Die einfachen Dinge, die berühren.
„Die erste Sache, an die ich mich erinnern kann, ist, wie ich von meiner Mutter an Silvester ‘ne Wunderkerze bekommen hab. Der Himmel war voll mit Raketen und Feuerwerkskörpern, die explodiert sind und sprühten; und es war laut. Aber ich hatte keine Angst, sondern hab meine Wunderkerze in den dunklen Himmel gehalten und wie wahnsinnig geschüttelt. Ich hab sie so doll geschüttelt, so wahnsinnig doll, wie ich irgendwie konnte oder noch doller, bis ich nicht mehr konnte und immer weiter, besinnungslos und immer doller. Und ich war klein; und die Wunderkerze auch. Aber ich war beim Größten und Unglaublichsten dabei, was ich je gesehen hatte. Das Tollste und Größte, was es gab und ich war dabei, ohne dass ich es wusste, dass ich irgendwas wusste. Ich glaub, ich hab in meinem ganzen Leben nie wieder etwas so gemacht: so doll und kompromisslos und total. Ich glaub, ich hab noch nie wieder irgendwas in meinem Leben erlebt, was so groß war und so gigantisch“…“wie spät ist es eigentlich?“
Bei dieser Filmfrequenz denkt man, Frank Giering würde gar nicht spielen. Man hat den Eindruck, er würde einfach vor sich hin sprechen; er müsste gar nicht schauspielern. Ich habe den Film bereits in einem vorigen Kommentar erwähnt aber diese Szene ist doch die, die mir am besten gefällt: die filmische Einleitung vor dem Monolog, die Musik, seine Stimme, seine Mimik, die Stille der Anderen. Für mich, einer der schönsten Momente im deutschen Film. Vielleicht muss man erst den ganzen Film sehen, um die Szene richtig schätzen zu können. Ich finde sie einfach herzergreifend.