Nach und nach liefert Fuji Vorserienmodelle der X-Pro1 aus, die der Qualität und Anmutung der endgültigen Kameras zumindest nahe kommen sollen.
Da mir aufgrund meiner derzeitigen Tätigkeit eine solche Kamera samt Objektiven seit knapp einer Woche zur Verfügung steht, war ich dankbar, die X-Pro1 heute erstmals unter professionellen Bedingungen im zu einem Set umfunktionierten Eisenbahnmuseum in Warschau ausprobieren zu können.
Es handelt sich wie gesagt um ein Vorseriengerät mit einigen dokumentierten Hard- und Softwaredefiziten, die bei den endgültigen Modellen nicht mehr vorhanden sein werden. Diese Kameras und Objektive dürften Ende des Monats in kleinen Stückzahlen eintreffen – dies als Hinweis für alle, die bereits vorbestellt haben.
Bei den hier gezeigten Beispielen handelt es sich um aus der Kamera gewonnene JPEGs, die mit iPhoto auf Flickr hochgeladen wurden. Eine weitere Bearbeitung über die in der Kamera verfügbaren Einstellmöglichkeiten hinaus gab es nicht, mit Ausnahme von Beschnitt, Begradigung sowie minimalen Helligkeitskorrekturen bei einigen der Aufnahmen. Farblich wurde am PC nichts mehr verändert.
Das Eisenbahnmuseum befindet sich, wer hätte es gedacht, gleich neben einer Bahnlinie. Von der Brücke aus gab es Gelegenheit für einen schnellen Schnappschuss. Filmsimulation ist Velvia:
35mm, ISO 800 (DR400), f16, 1/420
Wie man an der von der Kamera gewählten ISO-Einstellung erkennt, wählte die X-Pro1 den erweiterten Dynamikumfang DR400.
Am Set gab es gute Gelegenheiten, die Hauttonwiedergabe der X-Pro1 einem Praxistest zu unterziehen. Dafür eignet sich aus meiner Sicht vor allem eine der beiden neuen Negativfilmsimulationen, nämlich "Pro Neg. Hi".
60 mm, ISO 400 (DR200), f3.6, 1/1400, +0.3 EV
Wie man sieht, ist Moiré trotz des fehlenden Tiefpassfilter vor dem Sensor hier kein Thema. Auflösung und Schärfeleistung sind nicht unbeeindruckend.
60 mm, ISO 400 (DR200), f3.6, 1/1500, +0.7 EV
Der Dynamikumfang kann sich sehen lassen, wie die folgende Aufnahme illustriert. Kritisch war hier neben dem Tonwertumfang auch die Farbtemperatur, denn draußen wurde mit 5500 Kelvin, im Wagon jedoch mit 3300 Kelvin ausgeleuchtet. Ich habe bei der Kamera bei der JPEG-Entwicklung als Kompromiss manuell 4000 Kelvin vorgegeben.
18 mm, ISO 800 (DR400), f5.6, 1/150
Hier nun einige Portraitaufnahmen mit dem 35/52 mm Standardobjektiv, leicht abgeblendet auf f1.8:
35 mm, ISO 800 (DR400), f1.8, 1/1000, -0.3 EV
35 mm, ISO 800 (DR400), f1.8, 1/1200, -0.3 EV
35 mm, ISO 800, (DR400), f1.8, 1/1400, -0.7 EV
Zum Abschluss noch ein Beispiel mit dem 60 mm Makro-Objektiv:
60 mm, ISO 400 (DR200), f3.6, 1/140, -0.3 EV