Klimaabkommen und alle weiteren Versuche waren von vorneherein zum Scheitern verurteilt, weil die Produzenten niemals eingebunden waren. Die großen Verbraucher bildeten sich ein, sie könnten mit nationalen Absichtserklärungen (nichts anderes sind diese Abkommen auf der nationalen Ebene) die Regierungen auf der ganzen Welt dazu bewegen, Verhaltensänderungen durchzusetzen, obwohl die fossilen Energieträger ohne Restriktion gefördert werden und deswegen weiterhin lächerlich billig sind.

[...]

In Entwicklungsländern, wo viele Menschen täglich ums blanke Überleben kämpfen, haben globale Ziele einen ungleich geringeren Stellenwert als in reicheren Gesellschaften. Selbst Deutschland hat es trotz der vielgelobten Energiewende, in die unheimlich viel öffentliches und privates Geld geflossen ist, in den vergangenen zwanzig Jahren nicht geschafft, seine CO2-Emmissionen deutlich herunterzufahren. Wie soll man einem Entwicklungsland, das bei weitem nicht so viel öffentliches und privates Geld mobilisieren kann, erklären, dass es einen ähnlichen Weg gehen soll, ohne garantieren zu können, dass das in dem Land selbst und vor allem weltweit irgendeinen zu Buche schlagenden Effekt hat?

Die Schlussfolgerung aus diesen Überlegungen ist einfach: Die bisherigen internationalen Vereinbarungen waren weniger als ein Schritt in die richtige Richtung. Offenkundig war das Abkommen von Paris ein völliger Fehlschlag. Nur wenn man sich das eingesteht, kann es gelingen, ganz andere internationale Vereinbarungen zu treffen, bei denen die Produzenten fossiler Energieträger von Anfang an mit an Bord sind und eine kontinuierliche Reduktion der Förderung festgeschrieben wird. Nur ein solches globales Abkommen kann den Rahmen vorgeben, innerhalb dessen sich alle erfolgreich anpassen können."
 

Frank N. Stein

Erfahrenes Mitglied
04.04.2020
9.144
13.720
der Ewigkeit
Bin gerade auf ein sehr erheiterndes Interview von Heiner Flassbeck gestossen
(Ex-Stiftehalter von Oskar Lafontaine, bis 2022 Vorsitzender der Linkspartei)
dem die ebenso linke taz (wer auch sonst) ein Podium für seine steilen Thesen geboten hat.

Auszug:

"Das liegt ganz allein daran, dass wir ein perverses Finanzsystem haben,
in dem die Hauptaktivitäten der Banken aus Spekulationsgeschäften bestehen."

 

ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
4.792
4.082
Habeck hat seinen Vetternwirtschaftskandal am Bein. Mittendrin: Graichen.

Näheres folgt über die Presse in den nächsten Minuten.
 
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alex09

Erfahrenes Mitglied
09.12.2010
2.759
1.932
Habeck hat seinen Vetternwirtschaftskandal am Bein. Mittendrin: Graichen.

Näheres folgt über die Presse in den nächsten Minuten.

Mal sehen, inwieweit Presse Druck auf den Kinderbuchautor ausübt. Bisher scheint man ihn nicht allzu hart ranzunehmen.
 

David_DE

Erfahrenes Mitglied
21.05.2013
1.759
616
Herrlich, der nächste Sargnagel für die Grünen
bei den kommenden Wahlen - eine Partei schafft sich ab
auf dem Weg zu max. 10%:


Da möchte man doch unweigerlich erfahren, was 2001 tatsächlich der Grund für die Kündigung von Müller-Vogg bei der FAZ war. Dann noch seine bekannte Nähe zur CDU. Ein Meinungsbeitrag ist dann doch vor allem eine persönliche Meinung.
 

Rennip

Erfahrenes Mitglied
28.02.2016
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Ich glaube auch, dass sich die Grünen gerade demontieren. Aber nicht wegen Kernkraft, sondern wegen ihrer Arroganz bei den Heizungen. Die machen sogar die Rechten im Osten stärker damit, fürchte ich.
"Fürchte ich"?

Und das:


???????

Quo vadis..........


 
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ro2020

Erfahrenes Mitglied
01.10.2020
711
720
Falsch. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Briefbogenaffäre

Er war damals Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler wie heute Robert Habeck oder musste wegen dieser Briefbogenaffäre zurücktreten.
Nur mal zur Illustration, wie weit der moralische Kompass sich verschoben hat.


strittigeWahlkampfgelder gab es auch, aber da war er nur noch Parteifunktionär in Nordrhein-Westfalen
 
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David_DE

Erfahrenes Mitglied
21.05.2013
1.759
616
Falsch. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Briefbogenaffäre

Er war damals Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler wie heute Robert Habeck oder musste wegen dieser Briefbogenaffäre zurücktreten.
Nur mal zur Illustration, wie weit der moralische Kompass sich verschoben hat.


Nicht unerheblich dürfte sein, dass vor lauter Grünen-Bashing gar nicht mehr alles so richtig ankommt. Hat einer Durchfall wirst du einige, auch hier im Forum finden, die dafür sofort Habeck verantwortlich machen wollen. Irgendwann hört man dann vor lauter Unfug auch bei eventuell relevanten Dingen nicht mehr so hin. Man weiß halt nicht, ob da schon wieder jemand Verballmüll emittiert hat. Die Chance dafür ist jedenfalls groß. Ist die Kehrseite vom Krakeelen.
 
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Rantala

Erfahrenes Mitglied
19.12.2016
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581
Erstaunlich, aus was die Konservativen so alles ein Skandälchen produzieren wollen.
Es wirkt von außen so hilflos.
Die immer gleiche Phradendrescherei "die Grünen schaffen sich ab"; "die Grünen versinken in der Bedeutungslosigkeit".
Ja, die Stammtisch Springer Sprech hört/liest man ja schon immer.
An Stelle der CDU/CSU Fraktion wäre ich so kleinlaut mit Hut, wenn es um Bestechung/Vetternwirtschaft oder Klüngelei ginge.
Wie viele Steuer Milliarden haben die letzten Verkehrsminister dieser Fraktion so verballert?

Nicht dass ich Habeck hier vollends in Schutz nehmen will, aber manche Geschichten sind so lächerlich.
Aber es zeigt eindeutig, wie falsch in diesem Land noch immer diskutiert wird.
Schlagzeilen über Inhalte. Und es wird von Jahr zu Jahr schlimmer.
Gefährliche Tendenzen.
 
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Rennip

Erfahrenes Mitglied
28.02.2016
1.469
412
Es ist bezeichnend, daß Grün und Rot, oder Rot und Grün bei sich selber immer alles relativieren, aber wehe andere, also Nicht-Linke, machen sich angreifbar:

man selbst schweigt lieber:

z.B.:



oder reklamiert einen "Fehler":


Das soll ein"Skandälchen" sein??
 
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NeaeraMS

Erfahrenes Mitglied
19.04.2022
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563
Erstaunlich, aus was die Konservativen so alles ein Skandälchen produzieren wollen.
Es wirkt von außen so hilflos.
Die immer gleiche Phradendrescherei "die Grünen schaffen sich ab"; "die Grünen versinken in der Bedeutungslosigkeit".
Ja, die Stammtisch Springer Sprech hört/liest man ja schon immer.
An Stelle der CDU/CSU Fraktion wäre ich so kleinlaut mit Hut, wenn es um Bestechung/Vetternwirtschaft oder Klüngelei ginge.
Wie viele Steuer Milliarden haben die letzten Verkehrsminister dieser Fraktion so verballert?

Nicht dass ich Habeck hier vollends in Schutz nehmen will, aber manche Geschichten sind so lächerlich.
Aber es zeigt eindeutig, wie falsch in diesem Land noch immer diskutiert wird.
Schlagzeilen über Inhalte. Und es wird von Jahr zu Jahr schlimmer.
Gefährliche Tendenzen.

Die Grünen haben halt über Jahre Wahlkampf gemacht, indem sie die CDU kritisiert haben aka. " man aus ja nur.... " und " die tun zu wenig " oder " es Scheiter am Willen von xy "
Jetzt sind sie selbst an der Macht und obwohl es ja angeblich so easy ist kommt praktisch garnichts an Ergebnissen. Überrascht da eine gewisse Häme in der Opposition?
 
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