In der Pandemie nach Tansania: Der höchste Berg Afrikas & Tauchen auf Sansibar

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chrini1

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26.03.2013
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HAM
In der Pandemie nach Tansania: Der höchste Berg Afrikas & Tauchen auf Sansibar

09.03.2021 Mweka Camp - Mweka Gate

Mit schmerzenden Oberschenkeln in Bett gegangen, bzw. in den Schlafsack gekrochen und dann doch eingeschlafen. War ja auch ein heftiger Tag heute. Am frühen Morgen stand ich endlich auf dem Gipfel des Kilimandscharos und könnte vor Stolz platzen. Um 1:30 Uhr wache ich auf, krieche nach draußen und sehe einen wunderschönen Sternenhimmel. Die Kamera hatte ich am Vorabend schon vorbereitet und so kann ich direkt loslegen, nachdem einer der Porter mich ansprach, was ich denn vorhätte. Leider war ich wohl draußen ein wenig verpeilt, so dass ich die Belichtungszeit falsch einstellte. Wirklich außergewöhnliche Aufnahmen konnte ich nicht erstellen, aber für einen Eindruck reicht es schon.

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Nach ein paar Belichtungsreihen krieche ich ins Zelt zurück und schlafe und döse bis 6 Uhr. Zeit zum Aufstehen. Endlich bekomme ich wieder eine Schüssel heißes Wasser (an den zwei Tagen zuvor musste das aufgrund des Wassermangels ausfallen), so kann ich mich waschen und Zähne putzen.

Zum Frühstück gibt es heute mal Grießbrei, Obst und Omelette. Wir brechen um kurz nach 8 Uhr auf. Heute stehen noch einmal 1500 Höhenmeter nach unten auf dem Programm. Der Weg soll deutlich besser sein als am Vortag. Was nicht besser ist, sind meine Oberschenkel. Ich laufe gefühlt wie auf Eiern. Die Trekkingstöcke sind wieder gefragt und so steigen wir hinab in Richtung Wald. Der Wald hier ist ganz anders als beim Aufstieg über die Lemosho Route vor einer Woche. Es ähnelt eher einem Regenwald, überall höhre ich Tiere und Insekten. Nur wenig Sonne dringt durch die Blätter hinab auf den Boden.

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Der Weg ist zwar besser, aber total rutschig und nass. Immer wieder rutsche ich weg und kann mich nur mit Mühe fangen. Wir werden von Dutzenden Portern überholt, die in einem hohen Tempo den Berghang hinunterlaufen.


An einem Bachlauf treffen wir auf eine Gruppe Diademmeerkatzen und können Sie beim Fressen und Lausen beobachten. Von nun an wird der Wald immer dichter. An einer Lichtung gibt es noch mal einen Blick auf den Kibo - total wolkenfrei wie am Vortag.

Nach 2,5 Stunden treffen wir auf eine Forststraße, der wir nur noch folgen müssen und erreichen gegen 11:00 Uhr das Mweka Gate. Hier muss uns der Guide ausstempeln lassen. Eigentlich ein Vorgang weniger Minuten. Leider macht der Ranger einen Fehler und wählt das falsche Gate im Computer aus - und ihm fehlt die Berechtigung das zu beheben. In der Hauptstadt ist allerdings wohl Pause, so dass wir über eine Stunde warten müssen. Ich nutze die Zeit für eine kleine Ansprache und ein Dankeschön an das Team und überreiche das Trinkgeld. Der Guide bekommt dazu noch ein Formular, wer wieviel bekommen hat - das ist hier so vorgeschrieben.



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Als wir endlich loskommen, bekomme ich viel zu spät mit, dass wir noch zu einem Souvenirgeschäft fahren. Dort werde ich ausgeladen und muss mir den Laden ansehen - das hätte ich echt nicht gebraucht. Ich kann das Team hier zu einem Bier einladen - wobei dieses mit 3 USD zu Buche schlägt - was für ein Wucher. Hier erzählt mir dann Amadeus auch, dass die Porter mehr Trinkgeld haben möchten. Sie berichtigen, wie hart die Pandemie für sie sei und fordern mehr Geld ein. Einerseits kann ich sie verstehen, andererseits habe ich die Empfehlung bereits um 10 Prozent überschritten, um genau das einfließen zu lassen.

Mit dem Minibus fahren wir zu Mauly Tours nach Moshi. Dort werde ich vom Operations Manager in Empfang genommen und zusammen mit Gasper zu einem lokalen Mittagessen eingeladen. Es gibt diverse lokale Spezialitäten zum probieren. Was alles gemeinsam hat - es fehlen die Gewürze.

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Ich freue mich schon auf das Hotel und eine heiße Dusche. Leider werde ich beim Check-In trotz minimaler Auslastung des Hotels wieder ein ein Erdgeschoss Zimmer gesteckt - mit Blick auf den Elektrozaun und die Wäscherei. Ich schlucke den Ärger runter, aber als ich wenig später frisch geduscht am Pool liege und relaxe werde ich aufgefordert, meine nasse Bekleidung, die ich am Pool über einen Stuhl gehängt habe - zu entfernen. Es können sich ja einer der anderen 5 Gäste stören - obwohl ich alleine vor Ort bin. Ich mache der Mitarbeiterin klar, wass ich davon denke und teile auch meinen Frust über das Zimmer. Wenig später kommt die Customer Relationship Managerin und fragt, was los sei. Anstatt auf mich einzugehen, geht Sie auf Verteidigung. Nach einer Bemerkung über eine Tripadvisor Bewertung wird sie ganz sanft und bietet mir ein Abendessen mit Wein als Entschädigung an - das nehme ich gerne an.

So lasse ich den Abend mit einer Chicken Pizza und einer Flasche recht billigem Südafrikanischen Rotwein ausklingen.

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Andinett

Erfahrenes Mitglied
17.02.2013
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DUS
Tja...warum tut man sich das an?. Das habe ich mich vor 2 Jahren in Tansania auch gefragt....und habe es sein lassen...:D.
Mit knapp 60 Jahren gibt es Dinge die man machen kann, aber nicht zwingend mehr machen muss.
Schöner Reisebericht. Ich freue mich schon auf den Tauchpart(y)
 
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chrini1

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26.03.2013
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10.03.2021 Moshi - Sansibar

Nach einer recht kurzen Nacht - dem Imam der nahen Moschee sei für seine Gebete um 4:20 Uhr gedankt - konnte ich mich ja erst einmal daran machen, diesen Reisebericht zu verfassen. Frühstück gab es ohnehin erst ab 7 Uhr. Hier fiel mir ein britisches Pärchen auf, das mit einer kleinen Tochter reiste und auf dem Frühstücksbüffet alles mit der Hand anfasste. Als die Mutter sich daran machte, die Butterstücke aus dem Eiswasser mit der Hand zu entnehmen und dabei die ganze Hand einzutauchen, da musste ich dann doch etwas sagen. Verständnis oder Einsicht? Fehlanzeige.

Das Schreiben der Reiseberichte verbrauchte dann schon mal einen halben Tag, den ich die meiste Zeit am Pool verbrachte. Irgendwann ging ich dann - die Warnungen der Mitarbeiter ignorierend noch mal in die Stadt. Nach zwei Wochen wollte ich endlich mal wieder einen Kaffee trinken. Die Plörre, die hier so verkauft wird entspricht eher dem was in einer deutschen Autobahnraststätte aus dem Automaten kommt. So verschlug es mich ins Union Cafe. Für locals recht teuer aber für mich in Ordnung.

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Bei der großen Hitze von über 30 Grad war es ein kurzer Spaziergang von ca. 3 Kilometern, die aber reichten, sich anschließend nach einer Dusche zu sehnen. Ich musste leider auschecken, packte also meine Sachen und setzte mich an den Pool. Hier traf ich auf Wolfgang - einen Österreicher, der gerade zum 3 Mal auf dem Kili war. Sein Lebenspartner der Wilhelm sei gerade noch mal auf den Gipfel - als Teilnehmer an einer Speedbesteigung. In 14 Stunden hoch und runter. Alle Achtung.

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Hier konnte ich ich mich auch mit der Bedienung unterhalten. Ich erfuhr, dass das Hotel zur Zeit recht schlecht läuft. Früher waren es ca. 80 Prozent Touristen, die hier vor und nach ihren Safaris und Trekkingtouren abstiegen. Aber noch haben alle ihre Jobs. Sie verdient 120 Dollar im Monat und liegt damit im Mittelfeld der Bediensteten. Klagen wollte sie darüber nicht, sie sagt, dass Sie mit 5 USD die ganze vierköpfige Familie für eine Woche ernähren kann (ohne Fleisch). Ich gab Ihr später 10 USD Trinkgeld - mal wieder etwas Gutes getan.

Um 16:30 Uhr wurde ich von Mauly Tours abgeholt. Auf der ca. einstündigen Fahrt zum JRO Airport (Kilimanjaro International), passierten wir nicht nur sehr einfache Behausungen und Märkte, sondern auch insgesamt 5 Polizeikontrollen. Bei dreien wurden uns dann irgendwelche Verstöße vorgeworfen. In zwei Fällen wurde das mit 10K TZS gelöst, im Dritten Fall war der Officer sehr hartnäckig und als er mich sah, meinte er - ich solle ihm doch 100 USD geben. Als ich dann mein Telefon herausholte und ihn nach seinem Namen fragte, um das Bußgeld mit dem Vorgesetzten zu klären, warf er die Papiere auf den Beifahrersitz und meinte, wir sollten weiterfahren. BINGO.

Am Airport wurde dann erst einmal meine Temperatur gemessen, dann wurde ich nach Covid Symptomen befragt. Dann musste ich vor dem Gebäude erst meine Hände mit Seife waschen, dann wurden sie mir desinfiziert. Als nächtes dann die Kontrolle des Tickets (so mancher Reisender hatte keine dabei), dann zweifache Durchleuchtung, etc. Alles eine Farce.

Am Schalter von Air Tanzania scherte sich keiner um mein Übergepäck und auch nicht um meine zwei Handgepäckstücke, ganz im Gegenteil der Mitarbeiter war ausgesprochen freundlich. Nach einer weiteren Securitykontrolle, für den der Mitarbeiter seinen Schlaf unterbrechen musste, konnte ich dann die Departure Lounge National betreten. Hier gab es eine Bar, Stühle und ein paar Sessel, das Ganze mit Blick aufs Rollfeld.

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Pünktlich zum Sonnenuntergang fiel der Strom aus, der Generator sprang an. Dann kam der Strom zurück und wieder ging es das Licht beim Umschalten aus. 6 Stromausfälle folgten in den nächsten 60 Minuten. Hinter mir fluchte die Bardame an der Theke, denn jedes Mal musste sie die Kasse neu starten.

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Der Flug TC105 sollte heute mit einer Q400 ausgeführt werden. Das Bording erfolgte chaotisch, zunächst Bordkarte zeigen, dann Pass zeigen, dann Gelbfieber Impfung, dann Hände desinfizieren. An Bord angeblich Maskenpflicht. Das wohl nur auf dem Papier, so blieb ich dann der FFP2 Maske auf dem kurzen Flug treu.

Gegen 20:30 Landung in ZNZ auf Sansibar, feuchte, heiße Luft fegt mir entgegen. Da der Flughafen nur über ein Terminal (einen Raum) verfügt, ist die Abfertigung chaotisch. Hier wurde gerade an der Immigration noch eine 767 von Azure Air aus Novosibirks bearbeitet. So mussten wir alle durch die Immigration, da jeweils die Bordkarte und den Stempel im Pass zeigen und konnten dann auf die Straße. Mein Fahrer stand schon dort und brachte mich in wenigen Minuten zum Hotel Beyt-al-Salaam in Stonetown, wo meine +1 schon auf mich wartete.

Wir ließen den Abend dann auf der Dachterasse des 6Degrees South bei einem Cocktail ausklingen.
 
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chrini1

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26.03.2013
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11.03.2021 Stone Town


Heute Nacht endlich mal wieder gut geschlafen. Das Zimmer war gut klimatisiert, allerdings nicht übermäßig kalt. Das Beyt-al-Salaam ist ein Boutique Hotel mit einer Handvoll Zimmer direkt in der Alstadt von Stone Town, zum Wasser sind es nur 200m, zu vielen guten Bars die gleiche Distanz. Die Zimmer sind mit alten Möbeln eingerichtet. Das Hotel gehört zur 4C Hotel Group (Aga Khan). Das Frühstück wird im Restaurant im Erdgeschoss eingenommen, es wird serviert. Positiv fällt auf - alle Mitarbeiter tragen Masken und Handschuhe.

Hier gibt es kein Büffet, die Komponenten können aus einer kleinen Karten ausgewählt werden. Ich entschied mich für frisches Obst, Spanish Omelette, Brot und Marmelade sowie frischen Saft und Tee. Das Frühstück ist toll und das Personal liebt den eigenen Job, das spürt man.

Nach dem Frühstück kam die Sonnencreme auf den Körper und raus ging es in die Altstadt von Stone Town. Wir wollten zum Zentralmarkt, dann einen Kaffee trinken und die alten Häuser ansehen. Unser Weg ging daher zunächst zum Freddy - Mercury Museum (er ist auf Sansibar geboren), wir gingen nicht hinein, da gerade eine Gruppe von Russen das Gebäude betrat, dann weiter zum Markt, vorbei an der Teacorner. Auf dem Markt werden in einem Bereich, der eher touristisch geprägt ist, Gewürze und Kaffee verkauft. Daneben gibt es den Meatmarket und den Fishmarket, einen Bereich für Gemüse und Obst, sowie für billige, chinesische Haushaltsgegenstände.

Es ist extrem voll, hektisch und eng. Auch hier setzen wir dann lieber mal die Maske auf - und sind damit nicht alleine. Auch diverse locals tragen hier welche - die meisten farbenprächtige Community Masken. Die Hitze ist schier unerträglich, der Schweiß rinnt in Strömen. Wir kaufen dennoch Vanille und ein paar andere Gewürze.

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Typisch in Stone Town sind nicht nur die Häuser aus Korallensteinen, sondern auch die kunstvoll geschnitzten Haustüren.

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In der Puzzle Coffee Bar - betrieben von einem Brasilianer, gönnen wir uns für 9K TZS dann einen eiskalten Espresso Tonic. Ein Getränk, dass wir schon in Asien sehr geschätzt haben. Hier wird in einer kleinen 3KG Trommel selbst geröstet. Der Kaffee ist hervorragend, aber halt auch teuer.

Nun knurrt der Magen und es verschlägt uns ins Beach House - wir ahnen noch nicht, das wir noch häufig hier her zurückkommen werden - Das Beach House gehört zum Park Hyatt Sansibar, hier gibt es gute Drinks und Speisen zu fairen Preisen, der Blick auf den Ozean ist top, der Service auch.
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Für dan Nachmittag hat meine Frau uns eine Tour nach Prison Island gebucht. Da Sie Schildkröten über alles liebt, müssen wir also dort hin, wo seit über 100 Jahren um die 160 Tiere leben - ausgesetzt wurden ursprünglich vier Tiere, die der Herrscher der Seychellen, dem Sultan von Sansibar geschenkt hatte - nun sie haben sich gut vermehrt. Unser Guide holt uns um 14 Uhr ab, bringt uns zu einem Boot am Strand. Wir fahren ca. 30 Minuten - die Dünung ist hoch und peitscht gegen den Bug, das Wasser spritzt uns nass. Wie gut, dass alles in einem wasserdichten Sack verstaut ist. Die Landung erfolgt nass und wir sind froh, die Sandalen zu haben.

Auf der Insel gibt es die Schildkröten, eine alte Quarantäne Station und einen kleinen Strand. Wir besuchen zunächst die Schildkröten. Es ist gut, dass wir am Nachmittag hier sind, die meisten Touristen kommen morgens. Alles ist auf russisch ausgeschrieben - wie so vieles auf Sansibar zur Zeit. Die russischen Pauschalurlauber (400 USD für eine Woche all-in ) überschwemmen die Insel förmlich. Ein Schild fällt auf - dank der Russischkenntnisse meiner Frau - ES IST VERBOTEN AUF DEN SCHILDKRÖTEN ZU REITEN. Na dann, wenn man dafür ein Schild braucht......

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Der Rest der Insel ist schnell erkundet. Das alte Hospital ist jetzt ein Restaurant ohne Gäste. Die Russen essen hier nicht, allen anderen ist es zu teuer. Spaghetti Bolo für 20 USD ist auch eine Ansage. Nach ca. 1, 5 Stunden geht es zurück mit dem Boot nach Stone Town. Bis auf die Schildkröten war der Ausflug schon enttäuschend - wenn man den Preis von 40 USD pro Nase bedenkt.

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Aufgrund der Empfehlung des Guides begeben wir uns zum Africa House, um auf der Sunset Terasse einen Drink zu nehmen. Leider folgt hier ein Reinfall. Schlechte Cocktails, überteuertes Essen und langweiliges Ambietente fassen es zusammen. Hätten wir vorher bei Tripadvisor nachgeschaut, wäre uns das Erlebnis erspart geblieben.

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So ziehen wir nach dem Dinner weiter ins Beach House, wo es noch einen Drink und ein Dessert gibt.

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12.03.2021 Stone Town - Matemwe


Nach einer wiederholt guten Nacht gibt es im Hotel wieder ein gutes Frühstück. Meine Wahl ist das gleiche wie gestern. Das Personal ist wieder auffällig freundlich, spricht uns mit Namen an und zeigt uns, dass wir willkommen sind. Heute reisen wir allerdings weiter. Nach dem Frühstück müssen wir noch mal den örtlichen Absa Geldautomaten plündern, denn am nächsten Ziel gibt es keinen. Wir können jeweils 400K TZS abheben, danach ist er leer. Nungut, sind ja auch zwei Monatseinkommen hier. Im Puzzle gibt es noch einen guten Cafe Latte und wir kommen dort mit dem Betreiber ins Gespräch.

Um 11 Uhr holt unserer Fahrer uns ab - heute mit einem uralten und klapprigen Japaner. Sonderlich gesprächig ist er nicht, außer dass er sein Tourenprogramm runterbetet, dass er uns gerne verkaufen möchte, doch wir haben kein Interesse. Wir haben die Tauchgänge vor Ort bei Dive Point Zanzibar schon vorgebucht und werden hoffentlich erwartet.

Die Sunshine Marine Lodge liegt ca. 6 Km nördlich von Matemwe im nirgendwo - jedenfalls zur Zeit, denn in der Nachbarschaft wird ein 1000-Betten-Bunker gebaut. Der Check-In erfolgt leider nicht so reibungslos. Gebucht war ein Seaview Zimmer, nur hat das angebotene Zimmer einen Gartenblick, die Luft steht und vom Meer ist nix zu sehen. Da man uns hier einfach ohne Einweisung abgestellt hat, das Gepäck vor der Tür - schreite ich also zur Rezeption. Dort ist man ratlos, für Reservations ist man nicht zuständig. Wenigstens bequemt man sich dann dort anzurufen. Nach einigen Diskussionen gibt es dann ein Zimmer mit partiellem Meerblick - wir hatten uns mehr erhofft, nehmen es aber an. In den Folgenächten werden wir den Wind vom Meer vermissen.....

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Wir gehen zur Tauchbasis, bringen die mitgebrachte Ausrüstung vorbei (wir reisen immer mit eigener Ausrüstung), checken dort ein und besprechen den ersten Tauchtag. Dive Point liegt direkt gegenüber von Mnemba Island - einer privaten Insel mit einem Hotel und 24 Betten. Die Nacht fängt dort bei 1760 USD pro Person im DZ an. Nicht so ganz unser Niveau, aber tauchen am Atoll dürfen wir trotzdem.



Der Rest des Tages klingt am Pool aus. Das Hotel hat selbst
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keinen Strand, sondern liegt auf einem Kliff, bei Ebbe fällt das ganze Riff vor dem Kliff trocken, so dass Bootsfahrten nur noch eingeschränkt möglich sind. Der Pool liegt allerdings genau gegenüber von Mnemba Island. Ab dem späten Nachmittag kommt zum Sonnenuntergang immer Wind auf, und kühlt uns merklich ab.

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Im Hotel ist nicht viel los. Das Personal schiebt Langeweile, aber wirklich aufmerksam sind sie trotzdem nicht. Das merken wir auch beim Abendessen. Auf die Getränke warten wir eine halbe Stunde. Auf das Essen noch länger. Leider sind die Portionen echt klein. Die Seafood Pasta für immerhin 18 USD macht mich nicht satt, also sage ich was. Reaktion von der Bedienung "This is our decision", nun gut, dann halt den F&B Manager. Er hört zu und stellt dann fest, dass wir ja keine HalfBoard Gäste sind. Ab diesem Zeitpunkt bekommen wir abends ordentliche Portionen. Das Preis/Leistungsverhältnis ist allerdings mäßig.

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Später - zwei Stunden nach Sonnenuntergang zeigt sich dann die Milchstraße in der ganzen Schönheit über dem Meer. Für gute Fotos taugt es leider nicht, denn der ganze Bereich des Piers ist mit Scheinwerfern ausgeleuchtet.

Am Abend bekommen wir dann leider die Info, dass Tansania jetzt Hochinizdenzgebiet wird.
 
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schlepper

Erfahrenes Mitglied
31.08.2016
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2.845
FRA
Danke für den Bericht aus einer für mich völig unbekannten Ecke, faszinierend.

Wieviel Trinkgeld habt ihr den Trägern gegeben und was hat die geführte Tour gekostet? (Um mal eine Vorstellung zu bekommen.)

Irgendwie habe ich den Teil verpasst, wo deine Frau dazu gestoßen ist. Schade, dass man so oft beim Personal intervenieren muss, aber dass bestätigt meine Vorstellung von Afrika.