Energetische Sanierung- was macht Sinn?

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Huey

Erfahrenes Mitglied
06.04.2009
4.484
-1
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Vieles wurde ja schon geschrieben:

- Bei 8.000 Liter Heizölverbrauch pro Jahr würde ich an dieser Stelle zuallererst versuchen anzusetzen.
Manuelle Thermostate raus, und durch elektrisch Geregelte (nicht gerade die Billigen von Tchibo) ersetzen. Meine Erfahrung mit denen zeigt, dass sich die Raumtemperatur recht gut im kritischen Bereich von 18 bis 19 grad regeln lässt. Wenn die Räume nicht genutzt werden, reicht dieses vollkommen aus.

- Wenn nachträgliche Dämmung, dann nur Außen! und darauf achten, dass diese vollflächig verklebt wird! Dieses verhindert das "Absaufen" des Mauerwerks meist recht zuverlässig. Manchmal kann es sich lohnen, zwei Sachverständige mit einer Taupunktberechnung für das zu sanierende Mauerwerk unabhängig voneinander zu beauftragen. Kommen beide zu einem annähernd gleichen Ergebnis, dass bei der geplanten Dämmung der Taupunkt weit unkritisch nicht im Mauerwerk liegt, sollte die Maßnahme problemlos umsetzbar sein.

- Bei den Fenstern spielt es eigentlich bei der Schimmelproblematik infolge Dichtigkeit eigentlich keine große Rolle, ob nun 2- oder 3- Fach Verglasung gewählt wird.
 
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John Galt

Erfahrenes Mitglied
05.03.2010
1.222
37
ISBN 3932564030
Bei 0,02 € / kWh kannst Du dir das Rechnen sparen. Da ist eine PV-Anlage pure Geldverbrennung.
Außer Du hast ab und an mal Stromausfall oder willst es einfach mal ausprobieren.
Dann könntest Du dir z.B. eine kleine 1,5 kWp-Anlage um die 2t€ Materialpreis zulegen. Am besten mit WLAN-Anbindung, da kann man schön sehen was sie wann produziert. Bei noch kleineren Anlagen verschlechtert sich des PL-Verhältnis dann deutlich.
 
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Ice_B

Erfahrenes Mitglied
22.11.2011
2.244
1
Münchener Outback
Bei 0,02 € / kWh kannst Du dir das Rechnen sparen.

Wie kommst Du auf 0,02? Ansonsten ist die Anlage über einen Zeitraum von 25 bis 30 Jahren zu betrachten.
Ich würde sagen, dass geschaut werden sollte was tagsüber durch den Stromkreis fließt und dann kann man sich Gedanken machen, ob man sich die Kohle dafür spart. Immer unter der Voraussetzung, man hat das Geld übrig.
 

EinerWieKeiner

Erfahrenes Mitglied
11.10.2009
5.946
511
Nabend,

ich hab diese ganze Dämmungs-Wärme-Energie-Solar Berechnung für unser EFH vor einigen Monaten mal gemacht.
Beim Neubau lohnt sich wirtschaftlich kein Solar, Solarthermie oder sonstwas. Da sprechen wir von einem Amortisierungszeitraum von 15-x Jahren.
Leider müssen wir ja wegn der ENEV etwas machen, wurde die minimale Solarthemieanlage.
Aussendämmung lohnt sich absolut nicht unter BWA Aspekten. Wir sprechen von ca. 30-40 Jahren Amortisierung. Beim Altbau.
Im Neubau sieht das etwas anders aus.
Da rechnet sich Dämmung. Beim Altbau sind Fenster und Heizung definitv die besten Stellschrauben.
Belüftung ist natürlich immer ein Thema, aber nur sekundär mit flankierenden Massnahmen sinnvoll.
Im Altbau geht ja eh keine Belüftungsanlage. Aber Fensterlüfter in der Dichtung sind eine coole Sache..
 
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speckerle

Erfahrenes Mitglied
09.04.2009
1.206
63
Vor der Dämmung wurden auch noch Glasfaserkabel verlegt. Nach der Dämmung wäre eine Verkabelung außen nicht mehr möglich und man müsste alles im Treppenhaus machen.
 

speckerle

Erfahrenes Mitglied
09.04.2009
1.206
63
Dezentrale Belüftung im Altbau geht schon (Kernbohrungen). Eine zentrale Lüftungsanlage ist nicht mehr möglich.
 

speckerle

Erfahrenes Mitglied
09.04.2009
1.206
63
Da fällt mir noch ein, wenn du dich für neue Fenster und einen Vollwärmeschutz entscheidest, achte darauf, dass die Fensterbretter die entsprechende Breite haben. Bei den normalen Fenster hatte alles problemlos geklappt, da wurde die 18er Dämmung miteingerechnet. Auf den Balkonen bzw. Terrasse wurde mit einer dünneren Dämmung gedämmt, da es sonst Probleme beim Öffnen der Terrassentür gegeben hätte. In jeder Etage gibt es neben einer Tür noch ein großes Fenster. Bei den Fensterbretter wurde in der Tiefe die Dämmung richtig einberechnet. Bei der Breite wurde jedoch vergessen, dass seitlich an der Terrassentür auch gedämmt wird. Somit fehlen hier die entsprechenden Zentimeter. Ist etwas schwierig zu erklären :). Beim Aufmaß also darauf achten, dass überall gedämmt wird und die Fensterbretter entsprechend breit und tief sind.
 
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economyflieger

Erfahrenes Mitglied
22.02.2010
4.977
1
Ostsee
Moin,
ich saniere gerade ein Objekt Baujahr 1962 Standort Ostseeküste.

Ich habe das gesamte Objekt mit einem Vollwärmeschutz versehen lassen. Der Grund dafür war:

1.) Ich hätte das Haus auf jeden Fall verputzen lassen müssen, da ich neue Fenster eingebaut habe und an manchen Stellen der Putz abgefallen ist.
2.) der Mehrpreis für die Wärmedämmung sich damit auf nur ca. 5.000 Euro belaufen hat. (153 m WF, 1,5 Etagen)

Eine Wärmedämmung auf einer intakten evtl. nur zu steichenden Fassade rechnet sich m.E. nie wirklich.
 

Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.492
20
Farewell City
Für mich ist das Thema "Energieverbrauch" mittlerweile ein "Hobby" geworden - und
ich habe viel Zeit und Mühe investiert (dank eines guten Freundes der Heizungsbauer ist)
zu verstehen, was unsere Häuser warm hält und dafür sorgt, dass warmes Wasser aus dem
Hahn kommt.

Ich kann jeden nur ermutigen dies ebenfalls zu tun - was ich im Kollegen/Freundes/Bekanntenkreis
erlebe in Sachen energetischer Sanierung / Heizung / Energieverbauch ist ein Trauerspiel.

Dinge die man m.W. wissen muss, wenn man keinen vertrauenswürdigen Fachmann zur Seite hat:

* Energiebedarf versus Energieverbauch (Warum man nicht mehr rauskriegt, als man reinsteckt!)

* Luftfeuchtigkeit - Kondensation

* Heizflächendimensionierung (Watt/qm)

* Was bedeutet es eine Fussbodenheizung zu betreiben - wo ist der Unterschied zu klass. Heizkörpern

* Vor und Rücklauftemperatur Thematik

* Wie funktioniert ein Thermostatventil (und warum ist ein elektrisches Ventil Schwachsinn)

* Was ist ein Heizkreis - und warum sollte man u.U. mehrere haben

* Heizungssteuerung: Raumthermostat versus Witterungsführung versus Kesselzeitschaltuhr

* Heizungspumpe - wozu - wie gesteuert

* Unterschied GAS / ÖL als Energieträger - Vor und Nachteile

* Was macht eine Wärmepumpe

* Massestrom / Rohrleitungsdimensionierung (Vorlauf / Rücklauf)

* Hydraulischer Abgleich (! - das wichtigste Thema v.a. im Bestand !)

* Energie (Wärme) Puffer Funktion und physikalische Gesetze

* Solarthermie / Wassertasche am Kaminofen + bestehende "normale" Heizung: 2 Systeme die unterschiedlicher
nicht sein könnten

* Dimensionierung Heizkessel

* Dimensionierung Brennerleistung

* Wann "brennt" ein Brenner optimal? Physik

* Was ist eine konventionelle Heizung - und was bedeutet dieses vielbeworbene "Brennwert - System" eigentlich im
Unterschied dazu?

* Grundsätzliche Fragen wie: In einem Liter Heizöl / qm³ Gas steckt eine feste Menge Energie, egal wie teuer
meine Heizung ist!

* Warmwasserbereitung - wieviel WW "auf Halde" lagern...

All diese Fragen sind m.E. maßgeblich ein passendes Heizungssystem für sich zu finden.

Es gibt aber keinen Königsweg!

Wenn man hier eingestiegen ist, lässt sich aus meiner Erfahrung schon eine Menge sparen.

Wer hier gut arbeitet - der schlägt 2 Fliegen mit einer Klappe:

1. Er senkt seinen Energiebedarf (und damit hoffentlich auf seine Kosten)

2. Er muss sich nicht mit dem Thema Dämmungsphysik befassen (wesentlich komplexer) weil
eine einfach Überschlagsrechnung jede Dämmmaßnahme "unwirtschaftlich" klassifiziert.

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Persönliche Bilanz aus o.g. Themen:

Freistehendes 2 Familienhaus
Hanglage, voll exponiert
keine Dämmung aber Massivbauweise
300 qm² Wohnfläche in 2 Einheiten
Ölheizung von 2004 (biferaller Wolff Kessel) mit
Blaubrenner

Jahresverbauch Heizöl in den letzten 4 Jahren ~ 2100 Liter p.a.

Wenn ich dämme kann ich vielleicht 30% (optimistisch) sparen - das rechnet sich nicht!

Solarthermie würde mir im Sommer etwa 10 Liter Heizöl die Woche sparen,
das sind 8 Euro brutto...Bei 4 Sommermonaten sind das viele Jahre bis
Kollektoren, Pufferspeicher usw. wieder drinnen sind.
 
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ichundou

Erfahrenes Mitglied
05.11.2013
2.801
3
FRA
Ich überlege mir gerade ein Haus BJ 1970 mit folgenden Eckdaten zu kaufen.

30er Wände Hochlochziegel ohne separate Dämmung, Fenster noch original mit Doppelverglasung ohne Dichtung, Dach ungedämmt, Öl Zentralheizung aus 2004. Heizkörper unter den Fenstern in Aussparungen.

Wir überlegen uns nun was energetisch zu tun ist. Aus Gesprächen mit Energieberater, Heizungs- und Fensterbauer haben wir inzwischen zig unterschiedliche Meinungen und Empfehlungen :(

Dach wird gedämmt. Wir würden Solarthermie und einen Holzofen mit Wassertasche nutzen. Die Heizung werden wir lassen. Eventuell noch die Aussparungen unter den Fenstern zu machen.

Wo sich die Geister scheiden sind Fenster und Aussendämmung, die ich eigentlich nicht will.

Hat jemand Erfahrung mit neuen Fenstern in älteren Gebäuden ohne Aussendämmung?

Der Energieberater malt da gleich mal das Schimmelgespenst an die Wand, aber ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass alle alten Häuser unweigerlich schimmeln, wenn neue Fenster rein kommen :eek:

Ich weiß ja nicht, wie ihr finanziell aufgestellt seid. Wenn ihr aber den Kauf und Umbau nicht gerade aus der Portokasse bezahtl, euch also überlgen müsst, was ihr macht und was nicht, dann empfehle ich folgendes Vorgehen:

Alles, was sich nach Einzug nur noch schwer oder mit viel Dreck und Aufwand ändern lässt erledigt man zuerst. Alles, was man später leicht nachrüsten kann, kommt danach.

Es kann zwar sein, dass Du mit dieser Philosophie in den ersten zwei bis drei Jahren etwas mehr Öl tankst, aber es lohnt sich. Der Aufwand den man betreiben muss, weil man nach 3 Jahren vielleicht Heizungsrohre und Heizkörper tauschen will/muss steht da in keinem Verhältnis.

Deswegen wäre mein Vorschlag: Schaut Euch die Heizungsanlage zuerst an! Wenn die Rohre und Heizkörper nicht auf Niedertemperaturbetrieb ausgelegt sind, dann tauscht beides vor dem Einzug. Die Heizkörpernischen würde ich immer zumachen, aber das ist unter den Fachleuten umstritten.

Zum Ofen mit Wassertaschen: Das lohnt eigentlich nur, wenn man viele, einzelne Räume hat. Bei einer offenen Bauweise verteilt sich die Ofenwärme auch über die Luft gut im Haus. Ansonsten zum wasserführenden Holzofen: Besonders in Verbindung mit Solarthermie werden die Anlagen leicht verkompliziert geplant. Gestaltet die Planung und Steuerung so einfach wie möglich!

Bei der restlichen Dämmung würde ich dann von oben nach unten arbeiten. Will heißen: 1. Dach, 2. Fenster und Türen, 3. Kellerdecke. Sollten Räume fusskalt sein, kann man die Kellerdämmung vorziehen, das ist aber dann eine Komfortentscheidung.

Außenwanddämmung würde ich in Eurem Fall auch nicht machen, es fällt mir schwer zu glauben, dass sich das rechnet. Wenn ihr die Heizung optimiert, das Dach dämmt und Fenster und Türen tauscht, dann solltet ihr Eure Heizkosten deutlich reduziert haben.
 
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Leon Baecker

Neues Mitglied
04.06.2015
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Da ich nun sowieso dabei bin und im Dachgeschoss Aluminiumprofilfenster mit 3-fachverflasung eingebaut werden, wollte ich meine Fenster im 3. Stock auch gleich erneuern, ebenfalls als Aluminiumprofil mit 3-fachverglasung umstellen. Die aktuelle Gastherme fliegt raus und wird durch eine grössere Gastherme plus Elektrowarmwasserboiler in einem Technikraum im Dachgeschoss ersetzt.

Woher hast du die Aluminiumprofile schlußendlich bekommen? Ich bin am überlegen ob die für meine Fenster hier bestellen soll http://www.item24.at/home/produkte/produktkatalog/products/profile.html Der Versand aus Österreich wird zwar nicht ganz billig, aber die meinten sie können mir die Dinger zuschneiden. Gibt es sonst noch Alternativen?
 

EinerWieKeiner

Erfahrenes Mitglied
11.10.2009
5.946
511
Wobei Alufenster sehr nett sind, aber Preis/Leistung gegenüber Kunststofffenstern natürlich deutlich schlechter.
Wenn ich das Geld habe , würde ich auch Holz/Alu nehmen, das ist die schönste Variante.