Tag 13: Von Yellowstone nach Bozeman
240km, 4:45h
Der heutige Tag würde ähnlich spektakulär werden wie der gestrige. Von unserer Unterkunft aus starteten wir also zunächst Richtung Süden, um eine weitere Besonderheit von Yellowstone zu erkunden: die Schlammvulkane. Der Weg dorthin begann schon mit
wildlife on the road, und allerhand schöner Landschaft.
Mud Volcano
Die Schlammvulkane selbst bestanden aus einer Mondlandschaft voll blubbernder, dampfender Schlammtöpfe, einer besonderen Erscheinungsform der Fumarolen. War irgendwie wie in einem Sci-Fi-Film. Sehr unwirklich, und auch olfaktorisch schwierig.
Der weitere Verlauf der Strecke hat uns dann auch weitere optische Highlights beschert.
Norris Geyser Basin
Im Anschluss sind wir dann in das heißeste Geysir-Becken des Yellowstone Nationalparks gefahren, das Norris Geysir Basin. Noch eine Mondlandschaft voller fauchender Geysire.
Mammoth Hot Springs
Ganz im Norden des Yellowstone Parks haben wir dann noch die Mammoth Hot Springs besucht. Spannende Gegend mit sehr gelben Felsen, den Sinter-Terrassen und etlichen heißen Quellen.
Yellowstone war beeindruckend. Obwohl wir schon viele Orte dieser Welt bereist haben, war dies für uns doch der exotischste Flecken, an dem wir jemals waren. Fast wie nicht von dieser Welt. Die Bilder bringen das Gefühl, die Eindrücke und das Erlebnis nur ansatzweise rüber. Ich will jetzt noch kein Fazit dieser Reise ziehen, und es ist auch schwierig, etwas als
den besten Ort zu bezeichnen – das würde den anderen eindrucksvollen Orten dieser Reise nicht gerecht werden. Aber wirklich besonders war es schon hier, und ich kann jedem nur wärmstens empfehlen, Yellowstone selbst zu erleben.
Beim Verlassen des Yellowstone National Parks haben wir dann bald auch die Grenze von Wyoming zu Montana überquert, auf unserem weiteren Weg Richtung Norden.
In Livingston haben wir dann erstmal das völlig verdreckte Auto durch die Waschanlage gefahren, und wir hatten erstmals seit Cody wieder Mobilfunkempfang. Da hat uns auch prompt die Realität wieder eingeholt, als mich die dringenden Rückrufbitten meines Chef-Chefs erreicht haben. Nach dem anschließenden Telefonat war ich dann plötzlich eine Stufe in der Hierarchie nach oben gerutscht. Dinge gibt’s - Grund zu Feiern.
Tatsächlich gab es noch mehr Grund zu feiern, denn heute war der 4. Juli -
Independence Day. Als Ziel der heutigen Etappe hatten wir uns den Ort Bozeman rausgesucht, einem recht liberalen Örtchen im ansonsten doch stockkonservativen Montana, mit 53.000 Einwohnern, einer Universität, dem größten Flughafen Montanas (BZN), und –
trivia! – auch der Ort, an dem Zafron Cochrane am 5. April 2063 das erste Mal mit Warp-Antrieb ins All geflogen sein wird. Ich hatte mir nämlich gewünscht,
July 4th nicht irgendwo in einem seelenlosen Motel entlang der Straße zu verbringen.
Wir haben Bozeman über die I-90 erreicht, und hatten dort das
Country Inn & Suites by Radisson gebucht, für 169€/171$. Beim Spaziergang durch das wirklich idyllische Stadtzentrum von Bozeman kehrte allerdings schnell Ernüchterung ein. Denn wegen des Feiertags hatten alle Restaurants entweder schon geschlossen, oder würden spätestens am frühen Abend schließen. Wir konnten grade noch
last minute einen Tisch in einem Barbecue Restaurant ergattern, in dem man uns etwas angesäuert angeschaut hat, da wir wohl zwischen ihnen und ihrem Feiertag/-abend standen. Learning: die Idee, den 4. Juli in einem schönen Örtchen verbringen zu wollen, war noch ausbaufähig. Trotzdem konnten wir abends auf dem Gallatin Country Fairground ein schönes Feuerwerk genießen.