Estonia reloaded

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meilenfreund

Erfahrenes Mitglied
10.03.2009
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Ostern ist Reisezeit, also nichts wie weg! Es sollte wieder nach Estland gehen, da es mir dort bei den beiden vorherigen Urlauben im letzten und vorletzten Jahr ausgesprochen gut gefallen hat.

Ende Januar habe ich folgende Flüge gebucht:

Code:
15.04.2022 BRE-AMS KL1750 0620-0715
15.04.2022 AMS-TLL BT0858 0955-1315
23.04.2022 TLL-AMS BT0857 0735-0900
23.04.2022 AMS-BRE KL1761 2035-2130

Der lange Stopover auf dem Rückflug war unvermeidlich, stellte aber auch kein Problem oder Erschwernis dar, weil ich ihn für einen Sidetrip nach Rotterdam nutzen wollte. Unvorhersehbar kam es anders, und die ganze Rückreise wurde zu einem Sidetrip mit zwei Nächten in den Niederlanden:

23.04.2022 AMS-BRE KL1761 2035-2130
25.04.2022 AMS-BRE KL1753 0845-0940

Das lag am Spontan-Streik der Gepäckverlader von KLM am Morgen des 23.04., der in der Folge dazu führte, dass am Nachmittag unter anderem auch KL1761 annulliert wurde. Davon ahne ich natürlich noch nichts, als ich Karfreitag am Flughafen ankomme. Check-in und Siko dauern nicht lange.

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Es folgt das erste Frühstück in der Lounge, bevor es in der PH-EXT nach Amsterdam geht. Anschließend fliegt sie nach STR und nach DRS. Unter dem Aspekt des Nerdfaktors wären daher an dem Tag Flüge DE – AMS – DE mit derselben Maschine möglich gewesen. 🤓

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Ich suche die Crown Lounge Schengen zum zweiten Frühstück auf. An den C-Gates gibt es anschließend gleich mehrere froschgrüne Tails zu sehen, denn Air Baltic bedient morgens in derselben Zeitlage RIX, TLL und VNO.

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Reisende unterwegs im Terminal.

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Aus TLL kommend fährt die YL-AAZ auf den Hof. Die aussteigenden Passagiere stehen zunächst im Finger, bis irgendjemand ohne entsprechende Berechtigung den Ausgang ins Terminal öffnet. Darauf geht ein Alarm los, was aber niemand wirklich interessiert, bis er abgestellt wird.

Wir fliegen los. Als drittes Frühstück gönne ich mir aus dem BoB einen Kaffee und einen Muffin. Gut zwei Stunden später kommen wir in Tallinn an. Als ich das Gepäckband erreiche, dreht mein Koffer bereits seine Runden. 10 – 15 Minuten nach dem Aussteigen aus dem Flugzeug sitze ich in der Straßenbahn Richtung City.

Für die Unterkunft hatte ich mich für das Kreutzwald Hotel Tallinn entschieden. Es gehört einer lokalen Firma, die vier Hotels in Tallinn und ein Resort im Umland betreibt (https://www.uhotelsgroup.com). Ich hatte dort schon bei der ersten Reise nach Tallinn in 2020 übernachtet.

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Meine Wahl war auf einen Zen Superior Room gefallen. Gebucht Ende Februar (700 EUR für 8 Nächte inkl. Frühstück und Angebotstarif für > 3 Übernachtungen).

Später laufe ich durch die City und gehe zur Linnahall. Die Location war auch schon bei den vorherigen Reisen aufgefallen, hatte ich aber noch nicht angeschaut. Wenn ich es richtig verstanden habe, ist der Begriff „Linnahall“ in der estländischen Sprache doppelt besetzt, einmal „Rathaus“, einmal „Stadthalle“. Hier ist letzteres gemeint. Es handelt sich um einen optisch schon fast bunkerartig wirkenden Bau in der Nähe des Hafenbereichs für die Helsinki-Fähren.

Der Bau enthält eine Halle mit 5.000 Plätzen und eine Eissporthalle. Das äußere Erscheinungsbild beruht darauf, dass der Blick auf die Altstadt nicht beeinträchtigt werden sollte. Mehr dazu hier:


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Als Aussichtspunkt ist es super (die Oberfläche ist frei zugänglich), optisch kommt es aber als Lost Place daher.

Nach dem opulenten mehrteiligen Frühstück ist es abends doch wieder an der Zeit etwas zu essen. Die Restaurants sind bumsvoll.

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Letzter Ausweg Vapiano.
 

meilenfreund

Erfahrenes Mitglied
10.03.2009
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Der Samstag beginnt mit dem Frühstück.

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Die beiden Bilder sind nicht vom Samstag, macht aber nichts. Habe nicht jeden Tag mein Essen fotografiert. Es gibt verschiedene warme Speisen (Spiegelei, Rührei habe ich mir geschenkt, Würstchen, Gemüse, Pilze u.ä.), Cerealien, wenig Süßes (2 – 3 Marmeladengefäße stehen mehr oder weniger in der Ecke), dafür relativ viel Fischiges, also Fisch oder Fischsalat.

Danach mache ich mich auf den Weg in die Stadt. Die Fototour beginnt in der Pärnu mnt beim Vabaduse väljak.

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Der Bus kommt.

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In Höhe des blauen Kleinwagens ist die Haltestelle Viru zu sehen. Das im rechten Bereich des Bildes zu sehende Sokos Hotel Viru wurde 1972 als Interhotel eröffnet. Die KGB-Abhöretage im 23. Stock kann besichtigt werden (habe ich bisher aber noch nicht getan, mache ich aber irgendwann noch).


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Der Viru väljak ist heute nur noch ein großer Kreisverkehr. Hier laufen die Strecken aller vier Straßenbahnlinien zusammen, so dass die östlich davon gelegene Haltestelle Hobujaama der zentrale Umsteigepunkt für den Straßenbahnverkehr ist. Danach laufen die Strecken wieder auseinander.

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Blick in Richtung Haltestelle Viru. Links befindet sich der Tammsaare Park.

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Hier stehe ich in der A. Laikmaa. Links ist das Rotermann Quartier zu sehen.

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Nun befinde ich mich in der Narva mnt, ungefähr in Höhe der Haltestelle Hobujaama und mit Blick Richtung Osten.

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Selber Ort, hier kommt eine Straßenbahn aus Ostblock-Produktion um die Ecke. Die Tage für die Oldtimer dürften allerdings gezählt sein, da im April 23 neue Straßenbahnen bestellt wurden:


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Noch eine Tatra-Straßenbahn.

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Jetzt gibt es einen räumlichen Sprung. Ich befinde mich immer noch in der Narva mnt, im Hintergrund die Reidi tee. Als dunkelblauer Strich in der Bildmitte ist schon schemenhaft das Wasser zu erkennen.

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Nun habe ich die Promenade erreicht. Eine Fähre Richtung Helsinki ist noch als Klecks zu erkennen. Zur rechten Seite beginnt schon der Strandbereich, das zieht sich noch weiter hoch zum Pirita-Strand. Nach links geht es zum Fährhafen.

Ich gehe weiter zum „Hypermarkt“ der Supermarkt-Kette Rimi in der Nautica-Mall beim Fährhafen, um mir etwas zu essen und zu trinken zu kaufen. Außerdem schaue ich mir auf Reisen gerne ausländische Supermärkte an, um Produkte mit nach Hause zu nehmen, die es hier nicht gibt (oder die nur schwer zu finden sind). Bei späteren Gelegenheiten kaufe ich:
  • Honig aus Saaremaa
  • weiße Schokolade mit Blaubeeren
  • Schokopralinen mit Zitronencremefüllung
  • pulverisierte Beeren (für Porridge o.ä.)
  • Rote-Beeren-Früchtetee von Lipton (als Teebeutel; ich habe jetzt Packungen aus Estland, den Niederlanden und Norwegen, aber daheim habe ich das noch nicht gefunden)
Für den Abend habe ich einen Tisch im Restaurant „Härg“ bestellt. Da ich nicht der Essen-im-Restaurant-Fotografierer bin, bitte ich darum, sich folgendes vorzustellen:
  • Suppe
  • Steak mit 2 Beilagen
  • 2 Gläser Rotwein
  • 2 Gin Tonic (Junimperium mit Swiss Mountain Tonic)
Alles top, kann ich nur empfehlen!

Das wird nicht das einzige Steak während der Reise bleiben. Nach dem üppigen Mahl macht sich aber erst einmal eine wohlige Bettschwere bemerkbar, bevor es am nächsten Tag weitergeht.
 

meilenfreund

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10.03.2009
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Bevor ich fortfahre, muss ich noch etwas zum Wetter sagen. Es hat ja bei uns einen unglaublich hohen Stellenwert, wie das Wetter im Urlaub war – nicht nur für die eigene Wahrnehmung, sondern auch für Smalltalk-Nachfragen. Die Location kann noch so geil sein, wenn das Wetter Scheiße war, ist der ganze Urlaub im Arsch. Ich hatte die ganze Woche über 10 – 12 Grad, aber strahlend blauen Himmel, nur ab und zu ein paar wenige Wolken, und Sonnenschein den ganzen Tag. Also alles super.

Nachdem das geklärt ist, komme ich zum Sonntag. Heute ist Kultur angesagt. Nach einem Check in der Karte auf dem iPhone stelle ich fest, dass ich mein Ziel, die Fotografiska Tallinn, vom Hotel aus auch zu Fuß ohne großen Aufwand erreichen kann. Ich verzichte also an dieser Stelle auf den ÖPNV und laufe durch einige Wohnviertel.

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Hinter diesen Gleisen liegt die Telliskivi Creative City, ein umgewandeltes Industrieareal, in dem sich auch die Fotografiska befindet.

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Gleise mit Tankwagen.

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Abgerocktes Schrankenwärterhaus.

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Plakate und ein Gebäude.

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Ich hole mir erst einmal ein Eis.

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Das Umfeld hat ein etwas gehipstertes Ambiente, ich mag sowas.

Danach schaue ich mir die Ausstellungen in der Fotografiska Tallinn an.

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Fotografische Darstellungen von Haustieren.

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„Inner Cosmos“ (https://www.fotografiska.com/tallinn/en/naitused/innercosmos/), hat sich mir nicht ganz erschlossen (Fotograf: Kaupo Kikkas).

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„Vogue, an Arabic Special Issue“ mit Fotos von Hassan Hajjaj.

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Nach der Dosis Kultur gibt es eine Dosis Käsekuchen (mit Cappucino, nicht abgebildet) im Restaurant der Fotografiska.

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Ich laufe anschließend von Telliskivi zum Baltijaam.

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Von dort geht es weiter Richtung Altstadt. Am Rand befindet sich das Stenbock House, der Regierungssitz. Heute schaue ich nur von unten nach oben. In vier Tagen werde ich mir das von oben ansehen, dort gibt es zwei Aussichtsterrassen. Morgen findet aber erst einmal eine Exkursion ins Umland statt.
 

meilenfreund

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10.03.2009
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Am Montag mache ich mich auf den Weg zum Baltijaam und fahre mit dem Zug nach Paldiski.

Einen Taktverkehr gibt es nicht. So verkehren zum Beispiel von Tallinn nach Paldiski zwischen 06.12 Uhr und 21.50 Uhr insgesamt 15 Züge der Betreiberin Elron. Die Spanne zwischen den Abfahrtszeiten liegt dabei zwischen 58 und 79 Minuten. Tickets können im Baltijaam am Schalter erworben werden (daneben gibt es laut elron.ee nur noch in Tartu einen Schalter), ansonsten natürlich online sowie im Zug beim Zugbegleiter oder am Automaten (dort auch mit Buchung direkt auf die Kreditkarte). Die Funktionalität am Automaten finde ich sehr gut gemacht: es wird der Laufweg des Zuges angezeigt, so dass das Fahrtziel nicht eingegeben werden muss, sondern angetippt werden kann. Danach wird das Ticket ausgewählt. Aus deutscher Sicht fehlt hier etwas: Fahrscheinautomaten im Bahnhof – die gibt es schlicht nicht.

Im Gegensatz zu den blechernen Ansagen bei der Deutschen Bahn wurde in Tallinn eine sonore Stimme generiert oder digitalisiert, die mit voller Hingabe das Geschehen ankündigt.

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Elron setzt dieselelektrische und elektrische Stadler Flirt mit 2-3-Bestuhlung ein. Das wirkt aber nicht beengt, was vermutlich daran liegt, dass die Züge wegen der Spurweite 1.520 mm anders dimensioniert/konstruiert sind als bei der Spurweite 1.435 mm. Es gibt Displays mit Fahrtinformationen zu den weiteren Halten und sogar der Geschwindigkeit des Zuges, außerdem auch Steckdosen. Das ist mir zumindest von der Nordwestbahn bisher alles unbekannt.

Irgendwo zwischen Tallinn und Paldiski, die Fahrzeit beträgt ziemlich genau eine Stunde.

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xxx
Vom Bahnhof in Paldiski laufe ich zunächst in die Ortsmitte. Nachdem ich mir im Coop noch einen Snack und etwas zu trinken besorgt habe, mache ich mich auf den Weg zum Ziel der Exkursion. Das wird die Tour durchs Nichts. Fußweg und Straße sind super ausgebaut, am Fußweg sind auch in Abständen Sitzbänke vorhanden. Außerhalb des Orts passiere ich zunächst beidseitig zwei größere abgeschirmte Areale. Vermutlich handelt es sich um Stellflächen für Transporte über den Hafen.

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Danach komme ich an einem Windpark vorbei.

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Schließlich ist Pakri Lighthouse in Sicht.

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Der Leuchtturm aus der Nähe.

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Blick auf das Wasser.

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Ich trete den Rückweg an, hier erreiche ich gerade den Ort.

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Kurz vor der Bahnstation.

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Da ich seit dem Sandwich aus dem Coop in Paldiski nichts mehr gegessen habe, hole ich mir in der Markthalle neben dem Baltijaam noch zwei Samsa.
 

meilenfreund

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Der Dienstag ist schnell erzählt. Heute ist sozusagen der Chillout-Tag ohne großartiges Programm. Ich streife erst durch Malls, ohne jedoch in einen Kaufrausch zu verfallen. Es geht mit der Straßenbahn-Linie 4 bis Ülemiste jaam. Direkt neben der Haltestelle befindet sich die Mall of Tallinn. Die Betreiberfirma wurde 2021 insolvent, Anfang 2022 erfolgte nach mehreren erfolglosen Versuchen der Verkauf an einen Investor. Es sind etliche Leerstände zu sehen, zahlreiche Geschäfte öffnen erst um 11 Uhr.

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Auf dem Dach gibt es ein Riesenrad.

Das Schräge an der Location: die nächste Mall befindet sich direkt gegenüber auf der anderen Seite der Bahngleise. Ülemiste Centre ist laut Eigenwerbung die größte und bevorzugteste Mall in Estland. Würde ich als zutreffend bezeichnen.

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Kleine Stärkung bei McD.

Am frühen Abend fahre ich mit der Straßenbahn nach Kopli im Nordwesten der Stadt, um mir auch Ecken außerhalb der City anzuschauen. Von der Endhaltestelle der Straßenbahn geht es anscheinend nicht mehr frei zugänglich weiter. Ich laufe noch ein kurzes Stück die Straße zwischen Marineakademie und Straßenbahndepot weiter, dort ist dann aber eine Zugangskontrolle, wohl zum dortigen Hafenbereich, zu sehen. Also wieder zurück.

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Die Straßenbahnhaltestelle liegt in einem Park (Süsta park).

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Außerdem gibt es auch von hier eine schöne Sicht auf eine Meeresbucht.

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Ich laufe die Straße ein paar hundert Meter herunter, bis ich zum nächsten Park komme (Kase park). Von dort gehe ich noch zur nächsten Haltestelle und nehme die Straßenbahn für den Rückweg zum Hotel.
 

meilenfreund

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Am Mittwoch steige ich wieder in die Straßenbahn ein.

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Hier gibt es Campingstühle, gegen die die NEK bei LH eine Sänfte ist.

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Ziel ist der Kadriorg-Park.

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Eine sehr schöne, große und weitläufige Anlage.

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Kadriorg Palace (darin ist das Kadriorg Art Museum untergebracht, in dem ausländische Kunst gezeigt wird).

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Ich gehe weiter zum Kunstmuseum (KUMU, hier wird estnische Kunst ausgestellt).

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Marktplatz in Kuressaare. Den Ort kennt in DE wahrscheinlich kaum jemand, aber Juser, die ehemals mit der Jetstream von Transaviabaltika oder nunmehr mit der ATR von Nyxair schon dort waren, werden das erkennen. Sieht unterm Strich heute noch so aus wie damals.

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Skulpturensammlung, IIRC alles Personen, die sich um Estland verdient gemacht haben.

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Tourismuswerbung vor ca. 100 Jahren.

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Aussicht aus dem Museum.

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Ausstellung, für die auch russische Künstler eingeplant waren. Die Plätze wurden unbesetzt gelassen.

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Ich laufe nach dem Museumsbesuch noch etwas durch die Stadt und esse später in einem uzbekischen Gastrobetrieb im Markt beim Baltijaam eine Portion Nudeln mit Rindfleisch.
 

meilenfreund

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Nach dem Frühstück mache ich mich am Donnerstag zunächst auf den Weg Richtung Toompea Castle, dem Sitz des Parlaments (Riigikogu).

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Hier ist ein Ausschnitt des Gebäudes zusammen mit dem Turm Pikk Hermann („Langer Hermann“) zu sehen.

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Daneben liegt ein kleiner Park, der frei zugänglich ist, allerdings nur eine eher begrenzte Sicht auf die Umgebung bietet.

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Frontalansicht auf das Gebäude.

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Gegenüber befindet sich die Alexander-Newski-Kathedrale.

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Blick die Straße herunter hinter der Kathedrale. Das Gebäude rechts ist die deutsche Botschaft. Die Absperrkegel auf der Straße beruhen vermutlich darauf, dass an diesem Tag die Bundesaußenministerin nach Tallinn kommt und der Platz für die Autofahrten vom und zum Flughafen freigehalten wird.

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Danach suche ich erst den Aussichtspunkt Danish King's Garden auf. Ist schon unendlich abfotografiert und eigentlich unspektakulär, da außer Dächern und Hochhäusern nichts zu sehen ist.

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Weitere schöne Orte für einen Blick über die Stadt und aufs Meer sind auch Patkuli und Kuhtuotsa, beide in der Nähe des Stenbock House. Bei dem im Hintergrund zu sehenden rechteckigen Objekt handelt es sich um das Getreideterminal im Hafen von Muuga, der Bau ist 60 Meter hoch und ca. 15 km Luftlinie entfernt.

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Im „Kompressor“ gönne ich eine Stärkung in Form von Bier und Schinkenpfannkuchen. In den vorherigen Tagen wollte ich hier schon einkehren, es war aber bumsvoll und nichts frei. Die Location wurde mir beim ersten Aufenthalt in Tallinn vor zwei Jahren von Ex-Juser tosc empfohlen und ist top, hier gibt es einen leckeren großen Pfannkuchen mit Getränk für < 10 EUR. Es wird eine große Auswahl zwischen herzhaften und süßen Varianten angeboten.

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Ich laufe weiter, unten am Stenbock House vorbei.

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Durch den Baltijaam.

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Der Weg führt abseits von Hauptstraßen durch Wohngebiete. Ich komme am Kulturzentrum „Salme“ vorbei, Sowjetarchitektur lässt grüßen.

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Marineschiffe im Hafen (ich stehe im Bereich Port Noblessner mit Blick in westlicher Richtung).

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Port Noblessner. Würde ich als gehipstertes Viertel in maritimer Lage beschreiben, vielleicht so ähnlich wie die Hafencity in Hamburg oder die Überseestadt in Bremen.

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Von Port Noblessner geht es weiter in Richtung Talliner Wasserflughafen. Dort ist die AIDAVITA aufgelegt/geparkt.

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Ebenso gibt es von hier auch eine Ansicht auf die in #1 in Details gezeigte Linnahall. Die für eine Stadthalle völlig schräge Architektur ist gut zu erkennen.

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Für den Abend habe ich im "The Able Butcher" im Hilton reserviert. Sehr schöne Location im 2. OG des Hilton mit Blick auf einen weiteren Park. Die untergehende Sonne knallt auf die Glasfassade, woran auch das Zuziehen der Vorhänge nichts ändern kann. Ansonsten alles top! Ich zücke das iPhone und mache möglichst diskret ein Foto des Steaks mit Beilagen. Als Vorspeise gibt es eine sehr schmackhafte Pilzsuppe, als „Dessert“ einen Gin Cocktail.
 

meilenfreund

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Danke für den Bericht offenbar gelingt dir eine tolle tour!!!

Vielen Dank! (y) Es war wirklich super. Die nächste Reise dorthin ist schon angepeilt. Ich möchte Ende August wieder hin, wenn "The Night of Ancient Bonfires" stattfindet.



Das habe ich letztes Jahr unwissentlich um einen Tag verpasst (ist gesetzt auf den letzten Samstag im August).
 

meilenfreund

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Der Freitag ist zunächst dadurch belegt, dass ich trotz Urlaubs an einer Besprechung teilnehmen will, in der eine komplexe Fragestellung erörtert wird. Normalerweise ist Urlaub halt Urlaub, aber in dem Fall mache ich eine Ausnahme. Die Teilnahme per Telefon funktioniert leider nicht. Ich rufe nach dem Termin einen Teilnehmer an, der mir schildert, dass ich im Grunde nichts verpasst habe, weil es keine neuen Erkenntnisse gab.

Ich mache mich danach auf Tour durch die Stadt. Mit dem Bus fahre ich zum Bussijaam. Dort sind sehr moderne Überlandbusse zu sehen. Ein Blick auf den Fahrplan zeigt, dass es teilweise halbstündlich von und nach Tartu geht. Muss ich mir für künftige Reisen als Alternative zur Bahn merken.

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Vom Bussijaam fahre ich mit der Straßenbahn wieder in die Innenstadt (auch wenn das Foto von der Haltestelle Richtung Flughafen aufgenommen ist).

Dort laufe ich noch etwas herum.

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Eingang zur Altstadt

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Sieht auf den ersten Blick aus wie eine Kirche, ist aber das Rathaus.

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Viru (hinter der Straße liegt der Tammsaare Park).

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Viru väljak

Ich erledige noch Einkäufe von Lebensmitteln, die ich mit nach DE nehmen möchte. Im Hotel packe ich den Koffer und verzichte auf weitere Action, da morgen eine frühe Abreise ansteht.
 

meilenfreund

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Am Samstag verlasse ich um kurz nach 05.00 Uhr das Hotel und laufe zum Vabaduse väljak. Nach kurzer Wartezeit fahre ich mit der Straßenbahn zum Flughafen.

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Als vitaminhaltigen Frühstücksersatz gibt es einen Sanddornsaft.

Hier ahne ich noch nicht, dass ich in 48 Stunden noch einmal auf dem Weg zum Flughafen sein werde, dann Schiphol. Die YL-CSM fliegt nach AMS.

In AMS begebe ich mich Richtung Ausgang, da der Weiterflug geplant erst mit dem Abendflug nach BRE erfolgt. Ich habe vorgesehen, den Tag in RTM zu verbringen. Auf dem Weg zum Ausgang fällt mir die große Warteschlange an den Serviceschaltern auf, Ebenso bemerke ich auch die hohe Anzahl gecancelter Flüge. Zunächst denke ich an Corona, bis ich im Internet lese, dass die Gepäckverlader von KLM streiken. Ich denke, dass das bis abends schon irgendwie geregelt sein wird und fahre nach Rotterdam.

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Die Metro hat auch einen Tunnel des Grauens (Wilhelminaplein).

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Rijnhaven (mit geparkten Wassertaxis)

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Fenix Food Factory: Das belegte Brot ist größer als auf dem Foto erscheint. Die Cola habe ich in DE leider noch nicht gesichtet. Der Geschmack ist angenehm anders als bekannte Standardmarken, mit einer Gewürz- und Kräuternote.

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Rotterdam Markthal. Corona hat hier Spuren hinterlassen, da es nach meinem Eindruck mehr Leerstände gibt als sonst.

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De Ijsman

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Bei der Erasmusbrug liegt die GANN, ein ehemaliges Hurtigruten-Schiff, das jetzt einer norwegischen Seefahrtschule gehört.

Am Nachmittag erhalte ich die Nachricht, dass der Abendflug von KLM nach BRE gecancelt ist. Ich fahre zurück nach AMS, um im Terminal festzustellen, dass nichts mehr geht.

Die Hotelauswahl ist sehr begrenzt: was nicht ausgebucht ist, hat Wahnsinnspreise. Ich finde noch ein freies Zimmer im Motel One Amsterdam zu einem normalen Preis (97 EUR incl. Frühstück), was für die Situation und die fortgeschrittene Uhrzeit schon fast sensationell ist. Insofern aber auch Daumen hoch für Motel One, dass sie das nicht ausgeschlachtet und die Preise hochgedreht haben. Als ich mich dem Hotel nähere, stelle ich fest, dass ich dort vor ein paar Jahren schon einmal übernachtet habe. Ist bei der Buchung an mir vorbeigerauscht: in Amsterdam gibt es zwei Motel One.

Etliche gestrandete Reisende werden sicherlich noch Stress mit KLM wegen der Erstattung der Hotelkosten haben, da am Flughafen Informationszettel verteilt werden, auf den unter anderem ausgeführt wird, dass KLM in der Regel 100 EUR / Nacht als angemessene Hotelkosten betrachtet. Mich betrifft es nicht, ist aber unter den Gesamtumständen ein schlechter Witz (unabhängig von der rechtlichen Würdigung).

Beim Einchecken erwähne ich, dass ich in Schiphol gestrandet bin und zum Glück noch das Zimmer buchen konnte. Die Mitarbeiterin an der Rezeption klärt mich auf, dass ich in der Tat Glück hatte, denn das war eines der letzten freien Zimmer. Stand jetzt auch ausgebucht.

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Abends ertränke ich die Situation auf der Außenterrasse des Hotels in Weizenbier (hier nicht zu sehen).

Dafür, dass ich die Situation recht locker genommen und den Tag über nach Rotterdam gefahren bin, habe ich ziemlich Schwein gehabt. Es kommt auch zu Übernachtungen am Flughafen. Außerdem knallen etliche Urlaube auseinander, zumindest für den Start, da in den Niederlanden gerade Ferienbeginn ist.

Ich stelle mich schon gedanklich auf die Weiterfahrt mit dem Zug ein. Entweder von AMS nach NRW und dann wieder nach BRE hoch (Iaut bahn.de hohe Auslastung) oder von AMS über Groningen und Leer. Der IC Berlin-Amsterdam scheint nicht zu verkehren, entsprechende Verbindungen mit Umstieg in Osnabrück sind nicht zu finden.

Drei Weizen später lege ich mich mit der Aussicht, den nächsten Tag größtenteils im Zug zu verbringen, aufs Ohr.
 

meilenfreund

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Als ich am Sonntag aufwache, bin ich schon gedanklich darauf eingestellt, nach dem Frühstück den Ritt über Groningen und Leer nach Bremen anzutreten. In meinen E-Mails finde ich eine Nachricht von KLM, dass ich auf den Morgenflug AMS-BRE am Montag umgebucht bin. Das ist dann eben so. Wird ja von KLM bezahlt. Ich verlängere den Hotelaufenthalt um eine Nacht (88 EUR ohne Frühstück). Meinem Referatsleiter schicke ich eine WhatsApp-Nachricht, dass und warum ich am Montag erst später im Dienst bin. Antwort: „Alles klar. Viel Spaß noch.“ Da meine Tätigkeit nicht mit Außenwirkung im Sinne von Bürgerkontakt o.ä. verbunden ist, ist es unterm Strich egal, ob ich am Montag ab 09.00 Uhr am Notebook sitze oder später.

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Ich frühstücke ausgiebig und trinke danach noch mehrere Tassen Kaffee, begleitet von der einen oder anderen Zigarette. Der Frühstücksraum ist total überfüllt, aber nach hinten raus gibt es Sitzgelegenheiten im Außenbereich, bei denen es sich in der Vormittagssonne gut aushalten lässt.

Mir fehlt der Antrieb, in die City oder wieder nach Rotterdam zu fahren. Oder auch zu anderen Zielen, ich ziehe noch das Luftfahrtmuseum in Lelystad in Betracht, aber da wären mit Bahnfahrten und Eintritt auch fast 50 EUR weg. Ich entscheide mich daher für Planespotting auf der Besucherterrasse in Schiphol.

Von dort aus sind einsehbar die Bereiche zwischen den C- und D-Gates (die C-Gates nur teilweise) sowie zwischen den D- und E-Gates. Ich habe ein 18-140mm-Zoom benutzt, Für Bilder von Flugzeugen, die auf dem Taxiway an dieser Stelle vorbeirollen, sollte es eher (mindestens) ein 200mm-Objektiv sein.

Nachstehend eine kleine Auswahl:

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PH-AOF wird ans Gate geschleppt und fliegt später als KL587 nach LOS.

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An den D-Gates ist alles belegt.

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A6-EUM aus DXB

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Simultan-Pushback von TAP und Icelandair.

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N26967 fliegt gleich als UA969 nach SFO.

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G-ZBJM nach LHR

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Ankunft von B16711 als BR77 aus TPE
 

meilenfreund

Erfahrenes Mitglied
10.03.2009
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Der letzte Tag, Montag, beginnt. Nach den vielen Bildern wird der Abschluss textlastig, da es nicht viel zu fotografieren gibt und ich auch etwas im Arsch bin. Am Montag verlasse ich ultra-früh das Hotel. Unter den gegebenen Umständen denke ich mir, dass ich nicht früh genug am Flughafen sein kann, auch wenn KL1753 erst um 08.45 Uhr startet. Mit dem ÖPNV geht das erst irgendwann deutlich nach 05.00 Uhr.

Ich bitte den Nachtportier, mir ein Taxi zu bestellen, das nach wenigen Minuten Wartezeit eintrifft. Der Fahrer lässt mich wissen, dass er gerade seine Schicht begonnen hat und ich sein erster Kunde bin. Im Rahmen des folgenden Smalltalks bekundet er sein Unverständnis über KLM, bezieht das aber anscheinend eher auf Boni für das Management als die Auswirkungen des Streiks der Gepäckverlader. Um 04.49 Uhr kommen wir am Terminal an. Woher ich das so genau weiß? Die Taxiquittung hat eine überraschende Detailtiefe, da Geodaten (!) und Uhrzeit für Start und Ziel der Fahrt protokolliert werden.

Drinnen ist es schon ziemlich voll. Ein paar Minuten mehr oder weniger machen da auch nichts mehr, so dass ich erstmal zwei Zigaretten durchziehe, da es bis zur Ankunft in Bremen keine Gelegenheit zum Rauchen mehr geben wird. Vom Anstellen in der Warteschlange für den Zugang zur Siko bis zum Passieren der Siko vergehen dann erstaunlicherweise nur ca. 30 Minuten.

In der Crown Lounge Schengen frühstücke ich und kämpfe gegen die Müdigkeit.

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Ein Gläschen Prickelbrause darf dabei nicht fehlen. Ok, gibt noch ein zweites. Ich habe das Glas aber nicht nochmal fotografiert.

Die PH-EXX fliegt von AMS nach BRE. Das verschlafe ich und sehe nach der Ankunft in BRE die auf dem freien Nebensitz liegende Wasserflasche und Kokosmakrone.

Damit habe ich bei 22 Flügen in der Embraer 175 von KLM bereits 13 von 17 Maschinen gehabt. Es fehlen: PH-EXH, PH-EXS, PH-EXU, PH-EXW.

Ich fahre mit der BSAG, der Nordwestbahn und dann nochmal mit der BSAG nach Hause. Die Meldung über das fehlende Aufgabegepäck gebe ich während der Straßenbahnfahrt vom Flughafen zum Hauptbahnhof über das iPhone auf. Gegen 13.00 Uhr werfe ich das Dienst-Notebook an. Der Urlaub ist vorbei. Der Koffer wird am Mittwoch spätnachmittags durch einen Kurier zu meiner Wohnung gebracht.

Bei der nächsten Reise in der 21.-22. KW stehen große Dinge bevor: Ich werde dann auf KL1151 von AMS nach OSL ungefähr in Höhe von Helgoland die Marke von 400.000 geflogenen Kilometern überschreiten. Es nagt etwas an mir, dass 2-3 Flüge DUS-LHR vv. um 1994/1995 in der Flugstatistik bisher nicht verzeichnet sind, weil die Tickets oder Bordkarten bisher nicht mehr auffindbar sind. Ich nehme das mal notgedrungen als „Meldeverzug“ hin. Eventuell baue ich irgendwann aus meinen alten Notebooks die Festplatten aus, denn nach meiner Erinnerung könnte da irgendwo eine Datei mit Flugaufzeichnungen liegen.

Damit beginnt der Countdown für das in den Jahresrückblicken schon mehrfach erwähnte Projekt "500.000 Flugkilometer am 50. Geburtstag in der F von AF im März 2026". Ich „muss“ jetzt also die nächsten Jahre zielgerichtet buchen.

Auf dem Weg dahin habe ich Estland für die zweite Augusthälfte wieder ins Auge gefasst. Das war jetzt mein dritter Aufenthalt dort (vorher: Juli 2020 und Ende August/Anfang September 2021). Ich bin total begeistert von Estland: es gibt viel zu sehen, landschaftlich und kulinarisch finde ich es dort auch top!

Damit bin ich am Ende dieses Tripreports angelangt. Vielen Dank für das Mitlesen und die Likes!
 

concordeuser

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01.11.2011
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Hamburg
Danke für deinen TR, gerne gelesen und viele schöne Fotos gesehen.(y):)

Zu KLM und dem Deckel auf den Hotelkosten
Als ich 2019 im dem großen SAS Streik in Stockholm gestrandet bin, hat SAS zunächst versucht, die vielen hängengebliebenen Paxe selbst in ARN Nähe unterzubringen und Voucher nach telefonischer Buchung zu verteilt. Wahrscheinlich zu SAS Raten (zumindest bei den großen Airport Hotels). Wer in Stockholm selbst buchte, bekam die Kosten zurück, laut Auskunft für normale Zimmer also keine Suiten etc. Klappte ohne Probleme. Da der Streik mehrere Tage dauerte, bekam ich nach 2 Tagen einen Rückflug ARN-ZRH HAM. Auch in Zürich Airport wurde das Radisson mit ca 190 Euro verauslagt problemlos erstattet und bei Ankunft 23 Uhr, Abflug am nächsten Morgen 7:00.
 
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meilenfreund

Erfahrenes Mitglied
10.03.2009
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In gut zwei Monaten bin ich wieder in Estland. :love:

Gestern habe ich die Flüge gebucht:

Code:
26.08.2022 HAM-CDG AF1611 0605-0745
26.08.2022 CDG-RIX BT0692 1005-1350
26.08.2022 RIX-TLL BT0317 1810-1900
03.09.2022 TLL-RIX BT0362 0545-0635
03.09.2022 RIX-CDG BT0691 0725-0915
03.09.2022 CDG-HAM AF1710 1215-1350

Ist ein 074-Ticket in C, in dem der erste Voucher über 350 € aus meiner AMS-Experience der letzten Wochen steckt. Real bezahlt habe ich dafür daher ca. 500 €, es bringt aber auch 90 XP bei Flying Blue. 😃 Die Gold-Verlängerung ist damit angesichts bereits erflogener XP schon im Sack. Da noch weitere Voucher von KLM auf mich warten, überlege ich daher, dieses Jahr erstmals den Platinum zu machen, um die 10 Jahre für den Lifetime Platinum einzuläuten.
 

meilenfreund

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10.03.2009
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Am Freitag geht es los! :love: :cool:

Die Buchung aus Juni war nicht von Flugzeitänderungen oder Streichungen betroffen, daher ändert sich daran für die verbleibende Zeit bis zu den Hin- und Rückflügen hoffentlich auch nichts mehr. Für HAM-CDG am Freitag ist weiterhin ein Airbus A318 avisiert. Wäre nice, wenn es dabei bleibt, denn damit bin ich noch nicht geflogen.

Hinsichtlich der Unterkunft war ich mir lange unschlüssig, was und wo ich buchen soll und habe mich (erst) letzte Woche für einen hippen Appartment-Anbieter in einer hippen Gegend entschieden:

 
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meilenfreund

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10.03.2009
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Nach einer Anreise am Vortag mit Übernachtung im Motel One Hamburg Airport geht es am Freitag (26.08.) in aller Frühe am Flughafen los. Der OLCI funktioniert nicht und endet mit der Ausgabe einer Checkinbestätigung, da ich angeblich noch nicht spezifizierte Corona-Unterlagen vorlegen müsse. Das ist Kappes, da für die Einreise in Estland nichts mehr erforderlich ist. Es gelingt mir, die Bordkarte schon am Donnerstag nach Ankunft am Flughafen und vor dem Weg zum Hotel zu erhaschen. Da es sich um meinen ersten Flug ab Hamburg seit mehreren Jahren handelt, kann ich keine Vergleiche in Sachen Andrang und Wartezeit an der Siko anstellen. Das Pax-Aufkommen erscheint mir ganz ordentlich, aber hat noch keine Ausmaße mit größeren Rückstaus. An der Fastlane dauert es ca. 10 Minuten, also alles gut.

Für den Flug nach Paris kann ich endlich den Airbus A318 loggen (F-GUGN). Die Maschine ist bumsvoll, in der C sind 9 von 10 Plätzen belegt, in der Y ist auch alles dicht. Irgendwann sind dort die Bins belegt, so dass sogar das Boarding zwecks Zwangsabgabe des Handgepäcks unterbrochen werden muss. Das verursacht eine gewisse Verspätung, zerschießt aber offenbar keinen Slot. Der Kapitän kündigt überdies mehrfach an, alles für einen für einen beschleunigten Flug zu unternehmen.

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Wir starten von der Runway 15 in den Sonnenaufgang.

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Unterwegs wird das Frühstück serviert: Käsesandwich und süße Komponenten.

Die Ankunft in Paris erfolgt tatsächlich nur wenige Minuten nach der planmäßigen Zeit, allerdings auf einer Außenposition. Beim Aussteigen fällt mir auf, dass eine Rettungswagen der Feuerwehr und mehrere Gendarmen an der Parkposition warten. Soweit ich es aus dem Bus heraus beobachten kann, gehen sie an Bord, nachdem der erste Bus gefüllt ist. Was auch immer unterwegs vorgefallen sein mag, habe ich allerdings nicht mitbekommen. Wir machen dann eine schier endlos erscheinende Bustour über das. Vorfeld, bis wir das Terminal 2F erreichen.

Der Versuch, die AF-Lounge zu entern, endet mit dem walk of shame. Zu meiner „Verteidigung“ muss ich sagen, dass es bei BT als KLM-Codeshare in AMS Loungezugang gibt. Der LD hat das Problem mit dem Codeshare auch durchaus erkannt, würgt die Angelegenheit aber mit dem Hinweis ab, dass es an der Zeit sei, sich zum Gate für den Weiterflug zu begeben. Das löst in mir zunächst Empörung aus, die sich aber später in ein Gefühl der Dankbarkeit verwandelt, als ich realisiere, dass der Terminalwechsel von 2F nach 2B/2D (Gate für den Weiterflug war D40) wesentlich länger dauert als es auf der Flughafenkarte erscheint. Es geht sogar landside mit erneuter Siko bei 2B/2D. Aber auch da ist eine Fastlane offen, so dass auf der Zielgerade alles flutschig läuft. In dem Bereich gibt es auch eine Contract Lounge, die aber keinen Kontrakt mit BT hat.

Nach RIX fliegt die YL-CSK (Lithuanian Flag Livery). In der C Sitzen mit meiner Wenigkeit 2 Paxe.

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Es gibt eine warme Mahlzeit…

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… und etwas zu trinken.

In RIX suche ich die Primeclass Lounge auf. Damit komme ich dann heute auch mal in eine Lounge herein, hurra!

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Hier wird neben Klassikern des Loungefoods wie Fleischbällchen auch Eis geboten. Außerdem verfügt die Lounge über einen durchgängigen Vorfeldblick.

Der letzte Flug des Tages führt in der YL-AAU von RIX nach TLL. Belegung in der C zunächst 3 Reisende, nach Enttarnung eines Selfupgraders durch die Crew einer weniger. Der Typ hat anscheinend gedacht, er kann es bis Tallinn dadurch aussitzen, dass er auf Fragen nach der Bordkarte nicht reagiert. Der Purser hat sich allerdings nicht für blöde verkaufen lassen und ihn nach dem Erlöschen der Anschnallzeichen in die Eco geschickt.

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Auch auf diesem kurzen Flug wird eine Mahlzeit kredenzt. Ich kann vor dem Landeanflug gerade noch rechtzeitig aufessen. Der Flughafen in TLL liegt recht zentrumsnah und verfügt über Straßenbahnanschluss, so dass die Fahrt mit der Straßenbahn für 1,50 EUR konkurrenzlos günstig ist. Das Ticket gilt für eine Stunde, die Komplexität mit Tarifen wie bei uns gibt es nicht.

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Ich erreiche das Appartment. Alles sehr schön gemacht und wirkt auch trotz der Größe von nur 25qm nicht irgendwie beengt.
 

meilenfreund

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10.03.2009
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Das ist die Kategorie „Smart Buddy Studio“.

Straßenbahn ca. 5 Minuten Fußweg entfernt (Haltestelle „Telliskivi“, Linien 1 und 2). An der Haltestelle befindet sich auch ein Rimi-Supermarkt (Montag - Sonntag 08.00-22.00 Uhr geöffnet).
 
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meilenfreund

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10.03.2009
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Angesichts der Selbstversorgung entfallen Ausführungen zum Hotelfrühstück logischerweise.

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Der Kühlschrank wird gefüllt. Ich stelle über die Tage fest, dass Appartment statt Hotel eine recht angenehme Sache ist. In einer Wohnung fühlt es sich halt doch irgendwie anders als in einem Hotelzimmer an.

Die Unterkunft befindet sich ganz in der Nähe der Bahnstrecke, die Telliskivi durchquert.

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Das sieht ein bisschen nach lost place aus, ist es aber nicht und wird noch benutzt, aber überwiegend nachts.

Es taucht immer wieder dieses Equipment auf:

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Ich habe erst gedacht, das ist irgendeine Test-Geschichte für das Thema autonomes Fahren. Richtigerweise handelt es sich um delivery robots, es werden damit wohl unter anderem Bestellungen in Filialen der Supermarktkette Selver ausgeliefert.

Immer am letzten Samstag im August gibt es ein Event namens „The Night of Ancient Bonfires“ (teilweise auch als „The Night of Ancient Lights“ bezeichnet), bei dem am Strand Feuer entzündet werden.

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Ich fahre mit dem Bus nach Kakumäe im Nordwesten Tallins, da hier sowas stattfinden soll. Tatsächlich werden aber nur Holzscheite in Stahltonnen verbrannt, ansonsten ist das halt Party im Yachtclub. Macht nichts, ist trotzdem sehr nett. Eintritt kostet nur die Disco in der Halle. Ersatzweise gibt es die Maximiererplätze auf der Mole. Da kann man zwar nicht alles sehen (oder besser gesagt: fast nichts außer der Lichtshow), aber der Sound ist 1A.

So sieht das aus, wenn richtig was angezündet wird.
 

meilenfreund

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10.03.2009
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Ich beginne den Sonntag in der City.

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Die im Bild zu sehenden Menschen haben sich um eine Gruppe ukrainischer Musikanten versammelt. Kurze Zeit später packen sie dort ein und treten ein Stück weiter wieder auf. Der Jurist in mir fragt sich, ob hier vielleicht ein deutscher Prof. für Öffentliches Recht im Spiel war. Nicht aktuell, aber lange vorher nach der Unabhängigkeit Estlands. Genehmigungsfreie Nutzung öffentlicher Flächen für die Kunstausübung bei regelmäßigem Wechsel des Ortes ist mir aus Studium und Referendariat noch irgendwie dunkel in Erinnerung.

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Ich schüttele die Juristerei ab und schaue die Straße herunter. Alles Touristen-Locations, ich kehre dort nicht ein.

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Im weiteren Verlauf des Spaziergangs komme ich am Viru väljak an. Hier ist rechts das Sokos Hotel Viru zu sehen, zum Größenvergleich links eine Straßenbahn.

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Das Wetter kippt um, es fängt an zu regnen. Ich flüchte auf eine Pizza Salami ins Vapiano.

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Danach noch eine Nutella-Torte. Mit Nutella hat sie, abgesehen von den braunen Farbstreifen, nichts zu tun. Ich hätte mir genauso einen Becher Sahne essen können.

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Die Mall Viru Keskus nach dem Regen. Nachdem meine Armbanduhr in Sachen Zeitanzeige die Grätsche gemacht hat, scheitert der Versuch, eine neue Batterie zu bekommen trotz diverser Uhrenhändler hier und in anderen Malls. Den Batteriewechsel gibt es dann später für 5 EUR in einem Geschäft am Baltischen Bahnhof.

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Abends mache ich Home-Cooking. Es gibt Bratwurst von einem Metzgerstand und Tomaten von einem Gemüsestand im Markt (Balti Jaama Turg) am Baltischen Bahnhof. Tomaten aus Estland sind nicht rot, sondern orange. Das fällt mir auch später im Supermarkt auf. Warum das so ist? Keine Ahnung.
 

meilenfreund

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10.03.2009
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Ich fasse das weitere Geschehen bis zur Rückreise thematisch zusammen, um nicht in Wiederholungen über Malls, Museen und mehr zu verfallen. Ich verweise auf die Worte des Jusers @somkiat:

„Juser , infolge einer genetischen Veranlagung ist es bei mir so , daß ich immer wieder dasselbe mache wenn es es mir beim letzten Mal irgendwo gefallen hat .“

Quelle: https://www.vielfliegertreff.de/forum/threads/040sw-g-t-bebilderter-reisebericht.151540/post-3636513

Das kann ich durchaus unterschreiben.

Beginnen möchte ich mit dem Thema Essen und Trinken.

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Saku ist die älteste Brauerei Estlands. Das Pils ist durchaus trinkbar. Wie die Verpackung trügen kann, beweist allerdings diese Flasche Saku Ice. Sieht hip aus, schmeckt aber selbst in gekühltem Zustand nach nichts. Oder nach nichts. Erinnert entfernt an Becks Gold.

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Die erste Adresse in Sachen Bier ist in Tallinn die Pöhjala-Brauerei im Stadtviertel Noblessner.

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Um sich durch die Auswahl zu trinken, braucht es im Grunde mehrere Tage. Es gibt 24 Biere vom Fass, die Liste scheint leider online nicht vorhanden zu sein. Ich habe, wenn ich mich richtig erinnere, ein Bier mit Orangen-Note und ein IPA getrunken, beides sehr geschmackvoll.

Beim letzten Aufenthalt war ich an der „Pelmen kohvik“ am Rand der Altstadt (Vana-Viru 6) vorbeigekommen, hatte aber gerade schon gegessen. Also wird die Einkehr jetzt nachgeholt.

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Es kann aus diversen Füllungen ausgewählt werden, sehr schön serviert.

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Als Dessert Honigkuchen mit Sanddorn.

Für einen Abend geht es wieder ins „The Able Butcher“ im Hilton Tallinn Park.

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Vorweg Brot.

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Forest Mushroom Cream Soup.

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Prime New York Striploin mit Crushed Potatoes und Spinat.

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Dessert im Sinne von Süßigkeiten habe ich übersprungen und bin direkt weiter zum Gin: Junimperium Dry mit Park Tonic. Das Foto ist vor lauter Begeisterung über das Geschmackserlebnis leider etwas unscharf geraten. Auf das erste Glas folgt noch ein zweites (das habe ich aber nicht nochmal fotografiert). Junimperium wird in Tallinn produziert, neben Bivrost Arctic und Harahorn aus Norwegen das Beste, was ich bisher in Sachen Gin getrunken habe.

In Sachen Essen und Trinken ist Tallinn top! Selbstversorgung stellt auch kein Problem dar: es gibt eine recht hohe Supermarkt-Dichte, in der Innenstadt vor allem „Rimi“, ansonsten noch „Selver“ und „Prisma“. Außerdem ist auch der Markt (Balti Jaama Turg) beim Baltischen Bahnhof (Balti jaam) sehr empfehlenswert. Neben den Gemüse- und Obstständen im Außenbereich befinden sich im Gebäude unter anderem auch diverse Metzger-Betriebe. Die Bratwürste und Tomaten aus dem vorherigen Beitrag kommen vom Balti Jaama Turg. Man darf beim Einkaufen allerdings nicht mit den Ohren schlackern, wenn man auf manche Preise schaut, denn Estland ist von einer Inflation von > 20 % betroffen.