Homeschooling und Videokonferenzen(aus "Arbeiten im Home Office")

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jodost

Erfahrenes Mitglied
23.10.2011
3.919
623
CGN
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Neben Datenschutz- finde ich aber auch Datensicherheitsthemen relevant.

Zoom ist bereits vor Corona durch fehlendes Bewusstsein für Sicherheitsaspekte aufgefallen, vom Konzept "Räume ohne Zugangsberechtigung" bis zu "die Benutzer fühlen sich von der Apple-Sicherheitsabfrage zur Benutzung der Kamera gestört, darum installieren wir einfach ungefragt eine Hintertür, mit der jede beliebige Webseite unbemerkt ungefragt auf die Kamera zugreifen kann".

Das passiert nicht versehentlich, sondern das ist die klare Strategie - Zoom soll einfach (und support-arm) funktionieren; wo bei Mitbewerbern die User noch mit Freigaben ihrer Kamera kämpfen, ist Zoom sofort betriebsbereit. Und das war die Strategie schon 2019, als das Wettrennen um "wer skaliert schneller, wer bringt schneller neue coole Features und wer hat das einfachste Onboarding" noch nicht begonnen hatte.

Eine derartige Software würde ich aus Prinzip nicht auf einem mir wichtigen System installieren.

Über MS allgemein und Teams speziell kann man denken was man möchte - zumindest unter Sicherheitsaspekten ist mir bis dato nicht viel negatives zu Ohren gekommen.

Mein Favorit sind Lösungen, die rein im Browser funktionieren. (Und zwar wirklich gescheit funktionieren - bei Zoom ist das meiner Erfahrung nach nicht so). Da kann man jetzt unter Sicherheitsaspekten auch geteilter Meinung sein, gegenüber Zoom oder auch GotoMeeting/GotoWebinar (*) gewinnt das für mich aber. (* Nicht wegen bekannter Sicherheitslücken. Aber die Praxis "einmal teilgenommen, für immer ungefragt installiert und in der Autostart-Liste" ist auch nicht meins).
 

hhlinh

Erfahrenes Mitglied
24.03.2016
297
78
Hier gibt es - wie immer bei Datenschutzdiskussionen - ein paar grundsätzliche Verständnisfehler:

1. Bewertet werden muss nicht nur, ob ein Tool grundsätzlich datenschutzkonform ausgestaltet ist - es muss vor allem doch auch datenschutzfreundlich eingesetzt werden!! - Selbstverständlich kann ich zoom so einstellen, dass Dritte leicht ungehindert Zugang bekommen oder dass das Meeting aufgezeichnet wird. Ich kann diese Dinge aber auch verhindern, und dann habe ich deutlich weniger datenschutzrechtliche Angriffspunkte.

2. zoom hat in den letzten Monaten durchaus aktiv und vielfach Änderungen vorgenommen, wonach jedenfalls für mich feststeht, dass ich das Tool häufig und intensiv nutze (übrigens weil es technisch in der Tat mit Abstand das beste Tool ist; ich bin gelegentlich Dozent und spreche dann vor 50+ Personen und habe eigentlich nie irgendwelche Pannen gehabt). Für Skeptiker empfehle ich die Ausführungen vom "Datenschutz Guru" aus Flensburg, der ebenso wie ich eine unaufgeregte, vorurteilsfreie Meinung zu zoom hat - mehr Infos unter https://www.datenschutz-guru.de/tag/zoom/ , viel Spaß.. :)
 

ichbinswieder

Erfahrenes Mitglied
18.11.2010
2.225
296
25 von 27 OT Antworten, ein User hat dem Opener einen weiterführenden Link gegen. ;) ja, mein Posting ist auch OT.
 

Tupolew

Erfahrenes Mitglied
27.09.2012
1.316
344
Mag jetzt vielleicht so wirken, aber eigentlich wurde die Frage im Home-Office Thread gestellt, dem allgemeinen Diskussionsthread für Home-Office und wurde später davon abgetrennt. Von daher doch nicht so Off-Topic, wenn auch nicht die Frage des OP beantwortend.

Jetzt ist er halt zum allgemeinen Diskussionsthread über Videokonferenzsysteme geworden.
 

Iscream

Aktives Mitglied
08.08.2011
116
24
CGN
Et kütt wie et kütt ;)
Danke für den Link, ich werd das nochmal genau durchlesen und habe die Hoffnung so etwas beitragen zu können.
Es kann hier gerne weiter über Datenschutz etc diskutiert werden, ich finde niemand sollte sich angegriffen fühlen oder ähnliches.
Sollte jemand noch Erfahrungen/Ideen zum Ursprungspost bzw. dem dort geschilderten Problem haben freue ich mich natürlich dennoch sehr über weitere Infos und Inspirationen.
 

Tupolew

Erfahrenes Mitglied
27.09.2012
1.316
344
Jitsi skaliert scheiße, gerade für Klassengröße eher ungeeignet. Für Teammeetings in Unternehmen aber sehr schön, wenn man eine kompetente IT hat, die das aufsetzen kann!
 
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hhlinh

Erfahrenes Mitglied
24.03.2016
297
78

Vorsicht, das dort erwähnte Gutachten des Berl. Landesdatenschutzbeauftragten (sowie der Artikel selbst) stammen aus Juli 2020; beides ist damit veraltet und stimmt daher - hinsichtlich zoom jedenfalls - nicht mehr. Im Übrigen muss man schauen
- was im Gesetz steht und
- wie ich ein Tool einsetze,
als nur auf die IMMER STRENGSTMÖGLICHE Auffassung von Landesdatenschutzbehörden zu verweisen...
 

jodost

Erfahrenes Mitglied
23.10.2011
3.919
623
CGN
Vorsicht, das dort erwähnte Gutachten des Berl. Landesdatenschutzbeauftragten (sowie der Artikel selbst) stammen aus Juli 2020; beides ist damit veraltet und stimmt daher - hinsichtlich zoom jedenfalls - nicht mehr.

tatsächlich mein Fehler, mir war der Golem-Artikel versehentlich als Neuware in meinem Newsfeed untergekommen (und weil er mich eigentlich nicht interessiert - ich finde die praktischen Sicherheitsbedenken viel dramatischer als die Frage, ob das irgend einem Papiertiger namens DSGVO gerecht wird - hab ich ihn auch nur überflogen und nicht auf's Datum geachtet).
 

Iscream

Aktives Mitglied
08.08.2011
116
24
CGN
Ich wollte mich zum ursprünglichen Post nochmal zu Wort melden bevor das Thema komplett auf Datenschutz etc abgleitet.
Vielleicht sucht ja irgendjemand selbst auch noch Lösungen weil selbst Probleme dadurch beim Home Schooling entstehen:
Manche Lehrkräfte schaffen es bis dato nicht die Schüler auf „Teilnehmer“ anstelle von „Referenten“ zu schalten. Das übernimmt jetzt ungefragt 1 Schüler, der sich dann zu Beginn der Stunde meldet und die Lehrkraft bittet ihn auch umzuschalten. Seitdem ist es reibungslos gelaufen was solche Themen wie rausschmeissen, stummschalten usw. betrifft.

Was bin ich froh wenn Schulen wieder öffnen...
 
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nhobalu

Forumskater
18.10.2010
10.832
-38
im Paralleluniversum
Als jemand, der sich von Berufs wegen mit dem Digitalpakt Schule beschäftigt, möchte ich an dieser Stelle auch ganz kurz antworten:

1. Teams kann viel (wurde weiter oben ja schon beschrieben), wie bei jedem Tool steht und fällt die Qualität mit dem Admin, der das einrichtet und administriert (shit in - shit out). Und welcher Schulträger hat schon wirklich einen guten Admin?
2. Teams steht im Widerspruch zu DSGVO und darf nach den Beschaffungsrichtlinien eigentlich nicht eingesetzt werden.
3. Zu Zeiten von Corona haben einige Behörden "klein beigegeben" und den "vorübergehenden" Einsatz von Teams gestattet (als ob das jemals wieder verschwinden wird...)
4. Unabhängig von 3. nutzen es dennoch ganz viele - hier erschlägt die gelebte Realität die DSGVO - siehe Whatsapp...
5. Es gibt ein neues RZ von Microsoft in Deutschland, die man auch explizit auswählen kann - ist halt eine Kostenfrage.

Das Problem sind übrigens oft nicht die Tools sondern die eingesetzte Technik drumherum. Und ich habe auch schon Lehrer erlebt, die sich gerne damit rausreden, dass sie kein Laptop haben. Und wenn der Laptop dann da ist, ist komischerweise der Internetanschluss zu Hause nicht in Ordnung. Es gibt aber auch die Lehrer, die die Möglichkeiten richtig gut nutzen und auch nutzen wollen.
 

Tupolew

Erfahrenes Mitglied
27.09.2012
1.316
344
Und ich habe auch schon Lehrer erlebt, die sich gerne damit rausreden, dass sie kein Laptop haben. Und wenn der Laptop dann da ist, ist komischerweise der Internetanschluss zu Hause nicht in Ordnung. Es gibt aber auch die Lehrer, die die Möglichkeiten richtig gut nutzen und auch nutzen wollen.

Kann ich aber nachvollziehen. Ich weiß nicht, ob ich auch so drastisch reagieren würde, allerdings ist ja mal ganz klar, dass der AG für die entsprechende Hardware sorgen muss. Allein schon um die Grenze privat und beruflich nicht zu verwässern. Warum sollte das im ÖD anders sein (ich hab im ÖD übrigens ein Notebook bekommen - kurz vor Corona)?
 
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spocky83

Erfahrenes Mitglied
21.12.2014
3.631
970
MUC, BSL
Das Problem sind übrigens oft nicht die Tools sondern die eingesetzte Technik drumherum. Und ich habe auch schon Lehrer erlebt, die sich gerne damit rausreden, dass sie kein Laptop haben. Und wenn der Laptop dann da ist, ist komischerweise der Internetanschluss zu Hause nicht in Ordnung. Es gibt aber auch die Lehrer, die die Möglichkeiten richtig gut nutzen und auch nutzen wollen.

Wir haben da auch eine Kollegin, die sich stante pede weigert das zu nutzen. Alle anderen nutzen Teams in irgendeiner Form, selbst die Kollegin, die eigentlich schon im Ruhestand sein sollte, sich aber nochmal hat überreden lassen. Ebenso die stereotypen Teilzeit-Mamis, die zuvor noch Probleme hatten, einen USB Stick einzustecken. Geht alles, wenn man will (oder muss)...

Handlungsoptionen? Keine. Eine Dienstanweisung dahingehend ist hier in Bayern nicht gestattet. Das Schulamt verwies lapidar darauf, dass man das ja in die periodische Beurteilung einfließen lassen könne, mehr wäre da aber nicht möglich.

Das mit den Dienstgeräten ist auch so ein Theater. Da sagt der Bund Geld zu und ich kriege vom IT-Dienstleister Angebote, wo man nicht weiß ob man lachen oder weinen soll. Jetzt darf ich irgendwie den Sachaufwandsträger bearbeiten... Erfolgsaussichten gering. Im Endeffekt wird es auf veraltete Schrotthardware hinauslaufen, zu einem unverschämten Preis.
 

peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.206
1.025
Als jemand, der sich von Berufs wegen mit dem Digitalpakt Schule beschäftigt, möchte ich an dieser Stelle auch ganz kurz antworten:

1. Teams kann viel (wurde weiter oben ja schon beschrieben), wie bei jedem Tool steht und fällt die Qualität mit dem Admin, der das einrichtet und administriert (shit in - shit out). Und welcher Schulträger hat schon wirklich einen guten Admin?
2. Teams steht im Widerspruch zu DSGVO und darf nach den Beschaffungsrichtlinien eigentlich nicht eingesetzt werden.
3. Zu Zeiten von Corona haben einige Behörden "klein beigegeben" und den "vorübergehenden" Einsatz von Teams gestattet (als ob das jemals wieder verschwinden wird...)
4. Unabhängig von 3. nutzen es dennoch ganz viele - hier erschlägt die gelebte Realität die DSGVO - siehe Whatsapp...
5. Es gibt ein neues RZ von Microsoft in Deutschland, die man auch explizit auswählen kann - ist halt eine Kostenfrage.

Das Problem sind übrigens oft nicht die Tools sondern die eingesetzte Technik drumherum. Und ich habe auch schon Lehrer erlebt, die sich gerne damit rausreden, dass sie kein Laptop haben. Und wenn der Laptop dann da ist, ist komischerweise der Internetanschluss zu Hause nicht in Ordnung. Es gibt aber auch die Lehrer, die die Möglichkeiten richtig gut nutzen und auch nutzen wollen.


Völlig richtig, nur hilft auch 5. nicht gegen NSLs, dagegen half nur die MS-unabhängige und inzwischen eingestellte Telekom-MS-cloud, weil dort MS ekinerlei Zugriffe hatte.
 

peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.206
1.025
Kann ich aber nachvollziehen. Ich weiß nicht, ob ich auch so drastisch reagieren würde, allerdings ist ja mal ganz klar, dass der AG für die entsprechende Hardware sorgen muss. Allein schon um die Grenze privat und beruflich nicht zu verwässern. Warum sollte das im ÖD anders sein (ich hab im ÖD übrigens ein Notebook bekommen - kurz vor Corona)?

Tatsächlich ist es noch komplizierter/grotesker, z.B. müssen Zeugnisse auf dem PC erstellt werden, dies ist auf Privatgeräten wegen der personenbezogenen Daten nicht zulässig, in der Schule gibt es keine Geräte für die Lehrer und Dienstlaptops sind auch nur immer wieder versprochen worden...