Fliegen über Krisengebieten - wie wird das in der Zukunft aussehen?

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ichundou

Erfahrenes Mitglied
05.11.2013
2.801
3
FRA
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Quod erat demonstrandum kannte ich, neu war mir die Abkürzung. Danke für die Erklärung.
 

janfliegt

Erfahrenes Mitglied
28.07.2011
6.129
5
FHH (Feld hinterm Haus)
Da fragt man sich doch, was das bringen soll: inzwischen fliegen immer mehr Flugzeuge zwischen EU und dem Golf über den Iran, bei denen vorher die Streckenführung über den Irak ging.

Aber eben nicht alle - jede Fluggesellschaft fliegt mal hier, mal da.

Entweder es ist gefährlich oder nicht - aber so ist es doch Bullshit...
 

boarding

Erfahrenes Mitglied
10.01.2012
7.262
1
MUC
BA fliegt nach eigener Aussage übrigens bewusst weiter über den Irak, war heute bei der BBC zu lesen.
 

ETOPS

Erfahrenes Mitglied
25.12.2013
2.896
456
airside
Da fragt man sich doch, was das bringen soll: inzwischen fliegen immer mehr Flugzeuge zwischen EU und dem Golf über den Iran, bei denen vorher die Streckenführung über den Irak ging.

Aber eben nicht alle - jede Fluggesellschaft fliegt mal hier, mal da.

Entweder es ist gefährlich oder nicht - aber so ist es doch Bullshit...

Das war vor einiger Zeit schonmal so. Gerade bei EK so zu beobachten. Da es aber jetzt auch wieder nur etwa die Hälfte der Flüge nach Europa/USA betrifft, bezweifle ich, dass es hier um sicherheitsrelevante Aspekte im Luftraum über dem Irak geht, zumindest bei EK
 
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Reaktionen: janfliegt

ichundou

Erfahrenes Mitglied
05.11.2013
2.801
3
FRA
Das Problem, dass ich damit habe ist: Keiner weiß genau, ob diese Routen sicher sind. Verlässliche Informationen zur Bewaffnung und Ausbildung der verfeindeten Lager liegen nicht vor. Und jetzt stellt Euch mal folgende Frage: Eine Airline bietet Euch zwei Flüge an. Der erste fliegt über Krisengebiete, zum Beispiel den Irak. Der Andere umfliegt das Gebiet, aber die Kosten hierfür werden auf den Ticketpreis aufgeschlagen. Was würdet ihr buchen?
 

ETOPS

Erfahrenes Mitglied
25.12.2013
2.896
456
airside
Ich bin schon so oft über den Irak geflogen, würde ich mir jedesmal darüber Gedanken machen...
In der Regel nutze ich nur große Airlines, mit einer Flotte 100+, die seit Jahren am Markt etabliert sind. Ich gehe einfach davon aus, dass meine Sicherheit dort an oberster Stelle steht. Ob es gefährlich ist, über Gebiet XYZ zu fliegen, entscheiden Leute dort, bei der FAA, EASA oder sonst wo. Diese Leute werden im allerwahrscheinlichsten Fall besser über die Gegebenheiten dort informiert sein als ich und dementsprechend die wahrscheinlich beste Entscheidung treffen.
Täglich finden hunderte, wenn nicht tausende Flüge über Krisengebieten statt und nichts passiert. Wenn ich dann doch irgendwann mal das große Los gezogen haben sollte, in so einem Flugzeug zu sitzen, dann ist es halt so und sollte wahrscheinlich so passieren. Andere werden vom Blitz getroffen und sterben. Genauso unwahrscheinlich, aber es passiert. Und ganz ehrlich: wenn ich wählen könnte, zwischen einem kurzen schmerzlosen Tod durch Raketenabschuß, oder einer ärztlichen Diagnose, dass ich unheilbar krank bin und in 6-9 Monaten elendig zu Grunde gehe, ich wüsste sofort, was ich wählen würde.
Das ist MEINE Meinung, dass andere anders denken ist gut so. Jedoch sollte jede Meinung respektiert werden.

andere Frage dazu: du bist Berufspendler und kannst 2 Strecken fahren. Die eine ist unfallstatistisch gefährlicher als die zweite, aber spart dir jedes Mal eine halbe Stunde und 50km. Welche würdest du wählen?
 
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Reaktionen: hoffmann und RON_Muc

umsteiger

Erfahrenes Mitglied
22.01.2012
3.454
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55
Berlin
www.kanzlei-woicke.de
Das Problem, dass ich damit habe ist: Keiner weiß genau, ob diese Routen sicher sind. Verlässliche Informationen zur Bewaffnung und Ausbildung der verfeindeten Lager liegen nicht vor. Und jetzt stellt Euch mal folgende Frage: Eine Airline bietet Euch zwei Flüge an. Der erste fliegt über Krisengebiete, zum Beispiel den Irak. Der Andere umfliegt das Gebiet, aber die Kosten hierfür werden auf den Ticketpreis aufgeschlagen. Was würdet ihr buchen?

Denke mal, in Sichtweite zu MH17 hätte jene Airline ganz gute Chancen, mein Geld zu bekommen, das mir zusichert, Krisengebiete zu umfliegen. Mit zunehmender Zeit wird sich das vermutlich wieder ändern. Ist ja nur menschlich.

Ich hatte das in einem anderen fred geschrieben:

Unter der Prämisse, dass MH17 tatsächlich versehentlich abgeschossen worden sein sollte, scheint sich mir eine Frage aufzudrängen:

Überlässt es die zivile Luftfahrt auch zukünftig (z.B. von Bürgerkriegen) betroffenen Ländern selbst, ob sie einen Luftraum als sicher einstufen oder nicht?

Mir persönlich ist es völlig egal, ob nun Separatisten oder die reguläre ukrainische Armee die Maschine vom Himmelt geholt hat. Was ich hingegen nicht fassen kann, ist, dass die Ukraine offenbar den Luftraum geöffnet hielt, OBWOHL sie in diesem Bereich (wenn auch womöglich tiefer) ihre Luftwaffe einsetzte, die offenbar in der Vergangenheit auch bereits (teilweise erfolgreich) bekämpft worden war.
 
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Japandi

Erfahrenes Mitglied
06.04.2014
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BRN
Meine Meinung: Solange die Airlines nicht dazu gezwungen werden (gesperrter Luftraum) wird sich da gar nichts ändern.

Ist doch auch logisch: Die Airlines müssen im meist hart umkämpften Geschäft Geld verdienen und die allermeisten Leute buchen sehr preissensitiv (und dazu geht der Flug direkt auch schneller). In ein paar Wochen ist der Abschuss so gut wie vergessen - hey ich hab einen Direktflug nach SIN für 50€ weniger gefunden, super! Flugroute? Keine Ahnung, irgendwo da Richtung Osten, mir doch egal.

ETOPS meinte:
andere Frage dazu: du bist Berufspendler und kannst 2 Strecken fahren. Die eine ist unfallstatistisch gefährlicher als die zweite, aber spart dir jedes Mal eine halbe Stunde und 50km. Welche würdest du wählen?
Und genau die Situation hatte ich über 5 Jahre lang: Mein Weg zur Arbeit führte mich durch den Schwarzwald. Route 1: Gut ausgebaute Bundesstrasse, Fahrzeit ca. 35-40min. Oder Route 2: Landstrasse mit ein paar gefährlichen Stellen, im Winter oft eine Eisbahn, Fahrzeit ca. 30min und 5km kürzer. Ich bin natürlich immer über die Landstrasse gebrettert und hatte da auch ein paar adrenalinfördernde Momente. Von meinen Kollegen hätte sich auch niemand die Stunde extra pro Woche für ein Stück mehr gefühlte Sicherheit angetan. Und dann kommt auf der Bundesstrasse mal ein Lastwagen auf die Gegenfahrbahn und es war doch wieder nix.

Wer wirklich nicht über Krisenregionen fliegen will muss sich wohl oder übel informieren und alternative Routings wählen. Leichter gesagt als getan, aber einen staatlichen Zwang oder ein 'Umdenken' seitens der Airlines sehe ich nicht kommen.

Was mich betrifft: Gegenüber der Pendelei fühl ich mich auch nach MH17 in jedem Flugzeug über dem Irak, Afghanistan, usw. 1000x sicherer. Und wenns dann doch der Jackpot wird deckt sich meine Meinung mit der von ETOPS.
 

ichundou

Erfahrenes Mitglied
05.11.2013
2.801
3
FRA
Ich bin schon so oft über den Irak geflogen, würde ich mir jedesmal darüber Gedanken machen...
In der Regel nutze ich nur große Airlines, mit einer Flotte 100+, die seit Jahren am Markt etabliert sind. Ich gehe einfach davon aus, dass meine Sicherheit dort an oberster Stelle steht. Ob es gefährlich ist, über Gebiet XYZ zu fliegen, entscheiden Leute dort, bei der FAA, EASA oder sonst wo. Diese Leute werden im allerwahrscheinlichsten Fall besser über die Gegebenheiten dort informiert sein als ich und dementsprechend die wahrscheinlich beste Entscheidung treffen.
Täglich finden hunderte, wenn nicht tausende Flüge über Krisengebieten statt und nichts passiert. Wenn ich dann doch irgendwann mal das große Los gezogen haben sollte, in so einem Flugzeug zu sitzen, dann ist es halt so und sollte wahrscheinlich so passieren. Andere werden vom Blitz getroffen und sterben. Genauso unwahrscheinlich, aber es passiert. Und ganz ehrlich: wenn ich wählen könnte, zwischen einem kurzen schmerzlosen Tod durch Raketenabschuß, oder einer ärztlichen Diagnose, dass ich unheilbar krank bin und in 6-9 Monaten elendig zu Grunde gehe, ich wüsste sofort, was ich wählen würde.
Das ist MEINE Meinung, dass andere anders denken ist gut so. Jedoch sollte jede Meinung respektiert werden.

andere Frage dazu: du bist Berufspendler und kannst 2 Strecken fahren. Die eine ist unfallstatistisch gefährlicher als die zweite, aber spart dir jedes Mal eine halbe Stunde und 50km. Welche würdest du wählen?

Das ist eine sehr gute Frage, deren Antwort ich Dir spontan garnicht geben kann. Im Moment fahre ich eine Strecke von 15 km statt 20, dauert vielleicht etwas länger, ist aber kürzer und sicherer.

Bezogen auf die Krisengebiete sehe ich da eher folgendes Problem: Die Airlines, auch wenn sie noch so tolle Sicherheitsberater oder sonstwas im Team haben, haben keine realistische Chance die Fähigkeiten der Konfliktparteien einzuschätzen. Das gelingt selbst den Geheimdiensten nur lückenhaft. (Siehe BUK in Ukraine, Abschuss der MH17, Einsatz der BUKs im Kosovo, etc.) Und erschwerend kommt hinzu, dass die gegnerischen Geheimdienste leider nicht mal eben bei LH, BA, AF, etc anrufen und sagen: "Mensch Leute, wir haben da in der Ostukraine/Syrien/Gaza/you name it etwas entdeckt, was gefährlich werden könnte. Fliegt da erstmal lieber nicht mehr hin." Somit können und sollten Airlines zwar ihr Möglichstes tun um Risiken abzuwägen. Aber was macht man, wenn man eine Gefährdung der Passagiere nicht ausschließen kann? Ich würde sagen: Einen Umweg! Und Risiken ausschließen können Airlines in einigen Kriegs- und Krisengebieten nicht! Wäre das anders, wäre MH17 nicht passiert.

Deswegen: Mit der Berufspendelei und ich in meinem Auto? Schwer zu sagen, beantworte ich wenn es soweit ist. Aber unkalkulierbare Risiken, wenn ich Verantwortung für 200+ Seelen habe? No Way!!!
 

hoffmann

Aktives Mitglied
10.08.2012
233
0
Und jetzt stellt Euch mal folgende Frage: Eine Airline bietet Euch zwei Flüge an. Der erste fliegt über Krisengebiete, zum Beispiel den Irak. Der Andere umfliegt das Gebiet, aber die Kosten hierfür werden auf den Ticketpreis aufgeschlagen. Was würdet ihr buchen?

Weiter über Irak fliegen. Aber nicht über die Ukraine.
 

Moostal

Erfahrenes Mitglied
21.06.2010
804
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Das Problem, dass ich damit habe ist: Keiner weiß genau, ob diese Routen sicher sind. Verlässliche Informationen zur Bewaffnung und Ausbildung der verfeindeten Lager liegen nicht vor. Und jetzt stellt Euch mal folgende Frage: Eine Airline bietet Euch zwei Flüge an. Der erste fliegt über Krisengebiete, zum Beispiel den Irak. Der Andere umfliegt das Gebiet, aber die Kosten hierfür werden auf den Ticketpreis aufgeschlagen. Was würdet ihr buchen?

Keine Frage. Ich würde die 50 euro mehr zahlen. Welche Airline umfliegt den Irak in Richting DXB?