Erfahrungen mit DB bei wiederkehrenden Verspätungen

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Airsicknessbag

Erfahrenes Mitglied
11.01.2010
19.924
11.152
Persönliche Jahreskarte im Abo = 12 Monatskarten. Monatlich kuendbar, also eine echte Monatskarte.
 

esc0bar

Erfahrenes Mitglied
24.10.2013
595
0
Persönliche Jahreskarte im Abo = 12 Monatskarten. Monatlich kuendbar, also eine echte Monatskarte.

Eine Jahreskarte habe ich ja nicht, ich habe ja wie geschrieben Wochen- bzw. Monatskarten. Ich bin dieses Jahr wieder über die Hälfte des Jahres in Shanghai, weswegen eine Jahreskarte erst recht herausgeschmissenes Geld wäre. Allerdings würden meine Wochen- und Monatskarten alleine mit den vorhandenen Punkten schon wieder für bahn.comfort reichen. Auch wenn mir der Status auf meiner Strecke absolut null bringt, weil es nichtmal einen 1. Klasse Schalter gibt, an dem der Status von Vorteil wäre.

Fahrt gestern ging um Haaresbreite noch gut aus, IC147 mit +17 Min. in Stendal angekommen und IRE Richtung Rathenow hatte dann auch noch +8 Min. Bei 9 Minuten Aufenthalt in Rathenow hat das aber wie geschrieben gerade noch gereicht.
 

Airsicknessbag

Erfahrenes Mitglied
11.01.2010
19.924
11.152
Eine Jahreskarte habe ich ja nicht, ich habe ja wie geschrieben Wochen- bzw. Monatskarten. Ich bin dieses Jahr wieder über die Hälfte des Jahres in Shanghai, weswegen eine Jahreskarte erst recht herausgeschmissenes Geld wäre.

Du kannst ein Monatskarten-Abo auf ein Jahr abschliessen (= Jahreskarte) und kuendigen, wenn Du es nicht brauchst. Du zahlst monatlich und bekommst Punkte.
 

esc0bar

Erfahrenes Mitglied
24.10.2013
595
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Nachdem hier ja in einem anderen Thread bereits lebhaft diskutiert wird, was "sich bei der Bahn aktuell so tut", mache ich hier mal mit meinen Erfahrungen weiter. Nachdem ich gestern einen Wisch im Briefkasten hatte, welcher mir fast die Tränen in die Augen schiessen lassen hat, berichte ich hier gerne, wie der aktuelle Stand ist.

Mitte Februar wurde von mir ein Fahrgastrechteformular ausgefüllt (mittlerweile habe ich um die 50 Stück ausgefüllt und kann das nun mittlerweile blind) und zusammen mit einer 4-seitigen Beschwerde eingereicht. In diversen Service-Centern wurde ich gebeten, doch bitte die Verspätungen bei Zeitkarten erstmal zu "sammeln" und dann gesammelt einzureichen. Gesagt, getan, meine Beschwerde enthielt eine Aufstellung der Verspätungen incl. letztendliche Züge, mit denen ich angekommen bin. Gestern erreichte mich dann ein Brief von den Fahrgastrechten, welchen ich mit großer Erwartungshaltung öffnete, schließlich habe ich ja freundlich und bestimmt um eine für beide Seiten zufriedenstellende Lösung für mein Anliegen gebeten. Den Brief geöffnet und dann erstmal sprachlos gewesen, wollte die Fahrgastrechte-Abteilung doch eine Kopie meines Semestertickets ... Der Sinn dahinter hat sich mir erstmal nicht erschlossen. Also angerufen (ja, das waren mal wieder meine 60ct für den Anruf) und nachgefragt. Man bräuchte mein Semesterticket, um die Reise als Ganzes zu betrachten und nicht nur eine Teilstrecke... Nach einem freundlichen Hinweis meinerseits, dass es hierbei letztendlich darum geht festzustellen, ob ich mit 136 oder 184 Minuten Verspätung ankomme und mir sich der Sinn dieses Schreibens nicht erschließt, wurde dann "eingelenkt" und man gab sich auch ohne Kopie des Semestertickets zufrieden. Ist letztendlich auch total wumpe, weil die 5€ Erstattung sowieso in beiden Fällen gezahlt werden müssen. Abgesehen davon, dass ich auf meine Beschwerde immer noch keine Antwort habe und die nette Dame am Telefon auch nur über die Verspätung am 16.02., nicht jedoch die am 18.2. (wir erinnern uns: Verspätungen bei Zeitkarten bitte gesammelt einreichen), informiert war, beschloss ich, hier doch genauer nachzuhaken. Nach kurzem Suchen wurde die Verspätung am 18.02. dann auch im System gefunden, verknüpft waren beide Verspätungen aber nicht. Und die Beschwerde? "Ja, die ist wohl mit eingegangen, aber da ist die Fahrgastrechte-Abteilung die falsche Adresse". Auf meine Frage, ob es denn hier keine internen Prozesse gibt, um die Beschwerde intern(!) in die richtige Abteilung weiterzugeben, fing man dann plötzlich an zu schwimmen und man bat mich, doch bitte nochmal beim Kundendialog anzurufen (wiederum für 60ct pro Anruf !!).
Doch deutlich angesäuert nach dem Telefonat habe ich mich erstmal beruhigt und dann 1 Stunde später beim Kundendialog nochmal angerufen. Das Telefonat gebe ich als Gedächtnisprotokoll wieder, so ist es wohl am besten ;)

Ich: "Ich wollte mal nachfragen, wie es um meine Beschwerde steht."
Kundendialog-MA: "Ja, da haben Sie doch schon eine Antwort drauf bekommen."
Ich: "Ja, aber wenn Sie sich die Antwort einmal durchlesen fällt Ihnen schnell auf, dass hier vollkommen am Thema vorbei geantwortet wurde und auf meine Beschwerde überhaupt nicht eingegangen wurde."
Kundendialog-MA: "Okay, schildern Sie mir nochmal Ihr Anliegen."
** Anliegen geschildert **
Ich: "Ich erwarte von einem Unternehmen wie der Deutschen Bahn, dass man sich an die vorgegebenen Zeiten hält. Diese Verbindung wird nach wie vor so im Internet verkauft, von daher erwarte ich als Kunde, dass diese Verbindung auch gehalten wird. Ich für meinen Teil halte meinen Teil des Beförderungsvertrages ja ein, in dem ich pünktlich am Bahnhof bin und meinen Ticketpreis zahle. Dann kann ich auch erwarten, dass die Deutsche Bahn ihren Teil des Beförderungsvertrages einhält."
Kundendialog-MA: "Ja, das können Sie auch erwarten."
Ich: "Ja, und warum tun Sie das dann nicht?"
** MA sucht entsprechende Zugverbindung heraus **
Kundendialog-MA: "Ich sehe gerade, dass die ICs jeweils aus Amsterdam kommen. Hier muss ich sagen, dass es öfter zu wenigen Minuten Verspätungen kommen kann, wenn Züge aus dem Ausland übergeben werden.
Ich: "Diese Aussage trifft hier aber nicht zu. Bisher sind nur 10% meiner Verspätungen durch Übergaben aus dem Ausland verschuldet, 90% der angesprochenen (und eingereichten) Verspätungen sind hausgemacht, das heißt technische Störungen am Zug, Oberleitungsstören oder Weichenstörungen."
Kundendialog-MA: "Okay, ich gebe das so in die Fachabteilung weiter, ich kann Ihnen aber jetzt schon sagen, dass da vermutlich erst beim nächsten Fahrplanwechsel etwas passieren wird."
Ich: "Dann geben Sie mir doch einen Ansprechpartner in der Fachabteilung, damit ich mich bei denen melden kann und das Ganze mit der Fachabteilung besprechen kann."
Kundendialog-MA: "Das geht leider nicht, die Fachabteilung wird Ihnen nicht antworten. Die Fachabteilung hat in der Regel keinen Kontakt zu Kunden."
Ich: "Okay, wie gedenken Sie diese Beschwerde jetzt zufriedenstellend zu lösen?"
Kundendialog-MA: "Ich gebe das an die Fachabteilung weiter, ok?"

Nachdem ich dann gemerkt habe, dass es nichts mehr bringt weiterzudiskutieren, habe ich mich freundlich verabschiedet und aufgelegt.

long story short: Ich bin um 1,20€ ärmer, um 0,0 konstruktive Lösungen / Ergebnisse reicher und die Bahn ist -in meinen Augen- eines der inkompetentesten Unternehmen, die es gibt.

Die letzte Monatskarte habe ich bereits gekauft und sobald diese ausläuft, steige ich aufs Auto um. Bei der Bahn will man anscheinend keine Kunden halten, ist um Lösungen nicht bemüht und von irgendwelchen Kulanz-Regelungen hat man augenscheinlich auch noch nie was gehört. Außer Phrasendreschern ist an der Hotline niemand, der wirklich konkret weiterhelfen kann und der um eine Lösung bemüht ist.
Antworten gibt es in der Regel im Textbaustein-Format, was auch schon wenig kundenfreundlich ist.

Ich warte mal ab, wann die Fahrgastrechteabteilung gedenkt, mein mir zustehendes Geld zu überweisen oder ob vorher vielleicht nochmal ein schwachsinniges Schreiben kommt, dass einmal mehr die schiere Inkompetenz dieses Unternehmens beweist.
 
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Erfahrenes Mitglied
15.03.2014
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Herr, gebe mir die Kraft Dinge zu ändern die ich ändern kann und gebe mir Kraft Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann.

Seitdem ich den Spruch am Türrahmen stehen habe geht es mir besser, da ich mich über solche, nicht änderbare, Sachen nicht mehr aufrege. Ist einfach besser für die Gesundheit.
Übrigens, wenn du demnächst mit dem Auto unterwegs bist, bleib geschmeidig wenn man dich ausbremst, abdrängt oder sonstwie nötigt.

Man ist halt einfach nur ein Sandkorn im Universum und viel Sand in Getriebe bringt es zum knirschen...
 

esc0bar

Erfahrenes Mitglied
24.10.2013
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Herr, gebe mir die Kraft Dinge zu ändern die ich ändern kann und gebe mir Kraft Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann.

Seitdem ich den Spruch am Türrahmen stehen habe geht es mir besser, da ich mich über solche, nicht änderbare, Sachen nicht mehr aufrege. Ist einfach besser für die Gesundheit.
Übrigens, wenn du demnächst mit dem Auto unterwegs bist, bleib geschmeidig wenn man dich ausbremst, abdrängt oder sonstwie nötigt.

Man ist halt einfach nur ein Sandkorn im Universum und viel Sand in Getriebe bringt es zum knirschen...

Guter Spruch, der ist mir auch schon länger bekannt, allerdings bin ich der Meinung, dass man hier schon etwas Druck auf dieses Unternehmen ausüben sollte. Gemäß dem Spruch werde ich dann in Zukunft ruhig bleiben, werde wieder mal ausgemachte Termine verpassen und anschließend der Bahn die Verspätung zu einem branchenüblichen Stundensatz in Rechnung stellen ;) dann bleibe ich da auch ruhig. Solange ich aber dieses Problem nicht geklärt habe, rege ich mich auch weiterhin darüber auf. Vor allem weil ich seit über einem halben Jahr eine 6-Tage-Woche habe und einfach darauf angewiesen bin, dass die Bahn ihre Leistung bringt. Dafür zahle ich ja auch. Vielleicht sollte man wirklich anfangen, Abbuchungen zurückgehen zu lassen und dann eben eine Woche später zu überweisen. Dann bringe ich als Vertragspartner meine vereinbarte Leistung im Gegenzug halt auch nicht (oder erst sehr viel verspätet) ;)

Gerne kann mir die Bahn auch bis zum Fahrplanwechsel (wann auch immer der sein wird) zusätzlich zu den Fahrgastrechten aus Kulanz noch für jede Verspätung einen 10€-Gutschein in den Brief legen und wir schauen was passiert. Dann dürfte ich die Ausgaben für meine Zeitkarten bald auf 0,- € gesenkt haben.

Kurzum, da dieser Post einiges an "nicht ganz ernst gemeinten" Aussagen enthält: Ich halte durch das Bezahlen und dem pünktlichen Eintreffens am Bahnhof meinen Teil der Vereinbarung ein, also hat mein Vertragspartner (in dem Falle die Bahn) ihren Teilselbstverständlich auch einzuhalten. Und gerade weil dieser ganze Mist seit 2 Jahren so läuft (damals wie geschrieben noch mit anderer Strecke), bin ich der Meinung, dass man hier ruhig etwas mehr Druck in die Sache bringen darf.
 

Airsicknessbag

Erfahrenes Mitglied
11.01.2010
19.924
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Nun hat aber leider die Bahn ein Haftungsprivileg, das es ihr ermoeglicht, ihre Leistung so zu erbringen oder auch nicht, wie sie lustig ist. Dass sie das weidlich ausnutzt, ist bedauerlich, aber ohne Hilfe des Bundestages nicht zu aendern.
 

esc0bar

Erfahrenes Mitglied
24.10.2013
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Nachdem hier länger Ruhe war, werde ich nun mal das Ende der Geschichte zum Besten geben.

Meine letzte Monatskarte war bis zum 25.03.15 gültig und am 23.03. und 24.03. gab es wiederum massive Verspätungen und zwar so krass, dass keiner der drei ICs (145/147/149) pünktlich in Wolfsburg ankam und alle drei so verspätet waren (zwischen 15 und 80 Minuten), dass mein Anschluss in Stendal wieder weg gewesen ist. Am 23.03. musste ich dann mit dem ICE über Berlin nach Brandenburg fahren und bin statt kurz vor 18 Uhr, letztendlich um kurz nach 23 Uhr angekommen. Zwischendrin bin ich schon ein paar mal an die Decke gegangen und hab bei der Hotline angerufen, die konnten und wollten mir aber wie immer nicht weiterhelfen, schließlich wären immer die Anderen Schuld. Erneut kam hier die lumpige Ausrede, dass die Züge ja aus dem Ausland übergeben werden und es deswegen zu den Verspätungen kommt. Hier habe ich vehement widersprochen und darauf hingewiesen, dass 60% der Verspätungen NICHT aus Verspätungen aus dem Ausland resultieren, sondern es sich dabei um hausgemachte Probleme der Bahn handelt (Weichenstörungen, technische Störungen, usw). Am 23.03. habe ich das Ganze dann auch bis zur Management-Ebene des Kundendialogs hocheskalieren lassen. Wir sind telefonisch letztendlich zum Entschluss gekommen, dass es sinnvoller wäre, aufs Auto umzusteigen, da die Bahn momentan eine Pünktlichkeit auf meiner Strecke nicht gewährleisten kann. Was zwar schade sei, sich aber nicht vermeiden ließe.

Am 24.03. waren wieder alle 3 ICs zu spät, weswegen ich erneut Verspätung gehabt habe. Am Tag danach lief meine Monatskarte sowieso aus und ich habe keine neue mehr geholt.

Seit Ende März warte ich nun wieder auf die Erstattung der zahlreichen Verspätungen und habe die Bahn aufgefordert, mir den maximal möglichen Betrag (25% des Fahrkartenpreises) zu erstatten. Zwischenzeitlich habe ich noch zweimal mit dem Kundendialog bzw. den Fahrgastrechten telefoniert, um hier zumindest eine Erstattung auf Kulanz zu erreichen, was aber in beiden Fällen abgewiesen wurde und ich an die jeweils andere Abteilung (haha!) weiterverwiesen wurde.

Seit Ende März fahre ich jetzt Auto und lebe definitiv stressfreier.

Für mich hat sich in den letzten zwei bis drei Monaten wieder einmal mehr herauskristallisiert, dass die Bahn eines der inkompetentesten Unternehmen ist, was ich je gesehen habe. Die Abteilungen arbeiten total unkoordiniert nebeneinander her, da bringt man es teilweise nichtmal fertig, eine Beschwerde intern weiterzuleiten. An der Hotline werden die Mitasrbeiter augenscheinlich darauf trainiert, sich den ganzen Sch**ss schönzulügen und immer jemand anderen für hauseigene Probleme verantwortlich zu machen. Richtig weiterhelfen kann in harten Fällen wie meinem auch keiner, weder im Servicecenter, noch im Zug, noch in den entsprechenden Abteilungen bei der Bahn direkt. Man steht mutterseelenallein da und kann keine Unterstützung erwarten.

Um das Thema abzuschließen: Für mich war es das definitiv auf längere Zeit mit der Bahn und ich vermeide jede Fahrt mit diesem Sauhaufen, wo es nur geht (aktuell klappt das auch hervorragend). Die maximal mögliche Erstattung von 25% des Fahrkartenpreises habe ich auch schon abgeschrieben, man wird mich wieder für jede Verspätung mit lächerlichen 5€ abspeisen, anstatt hier einmal kulant zu sein. Sollte ich wirklich 25% des Fahrkartenpreises zurückerstattet bekommen, revidiere ich meine Meinung dahingehend natürlich.

Positiv hervorheben muss ich zum Schluss das Twitter-Team der Bahn, die sind zumindest gut erreichbar, antworten schnell und machen einen guten Job (y)
 
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TGIF

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12.09.2014
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HAM
Twitter ist oft der einzige Weg, wenn man schnell verlässliche Infos von der bahn braucht. Schade, dass bei immer mehr Firmen Twitter und Facebook besseren Service haben als eine kostenpflichtige Hotline.
 
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rorschi

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09.03.2009
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ZRH / MUC / VIE
Erneut kam hier die lumpige Ausrede, dass die Züge ja aus dem Ausland übergeben werden und es deswegen zu den Verspätungen kommt. Hier habe ich vehement widersprochen und darauf hingewiesen, dass 60% der Verspätungen NICHT aus Verspätungen aus dem Ausland resultieren, (...)

Und selbst wenn - das ist doch für die Fahrgastrechte völlig irrelevant.

Und noch etwas - wieso hat die SBB wohl in Basel ständig 2 "Dispozüge" mit Personal innerhalb Minuten einsatzbereit? Eben - um Verspätungen aus dem Ausland nicht auf die Schweiz zu übertragen. Wobei mit "Ausland" jetzt explizit nicht Frankreich gemeint ist.
 

esc0bar

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24.10.2013
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Und selbst wenn - das ist doch für die Fahrgastrechte völlig irrelevant.

Und noch etwas - wieso hat die SBB wohl in Basel ständig 2 "Dispozüge" mit Personal innerhalb Minuten einsatzbereit? Eben - um Verspätungen aus dem Ausland nicht auf die Schweiz zu übertragen. Wobei mit "Ausland" jetzt explizit nicht Frankreich gemeint ist.

Im Prinzip ist mir das auch ziemlich egal, worin die Verspätung bestand bzw. was der Auslöser für die Verspätung war. Es ist allerdings enorm auffällig, wenn ich mit 3 verschiedenen Sachbearbeitern an 3 verschiedenen Tagen telefoniere und mir jedesmal als erstes wie aus der Pistole geschossen erzählt wird, dass hier ja die "Zugübergabe aus dem Ausland" zu Verspätungen führte. Ohne wirklich auch nur einmal nachgeschaut zu haben, worin die Verspätung denn wirklich bestand. Und bei 80 Minuten Verspätung können sie mir nicht erzählen, dass das aufgrund einer Zugübergabe aus dem Ausland kommt. Viel mehr sollte die Bahn hier endlich handeln und den Fahrplan dementsprechend anpassen bzw. einfach ein paar Minuten mehr an der Grenze einplanen, wenn sie ja eh wissen, dass die Zugübergabe aus dem Ausland zu (hoffentlich nur) kurzzeitigen Verzögerungen führt.

Aber was rege ich mich schon wieder auf, das Thema ist bei mir jetzt eh gegessen. (y)(y)
 

AchWas

Erfahrenes Mitglied
27.04.2010
2.861
2
Hier ein sehr langer und ausführlicher, durchaus lesenswerter Artikel: Wie die Bahn gegen Verspätungen kämpft | Capital
Capital.de meinte:
..
Im vergangenen Herbst bezog ein Haufen ziemlich junger Leute die 23. Etage, und oft brannte das Licht dort bis Mitternacht. Das Projektteam Zukunft Bahn begann seine Arbeit. Sehr effektiv, sehr anders sei das, erzählen Bahnleute, die schon lange dabei sind. Ja, es herrsche wirklich eine neue Kultur, ein neuer Spirit hier. Aber kann die Bahn mit einer neuen Führungskultur, mit Start-up-Ritualen ihr Urproblem – die Unpünktlichkeit – in Griff kriegen? Hier im 23. Stock sind sie überzeugt davon.
.. Wer den Bahnmanager Kay Euler nach seinem Job fragt, erhält eine bemerkenswerte Antwort: Er kämpfe gegen Ausreden. Darin sei die Bahn allzu gut. Das Wetter. Zu heiß, zu kalt, zu stürmisch. Weichen, die sich ausdehnen. Bremsen, die überhitzen. Die Baustellen. Die Züge, zu wenig sowieso und zu viele in der Werkstatt.
...
Also initiierte die Bahn Planstart-Teams an den zehn wichtigsten Knotenbahnhöfen Deutschlands. „72 Leute on top haben wir uns dafür gegönnt“, sagt Euler. Der Erfolg von Planstart habe nichts mit Technik zu tun, das liege an den Menschen: „Die richtige Einstellung – dass man sich auch mal traut, hinzugehen und zu sagen: ,Kollege, das war jetzt nicht richtig, mach das bitte anders.‘“
..
Ihre ICE-Flotte macht der Bahn permanent Kummer, viele Typen sind häufig gestört und müssen dauernd in die Werkstatt. Besonders Baureihe 401, der Triebkopf des 25 Jahre alten ICE 1, ist reparaturanfällig, und manche Ersatzteile sind schwer zu bekommen. Acht Baureihen des ICE hat die Bahn, die zwar ähnlich aussehen, aber technisch sehr unterschiedlich sind. Und da deshalb nicht alle überall repariert werden können, fahren die Züge durch die Lande und sind am Morgen nicht fertig. Bei der Infrastruktur sieht es kaum besser aus.
...
Anfang Februar hatte die Bahn 1500 Führungskräfte nach Berlin in den alten Postbahnhof eingeladen. Es gab „Talks zur Pünktlichkeit“, und es gab diese lange Mail, die Birgit Bohle, Vorstandsvorsitzende für den Fernverkehr, vorlas. Es war die Beschwerde eines Fahrgasts, Berufspendler zwischen Köln und Frankfurt, Bahncard-100-Besitzer und Führungskraft beim Fraport. Seine Mail ist freundlich im Ton, sie soll die Bahner motivieren. Der Mann beschreibt sein Jahr 2015 mit der Bahn: Wie oft er wegen der Bahn zu spät war (133 Stunden), wie viele Meetings er verschieben musste (circa 50), wie oft er seinen Kindern fehlte (circa 60 Stunden), wie oft er sie nicht ins Bett bringen und ihnen keine Gute-Nacht-Geschichte vorlesen konnte (30-mal). Der Betreff der Mail lautet: „1330 Seiten konnte ich meinen Töchtern nicht vorlesen.“
..
Möglicherweise aber wird die Bahn demnächst eine ganz neue Beschwerdewelle treffen – dann nämlich, wenn die Fahrgäste erfahren, dass Pünktlichkeit auch ein Fluch sein kann. Bei Passagieren, die auf den letzten Drücker über den Bahnsteig sprinten, war es bisher meist so, sagt Euler, dass der ICE wartete. Damit sei aber bald Schluss. Künftig wolle man es so machen wie die französische SNCF. Die schreibt sogar auf ihre Tickets, dass man zwei Minuten vor Abfahrt da sein muss. Und fährt auf die Sekunde los, wenn der Zeiger auf die Zwölf springt.
 
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Airsicknessbag

Erfahrenes Mitglied
11.01.2010
19.924
11.152
Die Bahn bekommt es einfach nicht gebacken. Da doktert sie schoen oeffentlichkeitswirksam an Symptomen herum, aber an das Grundproblem traut sie sich nicht heran: Die Zerstoerung der einheitlichen Reisekette. Solange Anschlusszuege nicht warten und minimale Verspaetungen des Zubringers zu ein oder gar zwei Stunden Verspaetung oder hunderten Kilometer Taxifahrt fuehren, was mit einem achselzuckenden "wir bitten um Ihr Verstaendnis" quittiert wird, geht "Planstart" an der Realitaet der Bahnkunden vorbei.

Im uebrigen gibt es je nach Zaehlweise sieben oder neun ICE-Versionen, nicht acht ;)
 
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_AndyAndy_

Erfahrenes Mitglied
07.07.2010
6.008
633
.de
Capital meinte:
Künftig wolle man es so machen wie die französische SNCF. Die schreibt sogar auf ihre Tickets, dass man zwei Minuten vor Abfahrt da sein muss. Und fährt auf die Sekunde los, wenn der Zeiger auf die Zwölf springt.

:LOL: :LOL:
 

chris-99

Moderator Mitgliedertreff & Payback
Teammitglied
08.03.2009
8.783
1.614
MUC
Ich möchte nicht extra einen neuen Thread starten und das Thema Verspätung sollte hier passen.

Wie kann ich herausfinden, wann der ICE 1588 am 14.06.2016 tatsächlich in Fulda angekommen ist?
 
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Anonym38428

Guest
In einem Reisezentrum nachfragen und Verspätung bescheinigen lassen. Was besseres gibts iirc nicht, solange nicht jemand in internen Systemen nachschauen kann ...
 
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scandic

Erfahrenes Mitglied
02.04.2011
1.216
445
Norddeutschland
Ich möchte nicht extra einen neuen Thread starten und das Thema Verspätung sollte hier passen.

Wie kann ich herausfinden, wann der ICE 1588 am 14.06.2016 tatsächlich in Fulda angekommen ist?

Du könntest dich hier (Zugfinder - Wissen, wo die Z) für die kostenpflichtige Version anmelden und dein Glück versuchen. Kann aber nicht sagen, ob die gewünschte Info wirklich vorliegt. Früher konnte man die Links von den Bahnhofstafeln so manipulieren, dass die Info aus der Vergangenheit sichtbar wurde, ist mir jetzt nicht mehr gelungen.