Ich nutze seit Jahren einen Camelbak. Allerdings beim Mountainbiken und nicht beim Reisen.
Mal davon abgesehen, dass ich es in einem Flugzeug deplatziert finde, Trinksysteme sieht man mittlerweile schon öfter mal bei Touristen. Auch in Städten. Aber in einem Flugzeug? Ich würde so jemanden in die Schublade Freak packen. Andere sind da vermutlich nicht durchgängig anders in ihrer Vorverurteilung.
Zu den praktischen Dingen:
Ich würde dort auf Flughäfen kein Leitungswasser einfüllen wollen, das aus mehreren Gründen. Nicht in jedem Land möchte ich Leitungswasser trinken. Was ich nicht trinken will, fülle ich auch nicht in meine Trinkblase.
Wenn ich kein Leitungswasser nutzen will, muss ich Wasser in Flaschen oder Kanistern kaufen. Abgesehen von der effizienteren Nutzung von Stauraum bietet eine Trinkblase keinen Vorteil gegenüber ein paar Litern Wasser in Flaschen.
Auch wenn ich mich daran gewöhnt habe, vollständig geschmacksneutral ist eine Trinkblase + Schlauch + Mundstück nicht.
Ein weiterer Grund ist das Thema Durchführbarkeit und Hygiene. Im Ausland werden Wasserhähne oft derart dicht an einen Waschbeckenrand montiert, dass es nicht so leicht sein wird, die Blase zu befüllen. Ist der Wasserauslass zu nah am Rand, dann hat man ohne Hilfsmittel (vielleicht ein Trichter) keine Möglichkeit, die Trinkblase zu befüllen.
Generell ist ein Perlator keine ganz so schöne Sache. In einem öffentlichen Waschraum (im Sinne von Waschbecken vor WC) ist das eh recht schnell hygienisch bedenklich. Kommt man da an und füllt sich die Blase voll, hat man ziemlich sicher eine Keimschleuder.
Zusätzlich: Laut physikalischer Sturheit fließt Wasser ohne viel Überzeugungskraft nach unten: Der Rucksack oder die Trinkblase wird also ganz oder zumindest teilweise im Waschbecken liegen müssen. Das gleiche Waschbecken hat zuvor jemand genutzt, der sich ein Nasenloch zugehalten hat und dann schön abgeschnottert hat. Bravo! Die Nutzung eines Wasserhahns, der für die Putzkolonne verbaut wurde, dürfte nicht so trivial sein. Man hat idR. ja leider nur zwei Hände. Es geht zwar ohne stützende Ablage für die Trinkblase, es erfordert dann aber schon ein bisschen Übung.
Trotz aller Hygienebemühungen wird man sich auch alle paar Jahre ein neues Trinksystem kaufen müssen.
Egal wie viel Aufwand du treibst, irgendwann gewinnen die Keime und Bakterien dann eben doch.
Vielleicht wäre es keine schlechte Idee, bereits am Boden und kontinuierlich mehr Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Das soll ja auch eine positive Wirkung auf das Gehirn haben.
Im Flugzeug selbst dürfte es auch für den großen Durst genügend Trinkwasser und weitere Getränke geben.